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Märchen *lol*

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Marron
Dämon

Beiträge: 905
Ort: Emiraten


New PostErstellt: 04.09.05, 15:43  Betreff: Re: Märchen *lol*  drucken  weiterempfehlen

mein Gott! Hier verfuttert ja jeder sehr schnell meine Märchen! Ok es kommt noch mehr!

Ok der ist auch mehr was für kinder!

Der Kloß
Es waren einmal ein alter Mann und eine alte Frau. Eines Tages sagt der Mann zu seiner Frau: "Geh, Alte, feg' im Spind und kratz' im Kasten. Vielleicht bringst du noch etwas Mehl zusammen für einen Kloß."

Da nimmt die Alte ein paar Hühnerfedern, fegt im Spind, kratzt im Kasten, bringt auch wirklich noch zwei Handvoll Mehl zusammen. Das hat sie mit Fettmilch gemischt, macht daraus einen Kloß, weich und rund und nicht zu groß, den backt sie in brutzelndem Rübenöl und stellt ihn dann zum Kühlen auf die Fensterbank.

Da liegt er nun, der Kloß - weich und rund und nicht zu groß. Und die Zeit wird ihm so lang - da fängt er doch zu rollen an: rollt vom Fensterbrett auf die Bank, rollt von der Bank auf den Boden, rollt über die Bodendielen zur Zimmertür, springt - hops - über die Schwelle, rollt durch den Flur, zur Haustür hinaus, über den Hof, rollt auf und davon. Und wie unser Kloß so rollt und rollt, kommt ein Häschen angehoppelt:

"Hör doch, Kloß! Kloß, bleib stehn! Kloß, ich will dich fressen!"



"Nein, friß mich nicht, Hase. Ich sing dir auch ein Liedchen vor:

Bin ein Kloß, ein schöner Kloß. Weich und rund und nicht zu groß. Aus dem Spinde gefegt, aus dem Kasten gekratzt, bin mit Fettmilch gemischt und in Rüböl gebackt. Stand am Fenster zum Kühlen, und keiner kann mich kriegen. Der alte Mann kriegt mich nicht, die alte Frau kriegt mich nicht, und du, Häschen, kriegst mich auch nicht!"

Und ehe der Hase sich versieht, ist der Kloß weitergerollt.




Da steht auf dem Weg der Wolf, der große graue Wolf.

"Hör doch, Kloß! Kloß, bleib stehn! Kloß, ich will dich fressen!"

"Nein, nein. Du frißt mich nicht, grauer Wolf. Ich sing dir auch ein Liedchen vor:

Bin ein Kloß, ein schöner Kloß. Weich und rund und nicht zu groß. Aus dem Spinde gefegt, aus dem Kasten gekratzt, bin mit Fettmilch gemischt und in Rüböl gebackt. Stand am Fenster zum Kühlen, und keiner kann mich kriegen. Der alte Mann kriegt mich nicht, die alte Frau kriegt mich nicht, das Häschen kriegt mich nicht, und du, grauer Wolf, kriegst mich auch nicht!"

Und schon ist der Kloß auf und davon. Da kommt aus dem Wald der Bär, der brummige braune Bär:

"Hör doch, Kloß! Kloß, bleib stehn! Kloß, ich will dich fressen!"



"Nein, nein, nein. Du frißt mich gewiß nicht, alter Brummbär. Aber ich sing dir ein Liedchen vor:

Bin ein Kloß, ein schöner Kloß. Weich und rund und nicht zu groß. Aus dem Spinde gefegt, aus dem Kasten gekratzt, bin mit Fettmilch gemischt und in Rüböl gebackt. Stand am Fenster zu Kühlen, und keiner kann mich kriegen. Der alte Mann kriegt mich nicht, die alte Frau kriegt mich nicht, das Häschen kriegt mich nicht, der Wolf kriegt mich nicht, und du, alter Brummbär, kriegst mich auch nicht!"

Und kaum hat er ausgesungen, ist er auch schon weg. Da sitzt am Wegrand der Fuchs, der schlaue rote Fuchs:

"Kloß, lieber Kloß! Wo willst du denn so eilig hin?"

"Ich rolle in die weite Welt hinaus!"

"Kloß, lieber Kloß, sing mir doch ein Liedchen vor."

Und da singt der Kloß:

"Bin ein Kloß, ein schöner Kloß. Weich und rund und nicht zu groß. Aus dem Spinde gefegt, aus dem Kasten gekratzt, bin mit Fettmilch gemischt und in Rüböl gebackt. Stand am Fenster zum Kühlen, und keiner kann mich kriegen. Der alte Mann kriegt mich nicht, die alte Frau kriegt mich nicht, das Häschen kriegt mich nicht, der Wolf kriegt mich nicht, der Bär kriegt mich nicht, und du, alter Rotfuchs, kriegst mich auch nicht!"



"Wie schön du singst!", sagt da der Fuchs, "leider hör ich nicht so gut. Setz' dich doch auf meine Schnauze, Kloß, und sing das Liedchen noch einmal vor, nur etwas lauter."

Und der Kloß springt dem Fuchs auf die Schnauze und singt noch einmal:

"Bin ein Kloß, ein schöner Kloß. Weich und rund und nicht zu groß..." und singt aus voller Kehle.

Da sagt der Fuchs: "Kloß, lieber Kloß, setz' dich doch auf meine Zunge und sing dein Lied zum letzten Mal!"

Da springt der Kloß dem Fuchs auf die Zunge: "Bin ein Kloß, ein schöner Kloß...

Da schnappt der Fuchs "haps" - und weg ist er.

Ok und noch mehr!

Hier könnt ihr den Kommentar abschminken!


Der Fuchs und der Hase

m Walde lebten einmal ein Fuchs und ein Hase. Der Fuchs hatte ein Häuschen aus Eis, der Hase eins aus Borke. Es kam die warme Frühlingszeit - dem Fuchs sein Häuschen schmolz, dem Hasen seins aber stand wie zuvor.

Da kam der Fuchs zum Hasen, bat ihn erst um ein Nachtlager und warf ihn dann aus seinem Häuschen hinaus.



Das Häschen geht seines Weges und weint. Da begegnet ihm der Hund.


"Wau, wau, wau! Warum weinst du, Häschen?"
"Wie soll ich denn nicht weinen? Ich hatte ein Häuschen aus Borke, der Fuchs eins aus Eis. Er bat mich erst um ein Nachtlager und warf mich dann hinaus."
"Weine nicht, Häschen! Ich werde dir in deinem Kummer helfen."

Sie gingen zum Häschen! Der Hund bellte los:
"Wau, wau, wau! Mach, daß du 'rauskommst, Fuchs!"
Der Fuchs antwortet aber vom Ofen herunter:
"Komm' ich erst 'raus und spring' aus dem Haus, fliegen die Fetzen euch zum Entsetzen!"
Der Hund erschrak und lief davon.




Wieder geht das Häschen seinen Weges und weint. Da begegnet ihm ein Bär:
"Warum weinst du, Häschen?"
"Wie soll ich denn nicht weinen? Ich hatte ein Häuschen aus Borke, der Fuchs eins aus Eis. Er bat mich erst um ein Nachtlager und warf mich dann hinaus."
"Weine nicht! Ich werd' dir in deinem Kummer helfen."
"Nein, das kannst du nicht. Der Hund hat's schon versucht, es ist ihm nicht geglückt, und auch du wirst ihn nicht hinaustreiben."
"Doch, ich bring' ihn hinaus!"

Sie gingen zum Häuschen! Der Bär schrie los:
"Mach, daß du 'rauskommst, Fuchs!"
Der Fuchs antwortet aber vom Ofen herunter:
"Komm' ich erst 'raus und spring' aus dem Haus, fliegen die Fetzen euch zum Entsetzen!"
Da erschrak der Bär und lief davon.




Das Häschen aber geht weiter, da begegnet ihm ein Ochse:

"Warum weinst du, Häschen?"
"Wie soll ich denn nicht weinen? Ich hatte ein Häuschen aus Borke, der Fuchs eins aus Eis. Er bat mich erst um ein Nachtlager und warf mich dann hinaus."
"Komm mit! Ich werd' dir in deinem Kummer helfen."
"Nein, Ochse, das kannst du nicht. Der Hund hat es versucht, der Bär hat es versucht, - es ist ihm auch nicht geglückt, und auch du wirst ihn nicht hinaustreiben."
"Doch, ich bring' ihn hinaus!"

Sie gingen zum Häuschen! Der Ochse brüllte los:
" Mach, daß du 'rauskommst, Fuchs!"
Der Fuchs antwortet aber vom Ofen herunter:
"Komm' ich erst 'raus und spring' aus dem Haus, fliegen die Fetzen euch zum Entsetzen!"
Der Ochse erschrak und lief davon.

Wieder geht das Häschen seines Weges und weint noch bitterlicher als zuvor. Da begegnet ihm der Hahn mit der Sense:


"Ki-ke-ri-ki! Warum weinst du, Häschen?"
"Wie soll ich denn nicht weinen? Ich hatte ein Häuschen aus Borke, der Fuchs eins aus Eis. Er bat mich erst um ein Nachtlager und warf mich dann hinaus."
"Komm mit! Ich will dir in deinem Kummer helfen."
"Nein, Hahn, du kannst mir nicht helfen.. Der Hund hat es versucht - es ist ihm auch nicht geglückt, der Bär hat es versucht - es ist ihm auch nicht geglückt, der Ochse hat es versucht- es ist ihm auch nicht geglückt, und auch du wirst ihn nicht hinaustreiben."
"Doch, ich bring' ihn hinaus."

Sie kamen zum Häuschen! Der Hahn stampfte mit den Füßen und schlug mit den Flügeln:

"Ki-ke-ri-ki! Ich stampf' mit der Ferse,
Trag' eine scharfe Sense,
Ich will den Fuchs erschlagen,
Ihn von den Ofen jagen,
Hinaus aus dem Haus!"

Der Fuchs hört es, kriegt Angst und ruft:
"Ich zieh' grad meine Schuh' an."
Da ruft der Hahn ein zweites Mal:

"Ki-ke-ri-ki! Ich stampf' mit der Ferse,
Trag' eine scharfe Sense,
Ich will den Fuchs erschlagen,
Ihn von den Ofen jagen,
Hinaus aus dem Haus!"

Wieder ruft der Fuchs:
"Zieh' grad' meine Kleider an."
Der Hahn aber ruft zum dritten Mal:



"Ki-ke-ri-ki! Ich stampf' mit der Ferse,
Trag' eine scharfe Sense,
Ich will den Fuchs erschlagen,
Ihn von dem Ofen jagen,
Hinaus aus dem Haus!"

Ganz von Sinnen stürzte der Fuchs aus dem Häuschen.
Der Hahn und das Häschen aber lebten von nun an zusammen in dem Borkenhäuschen.


Und noch mehr!!!


Diese hier ist nicht schlecht! die mochte ich als Kind ganz gerne!!!

Auf des Hechtes Geheiß

Es war einmal ein alter Mann, der hatte drei Söhne. Zwei waren klug, der dritte aber, das war Jemelja der Narr. Die zwei ersten arbeiten, Jemelja aber liegt den ganzen Tag auf dem Ofen und will nichts wissen.

Die zwei ersten waren mal auf den Markt gefahren. Die Weiber aber, die Schwägerinnen, ließen Jemelja keine Ruhe: - "Hol mal Wasser, Jemelja".
Er antwortet vom Ofen herunter:
"Hab' keine Lust..."
"Geh schon, Jemelja, sonst kommen die Brüder vom Markte zurück und bringen dir nichts mit".
"Na, meinetwegen!"

Jemelja klettert vom Ofen herunter, zieht sich an, nimmt Eimer und Axt zur Hand und geht zum Fluß hinab. Er schlägt ein Loch ins Eis, schöpft die Eimer voll, stellt sie hin und betrachtet das Eisloch. Da sieht er im Wasser einen Hecht. Er packt so geschickt zu, daß es ihm tatsächlich gelingt, den Hecht mit den Händen zu greifen: - "Das soll eine köstliche Ucha (Fischsuppe*) geben!".

