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In welcher Erde kultiviert ihr eure Begonien ??

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castevet

Mitglied

Beiträge: 66


New PostErstellt: 02.01.14, 12:22  Betreff: Re: In welcher Erde kultiviert ihr eure Begonien ??  drucken  weiterempfehlen

Hallo,
hier mal ein paar Informationen, hauptsächlich aber eigene Erfahrungen zu verschiedenen Substratzusätzen. Ist mir schon klar, dass es bei jedem andere Bedingungen gibt und sich meine Erfahrungen nicht verallgemeinern lassen.

Generell ist meine Ansicht, dass jeder Substratzusatz, der der Auflockerung dienen soll nur dann wirken kann, wenn die Menge der zur Verdichtung neigenden Substratbestandteile nicht ausreicht die Poren dieses Zuschlagstoffes zu verschlämmen.  So ist es müßig einem feinen Torf, der eher matschig ist, z. B. 10 % Perlite oder ähnliches zuzusetzen. Es bliebe bei einen dichten Substrat in dem einige Körner Perlite „begraben“ sind. Dann schon eher 70 bis 80 % Perlite oder besser gleich eine gröbere Erde.

Vermiculite als Substratzusatz.
Ich habe hier weiter oben gelesen, Vermiculite sei hydrophob, wirke also nur durchlüftend und wasserabweisend. Das kann ich nicht bestätigen, es nimmt erhebliche Mengen an Wasser auf! Genaue Werte habe ich nicht, aber es ist sehr saugfähig und fühlt sich richtig nass an, nicht umsonst wird es technisch als Bindemittel für verschüttete Flüssigkeiten verwendet.
Wasserabweisend und damit nur durchlüftend wäre Styropor (Styromull).
Ich habe ziemlich schlechte Erfahrungen mit „Gartenbau“-Vermiculite gemacht. Leider finde ich einen Link zu einer Untersuchung nicht mehr. Jedenfalls gibt Vermiculite (je nach Herkunft) reichlich Magnesium ab und ist je nach Pflanzenempfindlichkeit schon ab 30? % Zusatz schädlich. Ich habe mit 50 % Vermiculite und 50 % Sphagnum einen Versuch gemacht, im besten Fall wuchsen die Pflanzen nur schlechter, einige (Begonia lyalli) zeigten auch gravierende Blattschäden.
Angepriesen wird Vermiculite gern wegen seines Nährstoffspeichervermögens und tatsächlich kann es wohl eine Menge Nährstoffe aufnehmen und auch wieder abgeben und so Pflanzen vor Überdüngung schützen. Bei Begonien, die normalerweise (bei mir) ohnehin schwach gedüngt werden, ist das aber meiner Meinung nach nicht nötig und kann im Extremfall sogar zu einer Unterversorgung führen.

Sand als Substratzusatz
Sand wird immer wieder als auflockernd und gegen Vernässung empfohlen. Nach vielen negativen Erfahrungen mit Sand im Substrat habe ich zumindest im Bromelienbuch von Zimmer gefunden, dass Sand das Substrat schwerer macht und damit eher verdichtet, was auch meine Erfahrung ist.

Perlite als Substratzusatz
Ich habe festgestellt, dass Perlite in größerer Menge relativ schnell für ein Verpappen von torfbasierten Substraten sorgt. Es scheint den natürlichen Abbau der organischen Substanz im Torf zu beschleunigen.

Seramis als Substratzusatz
Generell ist nichts gegen Seramis zu sagen, es kommt wohl sehr auf die weiteren Bestandteile des Substrates an. Die rote Farbe von Seramis ist durch Eisenoxide bedingt, die natürlich im Ton vorkommen und beim Brennen in rotes Eisenoxid umgewandelt werden. Diese sind unter Umständen in der Lage erhebliche Mengen von Phosphor zu binden, was zu Mangelerscheinungen führen kann. Das ist aber auch pH-Wert abhängig. Bei niedrigem pH-Wert kann aus Tonbestandteilen auch reichlich Aluminium freigesetzt werden, was pflanzenschädlich ist. Eine Mischung mit Sphagnum ist bei mir nicht erfolgreich gewesen. Mischungen mit normaler Blumenerde habe ich mal auf dem Balkon für Kübelpflanzen und Balkonkästen getestet, meist wurde es gut vertragen, bei einigen Pflanzen gab es Probleme in Form von Wachstumsstockungen.

Sphagnum als Subtratzusatz
Ich verwende Trockensphagnum aus dem Orchideenbedarf, gewässert und ausgedrückt mit ca. 50 % Anteil und habe sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Substrat wird lockerer, bleibt dabei feucht und sauer. Ich gebe etwas Kalk zu, da es sonst leicht zu sauer werden kann.
In saurer Umgebung verrottet Sphagnum nur langsam und bleibt lange strukturstabil.

Rinde als Subtratzusatz
Meine Erfahrungen waren eher negativ. Rinde bindet bei der mikrobiellen Umsetzung einiges an Stickstoff, ich dünge wenig und ausgewogen So war ich nie in der Lage das vernünftig auszugleichen. Trotzdem habe ich schon Pflanzen gesehen, die erfolgreich in einem Gemisch mit Rinde wuchsen. Also wohl eher ein Problem bei mir.

Viele Grüße

Holger





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Dragon wing

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Beiträge: 1737


New PostErstellt: 02.01.14, 13:08  Betreff: Re: In welcher Erde kultiviert ihr eure Begonien ??  drucken  weiterempfehlen



Vielen Dank, das war sehr ausführlich und gut beobachtet.

