Necromantie
Necromantie heißt nicht, Tote zum Leben erwecken, sondern ist die Weissagung durch Tote oder auf die Beschwörung von Toten. Das ist eine Zauberkunst, die normale Sterbliche nach alter Ansicht entwerder überhaupt nicht oder nur nach Anleitung einer "Fachperson" ausführen können. Sie gehört eigentlich nicht zu dem Repertoire der typischen deutschen Hexe, sondern scheint eher von Zauberern und Hexenmeistern praktiziert worden zu sein.
Wie es in alten Berichten heißt, wurden zu einer solchen Beschörung bestimmte Kräuter, darunter Bilsenkraut und Stechapfel, ins Feuer geworfen sowie ein Tier geopfert. Dann nahm der Hexenmeister den Zauberstab, einen Zauberspiegel oder Zauberring und beschwor den Geist des gewünschten Toten mittels bestimmter Zauberformeln, wie sie etwa in dem sogenannten "Christoffelbuch" erhalten waren.
Ein Exemplar dieser Schrift wurde anlässlich eines Hexenprozesses im Haus des Angeklagten gefunden und konfisziert. Darunter fand sich unter anderem folgende Anweisung:"Der die Geister beschwören will, soll vorher drei Tage fasten. Sodann mache er den Zauberkreis, trete in dessen Mitte, nehme des Zaubergeräth, Ring, Stab oder Schwert in die Hand und spreche:
Im Namen unseres Herrn Jesu Christi, des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, Amen. Heilige Dreifaltigkeit, ich rufe dich an, dass du wolltest ein Schrimer sein meines Leibes und meiner Seele. Durch die Kraft des heiligen Kreuzes bitte ich dich, der du bist das Alfa und Omega, der Erste und Letzte, König aller Könige, Herr aller Herrschenden, Jatti, Aglanabrath, El Abiel anathi Enathiel Amazin sedomel gayes tolima Elias ischiros athanatos ymas heli messias; durch diese heiligen Namen und durch alle anderen Namen, die Gewalt und Kraft haben, rufe ich dich an und bitte dich, dass du dich dieser meiner Geisterbeschwörung annehmen wolltest!"