Da spricht plötzlich der Hecht mit Menschenstimme: "Jemelja, laß mich wieder ins Wasser, du wirst mich noch brauchen können".
Jemelja lacht: - "Wozu sollt ich dich wohl brauchen können? Nein, ich bring' dich nach Hause und lass' mir von den Schwägerinnen eine Suppe kochen".
Und wieder bittet der Hecht: - "Jemelja, Jemelja, laß mich ins Wasser hinab, ich tu' alles für dich, was du nur wünschen magst".
"Gut, nun zeige mir vorher, daß du mich wirklich nicht betrügst, dann will ich dich freilassen". Der Hecht fragt Ihn: - "Jemelja, Jemelja, sag was möchtest du jetzt sofort haben?"
Ich will, daß die Eimer von selbst nach Hause gehn und kein Wasser verschütten..."

Der Hecht spricht zu ihm: - "Merke dir gut meine Worte, wenn du etwas brauchst, so sprich nur:

"Auf des Hechtes Geheiß,
nach meinem Willen sei's".

Jemelja spricht nach:

"Auf des Hechtes Geheiß,
nach meinem Willen sei's" -
Eimer, geht allein nach Haus...".

Kaum hatte er's gesprochen, da liefen die Eimer von allein den Berg hinauf. Jemelja ließ die Hecht ins Wasser hinab und ging gemächlich hinter den Eimern her. Die Eimer gehn durchs Dorf, die Leute wundern sich, Jemelja aber geht hinterdrein und lacht sich eins...Die Eimer gingen ins Haus hinein und stellten sich auch noch selber auf ihren Platz.
Jemelja aber kletterte wieder auf den Ofen.

War viel Zeit vergangen, war's wenig nur - wieder haben die Schwägerinnen eine Arbeit für Jemelja: - "Was liegst du da immer herum, Jemelja, könntest mal Holz kleinmachen".
"Hab' keine Lust..."
"Wenn du nichts tust, bringen dir die Bruder nichts mit, wenn sie zu Markte fahren".
Jemelja verspürt gar keine Lust, den Ofen zu verlassen, da fällt ihm der Hecht ein, und heimlich spricht er vor sich hin:

"Auf des Hechtes Geheiß,
Nach meinem Willen sei's -
geh hin Axt mach Holz klein und du Holz, komm allein ins Haus und leg dich auch gleich in den Ofen..!"

Das Beil sprang in den Hof und hackte Holz. das Holz kam von allein ins Haus und legt sich auch gleich in den Ofen.
War viel Zeit verstrichen, war's wenig nur - wieder sagen die Schwägerinnen zu ihm: - "Jemelja, wir haben kein Holz mehr, fahr doch in den Wald und schlage welches".
Er aber antwortet vom Ofen herunter: - "Ja, wofür seid ihr denn da?"
"Wieso - wofür?...In den Wald nach Holz fahren, ist das etwa unsere Sache?"
"Ich habe kein Lust...".
"So wirst du keine Geschenke bekommen".
Da blieb Jemelja nichts weiter übrig, als vom Ofen herunterzuklettern und sich anzuziehen. Er nahm die Axt und einen Strick, ging hinaus auf den Hof und setzte sich in den Schlitten: - "He, Weiber, mach das Tor auf!"
Die Schwägerinnen rufen: - "Was setzt dich in den Schlitten, du Narr, und hast noch kein Pferd davor?"
"Ich brauch' kein Pferd".
Die Schwägerinnen öffneten das Tor, Jemelja aber sprach leise vor sich hin:

"Auf des Hechtes Geheiß,
Nach meinem Willen sei's -
Schlitten, fahr in den Wald..."

Der Schlitten sauste durch das Tor - kein Pferd hätt' ihm folgen können. Um aber in den Wald zu kommen, musste Jemelja durch die Stadt, dabei hat er denn viele Leute angefahren und umgestossen. Das Volk schreit: - "Haltet ihn! Greift ihn!". Er aber treibt den Schlitten nur noch mehr an. Und so kommt er in den Wald:



"Auf des Hechtes Geheiß,
Nach meinem Willen sei's -
Axt,schlag mir Holz, aber trockenes! Und Du, Holz, lade dich selber auf den Schlitten. Und binde dich auch selber fest..."

Die Axt fällt die dürren Bäume und spaltet sie. Die Holzstücke aber laden sich selber auf den Schlitten und schnüren sich auch selber fest...Nun befahl Jemelja der Axt, ihm eine Keule zurechtzuzimmern, eine, die man nur mit Mühe hochheben konnte. Dann schwang er sich auf den Schlitten und sprach:

"Auf des Hechtes Geheiß,
Nach meinem Willen sei's -
Schlitten fahr heim..."

Der Schlitten sauste nach Hause. Wieder kommt Jemelja durch die Stadt, in der er so viele Leute angefahren und umgestossen hatte. Da wird er auch schon angefahren, denn sie hatten schon lange auf ihn gewartet. Sie packen Jemelja, zerren ihn vom Schlitten herunter, beschimpfen und schlagen ihn. Jemelja sieht, es steht schlecht um ihn, und er murmelt:

"Auf des Hechtes Geheiß,
Nach meinem Willen sei's -
Los, mein Keulchen, walk ihnen mal die Seiten..."

Die Keule schwingt sich hoch und schlägt auf die Menge los - die Leute stieben auseinander... Jemelja aber kam nach Hause und kletterte gleich wieder auf den Ofen.
Über kurz oder lang hörte auch der Zar von Jemeljas Streichen und schickte einen Offizier, der sollte in das Haus gehen, in dem Jemelja wohnt, und fragt: - "Bist du Jemelja der Narr?"
Jemelja antwortet vom Ofen herunter: - "Und was geht's dich an?".
Zieh dich sofort an, ich bring' dich zum Zaren".
"Hab' keine Lust..."
Der Offizier wird ärgerlich und gibt ihm einen Backenstreich. Jemelja aber flüstert:

"Auf des Hechtes Geheiß,
Nach meinem Willen sei's -
Keulchen, walk ihm mal die Seiten..."

Die Keule sprang hoch, fiel über den Offizier her, und nur mit Mühe gelang es diesem, zu entkommen.
Der Zar wunderte sich, daß sein Offizier nicht mit Jemelja ferig geworden war und schickte seinen höchsten Würdenträger nach ihm aus: - "Bring mir Jemelja den Narren ins Schloß, sonnst rollt dir der Kopf von den Schultern".
Der höchste Würdenträger kaufte Rosinen, Backpflaumen und Lebkuchen ein, fuhr ins jenes Dorf, trat in jenes Haus und erkundigte sich bei den Schwägerinnen, was Jemelja am liebsten möchte.
"Unser Jemelja hat es gern, wenn man freundlich mit ihm redet und ihm einen roten Kaftan verspricht - dann tut er alles, worum man ihn bittet".
Der höchste Würdenträger gab Jemelja Rosinen, Backpflaumen und Lebkuchen und sagt dann: -



Jemelja, Jemelja, was liegst du da auf dem Ofen? Komm, wir wollen zum Zaren fahren".
"Mir ist auch hier wohl..."
"Jemelja, Jemelja, beim Zaren bekommst du gut zu essen und gut zu trinken - ich bitt' dich, laß uns fahren".
"Ich mag aber doch nicht..."
"Jemelja, Jemelja, der Zar wird dir einen roten Kaftan schenken und die Mütze und Stiefel dazu".
Jemelja besann sich erst und sagte dann: - "Na gut, geh du voraus, ich komm' dir gleich nach".
Der Würdenträger fuhr davon, Jemelja aber lag erst noch ein Weilchen, dann spricht er:

"Auf des Hechtes Geheiß,
Nach meinem Willen sei's -
Los, Backofen, fahr zum Zaren..."

Da krachten die Ecken des Hauses, das Dach wackelte, die eine Wand flog heraus - der Backofen ging auf die Straße und schlug den Weg zum Zaren ein...
Der Zar schaut gerade zum Fenster hinaus und staunt: - "Was ist denn das für ein Wunder"?
Da antwortet ihm der höchste Würdenträger:
"Das ist Jemelja, der kommt auf seinem Ofen zu dir".
Der Zar tritt auf die Freitreppe hinaus: - "Viel Klagen muß ich über dich hören, Jemelja! Du hast viele Menschen überfahren".
"Und warum haben sie sich mir unter den Schlitten gedrängt"?
Das Zaren Tochter, Marja-Zarewna, schaute vom Fenster aus zu. Jemelja sieht sie im Fenster stehen und spricht leise:

"Auf des Hechtes Geheiß,
Nach meinem Willen sei's - Zarentochter soll mich lieben..."

Und fügt dann noch hinzu: -"Geh heim, Ofen..."
Der Ofen machte kehrt und stapfte heimwärts, schob sich ins Haus hinein und stellte sich auf seinen Platz.

Im Zarenschloß aber gab es Schreien und Tränen. Marja-Zarewna sehnt sich nach Jemelja, kann ohne ihn nicht leben. Sie bittet den Vater, er möchte sie dem Jemelja zur Frau geben. Der Zar ist außer sich, in seinem Kummer befiehlt er wieder dem höchsten Würdenträger: - "Geh, schaff mir Jemelja her, tot oder lebendig, sonst lass' ich dir den Kopf abschlagen".

Der höchste Würdenträger kaufte süße Weine und allerhand Zuspeisen. Dann machte er sich auf dem Weg in jenes Dorf, trat ein in jenes Haus und bewirtete Jemelja aufs beste. Jemelja aß und trank, bis er trunken war, dann legte er sich schlafen. Der Würdenträger aber ließ ihn in seine Kutsche bringen und fuhr mit ihm zum Zaren.

Der ließ sofort ein großes Faß mit Eisenreifen herbeischaffen. Jemelja und Marija-Zarewna wurden hineingesteckt, das Faß verpicht und ins blaue Meer gerollt...

War's lang, war's kurz - Jemeljas wacht auf, er sieht sich um - es ist finster und eng:
"Ja, wo bin ich denn nur"?
Er bekommt zur Antwort:
"Gar übel sind wir dran, Jemelja! Sie haben uns in ein Faß gesteckt und ins Meer gerollt".
"Und wer bist du"?
"Ich bin Marja-Zarewna"
Da spricht Jemelja:

"Auf des Hechtes Geheiß,
Nach meinem Willen sei's -
Brausende Winde, Rollt das Faß ans trockne Land -
Auf gelben Sand..."

Die brausenden Winde blasen, sie treiben die Wellen im Meer und werfen das Faß ans Land - auf gelben Sand...
Jemelja und Marja-Zarewna kamen aus dem Faß heraus.
"Wo werden wir jetzt wohnen, Jemelja? Bau uns doch irgendein Häuslein"
"Hab' keine Lust..."
Sie aber bat und bettelte, und endlich spricht er:

"Auf des Hechtes Geheiß,
Nach meinem Willen sei's -
Es baute sich ein steinern Schloß mit goldenem Dach..."

Kaum hatte er das ausgesprochen, da erschien ein steinernes Schloß mit goldenem Dach. Ein grüner Garten ringsrum, Blumen blühen darin und Vögel singen...
Marja-Zarewna und Jemelja traten ins Schloß und setzten sich ans Fenster.
"Jemelja, könntest du nicht etwas schöner werden"?
Das ließ sich Jemelja nicht zweimal sagen:

"Auf des Hechtes Geheiß,
Nach meinem Willen sei's -
Will werden ein wackerer, bildhübscher Bursche..."

Jemelja verwandelte sich auf der Stelle, und es ist weder im Märchen zu sagen noch mit der Feder zu schreiben, wie schön er war.

Zur gleichen Zeit befand sich der Zar in dieser Gegend auf der Jagd. Da sieht er ein Schloß stehen, wo früher keines gewesen war.
"Was für ein Flegel hat sich da ohne meine Erlaubnis auf meinem Land ein Schloß gebaut"?
Und er schickte aus, um zu erfahren, was das für Leute seien.
Die Boten liefen, stellten sich unter das Fenster und verlangten Auskunft. Jemelja antwortet ihnen:
"Bittet den Zaren zu mir zu Besuch, ich will es ihm selber sagen"

Der Zar kommt, Jemelja geht ihm entgegen, führt ihn ins Schloß und bittet ihn zu Tisch. Sie fangen zu tafeln an, der Zar trinkt und kann sich nicht genug wundern:
"Wer bist du nur, wackerer Bursche"?
"Kannst du dich noch entsinnen an Jemelja den Narren, wie er auf seinem Backofen zu dir kam und wie du ihn dann mit deiner Tochter in ein Faß stecken ließest um ihn ins Meer rollen zu lassen? Nun, ich bin jener Jemelja. Und wenn ich nur will - verbrenne und verwüste ich dein ganzes Zarenreich".

