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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Problemfamilien sind identifizierbar

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Gast
New PostErstellt: 06.12.07, 23:15  Betreff: Problemfamilien sind identifizierbar  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Leiter der „Kinderhilfe Direkt“ im Gespräch
„Problemfamilien sind identifizierbar“
Die Zahl der erziehungsunfähigen Eltern wächst

Die Zahl der erziehungsunfähigen Eltern wächst

06. Dezember 2007 Georg Ehrmann leitet die nur aus Spenden finanzierte „Kinderhilfe Direkt“ und will, dass überforderten Eltern rechtzeitig geholfen wird. Im Gespräch mit der F.A.Z. spricht er über Erziehungsunfähigkeit, Risikogruppen und Präventivarbeit.

Wieder sind tragische Fälle von Kindstötungen bekannt geworden. Sie kritisieren auch in diesen Fällen die Jugendhilfe.

Natürlich gibt es immer wieder Familien, die man nicht erreichen kann. Aber oft kann man rangehen. Auch der Fall in Darry hat sich unter den Augen des Jugendamtes abgespielt. Problemfamilien sind identifizierbar. Da hilft oft familienbegleitende Präventivarbeit nicht mehr. Selbst wenn Verdachtsfälle vorliegen, geht man sie oft nicht unter dem Blickwinkel „staatliches Wächteramt“ an, sondern versucht gemeinsam mit den Eltern eine Lösung zu erarbeiten. Hier wird ein Elternbild vorausgesetzt, das der Realität des Jahres 2007 nicht mehr entspricht.
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Zum Thema

* Interview mit dem Leiter der „Kinderhilfe Direkt“
* Polizei findet binnen einer Woche drei tote Säuglinge
* Darry: Staatsanwalt sieht „Schuldunfähigkeit“ der Mutter
* Kindstötungen: Ein Gespräch mit dem Psychiater Karl Kreutzberg
* Video: Todesursache im Fall der Plauener Babyleichen unklar

Gibt es denn wirklich mehr erziehungsunfähige Eltern als früher?

Ja, die Zahl wächst. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags nimmt an, dass zehn Prozent eines Jahrgangs verwahrlost ist. In vier Millionen Familien herrscht potenziell Erziehungsunfähigkeit.

Aber meistens greift die Intervention der Jugendämter.

Meistens. Aber die einzelnen Mitarbeiter haben viel zu hohe Fallzahlen. In Bremen, wo der Fall Kevin Wellen schlug, sind es 200 Fälle pro Sozialarbeiter, in Berlin sind es 150, in Cottbus 170 Fälle. In Gütersloh oder Düsseldorf, wo die Kommunen eine andere Finanzkraft haben, sieht es viel besser aus. In finanzschwachen Kommunen werden vielfach die Mittel zum Beispiel für die ambulante Familienhilfe nicht mehr bewilligt – wegen Haushaltssicherungsmaßnahmen.
Leitet die „Kinderhilfe Direkt”: Georg Ehrmann

Leitet die „Kinderhilfe Direkt”: Georg Ehrmann

Und die freien Jugendhilfeträger?

Die freien Träger wie Awo oder Kinderschutzbund und auch die Polizei müssten besser eingebunden werden. Dabei geht es auch um Mittelbewilligskämpfe. In Etatverhandlungen sitzt man sich als Gegner gegenüber. Es gibt aber auch andere Beispiele. In München zum Beispiel setzen sich bei den Fallkonferenzen mehrere Organisationen zusammen, damit jeder seine Erfahrungen einbringen kann. Auch mit der Diagnose zögert man in München nicht: Wenn der Alkoholismus der Mutter festgestellt ist, muss auch die ambulante Betreuung festgelegt werden. Die meisten Kommunen haben das aus Kostengründen überhaupt nicht.

Im Fall von Darry hätte das alles nicht unbedingt geholfen, weil psychiatrische Krankheiten schwer zu erkennen sind.

Stimmt. Aber was, wenn einer der Jungen mit Schlappen und ohne Jacke zur Schule geht? Wir sind offenbar gar nicht mehr in der Lage, solche klassischen Verwahrlosungszeichen zu erkennen. Und wir reden über das Musterland Schleswig-Holstein, das die Kinderrechte in die Verfassung eingefügt hat – was an der Strukturkrise aber nichts ändert.

Noch einmal: Wie stark darf ein Sozialarbeiter in eine Familie eingreifen, wenn etwas nicht stimmt?

Im Jahr 2005 wurde das Kinder- und Jugendhilfegesetz verschärft. Ohne richterlichen Durchsuchungsbeschluss und ohne Polizei darf der Sozialarbeiter jederzeit in die Wohnung rein. Aber davon wird nicht oft genug Gebrauch gemacht.

Warum nicht?

Das ist auch eine Mentalitätssache. Wir wollen nicht in den Privatraum eindringen, wir wollen Vertrauensverhältnisse aufbauen. Dieser pädagogische Ansatz sucht den Konsens mit den Eltern.

In Plauen wurde erst kurz vor dem Einschulungstermin das Fehlen des Kindes bemerkt. Müsste man die kinderärztlichen Untersuchungen U1 bis U9 verpflichtend machen?

Das könnte ein Baustein sein. Aber die Zeitabstände zwischen den Untersuchungen sind noch immer sehr groß. Und die Kinderärzte wären damit teilweise überfordert. In einer Praxis montagsmorgens in der Infektzeit kann kein Kinderarzt eine sozialmedizinische Abklärung vornehmen. Wichtiger wäre es, wie in Düsseldorf bei der Geburt Risikogruppen festzustellen. Drogenabhängigkeit oder Alkoholismus kann man in der Geburtsklinik erkennen. Dann darf kein betroffenes Kind die Klinik ohne einen Hilfeplan verlassen, der dann auch eingehalten wird. Je früher man die Probleme mit Gemeindeschwestern oder Familienhelfern angeht, desto seltener kommt es zur Eskalation. Vor dem Jugendamt haben die meisten Angst, aber wenn sie einen Ansprechpartner bekommen, rufen sie den auch an.

Sie sagen, das ganze sei ein Unterschichtenproblem.

Genau. Deshalb ist es in den neuen Bundesländern, wo die sozialen Netze nicht so eng geknüpft sind, so virulent. Die demographische Krise, die Abwanderung, das Nicht-mehr-hinschauen verschärfen das Problem noch.

Die Fragen stellte Alfons Kaiser.



Text: F.A.Z.
Bildmaterial: dpa, Kinderhilfe
http://www.faz.net/s/RubCD175863466D41BB9A6A93D460B81174/Doc~E5FBA26AE2FA74B06A5CCC224A3B4EFF3~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_aktuell
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Gast

Ort: Dortmund

New PostErstellt: 07.12.07, 12:29  Betreff: Re: Problemfamilien sind identifizierbar  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Lösung: Weiterer Ausbau des totalen Überwachungsstaates
oder
endlich mal die eigentliche Probleme zu lösen!

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