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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 

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Gast
New PostErstellt: 22.05.08, 09:52     Betreff: Jugendamt Hamburg: Ehrenmord an deutsch-afghanischem Mädchen Morsal Antwort mit Zitat  

Eve und der letzte Engländer
Jugendrechtsexperte Bernzen erhebt schwere Vorwürfe gegen Jugendhilfe

Von Jens Meyer-Wellmann und Sascha Balasko

Der Hamburger Jugendrechtsexperte Prof. Christian Bernzen (SPD) hat im Fall Morsal O. schwere Vorwürfe gegen die beteiligten Jugendhilfeeinrichtungen erhoben. Die Betreuung des am 15. Mai vom eigenen Bruder erstochenen deutsch-afghanischen Mädchens sei "schlecht gemacht" gewesen, so Bernzen. Angesichts der dem Jugendnotdienst offenbar bekannten Situation in der Familie wäre es "naheliegend gewesen, das Mädchen zum Schutz von Leib und Leben auch gegen seinen Willen beim Kinder- und Jugendnotdienst zu behalten". Dies wäre rechtlich nach §42 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes möglich gewesen, so Bernzen. Auch dieser Fall nähre den Verdacht, dass der Datenfluss zwischen den unterschiedlichen beteiligten Stellen nicht optimal laufe.

Der Kinder- und Jugendnotdienst (KJND), bei dem sich Morsal seit anderthalb Jahren immer wieder wegen der Probleme in ihrer Familie meldete, hatte das Mädchen nach zweitägiger Unterbringung an der Feuerbergstraße am 14. Mai auf ihren eigenen Wunsch gehen lassen - obwohl man dort wusste, dass das Mädchen von Vater und Bruder verprügelt worden war und dass der Bruder mehrfach wegen Gewalttaten und Trunkenheit am Steuer vorbestraft ist. Zähle man dazu die Erfahrungen mit sogenannten "Ehrenmorden" an jungen Frauen mit Migrationshintergrund, hätte man besonders skeptisch sein müssen, so Bernzen.

Hintergrund: Morsal O. war dem Jugendamt Mitte bereits seit November 2006 bekannt. Bis März 2007 haben die zuständigen Mitarbeiter mehrfach die Familie besucht und mit den Eltern gesprochen. In dieser Zeit war auch der KJND eingeschaltet. Anschließend ist Morsal für mehrere Monate in Afghanistan gewesen. Erst am 26. März dieses Jahres kam sie erneut in die Obhut des KJND. Sie wurde probehalber in einer Einrichtung in Schleswig-Holstein untergebracht. Dort sollte eine neue Schule für sie gefunden werden. Doch die 16-Jährige unterbrach das Programm auf eigenen Wunsch, weil sie sich unter anderem an Regeln wie das Handy-Verbot nicht halten wollte. Von Ende April bis Anfang Mai wohnte sie erneut bei ihren Eltern. Am 11. Mai schlug der Vater (45) seine Tochter zusammen. Einen Tag später wurde sie von der Polizei zum KJND an der Feuerbergstraße gebracht. Am 14. Mai verließ Morsal O. die Einrichtung. Ihre Eltern suchten sie darauf und fanden sie bei Freunden. Es soll wieder einen schweren Streit gegeben haben. Am Morgen des 15. Mai oder schon in der Nacht gab es erneut einen Kontakt zum KJND. Für den Nachmittag war ein Gespräch mit der 16-Jährigen vorgesehen. Dort sollte mit ihr geplant werden, sie nun dauerhaft in einer schleswig-holsteinischen Einrichtung unterzubringen. Das Mädchen sollte seinen Schulabschluss machen. Ein Praktikumsplatz in einer Kita und eine Schule waren bereits gefunden. Doch Morsal erschien nicht. Kurz vor Mitternacht erstach ihr Bruder Ahmad sie mit 20 Messerstichen.

SPD-Jugendpolitiker Thomas Böwer forderte gestern "alle Fakten zu dem Fall müssen im Jugendausschuss der Bürgerschaft auf den Tisch"

CDU-Jugendpolitiker Klaus-Peter Hesse sagte: "Solche Fälle sind nicht auszuschließen, solange wir es nicht schaffen, dass alle hier lebenden Menschen sich an die geltenden Sitten, Bräuche und Gesetze halten." Linke-Jugendpolitikerin Kersten Artus dagegen betonte, die Tat zeige vor allem, "dass Mädchen und Frauen in dieser Stadt unzureichend vor männlicher Gewalt, gerade und vor allem in der Familie, geschützt werden". Sie warnte davor, "den Mord zum Anlass zu nehmen, Ausländerfeindlichkeit und Rassismus zu schüren".
http://www.abendblatt.de/daten/2008/05/21/883595.html

Jugendrechtsexperte Bernzen erhebt schwere Vorwürfe gegen Jugendhilfe

Bildungssenatorin Christa Goetsch (GAL) sagte, man sei derzeit dabei, die schulische Situation des Opfers zu klären. Es müsse angesichts des schrecklichen Falls untersucht werden, ob "Verbesserungen im System" auch bei der Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Stellen nötig seien. Aus Sicht der Schulpolitik müsse man versuchen, die Elternarbeit zu stärken - gerade im Falle von Familien mit Migrationshintergrund.

erschienen am 21. Mai 2008
http://www.abendblatt.de/daten/2008/05/21/883595.html?s=2
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