|
|
Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden
"Spurensuche
nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung "Systemkritik: Deutsche
Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/
|
|
 |
 |
|
Anfang
zurück
weiter
Ende
|
Autor |
Beitrag |
Gast
|
Erstellt: 09.01.08, 10:51 Betreff: Männlich, jung – und tief verunsichert
drucken
Thema drucken weiterempfehlen
|
|
|
© ZEIT online, 7.1.2008 - 11:06
* Schlagworte: * Gesellschaft * Gesellschaft und soziales Leben * Männer
Männlich, jung – und tief verunsichert
Von Franz Walter
Junge Männer leiden heute unter ihren vielfältigen Rollenerwartungen: Sie sollen durchsetzungsstark und erfolgreich sein - und gleichzeitig auch ganz anders.
© MPower223/photocase
Der Frauenförderplan ist gewissermaßen die Chiffre für die Emanzipation und den Zeitgeist der 1980er und 1990er Jahre: Die Geschlechterverhältnisse sollten korrigiert und die Frauen endlich in die gesellschaftliche Position gebracht werden, die ihnen über Jahrhunderte vorenthalten wurde. Mittlerweile aber wären womöglich Förderungsprojekte für junge Männer angeraten. Zumindest fühlen sich die heute Anfang-20-Jährigen männlichen Geschlechts in der Regel denkbar verunsichert.
Junge Männer – so zeigen etliche Expertisen – trauen der Zukunft nicht. Bei ihnen grassiert die Angst davor, sich in ihrem Leben falsch zu entscheiden; es kursiert unter ihnen die Furcht vor dem Scheitern. Spätestens seit der Oberstufenzeit werden sie von ihren Lehrern und Eltern gemahnt, an gute Noten und ein gutes Abitur zu denken, ein beruflich aussichtsreiches Studienfach oder Ausbildung auszuwählen und nicht – wie ganze Studentengenerationen vor ihnen – schweifend nach Erkenntnis und trinkseligem Lebensgenuss zu suchen, sondern ohne Verzug zielstrebig den Abschluss anzugehen.
Einiges davon werden auch die jungen Frauen von ihren Eltern zu hören bekommen. Doch reagieren sie darauf erkennbar gelassener, weniger bedrückt als ihre männlichen Pendants. Die fühlen sich heute mental auf eine Weise überfordert wie selten zuvor. Denn die Erwartungen, die an sie gerichtet werden, sind gewachsen, vor allem aber sind sie erheblich widersprüchlicher geworden. Für diese neue Heterogenität nicht leicht kombinierbarer Rollen fehlen noch die orientierenden Maßstäbe.
So wächst sich bei den Jungmännern eine typische Bangigkeit fast schon zum Trauma aus: Sie fürchten, mit größten Anstrengungen vielleicht zwar sämtliche an sie gerichteten Erwartungen realisieren zu können – am Ende aber doch als Gescheiterte dazustehen.
Die Paranoia des Scheiterns bezieht sich dabei keineswegs allein auf die Berufsperspektive, sondern im erheblichen Maße auch auf das Verhältnis zu den gleichaltrigen Frauen. Die jungen Männer tragen nach wie vor am Anspruch, künftig als Haupternährer der Familie zu agieren, Karriere zu machen, in einer unsentimentalen Leistungsgesellschaft sich mit Härte durchzusetzen zu müssen. Zugleich aber wissen sie, dass ihre (potenziellen) Partnerinnen auch andere Eigenschaften und Verhaltensweisen von ihnen verlangen. So sollen sie später die Familie nicht dem Beruf unterordnen, sich in gleichen Teilen um den Haushalt und die Erziehung der Kinder kümmern, und sie sollen darüber hinaus einfühlsame Problemversteher und aufmerksame Zuhörer sein.
Die 20-jährigen Männer bereiten diese disparaten Rollenanforderungen erkennbar Probleme. Denn schließlich haben sie auch weiterhin ein bisschen Machos zu sein, nach überlieferter Art auf die Jagd nach "Beute" zu gehen. Im unerbittlichen Wettbewerb um die Karriere und die Frauen muss Mann die (männlichen) Rivalen rüde aus dem Feld schlagen. Doch zugleich soll er ebenso Zartheit zeigen und Empathie beweisen, als Vorbild am Wickeltisch und als fantasievoller, liebevoller Lebensgefährte und Vater überzeugen. Und selbst wenn sie all diese Rollen virtuos miteinander kombinieren, fürchten die Nachwuchsmänner in ihrem Innersten, könnten sie am Ende von ihrer (künftigen) Partnerin schnöde die Koffer in die Hand gedrückt bekommen.