Der Zar war arg erschrocken und fing an, Jemelja um Verzeihung zu bitten:
"Heirate meine Tochter, Jemelja, nimm mein Zarenreich, nur richte mich nicht zugrunde".

Da wurde ein Fest bestellt für alle Welt, Jemelja heiratete Marja-Zarewna und bekam das Zarenreich.
Und hier ist auch das Märchen aus, der ist brav, wer dem Märchen zuhörte.

Und noch eine !!!!!!!
Die ist lustig!


Der Kater und die Füchsin


Es war einmal ein Mann, der hatte einen Kater. Das war ein ganz Schlimmer, ein rechter Tunichtgut. Der Mann wurde seiner überdrüssig, überlegte hin und her, dann steckte er den Kater in einen Sack und trug ihn in den Wald. Dort ließ er ihn laufen. - Mag er umkommen! Der Kater streifte durch den Wald und kam an ein Häuschen. Er kletterte auf den Dachboden und ließ es sich wohl sein. Plagte ihn der Hunger, ging er in den Wald fing sich Vögel und Mäuse, tat sich gütlich daran und huschte wieder auf den Dachboden, aller Sorgen enthoben.
Wieder einmal ging der Kater im Wald spazieren,
da begegnet ihm die Füchsin.

Sie sieht den Kater und wundert sich: "So viele Jahre lebe ich jetzt schon im Walde, ein solches Tier aber ist mir noch nicht begegnet! "Die Füchsin verneigte sich vor dem Kater und fragt ihn:
"Wer bist du, braver Bursche? Wie kommst du hierher und wie soll man dich anreden?"
Der Kater sträubte das Fell und antwortet:
"Man nennt mich Kater Krallerich, ich komme aus den Sibirischen Wäldern, bin zu euch als Waldkönig entsandt."
"Ach, Kater Krallerich", spricht die Füchsin, "bisher hab' ich von dir noch nichts gehört und nichts gesehen, komm doch mal und besuche mich!"
Der Kater ging zur Füchsin. Sie brachte ihn in ihren Bau und setzte ihm allerhand Wildbret vor, dabei fragte sie ihn aus.
"Kater Krallerich bist du verheiratet oder noch ledig?"
"Ich bin ledig."
"Ich, die Füchsin Listig, bin auch noch ein Mädchen.
Nimm mich doch zur Frau!"
Der Kater willigte ein, und sie feierten ein fröhliches Fest.
Anderen Tages ging die Füchsin aus, die Vorräte zu ergänzen, der Kater blieb daheim.
Kreuz und quer lief die Füchsin und hatte endlich eine Ente ergattert.
Sie trägt sie heim, da begegnet ihr der Wolf.
"Halt, Füchsin! Gib die Ente her!"
"Nein, ich gebe sie nicht her!"
"So nehm' ich sie dir weg!"
"Und ich sage es dem Kater Krallerich, der wird dich dem Tode überantworten."
"Wer ist denn dieser Kater Krallerich?"
"Hast du es denn noch nicht gehört? Aus den Sibirischen Wäldern ist er zu uns als Waldkönig entsandt! Bis jetzt war ich das Mädchen Füchsin, heut' bin ich unseres Königs Frau."
"Davon hab' ich noch nichts gehört, Füchsin Listig. Könnte ich mir den Waldkönig nicht einmal ansehn?"
"Oje! Kater Krallerich ist furchtbar böse : wer ihm nicht nach dem Sinn ist, den frißt er auf der Stelle! Ich rate dir, hol einen Hammel und bring ihm den zum Gruß. Leg ihn in Sichtweite vor den Bau, selber aber verstecke dich, damit der Kater dich nicht sieht, sonst könnt' es dir schlecht ergehen."
Der Wolf lief nach einem Hammel, die Füchsin aber lief ihrem Bau zu.
Da begegnet ihr der Bär.

"Halt, Füchsin, wem bringst du die Ente? Gib sie her!"
"Mach, daß du wegkommst, Bär! Ich sag' es sonst dem Kater Krallerich, der wird dich dem Tode überantworten!"
"Wer ist denn dieser Kater Krallerich?"
"Na, der aus den Sibirischen Wäldern als Waldkönig zu uns entsandt ist. Ich war bis jetzt das Mädchen Füchsin, heut' bin ich die Frau des Königs."
"Könnte man unseren König nicht einmal sehen, Füchsin Listig?"
"Oje! Kater Krallerich ist furchtbar böse: wer ihm nicht behagt, den frißt er auf der Stelle! Geh, richt ihm einen Ochsen und bring ihm den zum Gruß. Paß aber gut auf, leg den Ochsen in Sichtweite vor den Bau, du selber aber versteck dich, daß König Krallerich dich nicht sieht, sonst könnt' es dir schlecht ergehen!"
Der Bär trollte sich und suchte nach einem Ochsen, die Füchsin aber lief nach Hause.
Der Wolf hatte den Hammel gebracht, hat ihm das Fell, abgezogen und steht nun da und überlegt. Da bringt der Bär auch schon den Ochsen angeschleppt.
"Sei gegrüßt, Meister Petz!"
"Desgleichen, Bruder Wolfsblut! Hast du die Füchsin mit ihrem Mann nicht gesehen?"
"Nein, Meister Petz, ich warte ja selber auf sie."
"So geh doch mal hin und rufe sie", sagte der Bär zum Wolf.
"Nein, Meister Petz, ich geh' nicht, ich bin so unbeholfen, geh du lieber"
"Nein, Bruder Wolfsblut, mir steht das nicht zu, ich bin so zottig und krummbeinig! "
Da kommt - ich weiß nicht woher - ein Hase daher. Der Wolf und der Bär brüllen ihn an :
"Hierher, du Schneller!"
Der Hase duckt sich und legt die Ohren an.
"Du, Hase, bist wendig und flink auf den Beinen, lauf zur Füchsin und melde ihr, daß Meister Petz mit Bruder Wolfsblut schon lange bereit sind. "Sie erwarten dich", so sagst du, "mit deinem Manne , dem König Krallerich, und möchten euch einen Ochsen und einen Hammel zu Füßen legen."
Der Hase lief zur Füchsin, so schnell ihn seine Beine tragen wollten. Der Bär und der Wolf aber überlegten, wo sie sich wohl verbergen könnten.
Der Bär sagt:
"Ich klettere auf eine Kiefer."
Da spricht der Wolf zu ihm:
" Und wo bleibe ich? Ich kann ja nicht auf Bäume klettern. Verbirg mich irgendwo"
Der Bär versteckte den Wolf im Gebüsch und deckte ihn mit trockenem Laub zu, er selber aber kletterte auf eine Kiefer, bis in den äußersten Wipfel hinauf. Dort sitzt er nun und hält Ausschau nach dem König und der Füchsin.
Unterdessen war der Hase am Fuchsbau angekommen:
"Meister Petz und Bruder Wolfsblut schicken mich her,
zu melden, daß sie beide schon sei langem dich und deinen Mann erwarten. Sie bringen euch einen Ochsen und einen Hammel zum Gruß."
"Lauf, Schneller, wir kommen gleich."
Der Kater und die Füchsin machten sich auf den Weg.
Der Bär sieht sie kommen und sagt zum Wolf :
"Was ist doch der König Krallerich für ein kleiner Kerl?"
Der Kater stürzte sich gleich auf den Ochsen, sträubte das Fell, riß das Fleisch mit Krallen und Zähnen und mauzte dazu, als wäre er wunder wie böse:
"Miau, miau!. . "
Wieder sagt der Bär zum Wolf:
"Groß ist er zwar nicht, dafür aber gefräßig! Wir könnten's zu viert kaum schaffen, ihm scheint es allein zu wenig. Paß auf, er wird sich auch noch an uns , ranmachen!"
Der Wolf wollte doch auch den neuen König sehen, doch war das durch all die Zweige und Äste unmöglich. So fing er denn heimlich an, die Blätter beiseite zu schieben. Der Kater hörte es rascheln, dachte, es sei eine Maus, und sprang mit einem Satz - dem Wolf direkt ins Gesicht und schlug ihm auch noch die Krallen in die Schnauze.
Der Wolf erschrak, sprang auf und raste davon.
Der Kater aber war selber erschrocken und jagte den Baum hinauf, auf dem der Bär saß.
"Herrje!" dachte der Bär, "er hat mich gesehen !. . . "
Herunterklettern war nicht mehr möglich, und so ließ er sich denn vom Baum auf die Erde plumpsen, daß ihm schier die Eingeweide zerrissen! Schnell sprang er auf und machte, daß er davonkam.
Die Füchsin aber schrie ihnen nach:
"Lauft, lauft! Er will euch zerreißen!. . . "
Von dem Tage an fürchteten sich alle Tiere des Waldes vor dem Kater. Die Füchsin aber und der Kater versorgten sich den Winter mit Fleisch und lebten in Saus und Braus und leben auch heute noch.

Wer noch mehr will muss nur sagen und schon tu ich es!


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Ein Leben ohne Yaoi ist ein verlorenes Leben.

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chiisu
Lucifer

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Ort: Siebte Schale der Hölle


New PostErstellt: 04.09.05, 20:58  Betreff: Re: Märchen *lol*  drucken  weiterempfehlen

schön!! hast du noch mehr märchen mit menschen?


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Hitomi
Erzengel

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New PostErstellt: 05.09.05, 13:07  Betreff: Re: Märchen *lol*  drucken  weiterempfehlen

loool
Das Märchen "Der Kater und die Füchsin" war genial
Mehr!!!!!!

Hito



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chiisu
Lucifer

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New PostErstellt: 05.09.05, 13:45  Betreff: Re: Märchen *lol*  drucken  weiterempfehlen

hmm, dem muss ich zustimmen. das ist die tiergeschichte, die ich bisher am besten fand. *lol*


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Marron
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New PostErstellt: 05.09.05, 16:15  Betreff: Re: Märchen *lol*  drucken  weiterempfehlen

Haha ihre wollt nich mehr? Bitte schön!!!

Hähnchen Goldkämmchen
Ein Kater, eine Drossel und das Hähnchen Goldkämmchen lebten einst zusammen im Walde in einem Häuschen.
Der Kater und die Drossel gingen in den Wald Holz holen,das Hähnchen mußte allein zu Hause bleiben.
Beim Fortgehen schärften sie ihm ein:
"Wir gehen weit fort, du aber hüte das Haus, laß ja nicht deine Stimme hören, und kommt die Füchsint sieh nicht zum Fenster hinaus."
Die Fuchsin hatte gar bald herausbekommen, das der Kater und die Drossel nicht zu Rause waren, sie lief zum Häuschen, setzte sich vors Fenster und sang:


"Hähnchen, Hähnchen,
Goldenes Kämmchen,
Gesalbtes Köpfchen,
Seidiges Bärtchen,
Schau zum Fenster heraus,
Ich schenke dir Erbsen zum Schmaus!"

Das Hänchen steckte den Kopf zum Fenster hinaus, da packte es die Füchsin mit ihren Krallen und lief zu ihrem Bau.
Da schrie das Hähnchen :

"Es schleppt mich die Füchsin
Durch finstere Wälder,
Über reißende Ströme
Und ragende Berge . . .
Kater und Drossel, errettet mich!"


Kater und Drossel hörten das Schreien, stürzten der Füchsin nach und entrissen ihr das Hähnchen.
Und wieder gingen Kater und Drossel in den Wald, wieder schärften sie dem Hähnchen ein:
"Nun folge aber, Hahn, guck nicht zum Fenster hinaus, wir gehn heute noch tiefer in den Wald, werden deine Stimme nicht hören."
Sie gingen fort, die Füchsin aber kam wieder zum Häuschen und sang:

"Hähnchen, Hähnchen,
Goldenes Kämmchen,
Cesalbtes Köpfchen,
Seidiges Bärtchen,
Schau zum Fenster heraus,
Ich schenke dir Erbsen zum Schmaus!"

Das Hähnchen sitzt fein still und schweigt. Die Füchsin aber singt weiter.

"Liefen Burschen vorbei,Streuten Weizen aus,Die Hühner, die picken,
Lassen die Rähne nicht 'ran . . . "
Da steckte der Hahn den Kopf heraus.
»Ko-ko-ko! Was heißt hier, lassen nicht 'ran?"
Die Füchsin packte ihn mit den Krallen und lief ihrem Bau zu. Das Hähnchen schrie :

»Es schleppt mich die Füchsin
Durch finstere Wälder,
Über reißende Ströme
Und ragende Berge . . .
Kater und Drossel, errettet mich!"

