HexenZauber

 
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Plüschfussel
Wühlmaus


Beiträge: 487


New PostErstellt: 23.10.05, 16:34     Betreff: DER FEUERTOD

Sandisk Sansa Clip Tragb...
DER FEUERTOD

Das Verbrennen ist eine der ältesten Todesstrafen. Ihr Sinn lag darin, einen Körper so zu zerstören, dass nichts mehr von ihm übrig blieb. Denn man war der Ansicht, nur das Feuer sei imstande, Geister und Dämonen zu zerstören.
Es steht schon im alten Testament geschrieben, dass Gott die zwei Sündenstädte Sodom und Gomorrha mit Feuer und Schwefel vernichtete.
So wurden auch bei den Babylonier, Ägyptern und bei den Israeliten Gotteslästerer und andere Verbrechen gegen die Gottheiten mit dem Feuertod bestraft.
Für eine Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen wurde vor dem eigentlichen Beginn der Exekution ein Pfahl in die Erde gegraben. Um diesen herum schlichtete man Holz und Reisig, so dass der Holzstoss leicht entflammbar war. Der Verurteilte wurde dann, eskortiert von bewaffneten Soldaten, auf den Richtplatz gebracht oder geschleift. Dann wurde das Urteil verlesen, und er wurde mit Eisenketten an den Pfahl gebunden. Bei manchen Hinrichtungen wurde das Holz um den Verurteilten herum aufgetürmt, so dass er den Blicken der Zuschauer entzogen war.

Bei vielen Hinrichtungen kam auch der so genannte Gnadenerweis zum tragen. Der bestand darin, dass der Henker unbemerkt sein Opfer mit einer Schnur erdrosselte. Dies musste aber geheim gehalten werden, da sonst das Publikum rebellierte, weil sie sich um das Schauspiel einen Menschen bei lebendigem Leib brennen zu sehen, betrogen fühlten.
Ein anderer Gnadenerweis bestand darin, dem Verurteilten einen Beutel mit Schwarzpulver um den Hals zu hängen. Wenn das Feuer dann bis zum Beutel gelangte, explodierte dieses und setzte so dem Leben des Verurteilten ein schnelles Ende. In der Schweiz war diese Prozedur üblich.
So gab es natürlich auch eine Verschärfung der Strafe. Dabei wurde der Verurteilte vor der Exekution mit glühenden Zangen gezwickt, oder man schlug ihm vor dem Feuertod die Arme ab.
Das Feuer wurde solange mit Holz bestückt, bis vom Toten nur noch Knochen und Asche zurückblieben. Diese wurden dann von den Henkersknechten mit Hämmern und Knüppeln zerschlagen und über das Land verteilt bzw. in einen Fluss geschüttet.
Im alten Byzanz stand auf eine Beziehung zwischen einer Herrin und einem Sklaven die Todesstrafe für beide. Der Sklave wurde lebendig verbrannt, und die Frau hingerichtet. Andersrum hingegen, bei einem Verhältnis zwischen Mann und Sklavin, wurde dies toleriert, wobei die Sklavin meistens vergewaltigt wurde.
Die Kelten opferten ihre Straftäter den Göttern. So wurden Dutzende von Menschen in große Weidenkäfige gesperrt, diese waren der Größe der Götter nachempfunden. Nicht selten fanden in solchen Götterkäfigen über 50 Opfer Platz. Dann wurden sie dem Feuer überantwortet. Unter Nero wurden die Christen gekreuzigt und mit brennendem Öl übergossen. Sie dienten teilweise als lebendige Fackeln, um den Nachhauseweg von Nero zu erleuchten.

Während der Hexenverfolgung in Europa starben mindestens 200 000 so genannte Hexen auf dem Scheiterhaufen.

Im Jahre 1401 wurde der Feuertod in Großbritannien legalisiert und per Gesetz festgeschrieben. Im Jahre 1553 stieg Maria I auf den Thron von Großbritannien. Unter ihrer fünfjährigen Regentschaft stiegen die Verbrennungen drastisch an. Es wurden in dieser Zeit 300 Menschen dem Scheiterhaufen übergeben.

Im Mai 1431 besteigt wohl eines der berühmtesten Opfer den Scheiterhaufen, Jeanne d’Arc, auch bekannt als die Jungfrau von Orleans.
Um 1592 wurden in Nördlingen fünf Frauen der Hexerei angeklagt und zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Sie gestanden unter der Folter, ein vor kurzem gestorbenes Baby auf dem Friedhof ausgegraben zu haben, und zu einem Zaubertrank gekocht zu haben. Der Ehemann einer der Hexen schaffte es aber, den Bürgermeister zu überzeugen, das Grab des Babys zu öffnen. Das Baby lag immer noch tot im Sarg. Der Inquisitor sah dies aber als ein weiteres Teufelszeug an, denn die Hexen hatten ja schon gestanden. Also sei dies auch ein weiterer Beweis dafür, dass es sich um Hexen handeln müsse. Die Frauen wurden daraufhin auf dem Scheiterhaufen verbrannt.


1645 wütet der „berühmte" Hexenjäger Hopkins durch das Empire. Er lässt in den Kirchen Kästen aufstellen, in die Zettel geworfen werden können mit Denunziationen.
1686 wurde Elisabeth Gaunt zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Nachdem sie mit einem Pferd auf den Richtplatz geschleift wurde, legte sie selbst das Stroh zu ihren Füssen zurecht, dass die Flammen schneller ihre tödliche Arbeit vollziehen können.
1777 wurde Maria Breyer im Alter von 14 Jahren wegen Münzfälscherei zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Sie stand schon festgebunden auf dem Richtplatz, als Lord Weymounth zufällig vorbeikam. Entsetzt über die Strafe und das kindliche Alter ließ er sie losbinden. Jetzt stellt sich die Frage, welche Verbrechen mit dem Tod auf dem Scheiterhaufen geahndet wurden: Hauptsächlich Hexerei, aber auch sexuelle Abartigkeit wie etwa Homosexualität oder sexuelle Handlungen mit Tieren.
1482 mußte der Herr von Hohenburg in der Schweiz zusammen mit seinem Geliebten, einem Knecht aus seinem Hause, gemeinsam den Scheiterhaufen besteigen.

In Indien war es gleichzeitig das Todesurteil einer Frau, wenn ihr Mann starb. Sie wurde mit dem Leichnam ihres Mannes verbrannt. Die letzten Frauenverbrennungen reichen bis in unser Jahrhundert hinein.


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die kampffluse rückt näher!
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und die wühlmaus wühlt und wühlt...



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