Elterngeld wird für Väter attraktiver
Männer nehmen weiterhin selten eine Auszeit
Das neue Elterngeld ist für Väter attraktiver als frühere Regelungen. In den ersten drei Monaten des Jahres wurden pro Monat rund 1330 Anträge von Männern auf Elterngeld bewilligt, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden auf Grundlage vorläufiger Auswertungen mitteilte. Damit verdoppelte sich der Anteil der erziehenden Väter im Vergleich zum ausgelaufenen Erziehungsgeld auf sieben Prozent.
Beim Ende vergangenen Jahres ausgelaufenen Erziehungsgeld lag der Anteil der Bewilligungen für Väter im Vorjahreszeitraum mit 3,5 Prozent nur halb so hoch.
Väter bleiben seltener zu Hause
Von den Vätern, deren Anträge im ersten Quartal bewilligt wurden, nahmen 30 Prozent Elterngeld für zwölf Monate in Anspruch. Knapp die Hälfte (47 Prozent) entschied sich für zwei Monate. Von den Müttern nahmen dagegen 86 Prozent das Elterngeld für die vollen zwölf Monate in Anspruch. Der Anteil der Väter, die eine Auszeit für die Erziehung ihrer Kinder nehmen, könnte aber noch steigen. Denn möglicherweise beantragen manche Männer erst später die Unterstützung des Staates.
Das Elterngeld beträgt 67 Prozent des letzten Nettogehalts. Mindestens werden 300 Euro und höchstens 1800 Euro gezahlt. Das Elterngeld wird grundsätzlich zwölf Monate gewährt, wenn Mutter oder Vater aus dem Beruf aussteigen. Zwei zusätzliche Monate kommen hinzu, wenn sich auch der Partner Zeit für das Kind nimmt.
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Informationen zum Elterngeld
Seit dem 1. Januar 2007 ersetzt das Elterngeld das bisherige Erziehungsgeld. Es gilt für alle ab diesem Tag geborenen Kinder. Die Mindestförderung liegt bei monatlich 300 Euro für Eltern ohne eigenen Verdienst. Bei hohen Einkommen zahlt der Staat bis zu 1.800 Euro im Monat. Anspruch auf die Förderung haben Erwerbstätige, Beamte, Selbstständige und Arbeitslose, Studierende und Auszubildende sowie Adoptiv- und Pflegeeltern, wenn sie nicht mehr als 30 Stunden in der Woche arbeiten. Eltern, die vor der Geburt nicht berufstätig waren, erhalten den Mindestbetrag von 300 Euro.
In der Regel ersetzt das Elterngeld zwei Drittel des Nettoeinkommens der zurückliegenden zwölf Monate, das mit der Babypause wegfällt. Gezahlt wird zwölf Monate lang, weitere zwei "Vätermonate" sind möglich, wenn auch der Partner für die Kinderbetreuung beruflich aussetzt. Alleinerziehende können die volle Förderungszeit von 14 Monaten in Anspruch nehmen.
Auf das Arbeitslosengeld II und andere Sozialleistungen wird das Elterngeld nicht angerechnet. Die maximale Förderung für 2007 und danach geborene Babys liegt bei 25.200 Euro. Beim Erziehungsgeld lag der Höchstsatz bei 7.200 Euro für zwei Jahre.
Mit Material von ap und afp
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/3/0,3672,5396451,00.html