Kater und Drossel hörten das Schreien und nahmen wieder die Verfolgung auf. Der Kater springt, die Drossel fliegt. . . Sie holen die Füchsin ein, fallen über sie herder Kater mit den Krallen, die Drossel mit dem Schnabel und jagten ihr das Hähnchen ab.



Nach einiger Zeit machten sich Kater und Drossel wieder auf und gingen in den Wald, um Holz zu holen.
Im Weggehen verbieten sie dem Hähnchen streng:

"Hör nicht auf die Füchsin, sieh nicht zum Fenster hinaus,
wir gehn noch tiefer in den Wald hinein, werden deine Stimme nicht hören."
Und so gingen Kater und Drossel ganz weit in den Wald hinein. Kaum aber waren sie weg, war auch die Füchsin wieder da - setzt sich unter das Fenste und sinng los:

"Hähnchen, Hähnchen,
Goldenes Kämmchen,
Gesalbtes Köpfchen,
Seidiges Bärtchen,
Schau zum Fenster heraus,
Ich schenke dir Erbsen zum Schmaus!"

Das Hähnchen sitzt fein still, sagt keinen Ton. Die Füchsin aber singt weiter :

"Liefen Burschen vorbei,
Streuten Weizen aus,
Die Hühner, die picken,
Lassen die Hähne nicht 'ran. . ."
Das Hähnchen rühtt sich nicht. Die Füchsin singt weiter:
"Liefen Leute vorbei,
Streuten Nußkerne aus,
Die Hühner picken sich ein Kröpflein an
Und lassen die Hähne nicht 'ran. . ."
Da steckt das Hähnchen den Kopf heraus:
»Ko-ko-ko! Was heißt hier, lassen die Hähne nicht ,
'ran?"
Die Füchsin packte es mit ihren Krallen und schleppte es weit fort - durch finstere Wälder, über reißende Ströme und ragende Berge. . .

Soviel das Hähnchen auch rief, so laut es auch schrie - Kater und Drossel hörten es nicht. Als sie aber heimkamen - war das Hähnchen weg.

Kater und Drossel folgten den Fuchsspuren. Der Kater springt, die Drossel fiegt. . . Sie kommen zum Fuchsbau. Der Kater stimmt die Gußli* und klimpert los:



"Peng - schreng, mein Saitenspiel,
Hat von Gold der Saiten fiel. . .
Frau Füchsin, liebwerte Gevatterin, seid ihr daheim
In eurem Nest, so warm und fein ?"

Die Fuchsin lauscht und lauscht und meint:

"Will doch bloß mal sehn, wer da so schön die Gußli schlägt und so schmeichelnd singt."
Sie kriecht aus ihrem Bau heraus, Kater und Drossel packten zu und fielen mit Schlägen über sie her.

Sie hieben und schlugen auf sie ein, bis sie das Weite suchte. Dann nahmen sie das Hähnchen, setzten es in ein Bastkörbchen und brachten es wieder heim ins Häuschen.

Dort lebten sie in Ruh und Frieden, und lebenwohl auch heute noch.

*Gußli - altes Volksinstrument.


Übrigens heuet war mein erster Tag in der Schule! Mein Gott die haben ja dicke und schwere Bücher!!!!


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Marron
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New PostErstellt: 05.09.05, 16:23  Betreff: Re: Märchen *lol*  drucken  weiterempfehlen

Sorry Leuet habe falsch abgedrückt! Und hier gehts weiter mit den Märchen!


Die Gänse - die Schwäne

Es lebte einmal ein Bauer mit seiner Frau, die hatten ein Töchterchen und ein kleines Söhnchen.
"Töchterchen", spricht die Mutter, "wir gehn auf Arbeit, gib gut acht auf das Brüderchen! Geh nicht vom Hof, sei brav, wir kaufen dir auch ein Tüchlein."
Vater und Mutter waren weggegangen, das Töchterchen aber hatte bald vergessen, was ihr aufgetragen war. Es setzte das kleine Bruderlein auf die Viese unters Fenster, lief hinaus auf die Straße und hatte bald im Eifer des Spieles alles um sich her vergessen.
Da kamen die Gänse - die Schwäne geflogen, ergriffen das Knäblein und trugen es fort auf ihren Flügeln.
Das Mädchen kommt vom Spiel zurück, fort ist das Brüderlein! Es rief ach und weh, lief hin und her - aber Brüderchen blieb verschwunden. Tränenüberströmt ruft das Mädchen nach ihm, fleht es an, sich doch zu melden. sie habe ja solche Angst vor Vater und Mutter....Aber das Brüderchen antwortet nicht.

Da läuft es hinaus ins weite Feld und sieht gerade noch die Gänse - die Schwäne gern Unflug treiben und kleine Kinder entführen. Die Schwester stürzte ihnen nach. Sie lief und lief, da sieht sie einen Backofen stehen:



"Backofen, Backofen, sag mir schnell, wo sind die Gänse - die Schwäne hingeflogen?"
Der Ofen antwortet:
"Kost erst mal von meinen Roggenpiroggen - so will ich es dir sagen."
"Ich ess' doch deine Roggenpiroggen nicht, bei meinem Väterchen werden solche aus Weizenmehl kaum gegessen..."

Der Ofen sagte nichts, die Schwester lief weiter da sieht sie einen Apfelbaum: "Apfelbaum, Apfelbaum, sag mir schnell, wohin sind die Gänse - die Schwäne geflogen?"
"Iß von meinen Holzäpfeln, dann sage ich dir's!"
"Bei meinem Väterchen werden richtige Äpfel kaum gegessen..."

Der Apfelbaum sagte nichts und das Mädchen lief weiter. Da kommt es an einen Milchfluß mit Ufern aus Grütze:
"Milchfluss mit Grützeufern, wo sind die Gänse - die Schwäne hingeflogen?"
"Iß erst von meiner Grütze mit Milch, dann will ich es dir sagen."
"Bei meinem Väterchen wird kaum Sahne gegessen..."

Lang lief das Mädchen so durch Wald und Feld. Der Tag neigt sich dem Ende zu, es bleibt ihm nichts übrig, als umzukehren und heimzugehen.
Da sieht es plöztlich ein Häuslein auf einem Hühnerbein, mit nur einem Fensterlein - das dreht sich unentwegt um sich herum. In dem Häuslein spinnt eine alte Baba-Jaga* Flachs, und auf der Bank sitzt das Brüderchen und spielt mit silbernen Äpfeln.



Das Mädchen trat in die Hütte:
"Guten Tag, Großmutter!"
"Guten Tag, Jungfer! Was führt dich zu mir?"
"Über Moos und Sumpf bin ich gegangen, naß am Leibe mir die Kleider hängen. Bin gekommen, um mich zu wärmen."
"So setzt dich einstweilen und spinn mir den Flachs!"
Die Baba-Jaga gab ihr das Spinnrad, sie selber aber ging hinaus.

Das Mädchen spinnt, da springt plötztlich ein Mäuschen unter dem Ofen hervor und springt zu ihm:
"Jungfer, Jungfer, gib mir Brei, so sag' ich dir etwas Gutes!"
Das Mädchen gab ihm etwas Brei , und das Mädchen sagte:

"Die Baba-Jaga ist gegangen, ein Bad zu richten. Sie wird dich baden, wird dich waschen, wird dich in den Ofen setzen, wird dich braten, wird dich essen, sich auf deinen Knöchlein wälzen."
Das Mädchen sitzt da, mehr tot als lebendig und weint. Das Mäuslein spricht aber:
"Zaudere nicht, nimm dein Brüderlein und lauf, ich will aber für dich den Flachs hier spinnen."
Das Mädchen nahm das Brüderlein und lief davon. Die Baba-Jaga aber kommt ans Fenster und ruft:
"Spinnst du noch, Jungfer?"
Das Mäuschen antwortet:
"Ich spinne, Großmutter..."
Die Baba-Jaga hatte das Bad gerichtet und kommt das Mädchen holen. Die Stube war aber leer. Da schrie sie:
"Ihr Gänse - ihr Schwäne, nehmt die Verfolgung auf! Die Schwester trägt das Brüderlein fort!"



Die Kinder kommen zum Milchfluß. Da sieht das Schwesterlein auch schon die Gänse kommen:
"Mütterchen Flüßchen, verbirg uns doch!"
"Iß erst was von meiner bescheidenen Grütze!"
Das Mädchen aß und bedankte sich. da verbarg sie der Fluß unter seinem Ufer.



Die Gänse - die Schwäne flogen vorbei und sahen sie nicht. Das Mägdelein lief weiter mit seinem Brüderlein.
Die Gänse - die Schwäne aber waren umgekehrt und kommem ihnen nun entgegengeflogen. Gleich werden sie sie entdecken! Was tun?- Oh, welche Not! Da sieht sie den Apfelbaum:
"Lieber Apfelbaum, verbirg uns doch!"
"Iß doch von meinen Holzäpfeln."
Das Mädchen aß schnell einen Apfel und sagte auch danke schön. Da neigte der Apfelbaum seine Zweige und verbarg sie unter den Blättern.
Die Gänse - die Schwäne aber flogen vorbei und sahen sie nicht.



Das Mädchen lief weiter, hatte es gar nicht mehr weit, da haben die Gänse - die Schwäne sie doch erspäht. Mit lautem Gegacker und Geschnatter kamen sie herangeflogen, schlagen mit den Flügeln, und es fehlt nicht mehr viel, so werden sie das Brüderlein den Schwesterlein aus dem Armen reißen...
Da kommt das Mädchen zum Backofen gelaufen:
"Ach, Backofen, laß mich doch in dich hineinschlüpfen!"
"Koste erst meine Roggenpiroggen!"
Das Mädchen steckte flink eine Pirogge in den Mund und schlüpfte mit dem Brüderlein in den Ofen hinein.
Die Gänse - die Schwäne flatterten eine Weile schreiend um den Backofen herum und mußten schließlich unverrichteter Dinge wieder umkehren und zur Baba-Jaga zurückfliegen.



Das Mädchen sagte dem Ofen schönen Dank und langte glücklich mit dem Brüderlein zu Hause an.
Und da kamen auch gerade der Vater und die Mutter heim...

Und noch eine!


Die Blase, der Strohhalm und der Bastschuh
Es waren einmal eine Blase, ein Strohhalm und ein Bastschuh. Sie gingen in den Wald, Holz zu fällen. Sie kommen an einen Fluß und wissen nicht, wie hinüberkommen.

Da sagt der Bastschuh zur Blase:
"Komm, Blase, wir wollen auf dir hinüberschwimmen!"

"Nein, Bastschuh! Es ist besser, der Strohhalm legt sich über den Fluß, dann haben wir eine Brücke."

Der Strohhalm legte sich über den Fluß von einem Ufer zum anderen. Als erster stapfte der Bastschuh los, da brach der Strohhalm mitten entzwei... Der Bastschuh plumpste ins Wasser, die Blase aber fing an zu lachen, sie lachte so lange, bis sie platzte!

Weil diese Märchen so kurz war kriegt ihr noch ein paar!