Junge Männer haben infolgedessen nicht mehr den Eindruck, dass sie die souveränen Autoren ihrer eigenen Biografie sind. Andere, so empfinden sie es bedrückt, schreiben und definieren ihnen ihre Rolle für das Drehbuch des Lebens.
Und den jungen Männern fehlt die Clique ihrer Jugend, die ihnen Peer Group, Netzwerk, Refugium war, ihnen Halt bot, für Stabilität und Orientierung sorgte. Doch dieses Netz überdauert den Schulabschluss in der Regel nicht. Der Zusammenhang zerfällt, die Freunde aus der Pubertät agieren nun als Einzelkämpfer, jeder für sich verzweifelt darum bemüht, den eignen Weg zu finden, sich im wilden Gerangel um Positionen und Geltung zu behaupten.
Etliche junge Männer ziehen sich aufgrund dieser Desorientierung mutlos und ängstlich aus den öffentlichen Prozessen zurück. In Japan wird dieses Phänomen der jung-männlichen Flucht als „Hikikomori“ bezeichnet. Dort wird es mittlerweile als besorgniserregende Pathologie entstrukturierter Gesellschaften behandelt: Individuelle Fehlentscheidungen werden nicht mehr durch traditionelle Gemeinschaften und Loyalitäten aufgefangen und in ihren Folgen abgemildert, was gerade jungen Männern, die untergründig noch die klassischen Bilder und verantwortungsschweren Leiterwartungen in sich tragen, schwer zu schaffen macht.
Man mag über solcherlei Leidenssyndrome den Kopf schütteln und spotten. Aber in der Befindlichkeit dieser männlichen Generationsgruppe deuten sich Schlüsselprobleme des 21. Jahrhunderts an: Die Vermehrung individueller Lebens-Optionen bedeutet stets auch die Multiplikation von individuell zu ertragenden Irrtümern und Fehlgriffen. Großartige Chancen werden mit verheerend verpassten Gelegenheiten korrelieren. Und vor allem: Die Rollen werden multipler und immer schwieriger auszubalancieren.
Franz Walter ist Historiker und Professor für Politikwissenschaft in Göttingen. Diesen Artikel auf vielen Seiten lesen © ZEIT online, 7.1.2008 - 11:06
zum Thema
* Schlagworte: * Gesellschaft * Gesellschaft und soziales Leben * Männer
ZEIT online /2008 o Was ist männlich? -
Ein Schwerpunkt über den Widerspruch, ein Mann zu sein. » http://www.zeit.de/online/2008/02/jungmaenner?page=all
|
|
nach oben |
|
 |
Gast
|
Erstellt: 09.01.08, 10:52 Betreff: Re: Männlich, jung – und tief verunsichert
drucken
weiterempfehlen
|
|
|
Was ist männlich?
