Shaumbra-Forum Deutschland

Ribisel · Mitglied Beiträge: 5 Ort: Lichtenfels Oberfranken

An Fasching verkleiden sich viele Menschen, Kostüme Masken Ritterrüstungen usw., damit sie wer anders sind, um unerkannt zu bleiben, um zu feiern.

Ich habe für mich entschieden, meine Maske Verkleidung abzulegen, die ich ein Leben lang getragen habe, dann erkennt mich auch keiner mehr, und am Aschermittwoch ist mein persönlicher Fasching für immer vorbei.

Liebe Shaumbras, als was habt ihr euch bis jetzt verkleidet?

Helau, miau und Wauh.

Meike · Ehemaliges Mitglied Ort: Roth 91154

Hallo Richard,

ja mit den Verkleidungen hast du wohl recht. Viele Menschen laufen mit Sicherheit ihr Leben lang mit einer Maske rum. Ich hatte auch immer verschiedene Masken parat. Für jede Gruppe von Menschen hatte ich eine eigene Maske.

Ich war jetzt fast ein Vierteljahr zu Hause und werde ab Montag wieder in die Arbeit gehen. Das wird für mich bedeuten, dass ich die Maske, die ich dort immer verwendet habe auch ablegen werde. Ich habe keine Lust mehr dazu mich so zu verhalten, dass es für die Anderen passend ist. Ich bin die ich bin. Und mein Ich Bin trägt keine Masken.

Mal schauen wie die Menschen in meinem Umfeld darauf reagieren werden. Es wird bestimmt interessant und vielleicht habe ich auch viel Spaß dabei (für mich nicht gegen die Anderen).

Ja, dir auch viel Spaß.

Gruß

Meike

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Wow - Ich bin wirklich die, die ich bin.
...und ich genieße das Leben.

iljos · Erstellt: 13.02.10, 09:25 Betreff: Re: Faschingsmaske

Lieber Richard,

da mach' ich mit!!
Genauso empfinde ich derzeit auch, du sprichst mir aus der Seele. Und deine Idee ist klasse!

Gruß

iljos

Anthéris · Administrator Beiträge: 1670 Ort: everywhere

hm.....

ich sehe das ein wenig anders. Denn ICH BIN so vieles, habe so unendlich viele Faccetten, also wie sollte ich mich denn auf eines reduzieren?

Klar, das ich mich nicht verstelle um der anderen Willen, doch das sehe ich, wenn es so ist, einfach als un- bewusst Sein.

Für mich geht es um eines: das ich in jedem Moment zu mir selbst stehe, zu meinen Gefühlen, egal wie diese sind. Doch dazu muss ich sie erst mal kennen, mir klar sein.

Aber für mich sind letzlich alle Ausdrücke von mir nur ein Aspekt, niemals das Ganze, denn alles gehört zu mir, auch eine Rolle. Warum denn nicht ? Auch das ist mein Ausdruck, den ich in dem Moment gewählt habe, das ist schauspielern, und das ist was Adamus meint, mit schauspielern: alles als meinen Ausdruck anerkennen, und nicht zu denken, ihh - das bin ich nicht. Doch, auch das bin ich, ist ein Teil von mir, das ist liebevolle Akzeptanz von mir selbst.

ICH habe keinen "einen" wahren Ausdruck, kann ich niemals haben, weil ich so viele habe.

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von der Begrenztheit zur Unbegrenztheit

iljos · Erstellt: 13.02.10, 09:56 Betreff: Re: Faschingsmaske

Liebe Anthéris,

für mich ist es so, daß ich so lange Zeit glaubte, etwas dafür TUN zu müssen, um geliebt,akzeptiert,geachtet zu werden.

Ich hatte schon in jungen Jahren ein gutes Gefühl dafür entwickelt, was mein Gegenüber von mir erwartet und war allzuoft BEMÜHT, diese Erwartung zu erfüllen.

In diesem Rollenspiel hatte ich mich regelrecht verloren. Und eine Auswirkung davon war die Bulimie, die mich sieben Jahre lang fest im Griff hatte.

Es ist noch nicht lange her, daß ich damit begann, endlich auch mal der "Kotzbrocken" zu sein und nicht nur "nett".

Und mittlerweile ist es so, daß zwar all diese Facetten akzeptiert und integriert habe (oder noch daran bin, das zu tun), daß ich mich aber klar dafür entscheide, keine Rollen mehr zu spielen, authentisch zu sein - und das ist ofrmals nicht so leicht, es erfordert den Sprung über den eigenen Schatten, Überwindung, Mut. Im Gegensatz zum Rollenspiel: das entstand aus Angst, aus Bedürftigkeit, aus dem Gefühl des Mangels.

Wie herrlich frei fühle ich mich bei der Vorstellung, daß jeder - aber auch jeder alles von mir weiß, all meine geliebten und vor allem ungeliebten Anteile. Denn dann MUSS ich keine Rollen mehr spielen - das hatte auch nie wirklich etwas Spielerisches im Sinne von Leichtigkeit sondern es war mit Anstrengung verbunden und mit Selbstverleugnung.

Verstehst du, was ich meine?
Und das lasse ich jetzt hinter mir, das lasse ich jetzt los: das Gefühl, Erwartungen erfüllen zu müssen,-ich entscheide mich jetzt klar dafür, zu SEIN.

Und so lege ich jetzt während dieser "tollen" Tage all die Kostüme ab, die mich eingeengt haben in der Entfaltung meines Ich bin,- das heißt nicht, daß ich sie abLEHNE, nur ablege. Sie sind natürlich ein Teil von mir, wie alles aus meiner Lebensgeschichte, sie haben mir gedient, aber jetzt kommen sie zur "Altkleidersammlung".

