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Maharak
Hochgeweihter

Beiträge: 995


New PostErstellt: 26.01.16, 03:10     Betreff: Re: Reto Parat - Die Klinge der Mark Antwort mit Zitat  

Soehnle 658401 digitale Küchenwaage ...
Reto Parat - Klinge der Mark, Reichsbaron und Jünger Kors
BF 1036

Vergessen sind all die Pläne. Vergessen sind all die Ränkespiele.
Hoffnungen auf eine eh schon hoffnungslose Liebe wurden mit der traurigen Vergangenheit über Bord geschmissen, als der Baron von Zweimühlen in Neersand auf die Sulman Al'Nassori stieg.

Über ein halbes Jahr auf See können viel verändern. Auch können sie den Glauben auf eine harte Probe stellen. Oder ganz verändern. Höhere Ideale an ein rondragefälliges Leben mussten einem gnadenlosen Schicksal weichen.
Der Schwarze Sohn der Leunin hatte den gealterten Krieger bereits in der Wildermark gezeichnet. Nun, im entscheidenen Kampf gegen die Schwimmende Heptarchie, hatte das Vermächtnis Kors Reto ereilt.

Schließlich hatte der Herr der Schlachten den Krieg für sich entscheiden können.
Doch der Baron war nicht gestorben. Er ging nach Khunchom und wurde ein Jahr in die Geschichte und in die Wesenheit Kors eingeführt.
Den Spieß Frm'laa in den Händen haltend, wusste Reto jedoch, dass Kor auf auch in weit anderer Form handeln konnte, als es die Religionen am Festland zu glauben dachten.
So zog es ihn in die Wildermark zurück, wo er stehtig dabei ist, um einen Tempel zu Ehren Rondras und ihres finsteren Sohnes zu bauen. Die "Halle von Löwin und Panther" wird seit 1036 BF gebaut. Reto versucht derweil einen Dualismus des Kriegerhandwerks zu etablieren, er versucht die Lehren Rondras und Kors zu vereinen. Ein Unterfangen, wofür er wenig Anerkennung in den seit jeher traviagläubigen Landen erntete.

Doch schließlich folgte er wieder dem Ruf Rondras, als er Uromar Steinfels zum Sieg um den Donnersturm verholf. Die darauß resultierenden Ereignisse sollten ihn davon überzeugen, dass mit den Gaben der Götter die Sterblichen vor große Entscheidungen gestellt werden. Und so begab es sich schließlich im Tempel zu Löwin und Panther:


"Je einfacher ein Sieg ist, desto geringer wirkt er in den Augen des Schwarzen Sohnes."