Der gestrenge Frost
Gar manches gab es, gar manches geschah - so lebte auch mal ein Mann mit seiner zweiten Frau. Der Mann hatte eine Tochter, und auch die Frau hatte eine Tochter.
Alle wissen, was es heißt, eine Stiefmutter zu haben: Drehst du dich herum - wirst du geschlagen, und stehst du still - wirst du auch geschlagen. Die eigene Tochter aber , die kann tun und lassen, was sie nur mag, für alles wird sie gestreichelt - bist ein braves Kind. Die Stieftochter füttert und tränkt das Vieh, trägt Wasser und Holz ins Haus, heizt den Ofen, kehrt die Stube, und dies alles noch lang vor Tag und Morgengrauen. . .
Aber nichts kann sie der Alten recht machen - alles ist nicht richtig - alles ist schlecht.
Der Wind, der braust und legt sich wieder , ein altes Weib aber - kommt es erst in Fahrt - ist nicht zu besänftigen.
So hatte es sich die Stiefmutter in den Kopf gesetzt, die Stieftochter aus der Welt zu schaffen.
„Alter“, sagt sie zum Manne, „fahr sie weg, bring sie, wohin du willst, nur schafft sie mir aus den Augen! Fahr sie in den Wald, in den knirschenden Frost“
Der alte Mann grämte sich und weinte, doch was half ihm das, er konnte mit dem Weib nicht fertig werden. So spannt er denn an und sagt :


„Setz dich in den Schlitten, liebe Tochter.“
Und er fuhr die Heimatlose in den Wald, setzte sie auf einer Schneewehe unter einer großen Fichte ab und fuhr eilig davon. Das Mädchen sitzt unter der Fichte und zittert vor Kälte...
Da hört sie plötzlich, wie gar nicht weit von ihr entfernt der Frost in den Ästen knackt, von Fichte zu Fichte springt und immer heller klingt. Jetzt ist er auf dem Baum angekommen, unter dem das Mädchen sitzt, und ruft ihm von oben her zu:



„Ist dir warm, Jungfer?“
„Warm ist mir, Väterchen Frost, ganz warm.“
Da kommt er tiefer herab, das Knacken und Knirschen, wird stärker:
„Ist dir warm, Jungfer? Ist dir warm, schönes Kind?“
Sie kann kaum noch atmen:
„Warm ist mir, Väterchen Frost, ganz warm.“
Und noch tiefer kommt er herabgestiegen, immer toller knackt und knirscht es:
„Ist dir warm, Jungfer? Ist dir warm, schönes Kind? Ist dir warm, mein Herzblättchen?“
Das Mädchen fängt schon an zu erstarren, kann kaum noch die Zunge bewegen :
„So warm ist mir, lieber Frost!“
Da erbarmte sich der Frost des Mägdleins, hüllte es in warme Pelze und wärmte es mit Daunendecken.
Die Stiefmutter aber hatte ihm unterdessen schon das Totenmahl gerichtet. Sie bäckt Plinsen und ruft dem Manne zu:
„Mach hin, alter Knacker. Hol deine Tochter, daß man sie beerdigt.“
Der Alte fährt in den Wald und kommt an die bewusste Stelle. Unter der großen Fichte aber sitzt seine Tochter rosigfrisch im Zobelpelz. Ganz in Gold und Silber. Und neben ihr steht ein großer Korb voll kostbarer Geschenke.
Der Alte freute sich, lud das Gut in den Schlitten, setzte seine Tochter dazu und fuhr heim.
Zu Hause bäckt die Alte unterdessen die Plinsen, unterm Tisch aber kläfft das Hündchen:

„Blaff, blaff! In Gold und Silber kommt des Alten Tochter heim, um der Alten Tochter aber will keiner frein!“
Die Alte wirft dem Hündchen eine Plinse zu :
„Du kläffst nicht richtig! Mußt sagen: Der Alten Tochter holt ein Freier heim, von des Alten Tochter klappert im Sack das Gebein!“
Der Hund frißt die Plinse und fängt von neuem an:
„Blaff, blaff! In Gold und Silber kommt des Alten Tochter heim, um der Alten Tochter aber will keiner frein!“
Die Alte warf dem Hündchen Plinsen zu, sie schlug es, das Hündchen aber blieb bei seiner Weise. Da knarrt das Tor, die Tür springt auf, und in die Stube tritt, von Gold und Silber strahlend, die Stieftochter. Hinter ihr her wird ein großer, schwerer Korb getragen.


Die Alte blickte auf und schlug die Hände über dem Kopf zusammen...
„Spann an, alter Knacker, ein frisches Pferd! Fahr meine Tochter in den Wald, und setze sie an der gleichen Stelle ab...“
Der Alte setzte die Tochter seiner Frau in den Schlitten und fuhr mit ihr in den Wald. Er setzte sie auf der gleichen Schneewehe unter der großen Fichte ab und fuhr davon.



Die Tochter der Alten sitzt da und klappert mit den Zähnen.
Der Frost aber knackt durch den Wald, springt von Fichte zu Fichte und äugt nach der Tochter der Alten:
„Ist dir warm, Jüngferlein?“
Sie antwortet :
„Au, kalt ist es! Knirsch und knacke nicht, Frost...“
Der kommt tiefer herunter, immer ärger knackt und knirscht er
„Ist dir warm, Jüngferlein? Ist dir warm, schönes Kind?“
„Au weh! Meine Hände und Füße erfrieren mir. Geh weg, Frost!“
Noch tiefer steigt er herunter, zieht stärker an, knirscht und knackt noch toller:
„Ist dir warm, Jüngferlein? Ist dir warm, schönes Kind?“
„Au! Jetzt hast du mich ganz vereist! Heb dich weg, verschwinde, verfluchter Frost!“
Da ergrimmte der Frost und hauchte die Tochter der AIten an, daß sie erstarrte.
Beim ersten Morgengrauen jagt die Frau ihren Mann hinaus.
„Spann schnell an, alter Knacker, und hol meine Tochter heim, bring sie mir in Gold und Silber...“
Der Alte war weggefahren. Da kläfft das Hündchen unter dem Tisch :
„Blaff, blaff! Des Alten Tochter holt ein Freier heim, von der Alten Tochter klappert im Sack das Gebein!“
Die Alte warf ihm eine Pirogge hin:
„Du kläffst nicht richtig! Mußt sagen: Der Alten Tochter bringt man in Gold und Silber heim.“
Das Hündchen aber kläfft immer das gleiche :
„Blaff, blaff! Von der Alten Tochter klappert im Sack das Gebein!“
Da knarrt das Tor, die Alte stürzt der Tochter entgegen.
Sie schlägt die Bastmatte auseinander - tot liegt die Tochter im Schlitten.
Es schrie und heulte die Alte, doch nun war es zu spät...





So das wars dann mal fürs erste Wer noch mehr will soll es nur sagen ich hab noch mehr!!!!


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Hitomi
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New PostErstellt: 06.09.05, 10:11  Betreff: Re: Märchen *lol*  drucken  weiterempfehlen

Das Märchen "Der gestrenge Frost" fand ich wirklich toll. =)
Ich sag nur: Mehr, mehr, mehr!!!!!! ^^

Hito



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chiisu
Lucifer

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New PostErstellt: 07.09.05, 12:58  Betreff: Re: Märchen *lol*  drucken  weiterempfehlen

sind toll, wie immer!! der gestrenge frost war auch meine lieblingsgeschichte, toll!! ^___^

weiter so, du sagst, du hast noch mehr märchen? nur zu gerne!!!


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Marron
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New PostErstellt: 07.09.05, 20:13  Betreff: Re: Märchen *lol*  drucken  weiterempfehlen

Hach was tu ich nicht für euch!!! Sorry für die späte Antwort meine Schule hat begonnen!
Also hier kommen sie!!!!

Der Fuchs und der Kranich

Ein Fuchs und ein Kranich hatten miteinander Freundschaft geschlossen.
Der Fuchs wollte einmal den Kranich bewirten;
»Komm zu mir, Gevatter, besuch mich doch mal, mein Lieber! Ich will dich mit schönen Dingen laben!«
Der Kranich kam zum Festschmaus. Der Fuchs aber hatte Grießbrei gekocht und ihn auf einem Teller breitgestrichen. Er trug das Mahl auf und nötigte den Gast mit süßen Worten:


»Iß, Gevatter; koste, mein Lieber - hab' alles selber zu bereitet «
Der Kranich klopft mit dem Schnabel auf dem Teller herum - kann aber nichts fassen.
Der Fuchs leckt und schleckt den Brei und hat so alles allein gefressen.
Wie der Brei nun alle ist, spricht der Fuchs:
»Nichts für ungut, Gevatter! Mehr habe ich dir nicht anzubieten. «
Der Kranich antwortet:
»Ich bin dir dankbar für das Gebotene, Gevatter. Nun komm aber auch du zu mir und sei mein Gast.«
Am nächsten Tag kommt der Fuchs zum Kranich. Dieser hat eine Okroschka* zubereitet, stellt sie in einem enghalsigen Krug auf den Tisch und spricht.
»Iß, Gevatter! Mit was anderem kann ich leider nicht aufwarten.«
Der Fuchs tanzt um den Krug herum, beriecht und beleckt ihn, kann aber vom Inhalt nichts erreichen : der Kopf ist zu dick, er kann ihn nicht in den Krug stecken. Der Kranich pickt und fischt, bis alles restlos verzehrt ist.
»Nichts für ungut, Gevatter! Mehr hab' ich dir nicht an zubieten.«
Der Fuchs ärgerte sich nicht schlecht, wollte sich für eine ganze Woche vollfressen und mußte nun heimgehen mit knurrendem Magen. Wie man in den Wald hineinschreit - so schallt es heraus!
Von da an war es mit der Freundschaft zwischen dem Fuchs und dem Kranich vorbei.
*Okroschka - kalte Suppe aus Kwaß, Fleisch und Gemüse.

Und noch eine1



Das einäugige Entlein

Es waren einmal ein Mann und eine Frau. Die gingen in den Wald nach Pilzen und fanden ein Entlein - das aber war einäugig. Sie nahmen es und brachten es heim.
Am nächsten Morgen standen sie auf und gingen wieder Pilze suchen, dem Entlein aber machten sie ein Nestchen aus Federn.

Sie waren kaum weggegangen, da verwandelte sich das Entlein in ein Mägdelein, fegte die Stube, holte Wasser ...
....und buck Piroggen.
Der Mann und die Frau kommen heim und wundern sich:
„Wer hat denn nur hier so schön unsere Wirtschaft versorgt?“

Die Nachbarn aber erzählten ihnen :
„Ein einäugiges Mädchen hat für euch Wasser getragen...“

Der Mann und die Frau gingen am nächsten Morgen wieder fort, versteckten sich aber heimlich in der Vorratskammer.
Das Entlein verwandelte sich wieder in ein Mägdelein und ging Wasser holen.


Der Mann und die Frau aber sprangen hervor und warfen die Federn des Entleins in den Ofen. Die brannten Lichterloh.
Und als das Mägdelein zurückkam, fing es bitterlich zu weinen an. Sie bat den Mann und die Frau um eine goldene Spindel, setzte sich auf die Treppe und spann Flachs.

Da zieht eine Schar Wildgänse vorbei. Sie ruft ihnen zu :
„Ihr liebwerten Gänse mein, schenkt mir doch jede ein Federlein!“

Die Gänse aber antworten :

„Andere kommen geflogen, die schenken dir welche.

Wieder kommt eine Schar Gänse gezogen.
„Ihr liebwerten Gänse mein, schenkt mir doch jede ein Federlein !“
„Andere kommen geflogen, die schenken dir welche.“

Da kam eine einzelne Gans geflogen und warf Federn herab für das Mägdelein.

Da wurde dieses wieder zum Entlein und flog davon.
Der Mann und die Frau weinten wohl ein Weilchen, doch konnten sie das Geschehene nicht ungeschehen machen.

Und weiter gehts!

Masha und der Bär

Es lebten einmal ein Alter und seine Alte. Die Enkelin Mascha lebte bei ihnen. Eines Tages gingen die Mädchen vom Dorf in den Wald, um Pilze und Beeren zu suchen. Sie wollten Mascha mitnehmen.
"Großvater und Großmutter, lasst mich mit den Freundinnen in den Wald" - bittet Mascha.
"Geh nur, pass auf dich auf, verliere die Freundinnen nicht aus dem Auge, sonst kannst du dich verlaufen" - sagte die Großmutter.


Die Mädchen kamen in den Wald und fingen an, Pilze und Beeren zu sammeln. Sie ging von Baum zu Baum, von Strauch zu Strauch, fern von den anderen Mädchen und hat sich sodann verlaufen. Mascha ruft die Freundinnen, aber die Mädchen hören sie nicht und antworten nicht. Mascha läuft hin und zurück und hat sich dann völlig verlaufen.

Da kam sie in einen ganz dunklen Wald und sieht ein Holzhaus. Mascha klopft an die Tür, aber sie bekommt keine Antwort. Dann stoßt sie an die Tür und sie öffnet sich von selbst. Dann tritt Mascha in das Haus ein und setzte sich auf die Bank beim Fenster.



Sie hat sich niedergesetzt und überlegt: "Wer kann in diesem Haus wohnen? Warum ist niemand zu sehen?"
In diesem Haus wohnte aber der riesige Bär. Er war aber zur Zeit nicht daheim und bummelte durch den Wald.

Abends kam der Bär erst nach Hause, hat Mascha erblickt und freute sich sehr über sie: "Aha, jetzt lasse ich die nicht mehr fort. Jetzt wirst du bei mir leben. Du wirst den Ofen heizen, den Brei kochen und mich damit füttern."

