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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Bei Pflegefamilien gibt es mehr Bedarf als Bereitwillige

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Gast
New PostErstellt: 03.10.07, 17:20  Betreff: Bei Pflegefamilien gibt es mehr Bedarf als Bereitwillige  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Bei Pflegefamilien gibt es mehr Bedarf als Bereitwillige

Großes Interesse von Kindern an neuem Zuhause auf Zeit

Silke H. kann sich an ihren 38. Geburtstag noch genau erinnern. Damals, vor fünf Jahren, trat Luis in ihr Leben und das ihrer Familie. Von diesem Moment an hatten sie und ihr Mann nicht nur ihre zwei leiblichen Jungen, sondern auch noch einen Pflegesohn – und der stellte das Familienleben auf den Kopf. „Ich konnte meinen Geburtstag nicht feiern“, sagt die Leipzigerin, die sich ganz bewusst für ein leicht körperlich und geistig behindertes Pflegekind entschieden hat.

Der damals fünfjährige Wirbelwind Luis beanspruchte die volle Aufmerksamkeit des Paares, war aufgrund der Verhältnisse in seiner Herkunftsfamilie schwer traumatisiert. Seine Pflegeeltern gerieten wegen des aggressiven, teilweise sogar suizidgefährdeten Jungen an ihre Grenzen. Dennoch hielten sie durch und wollen Luis trotz neuer Probleme weiter ein geordnetes Zuhause bieten.
Die Leipziger gehören zu den 374 Familien, die im Jahr 2002 in Sachsen ein Pflegekind aufgenommen haben. Ihre Zahl ist – von einigen Schwankungen abgesehen – in den vergangenen Jahren ungefähr gleich geblieben. 2006 beispielsweise fanden nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Freistaat 394 Kinder und Jugendliche in einer Pflegefamilie ein neues Zuhause auf Zeit. In den meisten Fällen sind das mehrere Jahre. Insgesamt lebten nach der Statistik der Jugendhilfe Ende vergangenen Jahres 1745 Minderjährige in einer sächsischen Pflegefamilie.
Eines lässt sich eindeutig feststellen: Die Zahl der Kinder, die zumeist in Kinderheimen sind und gern in eine Pflegefamilie wollten, ist wesentlich größer als das Interesse, ein solches, oft verhaltensauffälliges Kind aufzunehmen. „Meist handelt es sich um Kinder aus sozial schwachen Familien“, berichtet Cornelia Meinhardt, Sachgebietsleiterin Adoption und Pflegekinderwesen beim Jugendamt Leipzig. Die Trennung der oft noch sehr jungen Kinder von ihren leiblichen Eltern sei der letzte, aber in vielen Fällen unausweichliche Schritt.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Suchtprobleme, häufig wechselnde Partner oder wegen mehrerer Kinder völlig überforderte Eltern. Immer sind die Jüngsten, die häufig zu wenig Liebe und Zuwendung erfahren, die Leidtragenden. Auch bei Luis war das der Fall. Da seine selbst noch sehr junge Mutter mit ihrem verhaltensauffälligen Jungen nicht mehr klarkam und der Vater sich kaum um die Familie kümmerte, musste er mit vier Jahren ins Heim. Seine drei Geschwister blieben zu Hause.
Diesen Umstand hat der heute Zehnjährige all die Jahre nicht verwunden. „Die Gedanken kreisen bei ihm im Kopf. Er rastet seit einem halben Jahr richtig aus“, erzählt seine Pflegemama. Luis fühle sich schuldig, weil er das einzige Kind der Familie ist, das nicht mehr zu Hause lebt. „Er will eigentlich zurück zu seinen leiblichen Eltern“, sagt Silke H.
Fachfrau Meinhardt bestätigt: „Egal, wie die Situation ist – die Kinder wollen nicht von zu Hause weg“, weiß sie aus Erfahrung. Ihre Aufgabe ist es, an einem Pflegekind interessierte Paare über ihr Vorhaben aufzuklären und auch die unangenehmen Seiten zur Sprache zu bringen. Deshalb veranstaltet das Jugendamt Leipzig zweimal monatlich Erstinformationsabende für potenzielle Pflegeeltern. Meist wollen die - wie auch Silke H. und ihre Familie – ihren Mitmenschen etwas Gutes tun oder sehnen sich nach einer größeren Familie.
In den darauf folgenden Gesprächen erkennen die Expertinnen schnell, wenn es einem Interessenten nur um das monatliche Pflegegeld geht oder jemand mit dem Pflegekind Fehler in seiner eigenen Vergangenheit ausmerzen will. Jedes spätere Pflegeelternpaar muss einen langen Fragebogen ausfüllen, ein polizeiliches Führungszeugnis, sein Einkommen und ein ärztliches Attest vorweisen, das keiner von beiden an einer lebensbedrohlichen Krankheit leidet. Nach dieser Prüfung und einer Pflegeelternschulung dauert es noch eine gewisse Zeit, bis das Pflegekind aus dem Heim abgeholt werden kann.

von susan huste

http://www.lr-online.de/regionen/sachsen/art1047,1793654
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