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somali
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Beiträge: 67


New PostErstellt: 28.02.07, 15:52     Betreff: Re: Anekdoten

ALPINA Ski &
Ehm... soweit ich das verstanden hab ist das hier eigentlich ein Thread für wissenswerte Yaoi-/Gayfacts? ^^"" So aus Geschichte und Gesellschaft und so?

Okay, dann mal los... wie vermutlich alle wissen werden, war Homosexualität in den verschiedensten Kulturen mehr oder weniger stark verbreitet und mehr oder weniger gesellschaftlich akzeptiert...

Im alten GRIECHENLAND zum Beispiel war es Brauch und Sitte, dass Jungs die später einmal "etwas werden wollten" zu einem älteren, gebildeteren Mann, einem "Lehrer" gingen, und sich dort in den unterschiedlichsten Disziplinen, wie Sport, Politik etc. ausbilden ließen. Dazu gehörte im Grunde auch eine "Einführung" in die körperliche Liebe. D.h. es war allgemein verbreitet und "normal" dass ein Schüler mit seinem (Privat-)Lehrer/bzw. Mentor Sex hatte.

Um es mit heutigen Begriffen auszudrücken war die Regel so, dass Jungs die noch keinen Bartwuchs hatten automatisch zuerst die Uke- Rolle übernehmen mussten, älteren Männern war die Seme- Position vorbehalten. Es gab damals sicher auch einige ernstgemeinte, zärtliche Homosexuelle Beziehungen, allerdings würde ich es beinahe nicht in erster Linie als "einfache" Homosexualität ansehen, da die Jungs doch teilweise noch sehr jung waren, und homosexuelle Beziehungen unter Erwachsenen soweit ich mich erinnere weitgehend als unschick galten...

In ROM war meines Wissens Homosexualität verboten, wie im Grunde in jeder Nation die gehofft hat durch möglichst viel Familienpolitik einen militärischen Vorteil zu schlagen (so auch bei den Hebräern, s. Bibel wo außer Homosexualität im alten Testament auch Empfängnisverhütung etc. verpönt war- einfache Erklärung: in einem Nomadenvolk wurde jeder Mann gebraucht, und Nachwuchs war von entscheidender Bedeutung). In der Gesellschaft und in der Praxis setzte sich die Regel allerdings besonders gegen Ende des römischen Reiches hin wohl nicht mehr wirklich durch. Für einen "echten römischen Bürger" war trotzdem die Uke- Position verpönt, weil man sie als "eines Mannes nicht würdig" betrachtete. Sprich, wenn sich ein Edelmann abreagieren wollte, hatte er immer noch genug Sklaven... ob man das allerdings wirklich "Beziehung" nennen kann..? Manchmal sicher... ^^ allerdings sicher nicht immer.

Es gibt ein deutliches römisches (lateinisches) Wort: "Pathicus" bedeutet "Lustknabe". Wenn man schon eine solche Bezeichung dafür hatte, kann man sich vorstellen dass es auch solche gegeben haben muss. Vielleicht mehr inoffiziell, aber immerhin.


Allerdings gab es schon zu Zeiten des alten Testaments und in verschiedenen Kulturen z.B. homosexuelle Kulte. Dazu gehörten auch die TEMPELPROSTITUIERTEN, die im Auftrag verschiedener ("heidnischer") Götter, gegen ein Spendengeld ihren Körper zur Verfügung stellten.
Ein altes, hebräisches (und auch sonst ab und zu gebräuchliches Schimpf-/Code-) Wort für männliche Prostituierte (Wir würden heute "Stricher" sagen) war/ist "Hund".
So heißt es auch in irgendeinem Gesetz im AT: "Du sollst kein Hundegeld geben"- Hundegeld war in dem Fall der Stricherlohn.

Uhm.... ^^" solche Hintergründe lassen einen schon schmunzeln wenn in YuGiOh! Kaiba den armen Joey als "Hund" oder "Hündchen", oder NOCH SCHLIMMER als "Schoßhündchen" bezeichnet... ^^

Eine ähnliche, oder sogar noch verbreitetere Hochkultur der homosexuellen Liebe wie im antiken Griechenland gab es weiter östlich in ASIEN. Bzw. vermutlich (siehe erster Beitrag) überall da wo Frauen von vorn herein als minderwertig angesehen wurden.
So meinte tatsächlich ein chinesischer Philosoph dass ein Mann wahre Liebe nur zu einem anderen Mann empfinden könnte. (Einfach unter dem Hintergrund dass Frauen mehr Gebrauchsgegenstände waren, als wirkliche Partner.)

In JAPAN folgte die Blütezeit des "Shudo", zu Deutsch: "Der schöne Weg", der romantische und sexuelle Beziehungen unter männlichen Geschlechtspartnern wieder wie in Griechenland gesellschaftsfähig machte. Besonders im Budo, bzw. unter den Samurai war Shudo verbreitet. Dahinter steht erstens sicher die Verehrung der Ästhetik der (oft sicher hübschen) jugendlichen Kämpfer, und die vollkommene Hingabe, die ein Schüler an seinen Herrn/Lehrer/Vorgesetzten zu leisten hatte.
Anders als in Griechenland wurde hier von dem Jungen, dem Schüler erwartet, den ersten Schritt zu machen. Dass viele Lehrer/Meister nebenbei noch verheiratet waren spielte keine Rolle. Die Liebe zu einem Jungen galt sogar als edler wie die zu einer Frau. Nebenbei gab es offenbar auch durchaus schon die ersten Sexspielzeugchen... ^^" (manche wohl eher dazu gedacht einem "jungfräulichen" Jungen seine "Initiation" etwas angenehmer zu machen...)

Mit dem Hintergrund betrachtet wirken auch "Kenshin" oder vor allem "Samurai Champloo" gleich ganz anders.
Mit dem Untergang der Edo- Zeit und der zunehmenden Einflussnahme des Westens ging allerdings auch der Shudo in die Brüche, was viele gleichzeitig als das Anfang vom Untergang der edlen japanischen Kultur betrachteten. Vielleicht etwas zu hysterisch. Immerhin haben wir heute Shounen Ai... ^^

In der Folgezeit war Homosexualität mehr auf Schauspieler und Prosituierte konzentriert (so gab es auch in verschiedenen Metropolen "Knabenbordelle"), und das ganze rutschte wohl eher in sehr viel weniger ruhmreiche Sphären ab... u.u



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