Reto schaute noch einmal an das Kuppeldach des kleinen Tempel. Dort strahlte das weiße Schwertkreuz der Leunin im sonstigen Zwielicht der abendlichen Stimmung und Stolz erfüllte seine Brust. Der erste Tempel der kühnen Göttin und ihres gnadenlosen Sohnes im Mittelreich. Ein Zentrum des heiligen Waffengangs. Wehrheim als Bollwerk war gefallen - doch sollte hier eines Tages in ferner Zukunft etwas ähnliches entstehen?
Doch schnell verdrängte er diese Gedanken. Für das folgende musste er sich konzentrieren. Es sollte ein entscheidender Schritt in seinem Leben als Diener des Dunklen Sohnes sein.
Shanja, die tulamidische Söldnerin, stand als seine Knappin neben ihm. Eine feurige Anhängerin des Gnadenlosen. Doch sie musste noch viel lernen, bevor er sie mit nach Khunchom nehmen würde. Ihr Zorn, der noch allzu schnell entflammte, wollte nicht zu Retos Philosophie und Verständnis passen, in denen er glaubte, das Wesen Kors entdeckt zu haben.
Im Tempelrund waren neun schwarze Kerzen angezündet. Der große, schwarze Ochse, vom Krieger im Kampf mit dem Tuzakmesser mit acht Streichen gezürnt und mit dem neunten niedergeworfen, lag tot im Zentrum des Götterhauses. Die kreisrunde Opferkuhle, auf deren Grund ein Mosaik das Schwarze Blutkreuz Kors darstellte, war fast bis zum Rand mit dem Lebensaft des Tiers gefüllt.
Es war der 9. Rondra. Ein Schwerttag. Kein Zeitpunkt war günstiger.
In seiner Hand hielt er nun den schweren Korspieß. Frm'laa - der siebte Speer Krakons. Kors. In der Welt der Götter mit Blut gewonnen. Abermals spürte er das Narbengeflecht auf seiner Bauchdecke pochen, wo ihn die kindskopfgroße Ansammlung von neun tödlichen Klingen durchbohrt hatte.
Der gealterte Krieger trug eine leichte Tunika, sonst nichts. Baren Fußes stieg er in das flüssige Rot des Ochsen und das Blut reichte ihm bis über die Knöchel.
Noch einmal blickte er von der im Kerzenschein rötlich-dunkel gefärbten Szene, hinauf an die Decke. Da er genau in der Mitte der Halle stand, konnte er durch das Kuppelloch in der Decke auf die Sterne blicken. Dort, jenseits seines Blicks, dort stand sein Herr am Sternenwall auf seiner Ewigen Wacht. Ehre wem Ehre gebührt.
Mit einer kräftigen Stoß trieb er den Spieß in den Leib des Opfertieres und ließ die Waffe darin stecken. Shanja war neben ihn getreten und hielt erfurchtsvoll einen schlichten Dolch auf einem roten Tuch. Reto nahm ihn an sich. In einer ausladenden Geste, breitete er seine Arme aus und neigte den Kopf. Er blickte nicht auf, als er mit lauter Stimme begann: " Kor! Oh dunkler Sohn Rondras! Dir zu Ehren handel ich!" Mit diesen Worten vollführte er einen tiefen Schnitt durch seine linke Handfläche. Sofort schoss Blut hervor und rannte den Arm entlang. "Oh Kor! Sohn Famelors, Hüter von Melliador! Dir zu Ehren kämpfe ich!" Die Klinge schnitt durch den linken Oberarm. "Gnadenloser! Dir zu Ehren jage ich die Feinde wider der Ordnung!" Ein schneller Streich durchzog die Haut auf Hüfthöhe und Blut quoll über das Becken an den Beinen entlang in die Opferkuhle. Dort vermischte es sich mit dem des Ochsen. "Du, der über das Schlachtfeld lachend schreitet! So will ich denn mit dir schreiten," Muskeln gaben unter dem Stahl nach, als er sich in den Oberschenkel bohrte, "und so will ich neben dir stehen, wenn der Feind erscheint." Auch auf dem anderen Bein klaffte ein großer Schnitt. Der Schmerz peitschte durch den Körper Retos, doch es schien ihm nichts auszumachen. Nein, viel eher schien mit jedem Schnitt ein Glanz der Verzückung in seinen Augen zu scheinen. Ihm war, als würde für jeden Tropfen seines Blutes die Kraft seines Herren in ihn fahren. Das Opferbecken jedoch, nun leicht überlaufend, schien ein bizarres Eigenleben zu beginnen. Das Blut brodelte, ja schien zu kochen. Doch der Geweihte stand unbekümmert darin.
Shanja schaute voller Ehrfurcht und auch mit etwas Sorge dem Mirakel des Barons zu. Auch wenn der Geist ihres Idols auch mit dem Segen Kors erfüllt seien möge, war er nur ein Sterblicher. So verwunderte es auch nicht, als er nach seinen letzten Worten mit an vor Anstrengung zitternder Hand, die Klinge über den Oberschenkel gezogen hatte.
"Oh Kor! Blutiger Feldherr. Deine Gunst haben wir Sterblichen erfahren. Unser Leib ist deine Waffe wider der Dämonenbrut". Auch die andere Seite der Hüfte wurde ein Opfer der Klinge. Da knickte der Baron ein und so kniete er halb in der roten Flüssigkeit. "Oh, Kind der Fluten, Kor, der sich auf so viele Arten zeigt. Deine Waffe führte ich mit diesen Armen!" Erbarmungslos schnitt der Dolch nun auch in den rechten Oberarm. Jetzt sprudelte das rote Blut in der Kuhle und lief, dem Griff Sumus trotzend, in dünnen Rinnsalen über den Leib des Ochsen zum heiligen Speer hinauf. Es schien den schwarzen Schaft zu umschließen.
"Kor! Scharfrichter Alverans. Mit dieser Hand verhieß ich Tod meinen Feinden und Sieg für mich!" Eine großer, roter Schnitt verkündete, dass der achte Streich vollführt war. Das Blutbad hatte sich nun fast vollständig zum Speer hingezogen und umhüllte Frm'laa vollends. Wie Wellen im Meer schlugen die blutigen Fluten auf Frm'laa, ein Ball aus Blut, immer wieder aufbäumend und in sich zusammenfallend. Von fern schien man etwas zu hören, dass wie das Rauschen der Gischt klang. Nun riss Reto den Kopf in den Nacken und schaute durch die Öffnung im Kuppeldach zu den Sternen auf. Seine Stimme schien sich zu überschlagen als er schrie: "Doch Kor! Du, der einst Sokramor wider das Vielleibige geführt hast. Dir empfehle ich deine Waffe an. Geführt hast du sie, nun sollst du sie wieder führen. Diese Waffe, die den Tod für viele trägt, soll dir bei deine Wacht wider das Dämonengezücht am Sphärenrand zur Seite stehen. Einst mit Blut gerufen, soll nur durch Blut diese Waffe zu rufen sein - wider dem Dämonengezücht. Kr'Kron Tasch'Yssiar Krak'kon Krat'schiar Frm'laa!" Mit den letzten Worten, in blutiger Ekstase in die Tempelhalle gebrüllt, schnitt sich Reto über die Zunge. Als sich der salzige Geschmack in der Mundhöhle breit machte, durchströmte den Korgeweihten eine  Erhabenheit, wie er sie zuletzt beim Kampf gegen seinen Herrn verspürt hatte. Dann ein kurzes Aufgleißen, ein rötliches Glühen in den blutigen Fluten, begleitet vom Geräusch von tausenden Klingen im Kampf. Das war alles, was vom siebten Spieß Kors übrig blieb.
Ihres Inneren beraubt, schlugen die Blutmassen, ganz dem Gefallen Sumus folgend, platschend auf den Tempelboden nieder. Frm'laa war entrückt worden! Kor hatte seinen Diener erhört.
Wie als hätte man einer Mirhamonette die Fäden durchgeschnitten, sackte der Leib Retos in sich zusammen. Shanja kam sofort zu ihm geeilt und half ihm auf die Beine. Er wirkte um etliche Jahre gealtert, so sehr hatte die Erschaffung des Mirakels an ihm gezerrt. Doch in seinen Augen loderte ein kämpferisches, ja gar jugendliches Feuer.
Er mochte nun nicht mehr der Träger Frm'laas sein. Doch er hatte das bekommen, wonach er seit über zwanzig Götterläufen gesucht hatte: Die Gewissheit, dass Kor auf seiner Seite war...


[editiert: 06.06.16, 13:36 von Maharak]
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