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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Gemeinnützige Intransparenz

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Gast
New PostErstellt: 08.05.10, 10:58  Betreff: Gemeinnützige Intransparenz  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Gemeinnützige Intransparenz
Missstände bei der Treberhilfe sind kein Einzelfall / Auch gegen andere soziale Träger gibt es Vorwürfe
Sabine Rennefanz

Die Wohlfahrtsverbände und auch der Senat stellten das dubiose Finanzgebaren der Treberhilfe mit ihrem autoverliebten Gründer, Harald Ehlert, als einen Einzelfall dar, doch inzwischen zeigt sich, dass noch andere gemeinnützige Institutionen kreativ mit den üppigen Geldern, die vor allem in der Jugendhilfe fließen, umgegangen sind. Die Mitarbeiter von Independent Living (IL), einem Trägerverbund, der Wohngruppen und Betreuungseinrichtungen in Mitte, Pankow und Tempelhof-Schöneberg hat, erhoben gestern schwere Vorwürfe gegen den Verein. So soll die Geschäftsführung massiv die Betriebsratsarbeit behindert sowie den Geldfluss innerhalb der Firma bewusst verschleiert haben.

Eine Mitarbeiterin, die die Gründung eines Betriebsrats befürwortete, leitete den Bereich Betreutes Wohnen in Mitte. "Ich habe drei Kündigungen erhalten, habe mich aber immer wieder eingeklagt", sagt Nadja H. Sie ist überzeugt, dass sie dafür bestraft wurde, den Betriebsrat unterstützt zu haben. Eine Kündigung unterschrieben hat die ehrenamtliche stellvertretende Vereinsvorsitzende von Independent Living - die auch Mitarbeiterin des Jugendamtes Mitte ist. Sie vergab also offenbar Aufträge an den ihr nahestehenden Verein. Ob sie noch immer bei Independent Living arbeitet, ist unklar. Andere Mitarbeiter wurden laut Gewerkschaft zu absurden Verträgen gezwungen: Eine Sozialarbeiterin durfte nach der Wahl in den Betriebsrat nur vier Wochenstunden arbeiten - und musste Sozialhilfe beantragen.

Das Firmengeflecht von Independent Living ist komplex: 700 Mitarbeiter sind in 40 Subunternehmen beschäftigt, manche sind gemeinnützig, andere nicht. Was einige der Firmen mit Sozialarbeit zutun haben, erschließt sich nicht auf den ersten Blick. So gibt die "Independent Living UCR Beteiligungsgesellschaft mbH" laut Handelsregister als Branche "Effekten und Warenbörsen" an. Jede Firma hat zwei Geschäftsführer, einige Geschäftsführer arbeiten auch als Berater in anderen Firmen. Den Verdacht, dass es sich hier um ein für die Leitungsebene profitables Selbstbedienungssystem handeln könnte, in dem riesige Geldsummen versacken, hatte die Gewerkschaft Verdi bereits 2009 geäußert. Kritisiert wurde auch die schlechte Bezahlung, die aber branchenüblich sei.

Mitarbeiter der Firmen hatten sich beschwert, dass die Geldflüsse unübersichtlich seien. Einmal sei ein Drittel der pädagogischen Mittel für eine Wohngruppe von der Geschäftsführung einbehalten worden, erst nach einer Beschwerde einer Mitarbeiterin war das Geld plötzlich wieder da, heißt es.

Der Vorstandschef von Independent Living, Andreas Spohn, ist gut vernetzt: Spohn ist - wie Harald Ehlert - SPD-Mitglied, er führt die SPD-Fraktion in Frankfurt/Oder, sitzt außerdem im Verbandsrat des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Brandenburg. Die Berliner Firmen sind Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband. Spohn war für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen gestern nicht zu erreichen.

Der Chef des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Oskar Menninger, hatte sich zuletzt bemüht, die Intransparenz bei der Treberhilfe als Einzelfall darzustellen. Sprecherin Elfie Witten sieht bei Independent Living auch erstmal kein Problem an der Struktur.

Doch nicht nur die IL-Mitarbeiter beschweren sich über Intransparenz. Gegen den inzwischen insolventen Verein ambulante Hilfen (abh) ermittelt die Staatsanwaltschaft seit 2006, die Geschäftsführer sollen Geld veruntreut haben. 2009 wurde Anklage erhoben. Ein Termin für die Hauptverhandlung steht noch nicht fest. Mehrere Bezirke kündigten die Zusammenarbeit mit den Tochterfirmen von abh, doch drei Bezirke vergeben weiterhin Aufträge.

Nadja H. wünscht sich, dass sorgsamer mit den öffentlichen Geldern umgegangen wird: "Der Senat müsste sicherstellen, dass die Gelder nicht zweckentfremdet verwendet werden. Bislang interessiert man sich zu wenig dafür."

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Machtkampf in der Treberhilfe

Offiziell soll es so aussehen, als ob Harald Ehlert, der umstrittene Gründer der Treberhilfe, nicht mehr als Geschäftsführer aktiv ist.

Bis gestern war er aber noch als Geschäftsführer im Handelsregister eingetragen.

Harald Ehlert übt offenbar weiterhin die Geschäftsführung aus. Er lässt sich nach Aussagen von Mitarbeitern regelmäßig in der Geschäftsstelle in Schöneberg blicken. Und er soll sich auch in die Geschäfte einmischen.

Zweiter Geschäftsführer ist nun Dietrich Fenner, Ex-Jugendamtsmitarbeiter und ein Vertrauter Ehlerts.

Der als Aufklärer eingesetzte Geschäftsführer Jens Fischer wirkt isoliert, hat die Belegschaft aber hinter sich.
Archiv » 2010 » 24. März » Berlin
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http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0324/berlin/0023/index.html
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