Shaumbra-Forum Deutschland

ana · Mitglied Beiträge: 60

hej, ich weiß nicht, ob sich hier irgendwer für alternativschulen interessiert.
ich habe seit jahren immer mal wieder gedanken dazu...

interessant finde ich das konzept der sudbury-valley-school ( bzw. sudbury-schulen)

www.sudbury.de

ok, vielleicht entsteht ja ein austausch hier...

Birgit · Ehemaliges Mitglied Ort: Hessen

Damit beschäftige ich mich schon, seit ich vor 7 Jahren eine Montessori-Grundschule mit gegründet habe. Ich habe mir auch das Buch Endlich frei!: Leben und Lernen an der Sudbury Valley Schule von Daniel Greenberg und Martin Wilke (Taschenbuch - 15. Oktober 2004) zugelegt, weil diese Schulform in den USA schon seit über 35 Jahren erfolgreich funktioniert.

Doch hierzulande: Am Bodensee wurde im Jahr 2005 oder so eine solche Schule zum Leben erweckt. Obwohl alle Eltern ein Schreiben verfassten, dass sie auf eigene Verantwortung handelten, musste die Schule bald geschlossen werden wegen dem Schulamt und den hiesigen Schulgesetzen.

Der nächste Versuch fand zur selben Zeit in Berlin-Brandenburg statt (dort wurde auch eine deutschsprachige Seite über dieses System verfasst). Es wurden nur Steine in den Weg gelegt, was daraus geworden ist habe ich dann nicht mehr mitverfolgt.

Das System dieser Schule ist ebenso radikal wie genial, jeder, der Kinder hat, sollte dieses Taschenbüchlein gelesen haben als Pflichtlektüre für Eltern! Dort wird aus jeder Sicht beschrieben (Lehrer, Schüler, Eltern), wie herausfordernd so eine radikale Schulreform und auch deren Gründung sein kann. Dagegen sind unsere "Alternativschulen" die reinste Makulatur!

Liebe Grüße,

Birgit

ana · Mitglied Beiträge: 60

inzwischen gibt es aber mehrere deutsche sudbury-schulen die funktionieren. (zumindest laut internet)

in wien wird auch gerade so eine schule geplant. beginn dann wohl in den nächsten jahren erst.

ich finde die schulform jedenfalls deutlich interessanter als die ganzen reformpädagogischen schulen. und die ganzen "spirituellen" kids würden bestimmt eher reinpassen. ich kenn nämlich auch indigos die sich in einer waldorf-schule zu sehr eingeengt fühlen.

Klaudia · Mitglied Beiträge: 119 Ort: Vöcklabruck/OÖ

Ich war Lehrerin an Schulen in Oberösterreich. Aber das scheint mir schon lange her zu sein. Es war nicht ganz mein Job

, obwohl mir Kinder und Jugendliche sehr nahe sind.
Ich habe irgendwann mal später auch dieses Buch, das Birgit erwähnt hat, "Endlich frei" gelesen.
Ja, meine Freiheit begann mit dem Ende der Schule, des Schuldienstes.
Das Buch fand ich wunderbar zu lesen.

In Österreich ist es mit dem Schule gehen oder nicht gehen einfacher. Ich habe mal längere Zeit einen Buben begleitet im "Haus-Unterricht". Es gibt immer mehr Eltern, die diese Möglichkeit wählen.

Vor kurzem hat mich meine ehemalige Direktorin einer Linzer Schule angerufen. Sie ist verfrüht in Pension gegangen und hat die Vision einer "Neuen Schule". Sie ist dem Shaumbra-Bewusstsein sehr nahe ...

Ich fragte mich auch wieder, ob es was mit mir zu tun hat, da es schon immer wieder noch die Idee gibt, Kinder/Jugendliche zu begleiten.
Aber ich fühle die Impulse dazu (noch) zu wenig stark, um initiativ zu werden.

Ana, von woher kommst du??

Liebe Grüße
Klaudia

ana · Mitglied Beiträge: 60

ich fühle auch immer wieder mal den impuls, weiß aber nicht genau was damit tun ;-)

eine normale schule würde mich nicht reizen. aber diese demokratischen schulen, wo lehrerInnen eher begleiterInnen sind, fände ich doch spannend.

wo ich herkomme? innsbruck, linz, wien, skandinavien.
momentan in innsbruck, aber ich bin da flexibel.

liebe grüße, ana

Diddi · Mitglied Beiträge: 495 Ort: Köln

Liebe Ana,

es stimmt, wir Shaumbra sind natürlich auch Lehrer, und da liegt es nahe,
etwas zu helfen, damit das Schulwesen transformiert werden kann.

