Shaumbra-Forum Deutschland

Diddi · Mitglied Beiträge: 495 Ort: Köln

Der Besen in meinen Händen schiebt die braunen Blütenreste über die Terrasse,
Sonnenstrahlen streicheln meine Schulter, meinen Rücken, wollen mich lachen sehen,
Geranienblütenrot lächelt mir zu, ein Amsellied sucht nach meinem Ohr,
aber was ist nur mit mir los?

Meine Füße gehen mit mir nach drinnen, etwas in mir sucht die Stille,
ich spüre mich auf dem Sofa sitzend, atmend, fragend, fühlend.

"So verzweifelt hast du gesucht, dachtest zu finden, fühltest zu verlieren,
bist wütend davongelaufen, begannst wieder zu suchen, immer und immer wieder,
es schmerzte mich, ich weiß nicht, wie es möglich war, aber ich fühlte deinen Schmerz."

"Dabei warst du es, dich suchte ich, in vielen anderen, glaubte zu finden,
glaubte glücklich sein zu können, um so tiefer war der Schmerz,
immer wieder zu verlieren, zu hassen beginnen, aus dem Leben zu fliehen."

"Deine Gefühle waren auch bei mir, deine Freude, auch dein Schmerz,
dein Lachen teilte ich mit dir, deine Tränen wollte ich mit dir teilen,
hab' sie in mir gesammelt, aber Engel können nicht weinen.
Ob wir es jetzt gemeinsam können?"

Ja, es ging, wir konnten es.
Es half.

Diddi

Arocatos · Mitglied Beiträge: 208 Ort: Hessen

Lieber Diddi,

BITTE bitte bitte schreib ein Buch über deine Texte.

Sie sind so wundervoll! Sie öffnen einem das Herz. Sie haben eine sehr schöne Energie.

Genauso wie Du so wundervolle Energien ausstrahlst... wir alle... auch wenn wir es so oft vergessen...

Alles Liebe

Arocatos

polia · Mitglied Beiträge: 3 Ort: Schlüchtern

Das sage ich Diddi auch immer wieder, er sollte dringend ein Buch schreiben! :)

Liebe Grüße
Polia

Zitat: Arocatos

Lieber Diddi,

BITTE bitte bitte schreib ein Buch über deine Texte.

Sie sind so wundervoll! Sie öffnen einem das Herz. Sie haben eine sehr schöne Energie.

Genauso wie Du so wundervolle Energien ausstrahlst... wir alle... auch wenn wir es so oft vergessen...

Alles Liebe

Arocatos

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"Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean." Isaac Newton *** http://www.esoterische-beratung.net

Diddi · Mitglied Beiträge: 495 Ort: Köln

Wahrscheinlich habe ich in diesem Leben noch sechs, sieben Jahrzehnte
Zeit, um ein Buch zu schreiben, oder zwei, oder was weiß ich, wieviele.

Ja, Polia, ich werde es tun.
Aber ich möchte es ohne die Schlange schreiben,
und sie ist bereits dabei, zu gehen.

Wenn sie gegangen ist, dann kann ich aus einem geeinten Herzen schreiben,
du weißt schon, es ist mehr als nur eine Metapher.

Dann kann der Engel endlich lachen, und leuchten, und tanzen, singen, ..........

Diddi

polia · Mitglied Beiträge: 3 Ort: Schlüchtern

Ja, das stimmt, lieber Diddi!

Aber du bist auf dem besten Wege und wenn die Schlange gegangen ist, dann kannst du ja eine Fortsetzung schreiben oder? ;)

Liebe Grüße
Polia

Zitat: Diddi

...
Wenn sie gegangen ist, dann kann ich aus einem geeinten Herzen schreiben,
du weißt schon, es ist mehr als nur eine Metapher.

