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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Jugendamt Tangstedt: Versagen bei Schulschwänzern

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Gast
New PostErstellt: 27.09.07, 08:50  Betreff: Jugendamt Tangstedt: Versagen bei Schulschwänzern  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Tangstedt Schulschwänzer sind aus Heim ausgebüxt
Nun versagt auch das Jugendamt
Behörde nahm Mutter die Kinder weg, weil sie ihr die Erziehung nicht zutraute. Jetzt ist alles noch schlimmer als zuvor.

Von Marion Girke

Tangstedt -

Sind staatliche Stellen bessere Ersatz-Eltern, wenn Väter oder Mütter die Erziehungs-Pflichten ihrem Nachwuchs gegenüber vernachlässigen? Diese Frage wirft der Fall der 2004 von Hamburg nach Tangstedt gezogenen Familie Löwe auf. Das zuständige Jugendamt hat hier die Erziehungsgewalt an sich gezogen. Jedoch: Die Situation der beiden Brüder André (15) und Romano (12) verschlechterte sich seitdem massiv.

Vor den Sommerferien hat das Jugendamt des Kreises Pinneberg zwei von sechs Kindern der alleinerziehenden Mutter Britta Löwe zwangsweise aus der Familie entfernt. Die chronischen Schulschwänzer sollten - wie berichtet - in einem Rendsburger Heim untergebracht werden, widersetzten sich jedoch durch Flucht und lebten geraume Zeit in einem Versteck.

Vor einigen Wochen sind André und Nesthäkchen Romano wieder nach Tangstedt zurückgekehrt. Obwohl die Jugendlichen zur Fahndung ausgeschrieben sind und sich teilweise frei im Dorf bewegen, haben sich bislang weder Jugendamt noch Polizei um die Zurückgekehrten gekümmert.

Stattdessen wurden die Mutter und die beteiligten Anwälte mit Schreiben bombardiert, in denen sie der Mitwisserschaft am Verschwinden bezichtigt wurden. Nach Angaben der Mutter weiß das ganze Dorf, dass ihre Kinder zu Hause sind. Der geflüchtete Sohn André besuchte sogar unbehelligt ein Restaurant.

"Wir haben nicht genügend Mitarbeiter, um ständig jemand vor irgendwelche Türen zu stellen", rechtfertigt sich Manfred Kessel, zuständiger Regionalleiter der sozialen Dienste des Kreises. Es habe aber immer wieder schriftliche Anfragen bei Britta Löwe und dem Anwalt nach dem Aufenthaltsort gegeben. "Ansonsten haben wir keine andere Möglichkeit als abzuwarten", bedauerte Kessel.

Vernachlässigung der Schulpflicht werfen die Behörden Britta Löwe (46) vor. Der sechsfachen Mutter wurde gerichtlich das Recht der elterlichen Sorge zum Beispiel für Aufenthaltsbestimmung, Erziehung und Regelung der schulischen Angelegenheiten weitgehend entzogen.

Der zuständige Mitarbeiter des Jugendamtes hat davon kaum Gebrauch gemacht. "Er ist unseres Wissens nicht ein einziges Mal in der Schule gewesen, um persönliche Gespräche mit den Lehrern zu führen und hat nie an Konferenzen teilgenommen", heißt es in einem Schreiben des Löwe-Anwalts Gunther Giese.

"Nie hat sich jemand vom Jugendamt blicken lassen, um sich zu vergewissern, wie die Kinder zur Schule gekommen sind, ob sie was zu essen bekommen und ob sie zum Arzt müssen", beklagt sich Britta Löwe. Die Frau, die sich mit Wasch- und Bügeldiensten etwas zur staatlichen Unterstützung hinzu verdient, müht sich redlich, ihre Familie freiwillig weiter zu versorgen, als sei sie dafür noch selbst verantwortlich. Nach dem Ende der Ferien war ein geregelter Schulbesuch der vier Jungen nicht möglich.

Das Team der Abteilung soziale Dienste der Pinneberger Kreisverwaltung vertritt hingegen die Auffassung, "dass sich die Situation der Kinder durch das Verhalten der Kindesmutter massiv verschlechtert" habe. Behauptet wird auch, dass es seitens der Behörde einen regelmäßigen Kontakt zum Schulzentrum Rellingen-Egenbüttel gegeben habe, wo die Brüder angemeldet sind.

Der behördliche Blick in die Zukunft sieht so aus: Die Kreisverwaltung sei gehalten, "den richterlichen Beschluss bezüglich der Unterbringung umzusetzen". Insofern stehe nach wie vor die Rückführung in die Einrichtung im Raum.

http://www.abendblatt.de/daten/2007/09/24/797757.html

Tangstedt Schulschwänzer sind aus Heim ausgebüxt
Nun versagt auch das Jugendamt
Behörde nahm Mutter die Kinder weg, weil sie ihr die Erziehung nicht zutraute. Jetzt ist alles noch schlimmer als zuvor.