Das Thema bewegt mich auch, und ich habe gerade in mich gespürt,
bin bis zu der Frage zurückgegangen, warum ich Shaumbra bin,
warum ich so inkarniert bin, wie es der Fall ist.

Über allem was wir tun steht doch das Motto: Bewusstsein inspirieren.

Vielleicht ist das ja viel effektiver zu erreichen, wenn wir denjenigen helfen,
die jetzt Lehrer sind, wenn wir offen sind für jene, die nach Antworten suchen,
die selbst merken, dass sich etwas verändern möchte im Schulsystem.

Vielleicht werden wir eine Shaumbra-Schule für Lehrer ins Leben rufen,
denn auch diese Menschen werden ihr Bewusstsein öffnen, werden fragen,
wie man auf angemessenere Weise junge Menschen unterrichten kann,
und vielleicht können wir ihnen ja die Antworten geben.

Wie wär' das?

Diddi

ana · Mitglied Beiträge: 60

hej diddi,

das wäre unglaublich interessant.
ich bin selber bis jetzt eher in der erwachsenenbildung tätig gewesen. habe mit kindern nicht so viel zu tun gehabt. und ich kann mir auch gut vorstellen mit erwachsenenen zu arbeiten. (würde mir vermutlich sogar leichter fallen ;-)

Diddi · Mitglied Beiträge: 495 Ort: Köln

Mein Gefühl sagt einfach, dass die Welt, so wie sie jetzt ist,
transformiert werden möchte. Wir brauchen nicht unbedingt eine neue zu erschaffen,
neben der, die schon da ist. Das hieße gewissermaßen nur,
neue Dualität wachsen zu lassen.

Erschaffen wir uns doch mal eine Vision.
Alles beginnt auf diese Weise.
Lassen wie ein Shaumbra-Institut für Neues Lernen entstehen.
Ist es nicht so, dass Kinder im Grunde genommen alles mitbringen,
was sie brauchen, dass es nur darum geht, ihnen zu helfen,
es zu entwickeln, ihnen vor allem zu helfen, Vertrauen zu sich selbst
zu haben?
Sollte es nicht möglich sein, Lehrer die offen dafür sind, zu inspirieren,
Kinder besser zu verstehen, zu fühlen, zu achten, anzunehmen?

Ich spüre gerade, wie wichtig es dafür ist, dass ich selbst mir vollständig
vertraue, in jeder Situation, ausnahmslos.
Das bringt mir die Schule des Lebens im Moment bei, ducht tägliche Übungen.
Ein wenig Zeit brauche ich dafür noch, aber für Visionen ist es nie zu früh.

Diddi

Aliyah · Mitglied Beiträge: 4 Ort: 59423 Unna

Hallo liebe Schulgründer,

hier einige weitere Infos zu Birgits Buchtip.

Weitere Bücher und DVDs zu Sudbury Valley beim Tologo Verlag

Über die direkten Seiten gibt es nur Kontaktadressen. Mehr konkrete Infos unter Wickipedia Demokratische Schulen.Dort könnt ihr den aktuellen Stand über bereits bestehende Schulen erhalten.

Eine weitere Internetseite von einer Gruppe Jugendlichen in Berlin lautet K.R.Ä.T.Z.Ä.de. Sehr ausführlich

Unter Neue Schule Hamburg findet ihr Infos zur von Nena gegründeten Schule.

Ich habe selbst eine Indigo gross bekommen. Hab es also hautnah mitbekommen. Sie sind definitiv anders . Mitlerweile ist mein Sohn 27 Jahre.

das Thema alternativen zum bestehenden Schulsystem lief all die Jahre mit . Damals gab es hier in der Umgebubung nur Wldorfschulen als Alternative. Das war damals für mich nicht finanzierbar und ich bin auch ganz froh darüber.alle Menschen aus diesem Umfeld, die mir persönlich begegnet sind, unabhängig davon ob es Kinder oder Erwachsene waren, hatten etwas Weltfremdes, Verstaubtes an sich.

Es kam mir so vor, als wären sie in ihrer Ideologie eingefroren.

