Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge MembersMitglieder SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
ChatChat VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender BookmarksBookmarks
Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Bereitschaftspflegeeltern: Feuerwehr für Familien in Not

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Gast
New PostErstellt: 12.04.07, 19:30  Betreff: Bereitschaftspflegeeltern: Feuerwehr für Familien in Not  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Feuerwehr für Familien in Not
Pflegeeltern für vernachlässigte Kinder suchen noch Mitstreiter

Sie sind eine Art Feuerwehr im sozialen Bereich und springen immer dann ein, wenn es in einer Familie brennt: Bereitschaftspflegeeltern geben verwahrlosten und vernachlässigten Kindern vorübergehend ein Zuhause; Vollzeitpflegeeltern helfen, wenn der Weg zurück zur Herkunftsfamilie nicht klappt. Im Verein «Pfad für Kinder» haben sich die Mütter und Väter zusammengeschlossen - und suchen dringend weitere Mitstreiter.

Erst jüngst sorgte der Fall einer Familie in Fürth für traurige Schlagzeilen: Zwei Tage lang hatte eine Mutter ihre drei Kinder im Alter von einem, drei und fünf Jahren allein in der verschlossenen Wohnung gelassen. Nachbarn waren durch laute Hilferufe aufmerksam geworden und alarmierten die Polizei. Den Rettern bot sich ein schreckliches Bild: Die Wände waren teilweise mit Kot beschmiert, das Baby seit Tagen nicht gewickelt, die vorhandenen Lebensmittel verdorben (wir berichteten).

Es sind Situationen wie diese, in denen wenig später vielleicht das Telefon von Regina Siegert klingelt - und sich die Familie wieder mal binnen weniger Stunden vergrößert. Die 39-Jährige arbeitet seit zwölf Jahren als Bereitschaftspflegemutter und springt immer dann ein, wenn das Jugendamt Kinder aus ihren Familien herausnimmt, weil sie dort misshandelt oder vernachlässigt werden. In Nürnberg bekamen im vergangenen Jahr 70 Kleinkinder ein solches Zuhause auf Zeit. Bis geklärt ist, ob sie wieder zurückkommen oder nicht, bleiben sie bei den Pflegeeltern - manchmal für wenige Wochen, manchmal über viele Monate.

Missbraucht und geschlagen

Eine Aufgabe, die den Betreuern einiges abverlangt. «Man darf das nicht leichtfertig machen», sagt Irene Friedmann vom Verein «Pfad für Kinder», die selbst zwei (Dauer-)Pflegekinder hat. Missbraucht, geschlagen, teilweise auch krank und entsprechend verstört sind die Kleinen, wenn sie in die neue Umgebung gebracht werden. Manche, sagt Siegert, können kaum aufhören zu essen, weil sie vorher keine regelmäßigen Mahlzeiten kannten. «Das legt sich, wenn sie merken, dass sie genug bekommen.» Andere wissen nicht einmal, dass man sich einen Schlafanzug anzieht, bevor man ins Bett geht.

Diese Kinder wieder aufzupäppeln - körperlich, seelisch oder manchmal auch beides - und gleichzeitig mit dem Wissen zu leben, sie auch wieder loslassen zu müssen, das ist die schwierige Aufgabe von Bereitschaftspflegefamilien wie den Siegerts. Scheitert der Weg zurück, kommen Eltern zum Zug, die einem Kind auf Dauer ein Zuhause geben möchten, so wie Irene Friedmann und ihr Mann. Zwei Pflegekinder hat das Paar aufgenommen, nachdem es sich vergeblich um eine Adoption bemüht hatte.

Egal ob Bereitschafts- oder Dauerpflege, in beiden Fällen müssen die Familien bereit sein, mit der Herkunftsfamilie zusammenzuarbeiten. «Es wird immer versucht, die leiblichen Eltern mit ins Boot zu holen, sagt Carola Liebel, Leiterin des Kinder- und Jugendnotdienstes in Nürnberg. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Pflegeeltern. «Man braucht viel Kraft und Empathie dafür», sagt Friedmann. Fähigkeiten, die Regina Siegert gerne einbringt, weil sie schon oft erlebt hat, wie sich die Kleinen manchmal binnen weniger Wochen verändern. «Man sieht, wie man sie fördern kann und was man aus ihnen herausholen kann», sagt sie.

Schwieriger Lebensweg

Um so mehr schmerzt es die mehrfache Mutter, dass der weitere Lebensweg der Kinder manchmal so schwierig ist. Vor allem für ältere Kinder suchen die Behörden oft vergeblich nach einer Pflegefamilie, die sich langfristig kümmert. Zur Zeit zum Beispiel für Hans (Name geändert). Der Zehnjährige lebt derzeit bei den Siegerts und ist, wie seine Pflegemutter findet, «echt gut drauf».

Anfangs kam er in der Schule nicht klar, jetzt motivieren ihn erste Erfolge. Ein «liebenswertes, lebensfrohes Kind», so Regina Siegert - doch Familien, die Kindern womöglich auf Dauer ein neues Zuhause geben würden, suchen möglichst junge Schützlinge. Dabei sei diese Aufgabe so motivierend, sagt Irene Friedmann, die als Pflegemutter weiß, wovon sie spricht. «Man freut sich wie verrückt über jeden Fortschritt.»

Familien, die sich vorstellen können, ein Kind aufzunehmen, berät der Verein «Pfad für Kinder». Monatlich tauschen sich Pflege- und Adoptiveltern in einem Gesprächskreis aus, es gibt Informationsabende und einen Vorbereitungskurs für angehende Pflegeeltern. Auch wenn es im Einzelfall mal Probleme geben sollte, stehen die Mitarbeiter mit Rat und Tat zur Seite.

Kontakt: «Pfad für Kinder», Telefon (09 11) 4 70 42 90. www.pflegeeltern-nuernberg-fuerth.de. Kindernottelefon rund um die Uhr (09 11) 2 31 33 33. Für Hans sucht das Jugendamt Fürth ein neues Zuhause, Tel. (09 11) 97 73 12 94.

Silke Roennefahrt
12.4.2007

http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=631532&kat=10



[editiert: 03.05.07, 18:35 von Admin]
nach oben
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Design © trevorj