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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Wie gut sind Pflegekinder untergebracht?

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Gast
New PostErstellt: 17.03.07, 18:50  Betreff: Wie gut sind Pflegekinder untergebracht?  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Stand vom 22.10.2004

Wie gut sind Pflegekinder untergebracht?

Essener Jugendamt setzt auf Schulung und Kontrolle

Von Miriam Tang

Der Bundesgerichtshof hat ein Jugendamt in Baden-Württemberg verurteilt, weil es einen Jungen vernachlässigt hatte. Wie kann ein Junge in einer Pflegefamilie fast verhungern? wdr.de hat beim Jugendamt Essen nachgefragt. Hier setzt man auf Schulung und Kontrolle von Pflegeeltern.

Video und Audio

Im Fall des 15-jährigen Jungen aus Baden-Württemberg war die Pflegefamilie 1993 aus dem bayerischen Hof nach Weinstadt-Beutelsbach umgezogen. Die Mitarbeiter des dortigen Jugendamts versäumten jedoch - im jahrelangen Zuständigkeitsgerangel mit den Kollegen in Hof - einen Antrittsbesuch bei der Familie.
Wie kann so etwas passieren? "Da hat jemand geschlafen", sagt Mathias Bläfer vom Essener Jugendamt. "Wenn wir ein Kind in eine Pflegefamilie außerhalb Essens geben, stellen wir sicher, dass das dortige Jugendamt die Kontrolle übernimmt." Wenn das nicht funktioniere, müsse sich eben ein Kollege aus Essen ins Auto setzen und die Familie besuchen. Nach der geltenden Rechtssprechung sind alle Jugendämter in Deutschland noch weitere zwei Jahre für das Kind verantwortlich - auch wenn es in eine andere Stadt umzieht.
In Nordrhein-Westfalen leben nach dem Bericht der Landesjugendämter "Hilfe zur Erziehung in NRW" (HZE) rund 15.000 Kinder in Pflegefamilien. Etwa 19.950 Kinder sind in Heimen untergebracht. Die Zahlen bleiben seit 1991 konstant, so der Landschaftsverband Westfalen-Lippe.
Aufgabe mit vielen Problemen
Kind im Laufstall; Rechte: WDR/dpa
größeres BildKindererziehung - keine leichte Aufgabe
Bevor Kinder in eine Pflegefamilie gehen, setzen die Essener auf Schulungen. "Dort lernen wir die Eltern bereits kennen. Daran schließt sich zu Anfang der Pflegetätigkeit alle zwei Monate ein Besuch des Jugendamts an", erklärt Bläfer im Gespräch. Sommerfeste und gemeinsame Aktionen unterstützten die Kontaktpflege.
Ob Alleinerziehende, eine vierköpfige Familie oder ein lesbisches Paar - in Essen finden Kinder in den verschiedensten Lebensgemeinschaften ein neues Zuhause. "Manche Menschen möchten soziale Verantwortung übernehmen, andere wünschen sich einen Spielkameraden für ihre eigenen Kinder", erläutert Bläfer die Motivation der Pflegeeltern. Manche Familien haben auch so viele Kinder aufgenommen, dass die Betreuung das Tagesgeschäft bestimmt. Pro Kind erhält die Familie durchschnittlich 700 Euro im Monat.
Kinderschutzbund fordert Beschwerdeinstanz
Spielende Kinder; Rechte: WDR/dpa
größeres BildPflegefamilie nicht immer beste Lösung
Doch die Aufgabe für die neuen Eltern ist nicht immer einfach. "Viele Kinder haben traumatische Erlebnisse hinter sich, die sie auch in die neuen Familien mitbringen: Sie laufen weg, treten und schlagen andere Kinder in der Schule oder zu Hause", erläutert Bläfer. Andere wiederum könnten nicht zeigen, dass sie sich in der neuen Umgebung wohl fühlen. "Das kann sehr frustrierend für Pflegeeltern sein, wenn sie keine Rückmeldung bekommen." Auf diese Schwierigkeiten sollen die Schulungen vorbereiten.
Nach Meinung von Gabriele Wichert vom Kinderschutzbund kümmern sich die Pflegefamilien gut um ihre Schützlinge. Es fehle aber für Kinder in Pflegefamilien eine unabhängige Beschwerdeinstanz. "Wenn man mit einer Entscheidung des Jugendamtes nicht einverstanden ist, ist die Widerspruchsbehörde zunächst die Kommune", sagt Wichert. Nötig seien für Kinder aber Anlaufstellen, die unabhängig von den Behörden sind. Das sieht Bläfer anders. Es gebe genug Stellen, an die sich Kinder und Jugendliche wenden könnten - sei es der Jugendnotruf, die Telefonseelsorge oder die Polizei. "Ich selbst bekomme immer wieder Anrufe von Kindern , die in Schwierigkeiten stecken. Die wissen, wie sie uns erreichen können."
Manchmal ist ein Heim besser
Nicht für alle Kinder ist nach Meinung Bläfers eine Pflegefamilie die ideale Lösung. "Kinder, die nur ein bis zwei Jahre außerhalb ihrer eigenen Familie wohnen, sind besser in einem Heim untergebracht". Schwierig sei es auch für Kindern, die in ihren Familien misshandelt wurden. "Sie können keine Nähe mehr in einer Familienstruktur ertragen. In diesen Fällen ist ein Heim mit professionellen Erziehern besser."


[editiert: 03.05.07, 18:44 von Admin]
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