Es sind ja auch nicht die Kinder, die das Problem haben. Sie leiden nur unter unserer Sturheit und mangelnden Flexibilität. Vielleicht wäre es spannend mal Eltern und Lehrer von diesen Kids unterrichten zu lassen.

Auf jeden Fall scheinen mirdie Sudbury Valley Schulen ein wirklich guter Ansatz zu sein.

Ich tue mich ein wenig schwer mit der Dtrukturierung hier im Forum. Wäre es nicht besser, dieses Schulthema unter Next Generation Laufen zu lassen? Es gehört doch zusammen.

Hier noch ein paar Bücher ,die ich in den letzten Jahren entdeckt habe

Wladimir Megre Schöpfung Band 4 der Anastasia-Bücher. Da geht es auch um eine Schule in Russland ähnlich Sudbury.

Gerald Hüther, Helmut Bonney Neues vom Zappelphillipp

G. Hüther ist Neurobiologe und beschäftigt sich mit ADS. ein Buch was alle Eltern lesen sollten und zwar am besten schon während der Schwangerschaft.

Jeffrey Lee Abenteuer für eine echte Kindheit

Zur Unterstützung von Eltern, die bereit sind mit ihren Kindern Spass an Unternehmungen zu haben von denen sie selbst auch Keine Ahnung haben, z.B. Angeln, Einen Stein auf dem Wasser hüpfen zu lassen, Einen Garten anlegen.....

Nicht dringend erforderlich, aber wirklich nett.

Alles Liebe

Aliyah

Wolkenspringer · Mitglied Beiträge: 6

Hallo liebe ana,

eine Schule, wie die Sudbury Schule in good old Germany zu gründen, bedarf Durchhaltevermögen und mutige Eltern.

Das "Aus" der Sudbury Schule am Bodensee haben meine Kinder und ich miterleben dürfen. Mein Sohn Pascal besucht die Montessori Grundschule, da diese in unserer Stadt damals noch nicht auf den Sekundarzug erweitert wurde, entschlossen wir uns nach Alternativen zu suchen. Wir fanden die Sudbury Schule am Bodensee. Diese sagte uns noch mehr zu, als die Montessori Pädagogik. Nach einer zweiwöchigen Hospitaition war die Entscheidung gefallen, ich kündigte meinen Job und unsere Wohnung. Im August sollte der Umzug stattfinden. Dann bekam ich einen Anruf mit der Mitteilung, dass die Schule geschlossen wird.

Wie es dazu kam: Die Sudbury Schule war von Beginn an nur geduldet. Die Kinder der Sudbury Schule plädierten persönlich beim Schulamt für eine Genehmigung, die Eltern taten alles erdenkliche, um den Anforderungen des Schulamtes nachzukommen. Es fing mit Kleinigkeiten an. Ein Baum musste aus Sicherheitsgründen entfernt werden, bauliche Veränderungen sollten umgesetzt werden, was nur mit großem finanziellen Aufwand umgesetzt hätte werden können usw. Das größte Problem für das Schulamt bestand wohl darin, dass es keine Lehrpläne gab. Die Gründereltern waren von Beruf beide Lehrer. Er war noch in seinem Beruf als Lehrer am Gymnasium tätig und bekam Probleme, weil seine Kinder, durch den Besuch der Sudbury Schule, offiziell der Schulplficht nicht nachkamen. Soweit mir bekannt ist, ist diese Familie mit ihren Kindern nach der Schließung der Schule nach Frankreich ausgewandert.

Hier ein Link zu einem Artikel über die Bodenseeschule: http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,305826,00.html

Unser Weg führte uns dann in eine Erweiterung unserer Montessorischule auf den Sekundarzug. Für meinen Sohn kam die Genehmigung und die Umsetzung leider zu spät. Pascal besucht seit vier Jahren eine Regelschule. Nach den ersten zwei, für ihn etwas schwierigen Jahren, wechselte Pascal in eine Projektklasse für Ganztagsklassen und bekam einen wundervollen Lehrer. Von da an ging Pascal wieder gerne in die Schule. Jetzt steht er kurz vor seinem Abschluss und wird im August eine Ausbildung beginnen.

Ich empfehle jedem der Interesse an den Sudbury Schulen zeigt, auch die Bücher "Summerhill - Kindern ihre Kindheit zurückgeben" und "Das Beispiel Summerhill von A.S. Neill".

Herzensgruß