Mascha weinte vor Kummer, aber es war nichts zu machen. So blieb sie im Bärenhaus. Bevor der Bär das Haus verließ, befahl er Mascha, das Haus auf keinem Fall zu verlassen.
"Wenn du wegläufst, so werde ich dich sowieso wieder einfangen und dann fresse ich dich bestimmt!"

Nun begann Mascha zu überlegen, wie sie dem Bären entfliehen könnte. Rundherum steht der dichte Wald und in welche Richtung sie gehen soll, keiner kann ihr helfen....Sie überlegte und überlegte und hat sich etwas ausgedacht.

Einmal kommt der Bär vom Wald und Mascha sagt zu ihm: "Du, Bär, lasse mich für einen Tag ins Dorf. Ich möchte meinem Großvater und der Großmutter Geschenke überreichen."

"Nein" - antwortet der Bär - "Du verläufst dich im Wald. Ich bringe lieber selbst deine Geschenke ins Dorf."

Gerade das hat sich Mascha gewünscht. Sie hat viele Piroggen gebacken und hat eine große Kippe geholt.
Danach sagt sie zu dem Bären: "Schau, ich lege alle Piroggen in diese Kippe und du sollst sie zu meinen Großeltern. Aber pass auf, offne unterwegs nicht den Korb, rühre die Kuchen nicht an! Ich klettere auf die Eiche und werde dich von dort beobachten."

"Jawohl" -antwortet der Bär- "Gebe mir den Korb."
"Geh einmal nach draußen und schaue, ob es nicht regnet" -sagt Mascha.

Sobald sich der Bär auf die Freitreppe begibt, klettert Mascha in den Korb, stellte die Schüssel mit den Piroggen auf ihren Kopf und schließt den Deckel. Und da kommt der Bär zurück. Er sieht das die Kiepe fertig gepackt ist. Da nimmt er die Kiepe auf den Rücken und macht sich auf den Weg.

Der Bär geht durch Tannen, Birken und über Hügel, bergauf und bergab. Er ging und ging und wurde langsam müde und spricht:

"Setze mich nieder auf einen Baumstumpf
und lasse mir eine Pirogge gut schmecken."

Mascha meldet sich aus der Kiepe:

"Sehe, sehe, setze dich nicht nieder,
lass die Piroggen in Ruhe,
trage sie zu den Großeltern".



"Na, so was" -murmelt der Bär - "sie sieht alles." Er hob die Kiepe wieder auf den Rücken und ging weiter.
Er ging und ging und wurde wieder müde und spricht:

"Setze mich nieder auf einen Baumstumpf
und lasse mir eine Pirogge gut schmecken."

Mascha meldet sich aus der Kiepe:

"Sehe, sehe, setze dich nicht nieder,
lass die Piroggen in Ruhe,
trage sie zu den Großeltern".

Der Bär wundert sich: "So ein pfiffiges Mädchen! "Scheinbar sitzt sie so hoch, daß sie alles sehen kann." Da stand er auf und ging weiter.

Endlich kam er ins Dorf und fand das Haus der Großeltern und begann stark an das Tor zu klopfen.

"Tuk, tuk, tuk. Öffnet die Tür, ich habe für euch Geschenke mitgebracht".

Die Hunde haben den Bären gerochen und sind auf ihn zugestürmt. Von allen Höfen liefen die Hunde zusammen und rannten bellend auf ihn zu. Da erschrak der Bär, ließ die Kiepe stehen und lief zurück in den Wald.

Großmutter und Großvater kamen ans Tor und was sehen sie? Dort steht eine Kiepe. "Was ist da drin?" -
fragt der Großvater. Der Großvater nimmt den Deckel ab und kann seinen Augen kaum trauen, in der Kiepe sitzt seine Enkelin Mascha. Sie haben sich so über Mascha gefreut, haben sie umarmt, geküsst und gelobt.



Und weiter gehts!

Iwan-Zarewitsch

und der graue Wolf

In irgendeinem Zarenreich, in irgendeinem Staat lebte ein Zar namens Berendej. Drei Söhne hat der Gott dem Zar geschenkt und der Jüngste war Zarewitsch Iwan (Prinz Iwan). Dem Zarenpalast gegenüber lag ein wunderschöner Garten, wo ein Apfelbaum mit den goldenen Äpfeln wuchs. Seit einer Zeit begann jemand den Garten zu besuchen und die goldenen Äpfel zu rauben. Der Zar hat mehrmals die Wache in den Garten gestellt, doch keine Wache konnte einen Dieb entdecken. Dadurch verlor der Zar den Schlaf, ist ganz trübe geworden. Die Söhne trösten den Vater:

"Unser lieber Vater. Sei doch nicht so traurig. Wir werden selbst den Garten bewachen."

"Die kommende Nacht gehe ich in den Garten" -sagte der ältere Bruder. Doch als die Nacht sich über die Erde ausbreitete, legte sich der ältere Sohn auf das weiche Kraut und schlief ein.

Am nächsten Morgen fragt ihn der Zar:

"Na, mein Sohn, vielleicht hast du eine gute Nachricht für mich. Hast Du den Räuber gesehen?"

"Es tut mir leid, mein Vater. Ich bin die ganze Nacht wach und munter geblieben, doch niemanden sah ich im Garten."

In der nächsten Nacht ging der mittlere Sohn den Garten zu bewachen, schlief auch die ganze Nacht durch und sagte am Morgen, er habe den Dieb nicht gesehen.

Nun war der Jüngste an der Reihe, den Garten zu bewachen. lwan Zarewitsch begab sich in den Garten und wagte nicht einmal, sich zu setzen und hinzulegen. Sobald ihn der Schlaf übermannte, wusch er sich mit dem Tau der Gräser und trieb den Schlaf aus den Augen. Die halbe Nacht ging herum, da glaubte er einen Lichtschimmer zu sehen, der wurde immer heller und heller, und schließlich war der ganze Garten in strahlendes Licht getaucht. Und nun sah er: Auf dem Apfelbaum saß der Feuervogel und pickte an den goldenen Äpfeln. Behutsam stahl sich Iwan-Zarewitsch an den Baum und packte den Vogel beim Schwanz. Der Feuervogel schwang sich empor und flog davon, nur eine Schwanzfeder behielt er in der Hand.

Am nächsten Morgen ging Iwan-Zarewitsch zum Vater.

"Nun, mein guter Iwan, hast du den Dieb gesehen? "

"Liebster Vater, gefangen habe ich ihn nicht, weiß jetzt aber, wer unseren Garten plündert. Ich habe Euch auch etwas von dem Dieb mitgebracht. Es ist der Feuervogel!"

Der Zar nahm die Feder. Von Stund an aß und trank er wieder und grämte sich nicht mehr. Doch eines Tages kam ihm der Feuervogel wieder in den Sinn.

Er rief seine Söhne und sagte ihnen:

"Meine lieben Kinder, wollt ihr nicht eure guten Rosse satteln, euch in der weiten Welt umtun, Städte und Länder kennen lernen und irgendwo den Feuervogel finden?"

Die Söhne verneigten sich vor dem Vater , sattelten ihre guten Rosse und brachen auf. Der Älteste ritt in eine Richtung, der Mittlere in eine andere , Iwan-Zarewitsch nahm die dritte.

So ritt Iwan-Zarewitsch kurz oder lang, es war ein Sommertag, er wurde müde, stieg ab, koppelte das Pferd und legte sich schlafen.

Wer weiß, ob viel Zeit verging oder wenig, jedenfalls erwachte er und sah, dass sein Pferd verschwunden war. Er ging es suchen, suchte lange und fand schließlich nur das abgenagte Gerippe seines Pferdes. Da härmte sich Iwan-Zarewitsch, wie sollte er den weiten Weg ohne Pferd machen?

"Was bleibt mir übrig?" -sann er und ging zu Fuß weiter. Er wanderte lange fürbass und wurde sterbensmüde. Da setzte er sich ins feuchte Gras und machte eine bekümmerte Miene. Plötzlich lief ein grauer Wolf auf ihn zu:

"Warum grämst du dich, Iwan-Zarewitsch, und lässt den Kopf hängen?"

"Wie soll ich mich nicht grämen, grauer Wolf? Ich habe mein gutes Ross verloren."

"Ich war's, der dein Pferd gefressen hat, aber du dauerst mich. Erzähle, warum du in die Ferne gezogen bist und wohin du willst."

"Mein Vater hat mich in die weite Welt hinausgeschickt, damit ich den Feuervogel finde"

"Oho! Mit deinem guten Ross wärest du nicht einmal in drei Jahren dort.

Ich allein weiß, wo der Feuervogel wohnt. Lass es gut sein, ich habe dein Ross gefressen, will dir aber fortan treu und redlich dienen. Schwinge dich auf meinen Rücken, und halte dich fest."

Iwan-Zarewitsch tat, wie ihm geheißen, und der graue Wolf jagte mit ihm los. Der Ritt ging über die blauen Wälder, mit der Rute fegt' er die Seen und Felder.

Über kurz oder lang erreichten sie eine hohe Feste. Der graue Wolf sprach:

"Höre gut zu, Iwan-Zarewitsch, und merke dir meine Worte. Steige über die Mauer, sei unbesorgt, die Stunde ist günstig, alle Wächter schlafen. Im Turm wirst du ein Fenster sehen, im Fenster steht ein goldener Käfig, und im Käfig sitzt der Feuervogel. Nimm den Vogel, steck ihn unter den Rock, aber berühre ja nicht den Käfig."

Iwan-Zarewitsch stieg über die Mauer, sah den Turm, im Fenster stand der goldene Käfig, im Käfig saß der Feuervogel. Er nahm den Vogel steckte ihn unter den Rock, konnte sich aber nicht satt sehen am Käfig, sein Herz entflammte:

"Ach, von purem Gold und wie kostbar! Wie soll ich ihn nicht

mitnehmen?".

Er hatte vergessen, was der Wolf ihm gesagt. Kaum berührte

er aber den Käfig, als sich ein gRosses Getöse erhob: Trompeten schallten, Trommeln wirbelten, die Wächter erwachten, packten Iwan-Zarewitsch und schleppten ihn vor den Zaren Afron. Zar Afron fragte erzürnt:

"Wer bist du, und wo kommst du her?"

"Ich bin der Sohn des Zaren Berendej, Iwan-Zarewitsch."

"Ach, Schande über dich! Ein Zarensohn und stiehlt!"

"Und als Euer Vogel geflogen kam und unseren Garten geplündert hat?"

"Wärst du zu mir gekommen und hättest mich im guten gebeten, ich hätte ihn aus Achtung vor deinem Vater, dem Zaren Berendej, hergegeben. Doch nun will ich euch in allen Städten in Verruf bringen. Aber ich will nicht so sein, wenn du mir einen Dienst erweist, sei dir verziehen. Es gibt ein Reich, über das der Zar Kusman herrscht, der hat ein Ross mit einer goldenen Mähne. Hole mir das Ross, dann bekommst du den Feuervogel mitsamt dem Käfig."

Betrübt kehrte Iwan-Zarewitsch zum grauen Wolf zurück. Der Wolf sprach :

"Ich habe dir doch gesagt, du sollst den Käfig nicht berühren. Warum hast du meine Worte nicht befolgt? "

"Vergib mir schon, grauer Wolf, verzeih."

"Ja, jetzt hast du gut reden. Nun schön, steig auf. Wer A sagt, muß auch B sagen."

Wieder jagte der graue Wolf mit Iwan-Zarewitsch los. Über kurz oder lang erreichten sie die Feste, in der das goldmähnige Ross stand.

"Steig über die Mauer, Iwan-Zarewitsch, die Wächter schlafen. Geh in den Stall, greif dir das Ross, aber berühre ja nicht den Zaum."

Iwan-Zarewitsch stieg in die Festung, in welcher alle Wächter schliefen, ging in den Stall, fing das goldmähnige Ross ein, warf jedoch ein begehrliches Auge auf das Zaumzeug, das war mit Gold und Edelsteinen verziert, ein besseres gab es nicht für ein solches Ross. Iwan-Zarewitsch griff danach, und sogleich erhob sich ein Getöse in der ganzen Feste. Trompeten schallten, Trommeln wirbelten, die Wächter erwachten, packten Iwan-Zarewitsch und schleppten ihn vor den Zaren

Kusman.

"Wer bist du, und wo kommst du her?"

" Ich bin Iwan-Zarewitsch."

