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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 

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Autor Beitrag
Gast
New PostErstellt: 16.03.07, 04:17     Betreff: Re: Jugendamt Hamburg. Fall Pomorski Antwort mit Zitat  

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Grenzgänge Von Martyna Czarnowska

Wortgefechte unter Nachbarn


In Köln saßen sie am Sonntag einträchtig nebeneinander, die Staatspräsidenten Deutschlands und Polens. Aus sportlichen Gründen: Horst Köhler und Lech Kaczynski verfolgten das Weltmeisterschaftsfinale im Handball der Männer. Deutschland gewann, Polen wurde Zweiter. Das Ergebnis wird auf die Beziehungen zwischen den Nachbarländern keinen Einfluss haben. Um die steht es nämlich ohnehin nicht zum Besten. So belasten etwa Forderungen deutscher Vertriebenenverbände nach Rückgabe ehemaligen Eigentums in Polen das Verhältnis.

Im jüngsten Zwist geht es allerdings nicht um alte Ansprüche, sondern um aktuelle Lebensumstände. Auf breites Medienecho stießen in Polen Berichte von Eltern, die mit ihren Kindern in Deutschland nicht auf Polnisch reden durften. Wojciech Pomorski klagte in der Tageszeitung "Rzeczpospolita", dass das Jugendamt ihm den Gebrauch seiner Muttersprache in Anwesenheit seiner Kinder untersagt habe.

Der 36-jährige Pole hat sein halbes Leben in Deutschland verbracht, war mit einer Deutschen verheiratet, und zu Hause wurde mit den zwei Töchtern sowohl polnisch als auch deutsch gesprochen. Nach der Scheidung vor drei Jahren habe das Jugendamt aber befunden, dass es nicht im Interesse der Kinder sei, bei den Begegnungen mit dem Vater polnisch zu sprechen.

Pomorski ging vor Gericht und zum Europäischen Parlament. Er wirft den deutschen Behörden Germanisierungsversuche vor.

*

Auch Polens Außenministerin Anna Fotyga hielt sich mit scharfen Worten nicht zurück. In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sprach sie von "Assimilierungspolitik". Der Verpflichtung, die Rechte jener Menschen zu schützen, die polnischer Abstammung sind, sei Deutschland nicht genügend nachgekommen, während umgekehrt Polen die Minderheitenrechte der Deutschen sehr wohl achte. "Polen hat in vielen EU-Ländern eine riesige Diaspora, aber nirgendwo ist ihre Lage so schwierig wie in Deutschland", erklärte Fotyga und forderte Minderheitenrechte für ihre Landsleute. Eine offizielle Anerkennung der Polen als Minderheit hat Berlin aber stets abgelehnt.

Die Aussagen Fotygas wurden in der polnischen Medienlandschaft großteils wohlwollend aufgenommen. Und aus einzelnen Familientragödien wurde das schwere Los aller polnischer Emigranten. Fehlte nur noch, dass der Vergleich bemüht wurde, dass vor hundert Jahren Schulkinder in Polen mit gnadenlosen Stockhieben zum Deutschsprechen gezwungen wurden.

Doch Parallelen zu ziehen zwischen den brutalen Germanisierungsversuchen im damals von Preußen annektierten Teil Polens und der heutigen Situation ist ebenso verfehlt wie von der deutschen Minderheit in Polen auf die Polen in Deutschland zu schließen. Jahrhunderte lang haben Deutsche in Polen gelebt, nach dem Zweiten Weltkrieg war aber die kommunistische Propaganda vom Ein-Volk-Staat vorrangig. Bis in die 80er Jahre hinein war keine Rede von deutschsprachigen Schulen, Minderheitenrechte waren kein Thema.

Als lange in Deutschland angesiedelte Volksgruppe können die Polen in Deutschland hingegen nicht bezeichnet werden – wie etwa die als Minderheit anerkannten Dänen in Schleswig-Holstein. Es war meist die Arbeitsmigration, die Menschen aus Polen nach Deutschland hat ziehen lassen: im 19. Jahrhundert in die Kohlebergwerke im Ruhrgebiet, zu Ende des 20. Jahrhunderts auf die Spargelfelder, in die Spitäler und Fleischfabriken des ganzen Landes. Angemessene Bezahlung wäre vielen von ihnen wohl lieber als die Anerkennung als Minderheit.

Und noch etwas ist anders: Polen ist kein von allen Seiten bedrohtes Land mehr, das seine Freiheit und Kultur verteidigen muss. Es ist mittlerweile Mitglied der Europäischen Union. Es kann sich für die Förderung von Sprachenvielfalt und Multikulturalität einsetzen. Doch dafür braucht es die Attitüde eines diskriminierten Volkes längst nicht mehr.

Dienstag, 06. Februar 2007

http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=4555&Alias=wzo&cob=269147&currentpage=0

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