Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge MembersMitglieder SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
ChatChat VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender BookmarksBookmarks
Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Kinder sind immer öfter in Not

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Gast
New PostErstellt: 14.07.08, 20:32  Betreff: Kinder sind immer öfter in Not  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Fulda

Kinder sind immer öfter in Not

LANDKREIS FULDA Die Fußböden sind voller Müll und schmutziger Kleidung, Matratzen sind aufgeschlitzt. In der Wohnung liegen alte Windeln, Spielzeug und Schuhe. Der Anblick der Wohnung der kinderreichen Familie Weber schockiert Vermieterin Maria Müller (Namen geändert).

Großansicht Grossansicht
Wenn es in Familien drunter und drüber geht, wird die Psyche der betroffenen Kinder oft dauerhaft geschädigt. Archivfoto: Ralph Leupolt
[Boxeinstellungen bearbeiten]
Was sie besonders ärgert: Sie erwartete, dass das Kreisjugendamt sofort eingreift und die Kinder aus dem Chaos holt – vergeblich. „So gehen wir nicht vor. Basis unserer Hilfe ist die Zusammenarbeit mit den Familien“, erklärt Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld (CDU).
Das Jugendamt des Landkreises Fulda wird immer öfter alarmiert, wenn die Unversehrtheit eines Kindes in Gefahr scheint. Rund 250 Anrufe kamen im ersten Halbjahr von Schulen, Kindergärten, Nachbarn und Polizei, aber auch geschiedenen Ehepartnern. „Wir gehen jedem Fall nach“, sagt Jugendamtsleiter Karl-Heinz Klug. In 56 Fällen war das Wohl des Kindes ernsthaft in Gefahr – ein Drittel mehr als in den Vorjahren, so Klug. In 38 Fällen wurde ein Kind vorübergehend aus der Familie herausgenommen und vom Jugendamt in Obhut genommen – ein Zuwachs um 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Wir wollen mit den Familien Lösung finden“

Diese Inobhutnahme, auch gegen den Willen der Eltern, ist das letzte Mittel, wenn der Staat die Entwicklung eines Kindes akut bedroht sieht. „Das ist eine vorübergehende Maßnahme, um eine Situation zu klären“, sagt Klug. Handelt das Jugendamt gegen den Willen der Eltern, muss das Familiengericht zustimmen. „Wir wollen stets mit den Familien eine Lösung finden“, erklärt der Jugendamtsleiter. Deshalb kommen die Mitarbeiter – außer in Notlagen – erst nach brieflicher Anmeldung in die Familien.
Die Fälle, in denen das Jugendamt im Landkreis Fulda eingreift, nehmen zu, obwohl die Kinderzahl abnimmt – von 1800 Geburten im Landkreis ohne Stadt Fulda im Jahr 1994 auf 1400 Geburten im vergangenen Jahr.
Die Zunahme des Hilfebedarfs hat viele Ursachen: Aus den Ballungsräumen kämen mehr schwierige Fälle aufs Land. „Die Akten, die wir aus dem Jugendamt Frankfurt bekommen, sind dick“, berichtet Klug. Auch im katholischen Osthessen verliere die Familie an Stabilität. In den neuen „Patchwork-Familien“ komme es öfter zum Streit über Erziehung. „In einer Familie sollten die Kinder binnen sechs Jahren zu vier Männern Papa sagen“, nennt Wingenfeld als Beispiel. Durch zunehmende Mobilität seien immer öfter keine Großeltern, Onkels und Tanten da, die früher ausgleichend und helfend eingegriffen hätten. „Die Eltern stehen schneller allein da“, sagt Wingenfeld.

Trend zur Verwahrlosung

Es gebe zudem mehr psychisch kranke Eltern, und der Trend zur Verwahrlosung nehme zu. „Die Fähigkeit, richtig einzukaufen, zu kochen oder sauber zu machen, scheint nachzulassen“, sagt der Vize-Landrat. „Manchmal lebt eine Familie schon in der zweiten oder dritten Generation von Sozialhilfe. Die Basis, das Leben selbstverantwortlich zu gestalten, ist dort dünn“, beklagt Wingenfeld. Zudem komme es auch häufiger vor, dass sich Jugendliche selbst ans Jugendamt wenden und um Hilfe bäten. Für die höheren Zahlen sorge auch, dass die Gesellschaft genauer hinsehe, wie Eltern mit ihren Kindern umgingen.
Im Fall der Familie Weber hat das Jugendamt einen Besuch angekündigt. „Wir kennen die Familie. Die Hygiene dort ist schlimm. Die Eltern sind überfordert, aber sie behandeln ihre Kinder mit Liebe“, sagt Sozialarbeiterin Jutta Jahn. Schule und Kindergarten berichteten, dass die Kinder behütet aufwüchsen.
Mit Netzwerken wie „Erziehung von Anfang an“, bei dem eine Familienhebamme Eltern hilft, will der Landkreis Problemfamilien früher erkennen und ihnen rechtzeitig so helfen, dass sie selbst auf die Beine kommen. „Aber das funktioniert nur langfristig“, räumt Wingenfeld ein.

Von Volker Nies


Hilfen:

Das Instrumentarium der Hilfe ist breit. Es reicht von der Beratung in praktischen Fragen und der Erziehungsberatung über die Familienhilfe, die den Eltern unter die Arme greift, die ihren Alltag nicht meistern können, bis zur Unterbringung des Kindes in einer Tagesgruppe. Schließlich kann ein Kind auch in einer Pflegefamilie oder einem Heim mit Familienstrukturen untergebracht werden. Im ersten Halbjahr 2008 befanden sich jeweils 90 Kinder in einer Tagesgruppe und in einer Pflegefamilie. Der Vergleich zu den Vorjahren ist schwierig, aber die Tendenz ist stark steigend. Weil er mehr helfen muss, hat der Landkreis Fulda sein Personal im Allgemeinen Sozialen Dienst, der Feuerwehr des Jugendamtes, von 2006 bis heute von 9,25 auf 14,75 Stellen, ausgebaut. / vn


Veröffentlicht am 13.07.2008 22:00 Uhr
Zuletzt aktualisiert am 13.07.2008 22:01 Uhr

http://www.fuldaerzeitung.de/newsroom/regional/dezentral/fulda/art5879,637392
nach oben
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Design © trevorj