Dann kann der Engel endlich lachen, und leuchten, und tanzen, singen, ..........
Diddi

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Anthéris · Administrator Beiträge: 1670 Ort: everywhere

hm lieber Diddi,
vielelicht ist aber genau die Schlange das, was die (möglichen) Leser berührt, weil sie selbst auch eine haben?
Ich meine nciht dass du warten brauchst, bis sie gegeangen ist, denn sie wird immer ein Teil von dir sein - integriert, ja.
Und du bist jetzt so wie du bist vollkommen, absolut.

grüsslies

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von der Begrenztheit zur Unbegrenztheit

Diddi · Mitglied Beiträge: 495 Ort: Köln

Unter meiner Bauchdecke drückt es, stärker als sonst.
Schon lange kenne ich das, wenn ich zurückdenke, so begann es
damals mit vierzehn, als mich die Liebe gestreichelt hatte.

Heute weiß ich, dass es die Schlange ist, sie sitzt dort
in meinem Bauch, und gleichzeitig hat sie ihren giftigen Schwanzstachel
unter meinem linken Auge, auch den spüre ich.
Bei Kai war es der kleine Glassplitter von dem zerborstenen Spiegel,
der seine Sicht verzerrte. bei mir war es dieser Stachel.

"Warum drückt die Schlange heute so in meinem Bauch?" Frage ich.

"Sie möchte gehen, so wie es dein Wunsch war. Aber sie kann nicht."

"Sie kann nicht?" Wundere ich mich. "Was hält sie denn?"

"Spürst du diese schwermütigen Gefühle an deiner Seite?"

"Ja, ich habe mich schon gewundert, was das ist."

"Ein verletztes Kind von dir. Er hasst die Schlange. Er hasst sie dafür,
dass sie die Trennung mit sich brachte. Und gleichzeitig hat er große Angst,
er fürchtet, sie würde für immer bleiben, er würde für immer getrennt sein."

"Und deshalb kann sie nicht gehen?" Möchte ich wissen.

"Hass und Angst, sie beide schaffen sehr, sehr starke Bindungen."

Ja, ich spüre diese Angst und diesen Hass an meiner Seite,
mein vergessenes, tief verletztes, weinendes Kind.
Vorsichtig reiche ich ihm meine Hände, nehme ihn an mein Herz,
und spüre, was er spürt.

Vielleicht wird er es verstehen können, dass allein die Liebe freigeben kann,
auch wenn es um die Schlange geht.

Diddi

Diddi · Mitglied Beiträge: 495 Ort: Köln

"Warum habe ich das damals getan, warum habe ich die Schlange
in mir aufgenommen?" Es fällt mir schwer, es zu verstehen, mich zu erinnern.

"Wir hatten ein wundervolles Leben, von Liebe erfüllt, in Geborgenheit,
in einer herrlichen, natürlichen Landschaft, alles war da.
Aber es gab da dieses Tor, ganz am Rande, dieses mystische, dunkle Tor."

"Ja, jetzt spüre ich die Erinnerung. Das Tor hatte eine magische Anziehung,
die nicht zu erklären war. Ein dunkler Weg führte dahinter abwärts,
ich fühlte mich wie von lockenden Händen dorthin gezogen."

"Eines Tages hast du es getan, du bist durch das Tor gegangen,
in aller Stille. Es öffnete sich für dich, nachdem du die Schlange aufgenommen
hattest. Und gleichzeitig musstest du mich aus deinem Herzen entlassen."

In meinem Herzen zieht ein Schmerz. Es ist die Erinnerung, wie ich sie damals
plötzlich nicht mehr spüren konnte, auf einmal schien sie für mich verloren,
doch ich konnte nicht zurück. Das Tor hatte sich hinter mir geschlossen,
allein der Weg abwärts, hinab in die Dunkelheit stand mir offen.

Ein Gefühl, das ich bis dahin nicht gekannt hatte, machte sich in mir breit.
Angst. Plötzlich fühlte ich mich allein, verlassen, einsam.
Und die Schlange in mir lachte.
Mag sein, dass ich da schon begann, sie zu hassen.
Ich war noch so jung.

Diddi