Ein Schwerpunkt über den Widerspruch, ein Mann zu sein
Auf dieser Seite:
* Väter * Männer
Nach oben Väter Die Liebe der Väter Die Liebe der Väter
Von Karin Ceballos Betancur
Männer wollen heute mehr am Leben ihrer Kinder teilhaben. Aber viele suchen noch nach ihrer Rolle. Traditionelle Leitbilder gibt es nicht mehr. »
* Beim Zeus! -
Die griechische Mythologie ist voll von mordenden Vätern und Söhnen – eine kleine Übersicht von Uranos bis Ödipus »
Männlich, jung – und tief verunsichert Männlich, jung – und tief verunsichert
Von Franz Walter
Junge Männer leiden heute unter ihren vielfältigen Rollenerwartungen: Sie sollen durchsetzungsstark und erfolgreich sein - und gleichzeitig auch ganz anders. » Das Schweigen der Väter Das Schweigen der Väter
Von Matthias Krupa
Wenn in Deutschland über Männer und Familie gesprochen wird, klingt das meist nach Katastrophe. Dabei sieht die Realität oft schon ganz anders aus. » Der Traum der Väter
Von Matthias Krupa
Männer sind längst nicht mehr familienfaul und haushaltsscheu. Wenn man sie lässt, sind sie gerne Vorbild, Koch, Erzieher. Aber wer verdient dann das Geld? » Zärtlich, aber stark
Die Elternmodelle von früher taugen nicht mehr. Männer müssen sich als Väter neu definieren. Ein Gespräch mit dem Kinderpsychiater Peter Riedesser » Nach oben Männer Typisch Mann Typisch Mann
Eine Galerie dessen, was Frauen an Männern entweder lieben oder hassen - vom Bauchansatz bis zur Ex. Von den Autorinnen der ZEIT und ZEIT online » Ein Bierbad für den Seelenfrieden Ein Bierbad für den Seelenfrieden
Von Markus Brügge
Männer und Wellness passen durchaus zusammen, auch wenn die Methoden manchmal gewöhnungsbedürftig sind, findet » Männerwünsche Männerwünsche
Am 3. November ist Weltmännertag. Was müssen Frauen über Männer wissen? Und was wünschen sich die Männer selbst für die Zukunft? Verraten Sie es uns »
* Männerprobleme -
Es gibt Frauenstudien, Frauenärzte, Frauenbeauftragte, den Weltfrauentag, die Walpurgisnacht und den Muttertag. Brauchen Männer das auch alles? »
Heimwerker des Trieblebens
Von Peter Kümmel
Der moderne Liebhaber ist unausweichlich Dilettant. Doch das kann durchaus anrührend sein. » Im Land der Muttis
Von Susanne Mayer
Die deutsche Hausfrau gilt als Stütze der Nation. Dabei kostet es uns ein Vermögen, wenn bestens ausgebildete Frauen zu Hause bleiben. » Die Verhandlungsfamilie
Schwarz-rot argumentiert postfeministisch, verwickelt sich aber beim Thema Männer, Frauen und Familie in radikale Widersprüche, sagt der Soziologe Ulrich Beck im Interview mit ZEIT online » Kein Held, nirgendwo
Von Andrea Böhm
Männer sind nicht von Natur aus kriegerisch. Aber gekränkte Männlichkeit kann ein Kriegsgrund sein. »
* Worte zum Krieg -
Krieger und Helden »
Der ewige Junge
Von Jan Ross
Männer dürfen Kinder bleiben. Das ist ihr gutes Recht – und sie haben es bitter nötig. Denn die Jungenhaftigkeit schützt den Mann vor sich selbst. » Berühmte Jungens
Kennedy, Rühmann, Krenz, Jackson und Mountbatten-Windsor » Wir Gewinner!
Von Patrik Schwarz
Die Männer sind freier denn je. Sie mussten viel aufgeben – und sind dadurch stärker geworden. Eine Ehrenrettung. » Ihr Verlierer!
Von Susanne Gaschke
Die Männer sind in Not: In der Schule, auf dem Arbeitsmarkt und im Familienleben. Eine Schadensbilanz. » »Ich wollte nie wie andere Männer sein«
Ein Gespräch mit dem Schauspieler Til Schweiger über seine letzte Prügelei, seine Vaterrolle und sein Image als Sexsymbol » »Ich kann zu Frauen nicht nein sagen«
Von Jörg Burger
Die ersten Männergruppen gab es in den 70er Jahren. Auch heute werden noch welche gegründet – um Beispiel in Berlin-Pankow. Ein Herrenbesuch. » Weinen Sie?
Wie hat sich das Selbstbild der deutschen Männer verändert? Ein Gespräch mit Großvater, Vater und Sohn Korb aus Rheda-Wiedenbrück in Ostwestfalen » Männer ...
... im Spiegel der Statistik » Was ist männlich?
Sechs ZEIT-Autoren beantworten die Frage »
http://www.zeit.de/themen/leben/gesellschaft/maenner/index
|
|
nach oben |
|
 |
hi
Gast
|
|
nach oben |
|
 |
Gast
|
|
nach oben |
|
 |
|
powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos
Design © trevorj
|