Ich selbst bin vom selbst mischen vor etwa einem Jahr abgekommen, seit ich die neue leichte Erde mir zugelegt habe. Mit der hab ich meine positivsten Erfahrungen bisher gemacht. Die ist von Hersteller schon so gut vorgemischt und bleibt sehr lang locker und fluffig. Und ich hab seither viel weniger von den Trauermücken.

Und Seramis bevorzuge ich zum Wurzeln ziehen und der Bepflanzung in den Glasbecken, da macht sich Erde richtig schlecht.



Grüßle
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hummella

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Beiträge: 1228
Ort: Frankenberg

New PostErstellt: 03.01.14, 15:16  Betreff: Re: In welcher Erde kultiviert ihr eure Begonien ??  drucken  weiterempfehlen

Hallo Holger,

soweit ich mich erinnere, hattest du es auch mit Lechuza versucht, oder? Wie hat das funktioniert?

lg, Anita


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castevet

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Beiträge: 66


New PostErstellt: 05.01.14, 16:22  Betreff: Re: In welcher Erde kultiviert ihr eure Begonien ??  drucken  weiterempfehlen

Hallo Anita,

kurzzeitig ging es in Lechuza gut, nach ein paar Wochen wuchs nichts mehr richtig. Aber das waren Juwelorchideen, keine Begonien.

Ich habe immer viel probiert, wollte gern vom torfbasierten Substrat weg, wegen Trauermücken und aus Naturschutzgründen. Es hat nie so geklappt wie in torfhaltigem Substrat, selbst reines Sphagnum nutze ich nur für ganz wenige Pflanzen, die Begonien wuchsen nur kurz gut, dann war es nichts mehr.

Wenn ich lese, dass Leute ihre Hoyas und sogar Phalaenopsis erfolgreich in z. B. Lechuza halten, frage ich mich immer wie. Auch Seramis rein hat nie Erfolg gehabt. Ich will nicht sagen, dass diese Produkte nichts taugen, aber mit meiner Kultur komme ich da nicht klar mit.

Gruß

Holger





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hummella

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Beiträge: 1228
Ort: Frankenberg

New PostErstellt: 05.01.14, 16:47  Betreff: Re: In welcher Erde kultiviert ihr eure Begonien ??  drucken  weiterempfehlen

Danke, Holger, für deine ehrliche Auskunft!  -  Ist zwar nicht wirklich positiv, aber beruhigt mich doch etwas, denn irgendwie habe ich immer noch nicht das richtige Substrat bzw. die richtige Mischung für mich gefunden. Mit Perlite wird es einfach zu pappig, schwer und nass. Vermiculte klappte eigentlich bis jetzt ganz gut, aber es könnte noch besser sein. Ich werde noch mal mein übriges Seramis zumischen, vielleicht hilft das?
Lechuza und Spaghnum müßte ich noch mal probieren, und de neue "fluffige Erde" von Iris. Aber irgendwie befürchte ich, selbst mit der kriege ich es hin, dass die Erde wieder zu luftundurchlässig wird . . .

Na ja, man darf sich wohl einfach nicht mehr über die "von uns gegangenen" Begonien ärgern, wenn man diese Gattung kultivieren will. Vielleicht gelingt mir das ja doch mal!!

Liebe Grüße, Anita


[editiert: 06.01.14, 14:58 von hummella]
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Brigitte Stisser

Mitglied

Beiträge: 509

New PostErstellt: 05.01.14, 18:34  Betreff: Re: In welcher Erde kultiviert ihr eure Begonien ??  drucken  weiterempfehlen


In Lechuza habe ich es noch nicht probiert. Wenn man sich jedoch  die Produktbeschreibung ansieht - müßte man skeptisch sein, bei Verwendung für Begonien.

Liebe Anita, Dein Zusatz mit den von uns gegangenen Begonien - der hat mich mal wieder voll erwischt.

Ich sag nicht welche - ich könnte mir vor Ärger in den ..... beißen.

Pelargonien sind da viiiiel leichter.

 



[editiert: 05.01.14, 18:37 von Brigitte Stisser]
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Dragon wing

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Beiträge: 1737


New PostErstellt: 05.01.14, 19:26  Betreff: Re: In welcher Erde kultiviert ihr eure Begonien ??  drucken  weiterempfehlen

Die Fluffi Erde ist jetzt bei manchen schon ein Jahr im Topf, die ist immer noch recht locker. Im Gegensatz bei meiner selbst gemischten, wo schon nach wenigen Monaten alles weder verpappte.

Grüßle
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Brigitte Stisser

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Beiträge: 509

New PostErstellt: 05.01.14, 22:11  Betreff: Re: In welcher Erde kultiviert ihr eure Begonien ??  drucken  weiterempfehlen

Iris, meinst Du die Erde, die  mit Kokohum  - hhm - aufgelockert, leichter gemacht, gestreckt  wird ???

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Dragon wing

Moderator

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New PostErstellt: 05.01.14, 23:06  Betreff: Re: In welcher Erde kultiviert ihr eure Begonien ??  drucken  weiterempfehlen

Compo Sana light.

Grüßle
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Crazy_Begonia

Administrator

Beiträge: 765

New PostErstellt: 07.03.18, 22:11  Betreff: Re: In welcher Erde kultiviert ihr eure Begonien ??  drucken  weiterempfehlen

ich muss wieder mal eine Erdmischung für meine Begonien herstellen.

Ich nehme dazu:
- Kokosfaserbrickets
- Steinwollflocken
- Perlit

Die Brickets lasse ich Wasser aufsaugen bis sich die Fasern gut auflockern lassen.
Die Steinwollflocken muss ich durch ein Drahtgitter reiben.

Es ergibt sich ein sehr leichtes, nährstoffarmes Gemisch welches sich sowohl zum Eintopfen als auch für Aussaaten eignet.


[editiert: 11.03.18, 15:33 von Crazy_Begonia]
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