"Ho, was du für Dummheiten machst, ein Pferd zu stehlen! Nicht einmal ein einfacher Bauer würde sich dafür hergeben. Nun schön, ich will dir verzeihen, Iwan-Zarewitsch, wenn du mir einen Dienst erweist. Der Zar Dalmat hat eine Tochter , die schöne Helena Entführe sie und bringe sie her , dann schenke ich dir das goldmähnige Ross mitsamt dem Zaumzeug."

Noch betrübter kehrte Iwan-Zarewitsch zum grauen Wolf zurück.

"Ich habe dich doch gewarnt, du sollst den Zaum nicht berühren, aber du hast nicht auf mich gehört."

"Vergib mir schon, grauer Wolf, verzeih."

"Jetzt hast du gut reden. Nun schön, steig auf."

Wieder jagte der graue Wolf mit Iwan-Zarewitsch dahin Schließlich kamen sie zum Zaren Dalmat. Im Festungsgarten erging sich die schöne Helena mit ihren Frauen und Wärterinnen Der graue Wolf sprach:

"Diesmal bleibst du zurück, ich gehe lieber selbst. Lauf du zurück, ich will dich nachher einholen."

Iwan-Zarewitsch tat, wie ihm geheißen, der graue Wolf aber setzte über die Mauer in den Garten. Er verbarg sich hinter einem Busch und sah die schöne Helena mit ihren Frauen und Wärterinnen kommen. Sie lustwandelte im Garten, und als sie ein Stück hinter den Frauen und Wärterinnen zurückblieb, packte der graue Wolf die Schöne, warf sie auf seinen Rücken

und jagte davon.

"Geschwind, steig auf, ehe die Verfolgung beginnt!"

Der graue Wolf lief mit Iwan-Zarewitsch und der schönen Helena zurück. Der Ritt ging über die blauen Wälder, mit der Rute fegte er Flüsse , Seen und Felder. Über kurz oder lang kamen sie beim Zaren Kusman an. Der graue Wolf fragte:

"Warum bist du so still und traurig, Iwan-Zarewitsch?"

"Wie sollte ich nicht traurig sein, grauer Wolf? Wie kann ich mich von so viel Schönheit trennen? Wie die schöne Helena gegen ein Ross tauschen? "

Der graue Wolf antwortete:

"Ich trenne dich nicht von der Schönen, wir wollen sie verstecken, dann verwandele ich mich in die schöne Helena, und du führst mich in ihrer Gestalt zum Zaren. "

Sie versteckten die schöne Helena in einer Waldhütte. Der graue Wolf schlug einen Purzelbaum und nahm Helenas Gestalt an Iwan-Zarewitsch führte ihn zum Zaren Kusman. Der Zar freute sich sehr und dankte:

"Hab Dank, Iwan-Zarewitsch, dass du mir die Braut errungen hast. Dafür bekommst du jetzt das goldmähnige Ross mit dem Zaumzeug."

Iwan-Zarewitsch schwang sich aufs Ross und sprengte in den Wald zur schönen Helena. Er hob sie zu sich aufs Pferd und ritt seines Weges. Zar Kusman aber richtete die Hochzeit, feierte den ganzen Tag bis zum Abend, und als es Schlafenszeit war, führte er die schöne Helena ins Brautgemach, aber kaum hatte er sich mit ihr niedergelegt, als er einen Wolfsrachen statt des lieblichen Antlitzes seines jungen Ehegesponses sah.

Vor Schreck fiel der Zar aus dem Bett, der Wolf aber suchte das Weite. Er holte Iwan-Zarewitsch ein und fragte:

"Warum so versonnen, Iwan-Zarewitsch?"

"Wie sollte ich nicht sinnen? Es dauert mich, auf einen solchen Schatz wie das goldmähnige Ross verzichten zu müssen und es gegen den Feuervogel zu tauschen."

"Gräme dich nicht, ich helfe dir."

Schließlich langten sie beim Zaren Afron an. Der Wolf sprach:

"Verstecke das Pferd und die schöne Helena, ich will mich in das goldmähnige Ross verwandeln, und dann führst du mich zum Zaren Afron."

Sie verbargen die schöne Helena und das goldmähnige Ross im Walde. Der graue Wolf schoss einen Purzelbaum und verwandelte sich sogleich in das goldmähnige Ross. Iwan-Zarewitsch führte es zum Zaren Afron. Der freute sich sehr und überließ ihm den Feuervogel im goldenen Käfig

Zu Fuß kehrte Iwan-Zarewitsch in den Wald zurück. Dort setzte er die schöne Helena aufs goldmähnige Ross, nahm den goldenen Käfig mit dem Feuervogel, schwang sich in den Sattel und ritt heimwärts. Derweil ließ sich Zar Afron das geschenkte Ross vorführen. Als er es jedoch besteigen wollte, verwandelte es sich in einen grauen Wolf. Vor Schreck plumpste der Zar auf die Erde, der Wolf aber nahm Reißaus und holte bald darauf Iwan-Zarewitsch ein.

"Jetzt aber gehab dich wohl, ich darf nicht weiter "

Iwan-Zarewitsch stieg ab, verneigte sich dreimal vor dem Wolf bis zur Erde und dankte ihm ehrerbietig Der Wolf aber sprach:0

"Sage mir nicht für immer Lebewohl, sondern auf Wiedersehen, du wirst mich noch brauchen"

Iwan-Zarewitsch dachte in seinem Sinn: Wozu? Alle meine Wünsche sind doch erfüllt. Dann setzte er sich aufs goldmähnige Ross und ritt mit der schönen Helena und dem Feuervogel seiner Wege . Als er seine Lande erreichte, beschloss er zu vespern, denn er hatte ein wenig Brot bei sich. Das verzehrten sie, tranken klares Quellwasser dazu und legten sich zur Ruhe nieder.

Kaum war Iwan-Zarewitsch eingeschlummert, als seine Brüder dahergesprengt kamen. Auf der Suche nach dem Feuervogel waren sie durch die Fremde gezogen und kehrten nun mit leeren Händen heim. Als sie bei Iwan-Zarewitsch anlangten und dessen Schätze sahen, machten sie untereinander aus:

"Wir töten den Bruder, dann ist die ganze Beute unser. "

Gesagt, getan Sie erschlugen Iwan-Zarewitsch, setzten sich auf das goldmähnige Ross, nahmen den Feuervogel, hoben die schöne Helena aufs Pferd und drohten ihr:

"Wehe dir, wenn du daheim auch nur ein Wort verlauten lässt!"

Da lag nun Iwan-Zarewitsch tot auf der Erde, schon kreisten die Raben über ihm. Wer weiß woher, lief der graue Wolf herzu und schnappte einen Raben mit seinem Rabenjungen.

"Flieg aus, Rabe, und hole mir vom Wasser des Lebens und vom Wasser des Todes. Bringst du mir beides, lasse ich dein Junges frei."

Dem Raben blieb nichts übrig, und er flog davon. Der Wolf aber hielt sein Junges im Fang. Über kurz oder lang brachte der Rabe das Wasser des Lebens und das Wasser des Todes. Der graue Wolf besprengte Iwan Zarewitschs Wunden mit dem Wasser des Todes, und sie heilten, dann besprengte er ihn mit dem Wasser des Lebens, und Iwan-Zarewitsch erwachte zum Leben.

"Oh, wie fest ich geschlafen habe!"

"Du hast in der Tat fest geschlafen", sprach der graue Wolf. "Ohne mein Zutun wärest du nie mehr aus deinem Schlaf erwacht. Deine eigenen Brüder haben dich umgebracht und sich deiner ganzen Beute bemächtigt. Spring geschwind auf meinen Rücken"

Sie nahmen die Verfolgung auf und holten die Brüder schließlich ein. Der graue Wolf riss sie in Stücke und verstreute die Überreste auf dem Feld.

Iwan-Zarewitsch verneigte sich vor dem grauen Wolf und nahm nun für immer Abschied.

Auf dem goldmähnigen Ross kehrte Iwan-Zarewitsch heim, brachte dem Vater den Feuervogel und für sich die Braut, die schöne Helena.

Zar Berendej war hocherfreut und fragte den Sohn nach allen Umständen aus. Iwan-Zarewitsch berichtete, wie ihm der graue Wolf zu seiner Beute verholfen, wie die Brüder ihn im Schlaf erschlugen und wie der graue Wolf sie hernach zerrissen hatte

Zar Berendej trauerte eine Weile, tröstete sich aber bald Iwan-Zarewitsch vermählte sich mit der schönen Helena, und dann lebten sie in Glück und Freud und kannten weder Not noch Leid.

So das waren die letzte! JA diese Märchen sind auch nicht unendlich! Ich werde später noch mehr suchen wenn ihr wollt! Aber jetzt habt Spass beim lesen!


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Marron
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New PostErstellt: 07.09.05, 20:15  Betreff: Re: Märchen *lol*  drucken  weiterempfehlen

haha! ich hab doch noch was gefunden! Aber das ist wirklich die letzte ich suche wieder später weiter


12 Monate


Weißt Du wie viel Monaten ein Jahr hat?

  • Zwölf.

  • Wie heißen sie?

  • Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November und Dezember.

  • Richtig. Sobald ein Monat zu Ende geht, folgt ihm ein anderer. Es ereignete sich noch nie, dass der Februar früher als der Januar eingetreten ist oder der Mai den April überholte. Die Monate vergehen einer nach dem anderen und treffen sich nie. Doch erzählen die Leute über ein Mädchen aus einem bergigen Land Bogemija, das alle zwölf Monate zusammen gesehen hat. Wie war das? Nun höre...



In einem kleinen Dorf wohnte einst eine böse und geizige Frau mit einer Tochter und einer Stieftochter. Die Tochter liebte sie sehr, doch die Stieftochter konnte ihr nie etwas recht machen. Alles was das Mädchen machte, war nicht richtig. Alles gefiel der Frau nicht.

Die Tochter wälzte sich tagelang im Bett und aß Prjaniki (Lebkuchen). Die Stieftochter arbeitete den ganzen Tag hindurch dermaßen schwer, dass keine Zeit für die Erholung blieb: Wasser holen, Holz vom Wald bringen, die Wäsche in dem Fluss waschen oder die Beete im Garten von Unkraut befreien. Das Mädchen kannte die Kälte im Winter und die Hitze im Sommer, den Wind im Frühling und den Regen im Herbst. Deshalb ist es ihr wahrscheinlich gelungen, alle zwölf Monate zusammen zu treffen.

Es war im Winter. Der Januar hat dieses Jahr die Erde so dicht mit Schnee bedeckt, dass die Menschen die Türen der Häuser mit den Schaufeln ausgraben mussten und die Bäume im Wald standen bis zur Hälfte im Schnee. So mussten die Menschen zu Hause sitzen und den Ofen beheizen.

Einmal am Abend schaute die Frau durch die geöffnete Tür nach draußen, sah den Wintersturm brausen, kehrte zum warmen Ofen zurück und sagte zur Stieftochter:

- Geh in den Wald und bring uns Schneeglöckchen. Morgen hat deine Schwester Geburtstag.

Das Mädchen schaute die Stiefmutter an, ob es ein Scherz sei oder wurde sie wirklich in den Wald geschickt? Jetzt ist es ja furchtbar im Walde! Wo kann man in der Mitte des Winters Schneeglockchen finden? Höchstens im März kann man sie im Wald antreffen. Jetzt aber kann man im Walde schnell zwischen den Schneehaufen den Tod treffen. Die Schwester sagte zu ihr:

- Wenn auch du im Walde einfrieren würdest, wird keiner dich beweinen. Hole einen Korb und komme bloß nicht ohne Blumen zurück.

Das Mädchen begann zu weinen, nahm ihren alten gestopften Schal und ging aus dem Haus. Der eisige Wind bedeckte sofort ihre Augen mit Schnee und versuchte den Schal wegzureißen. Das Mädchen geht gegen den Wind und kann kaum die Beine aus den Schneehaufen emporheben. Es ist schon dunkel geworden. Der Himmel ist schwarz, kein Sternchen, kein Mond. Nur vom Schnee ist ein bisschen heller. Da ist bereits der Wald. Hier ist so dunkel, dass man kaum die eigenen Hände vor Augen sehen kann. Das Mädchen setzte sich auf einen liegenden Baum und denkt:

- Ach, es ist sowieso gleichgültig, wo man einfriert.

Plötzlich scheint ihr ein Feuerchen in der Ferne zu blitzen – als ob der Stern zwischen den Ästen blinkt. Das Mädchen stand auf und ging zu diesem Blitz. Sie sinkt im Schnee ein und kommt kaum vorwärts.