Lieben Gruß

iljos

Gaby Krieger · Mitglied Beiträge: 34 Ort: München

Ich kann mich nur Deinen Worten anschließen, liebe Iljos, alles an mir zu akzeptieren, aber auch schauen, ist das wirklich wahr, was ich da denke. In Liebe Gaby

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Begleiterin in The Work von Byron Katie, siehe www.thework.com , system. Familien- und Paartherapeutin, Coaching

Anthéris · Administrator Beiträge: 1670 Ort: everywhere

liebe Iljios,
natürlich - es ist ein Weg, um zu mir zu kommen. Es WAR Anstrengung, das alles aufrecht zu erhalten, es war aus Angst usw., ja,

doch trotzdem war es ICH. Ich wusste es nicht besser, und was ich sagen will, ist,
das das alles zu mir gehört, und mir erscheint es wichtig, alles das, alles, mit "dem allergrößten Mitgefühl anzunehmen" wie Tobias sagte, zu dem ich fähig bin.

Es ist immer noch verbreitet, zu meinen, ich müsste zu meinem wahren Selbst kommen, doch alles, und immer, war und ist mein wahres Selbst, so mühsam, so versteckt, so überlagert es auch war, es gehört zu mir.

Für mich riechen so Aussagen, die Masken abzulegen, noch etwas danach, es sei falsch, sie zu tragen, doch es gibt und gab niemals etwas falsches. Anstrengend, ja, schwierig, ja, herausfordernd, ja, doch niemals falsch.

lieben Gruß

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Netea · Ehemaliges Mitglied

Lieber Richard,

als waschechte Kölnerin ist für mich der Karneval einfach eine Gelegenheit meinem inneren Kind etwas Spass zu gönnen, mal rumzulaufen wie in früheren Epochen oder meine Fantasie und Kreativität in einem selbst entworfenen Outfit zu präsentieren.

Das sind für mich aber nur Äußerlichkeiten und dabei brauche ich mein ICH BIN nicht zu verstecken, im Gegenteil ich bringe meine Freude, Fröhlichkeit und Positivität, die ich auch ohne Maske und Kostüm lebe, äußerlich verstärkt zum Ausdruck.

Allerdings ist das individuell verschieden und wie Du sagst, verstecken sich viele hinter einer Maske, im Karneval sichtbar und ansonsten auch ohne Verkleidung "scheinbar" unsichtbar.

LG Netea

iljos · Erstellt: 13.02.10, 16:57 Betreff: Re: Faschingsmaske

Liebe Anthéris,

Drama war z.B. etwas, das einen großen Anteil in unser aller Leben hatte.

Es geht aber doch jetzt nicht darum, diese alte Dramen als meine Anteile festzuhalten sondern im Gegenteil sie aus meinem Leben zu entlassen!

Damit Platz entstehen kann für die Leichtigkeit, für das Spiel mit der Neuen Energie.

Ich halte ja auch nicht an der alten Opferrolle fest sondern ich entlasse sie, ich spiele sie nicht mehr, damit ich mich jetzt als Schöpfer erfahren kann.

Daß ich Dramen und Opferrolle gebraucht habe, um zu einem Punkt des Erkennens zu kommen, ist ja klar. Ich schlage sie ja nicht tot, ich kämpfe auch nicht mehr mit ihnen rum, weil ich sie als Teile von mir ablehne. Aber jetzt brauche ich sie nicht mehr.

Alle meine bisherigen Erfahrungen in diesem Leben waren sinnvoll und richtig. Aber deswegen muß´ich sie ja heute nicht wieder und wieder machen!

Das meine ich mit ablegen. Wie eine alte Haut, die ein Lebewesen abstreifen kann und es bleibt deswegen trotzdem ganz.

Eine Rolle, die mir irgendwann mal genau paßte, paßt eben jetzt nicht mehr,-deswegen bleibt sie ja eine Erfahrung meines Lebens. Aber ich habe kein Problem damit, sie jetzt nicht mehr zu spielen, sie jetzt zu entlassen. Ich empfinde nicht so, daß deswegen ein Teil von mir geht.

Lieben Gruß

iljos

Anthéris · Administrator Beiträge: 1670 Ort: everywhere

liebe liebe Iljos,
ich weiß was du meinst, und keiner braucht sich für irgendwas zu rechtfertigen.

Entlassen IST annehmen. Ablegen kann ich nur, was ich zuvor vollständig anerkannt habe, das ist meine Erfahrung. Und in der Annahme liegt das freigeben der Energie, sie verändert sich damit augenblicklich. Auch das ist meine ERfahrung.
Festhalten ist etwas ganz anderes.

Hört sich das, was ich vorher geschrieben habe, so an als würde ich meinen, das ich festhalte, das ich wieder und wieder ...... will ?
nun, wenn es für dich so ist - für mich gar nicht. Vielleicht kann ich es auch nicht passend ausdrücken.

Aber um mal auf die ursprüngliche Frage zu kommen, als was wir uns verkleidet haben:
Ich habe mich als kleines Mädchen verkleidet, als jemand der nicht das erreichen kann was er gerne möchte, als jemand der sehr begrenzt ist, als jemand der immer alles geregelt kriegen muss, damit ja alle zufrieden sind. Ich habe mich sehr klein gemacht, habe meine Talente nur ein kleines bisschen gelebt, und mich, je älter ich wurde, immer mehr zurückgezogen.
Momentan stehe ich im Niemandsland, weiß nicht was und ob ich noch will, stelle nur fest das ich (m)ein altes Leben nicht mehr will. Ein neues ?
vielleicht............

alles ist möglich, aber dafür wird es weder eine Definiton geben noch irgendwelche Vorsätze meinerseits.

lieben Gruß

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