Anfang Oktober gehen die Auseinandersetzungen zwischen dem Jugendamt und der Familie Löwe in eine weitere Runde. Dann will das Jugendamt sich die zwangsweise Entfernung weiterer Löwe-Söhne aus dem gemeinsamen Haushalt vom Familiengericht genehmigen lassen.

Die Mutter hingegen kämpft dafür, selbst wieder das alleinige Sorgerecht zu erhalten. Sie argumentiert, dass die Untätigkeit der staatlichen Mitarbeiter nach dem Verschwinden und die unbemerkte Rückkehr ihrer Kinder der beste Beweis dafür sei, dass der Kreis mit der Obhut überfordert ist.

erschienen am 24. September 2007
http://www.abendblatt.de/daten/2007/09/24/797757.html?s=2


[editiert: 18.10.08, 17:04 von Admin]
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Gast
New PostErstellt: 27.09.07, 08:50  Betreff: Re: Tangstedt: Nun versagt auch das Jugendamt bei Schulschwänzern  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Die Flucht aus dem Heim war ein Kinderspiel

Für den zwölf Jahre alten Romano Löwe war die Flucht aus der Einrichtung der evangelischen Jugendhilfe in Rendsburg kein großes Problem.

"Das Haus war tagsüber nicht abgeschlossen. Einen Tag nach meiner Ankunft sind wir in die Stadt gegangen. Dort haben wir Döner gegessen und eingekauft", erinnert sich Romano. Etwa 120 Euro wurden nach der Erinnerung des Jungen ausgegeben, damit er über Kleidung zum Wechseln verfügen konnte. Romano hatte ansonsten nur dabei, was er am Körper trug.

Am 21. Mai waren er und sein drei Jahre älterer Bruder morgens noch vor dem Frühstück mit Unterstützung der Polizei und ohne vorherige Ankündigung von einem Mitarbeiter der sozialen Dienste des Kreises Pinneberg aus der Wohnung der Familie in Tangstedt abgeholt worden. Das Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Brüder war im Oktober 2006 gerichtlich der Mutter entzogen und dem Jugendamt übertragen worden, außerdem erwirkte die Behörde zusätzlich bei Gericht die Berechtigung, André und Romano notfalls auch gegen ihren Willen stationär unterzubringen.

Nach dem Kauf der Kleidung in Rendsburg war Romano in Begleitung von Aufsichtspersonal in das Haus der Diakonie zurückgekehrt. Am Nachmittag wurde ferngesehen. Der Junge nutzte eine kurze Abwesenheit der Betreuerin, als diese eine Programmzeitung holen wollte, und entwischte unbemerkt.

"Ich möchte eigentlich wieder in die Schule in Egenbüttel gehen und würde notfalls auch doppelt so viele Hausaufgaben machen. Außerdem möchte ich mal wieder mit meinen Freunden spielen", sagt der Junge. Er ist wie sein Bruder zur Fahndung ausgeschrieben. Seit seiner Rückkehr ist Romano im Dorf und der Umgebung Tangstedts daher nur ungerne und selten unterwegs.
mg

erschienen am 24. September 2007
http://www.abendblatt.de/daten/2007/09/24/797755.html
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Gast
New PostErstellt: 27.09.07, 08:50  Betreff: Re: Tangstedt: Nun versagt auch das Jugendamt bei Schulschwänzern  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Gutachter: Starke Mutterbindung

Die Chancen der sechs Löwe-Kinder sind 2003 im Rahmen eines kinderpsychologischen Gutachtens nach monatelanger Begleitung der Familie genau abgeschätzt worden. Auftraggeber war das Familiengericht Hamburg-Harburg am damaligen Wohnort der Familie, ein Jahr vor dem Umzug nach Tangstedt. Augenfällig war für die Sachverständigen: Es wurde eine starke emotionale Verbindung Britta Löwes zu ihren Kindern festgestellt ("sie kämpft wie eine Löwenmutter, die Kinder haben eine herzliche emotionale Beziehung"). Andererseits waren für die Gutachter "deutliche Zeichen von Überforderung" erkennbar. Zur Vermeidung von stationärer Unterbringung von Familienmitgliedern waren ambulante sozialpädagogische Familien- und Erziehungshilfen vorgeschlagen worden. "Konkret könnte die Aufgabe sein, morgens früh um sieben Uhr mit dem Dienst in der Familie Löwe zu beginnen, die Kinder schulfertig zu machen und dafür zu sorgen, dass sie die Schule besuchen. Nachmittags würde der Aufgabenbereich darin bestehen, die Kinder zu regelmäßigen Hausaufgaben anzuhalten", heißt es in dem Gutachten. Derartige Maßnahmen sind jedoch im Fall der Familie Löwe weder in Hamburg noch in Tangstedt ausprobiert worden.
mg

erschienen am 24. September 2007
http://www.abendblatt.de/daten/2007/09/24/797758.html
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