- Gebe Gott, dass das Feuerchen nicht verschwindet – wiederholt sie immer wieder.

Das Feuer aber verschwindet nicht, es wird heller und heller. Man spürt bereits den Geruch von Feuer und kann schon das Geräusch der im Feuer knisternden Ästen hören.

Nach einer Weile gelang das Mädchen zu einer Wiese und starrte vor Erstaunen:

- Es ist hell auf der Wiese, als ob die Sonne scheint. In der Mitte brennt ein riesiges Feuer, beinahe bis zum Himmel. Um das Feuer herum sitzen die Menschen und unterhalten sich leise.

Das Mädchen schaut sie an und denkt: - Wer sind diese Leute? Das sind bestimmt keine Jäger und keine Holzhacker. Sie sind alle prächtig gekleidet, einer in Silber, ein anderer in Gold, ein dritter in grünem Samt.

Zwölf Männer hat das Mädchen gezählt: drei Alte, drei in mittlerem Alter, drei Junge und noch drei Knaben. Die Jüngeren sitzen nah am Feuer, die Älteren ein bisschen weiter entfernt.

Plötzlich drehte sich ein Alter um, groß mit dickem Bart und dichten Augenbrauen, sah sich das Mädchen an und fragt es laut:

- Wo kommst du her Mädchen? Was suchst du hier?

Das Mädchen ängstigte sich und zeigte ihm den leeren Korb und erwiderte:

- Ich suche Schneeglöckchen

Da lachte der Alte:

  • Schneeglöckchen im Januar? Das ist ein schlechter Witz.

  • Das ist kein Witz, - antwortet das Mädchen – meine Schwiegermutter hat mich geschickt, um die Schneeglöckchen zu sammeln und befahl mir, nicht ohne Blumen zurückzukehren.

Nach ihren Wörtern begannen die Männer miteinander zu sprechen. Das Mädchen steht und hört und versteht ihr Rede nicht. Die Männer sprechen in so einer wundersamen Sprache, als ob die Bäume rauschen.

Nach einer Weile war ihr Gespräch zu Ende.

Danach wendete sich der Älteste wieder an das Mädchen und fragte:

  • Was tust du, wenn du keine Blumen findest? Die Schneeglöckchen kommen höchstens erst im März.

  • Ich bleibe im Wald, - antwortet das Mädchen – ich werde auf den März warten. Ich kann nicht ohne Blumen nach Hause kommen. Es ist besser, wenn ich im Wald sterbe, sagte sie und weinte.

Einer von den Zwölf, der Jüngste und Lustigste stand plötzlich auf, zog den Mantel um eine Schulter, trat auf den Alten zu:

- Bruder Januar, gestatte mir, deinen Platz für eine Stunde zu besetzen!

Da streichelte der Alte seinen großen Bart und antwortete:

  • Ich würde das gerne machen, doch kann der März nicht früher als der Februar eintreten.

  • Jawohl, - sagte da der andere Alte, der neben dem Januar saß – Ich übergebe ihm seinen Platz . Wir kennen dieses Mädchen alle sehr gut. Bald trifft man sie beim Eisloch die Wäsche spülen, bald im Wald mit dem Holzbündel. Allen Monaten hat sie gefallen. Man soll ihr helfen.

  • Na, gut. Es sei, wie sie belieben, - erwiderte der Januar.

Somit schlug er mit seinem Eisstab und begann zu reden:



Knistere der Frost nicht,

In einem dicken Walde,

Beiß nicht die Rinde,

Bei Birken und Kiefern,

Hör auf damit,

Die Häuser einzufrieren.



Der Alte verstummte und es ist leise im Walde geworden. Die Bäume hörten auf vor Frost zu knistern. Es begann in großen Flocken zu schneien.

- Jetzt kommt aber die Reihe an dich, - sagte der Januar und übergab den Eisstab an den jüngeren Bruder, den Februar.

Der schlug mit dem Eisstab, schüttelte den Bart und begann zu flüstern:



Winde, Stürme und Orkane,

Spielen in der Nacht,

Blasen aus allen Kräften,

In den Himmel,

Über die Erde,

Über die Schneewehen.



Sobald er das ausgesprochen hatte, fing der starke feuchte Wind an , in den Bäumen zu wehen, mit den Schneeflöckchen zu spielen. Über die Erde rasten die weißen Stürme.

Der Februar übergab den Eisstab an den jüngeren Bruder und sagte:

- Jetzt ist aber die Reihe an dich, Bruder März.

Da nahm der jüngere Bruder den Eisstab, schlug ihn auf die Erde. Das Mädchen sieht erstaunt, dass da bereits kein Eisstab mehr ist, sondern ein großer Ast mit Knospen. Da lächelte der März und sang mit jugendlicher Stimme:



Fließen Bäche zu den Flüssen,

Treten die Ameisen,

Nach dem Winterschlaf hervor!

Es dringt der Bär durch das Unterholz ein.

Es fingen die Vögel das Liedchen an zu singen,

Und es ist das Schneeglöckchen aufgeblüht.



Da wundert sich das Mädchen. Wohin sind die großen Schneeberge verschwunden? Wo sind die Eiszapfen, die auf jedem Ast hingen? Sie steht mit den Füßen auf der weichen Frühlingserde. Es tropft und fließt überall. Die Knospen an den Ästen sind aufgesprungen und es schauen schon die zarten grünen Blättchen hervor. Das Mädchen schaut sich alles an und traut ihren Augen nicht.

- Weshalb stehst du, - sagt der März zu ihm – Du sollst dich beeilen! Eine Stunde lediglich haben uns die Brüder geschenkt!

Da erwachte das Mädchen und lief in den Wald zu den Schneeglöckchen. Sie sind überall! Unter den Büschen, unter den Steinen, auf jeden Erdhaufen. Das Mädchen sammelte den ganzen Korb, die ganze Schürze voll von Blumen und lief wieder zu der Wiese, wo die zwölf Brüder gesessen waren. Doch gab es auf der Wiese kein Feuer und keine Bruder mehr. Es ist hell auf der Wiese, aber nicht so wie früher. Das Licht kommt von oben, doch nicht vom Feuer, sondern von dem Vollmond, der am Himmel erschien.

Das Mädchen bedauerte, dass es kein Dankeschön sagen konnte und lief nach Hause. Sie läuft und der Mond über ihr beleuchtet den Weg.



Sobald lief sie zu ihrem Haus kam und die Schwelle betrat, versteckte sich der Mond hinter den Wolken. Der Wintersturm begann zu blasen.

- Was? – fragten die Stiefmutter und die Stiefschwester – so schnell bist du wieder zu Hause? Wo sind die Schneeglöckchen?

Das Mädchen antwortete nicht, es streute nur die Schneeglöckchen aus der Schürze auf die Bank und stellte den Korb daneben.

- Ah, wo hast du sie gefunden? – staunten die Stiefmutter und die Stiefschwester.

Da erzählte das Mädchen alles. Die beiden hörten die Erzählung und schüttelten mit den Köpfen. Wie kann man das alles glauben? Doch auf der Bank liegt ein Haufen von weiß-blauen Schneeglöckchen und duften frisch nach dem Monat März.

Da schaut die Frau ihre Schwiegertochter an und fragt:

  • Haben dir die Monate nicht mehr gegeben?

  • Ich habe sie nicht um mehr gebeten.

  • Du bist die Allerdümmste, - sagt die Schwester. – Sie hatte das große Glück, den zwölf Monate zu begegnen und nichts außer Blumen hat sie erbeten. Wenn ich sie treffen würde, würde ich schon Bescheid wissen, was ich mir erbitten würde! Von dem einen würde ich um Äpfel und süße Birnen, von dem anderen um reife Erdbeeren, von dem drittem um Steinpilze und von dem vierten um frische Gurken bitten!

  • Das bist mein kluges Tochterchen, – spricht die Frau. – Im Winter sind die Erdbeeren und die Birne sehr teuer. Wir könnten sie verkaufen und viel Geld ergattern! Doch diese Dumme hat nur die Blumen mitgebracht. Ziehe dich warm an, mein Töchterchen und geh zu der Wiese. Du wirst bestimmt mit den Zwölf zurechtkommen.

  • Ich werde das schon machen, Mutter – antwortet die Tochter. Mit diesen Worten zieht sie den Mantel an und die Schal auf den Kopf und läuft aus dem Haus.

Sie läuft und beeilt sich. Die Spuren des Mädchens sind noch gut zu sehen. Der Wald wird dunkler und dichter. Der hohe Schnee und das Unterholz stehen wie eine Wand vor ihr.

- Oh, - denkt die Tochter. – Warum bin ich überhaupt in den Wald gegangen? Wäre ich doch lieber im warmen Bett liegen geblieben. Ich werde zurückgehen, sonst friere ich noch ein!

Sobald sie sich das überlegte, sah sie in der Ferne ein Feuerchen - als ob der Stern zwischen den Ästen blinkt. Sie kam zu dem Feuerchen und später gelangte sie zu einer Wiese. Auf der Wiese brannte ein großes Feuer. Rundherum sitzen die zwölf Monate, zwölf Bruder und unterhalten sich leise.

Ohne sie zu begrüßen und sich zu verbeugen, kam die Tochter an das Feuer, wählte den besten Platz und begann sich zu wärmen.

Die Brüder schwiegen. Im Walde ist es still geworden. Da schlug der Januar mit dem Eisstock auf die Erde und fragt:

  • Wer bist du? Wo kommst du her?

  • Von Zuhause, - antwortet die Tochter. – Sie haben heute meiner Schwester einen Korb mit Blumen gegeben. Ich bin ihren Spuren gefolgt.

  • Deine Schwester kennen wir, - erwidert der Januar. – Doch dich haben wir nie gesehen. Warum bist du gekommen?

  • Ich wünsche mir viele Geschenke. Der Juni soll mir den Korb voller Erdbeeren sammeln, aber keine kleinen. Sondern nur große. Von dem Juli wünsche ich mir frische Gurken und Steinpilze, vom August – Äpfel und süße Birnen, vom September – Nüsse, vom Oktober ...

  • Warte, - spricht der Januar.- Der Sommer kann nicht vor dem Frühling kommen. Der Frühling kann nicht vor dem Winter kommen. Bis zum Juli ist noch weit. Jetzt ist die Zeit an mir, ich werde 31 Tage herrschen.

  • So ein Böser, - sagt der Tochter. – Ich kam aber nicht zu dir. Von dir kann man nichts außer Schnee und Eis bekommen. Ich brauche nur die Sommermonate!

Der Januar ist finster geworden: - Suche den Sommer im Winter!

Mit diesen Worten schwang er mit dem breiten Ärmeln des Pelzmantel und sofort brach ein fürchterlicher Schneesturm aus, der von der Erde bis zum Himmel alles zuwirbelte. Die Bäume, die Wiese, die Monate und das Feuer – alles verschwand unter diesem Schneesturm. Es war aber nur zu hören, als ob irgendwo ein Feuer knisterte.

- Halt, halt, hör auf! – schrie die erschrockene Tochter. Doch es ist bereits alles zu spät. Der Schneesturm wirbelt sie durch die Luft. Der Schnee bedeckte ihre Augen. Die Tochter stürzte in den Schnee und wo sie lag bildete sich eine dicke Schneedecke.

Die Frau wartete lange auf ihre Tochter. Dann zog sie sich an und ging in den Wald, um sie zu suchen. Aber alles war vergebens. Wie kann man bei diesem Schneesturm in der Nacht etwas finden? So ging sie lange, suchte, suchte bis selbst einfror. So blieben sie beide im Wald, um auf den Sommer zu warten.

Aus dem Mädchen wurde eine schöne Frau. Sie heiratete einen guten Mann, und beide hatten viele Kinder. Man hat sich erzählt, dass vor dem Haus, wo sie alle glücklich zusammen wohnten, sich ein großer und wunderschöner Garten befand. So einen schönen Garten gab es nirgendwo auf dieser Welt. Man erzählte sich, dass in diesem Garten die Blumen früher blüten als bei anderen Garten, die Beeren, Äpfel und die Birnen wurden früher reif. Bei der Hitze war es im Garten kühl und beim Schneesturm war es still.

- Bei dieser Hauswirtin sind immer alle zwölf Monate zu Gast, - so sprachen die Leute.

Wer weiß, vielleicht war es wirklich so.

So habt Spass!



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