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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Jugendamt Barnim: Junge (1 Jahr)

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Gast
New PostErstellt: 11.03.10, 07:09  Betreff: Jugendamt Barnim: Junge (1 Jahr)  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Vorwürfe gegen das Jugendamt

Eberswalde (MOZ) Das Barnimer Jugendamt muss sich erneut Vorwürfe gefallen lassen. Mitarbeiter hätten auf Hinweise aus der Bevölkerung zu spät reagiert. Ein einjähriger Junge war wegen Unterernährung ins Krankenhaus gebracht worden.

Von Britta Gallrein

Als der einjährige Paul* (Name von der Redaktion geändert) aus Bernau bei der Kinderärztin vorgestellt wird, fällt sofort auf: Der Junge ist unterernährt. Er muss ins Krankenhaus. Die Ärztin weist den Jungen ein. Dabei hätte es so weit gar nicht kommen müssen, bemängelt eine andere Mutter, die ihren Namen nicht nennen möchte.

Beim Jugendamt war schon länger bekannt, dass es Probleme in der Familie gibt. Pauls Mutter war bei der Geburt ihres Kindes noch nicht volljährig. Die Oma erkannte, dass ihre Tochter auf Hilfe angewiesen ist und beantragte sozialpädagogische Familienhilfe, die das Jugendamt auch gewährte.

Mit einem halben Jahr kommt das Baby zu einer Tagesmutter. Da es nun täglich betreut wird und die Mutter inzwischen volljährig ist, wird die Hilfe eingestellt. Dass das Kind schlecht ernährt war, war dem Familienhelfer offenbar nicht aufgefallen. "Das Kind war schon immer sehr zart", sagt dazu Silvia Ulonska, Chefin des Jugendamtes.

Als bei dem kleinen Jungen Läusebefall entdeckt wird, habe die Tagesmutter den Vater des Kindes darüber informiert und erklärt, dass das Kind erst mit einem ärztlichen Attest wieder in die Tagesgruppe kommen könne, berichtet Silvia Ulonska weiter. Doch der Junge kommt in der Folge gar nicht mehr in die Gruppe.

Der Tagesmutter kommen Bedenken. Sie informiert das Jugendamt darüber, dass sie sich Sorgen um das Kind macht. Doch auch nach der zweiten Nachfrage drei Tage später passierte nichts.

"Unsere Mitarbeiter haben den Anruf nicht so verstanden, dass das Kind in Gefahr sein könnte", versucht Silvia Ulonska, die Untätigkeit ihrer Behörde zu erklären. "In dem Gespräch ging es laut Auskunft der Mitarbeiterin eher um die Läuse, aber nicht darum, dass das Kind unterernährt sein könnte. Sonst wären die Mitarbeiter da natürlich sofort rausgefahren", versichert sie.

So aber war es die Kinderärztin, die handelte. Im Rahmen einer regulären Vorsorgeuntersuchung war ihr der schlechte Ernährungszustand aufgefallen. Der Chefarzt der Kinderabteilung des Bernauer Krankenhauses informierte das Jugendamt, nachdem Paul dort eingeliefert worden war.

Jetzt wird auch das Jugendamt wieder tätig. Bereits im Krankenhaus gibt es ein Gespräch mit der Mutter und einer Mitarbeiterin des Netzwerkes Gesunde Kinder, die nun die Patenschaft des Einjährigen übernehmen wird und die Familie auch bei der Erarbeitung eines Tages- und Ernährungsplanes unterstützen und das Jugendamt informieren soll. Alle 14 Tage wird Paul künftig vom Kinderarzt untersucht.

Der amtierende Landrat Carsten Bockhardt wollte sich bis auf weiteres noch nicht weiter zu den Vorgängen äußern. Es werde ein klärendes Gespräch geben.


Samstag, 06. März 2010 (08:58)
http://www.moz.de/index.php/Moz/Article/category/Eberswalde/id/318049
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Gast


New PostErstellt: 20.03.10, 02:28  Betreff: Re: Jugendamt Barnim: Junge (1 Jahr)  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Jugendamt: Ulonska spielt Vorfall runter

Von Sabine Rakitin

und Ellen Werner

Bernau/Eberswalde (MOZ) Barnims Sozialdezernentin Silvia Ulonska hat am Mittwoch erneut versucht, die Vorwürfe gegen das Jugendamt, es sei bei einem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung tatenlos geblieben, herunterzuspielen.

Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses des Kreistages wussten alle, worum es ging. Seit gut zwei Wochen ist der Fall einer Tagesmutter, die sich dreimal vergeblich an das Jugendamt wandte, weil sie sich Sorgen um einen einjährigen Jungen machte, öffentlich. Und auch Silvia Ulonska, der zuständigen Sozialdezernentin, die selbst zunehmend in die Kritik gerät, schien klar zu sein, dass sie zu dem Fall Stellung nehmen musste. So brachte sie sich denn zur Ausschusssitzung am Mittwochabend Verstärkung mit. Dr. Micha Botsch, den Chefarzt der Bernauer Kinderklinik, in die der kleine Junge wegen Verdachts auf Unterernährung eingeliefert worden war.

Wie zuvor schon der amtierende Landrat Carsten Bockhardt (CDU) versuchte auch Ulonska, vom eigentlichen Thema - nämlich dem Nichtreagieren der Behörde nach mehrmaligen Hinweisen - abzulenken: "Ich habe kein Fehlverhalten festgestellt", erklärte sie vor dem Ausschuss. Und: "Ich möchte klarstellen, dass zu keinem Zeitpunkt eine Kindeswohlgefährdung vorgelegen hat."

Selbst die Tatsache, dass sich die Tagesmutter insgesamt dreimal telefonisch an das Jugendamt gewandt hatte, leugnete die Dezernentin am Mittwoch: Der zweite Hinweis der Tagesmutter habe sich schon mit den Informationen aus dem Krankenhaus überschnitten, behauptete sie.

Chefarzt Botsch stärkte Ulonska nur bedingt den Rücken. Eine akute Gefährdung des Kindes sei "sicherlich nicht gegeben" gewesen, erklärte er vor dem Jugendhilfeausschuss. Das Kind sei "schlank, aber nicht ausgemergelt, nicht verhungert" gewesen. "Wahrscheinlich lag eine unsachgemäße Ernährung vor." Sodann stellte Botsch klar, langfristig habe man jedoch Schäden bei dem Kind erwarten müssen. Somit sei das Jugendamt nun einmal erster Ansprechpartner.

Dort sollen die Strukturveränderungen, die die Behörde seit rund eineinhalb Jahren durchmacht, weitergehen, wie Silvia Ulonska am Mittwochabend ankündigte: "Wir müssen nun auch daran arbeiten, die Struktur bis zum Ende zu bringen", sagte sie. Das dauere seine Zeit. Sie jedenfalls wolle sich der Aufgabe, das Dezernat zu führen, weiter stellen, so Ulonska.

Dass die Sozialdezernentin noch immer von Strukturveränderungen spricht, wunderte viele Mitglieder des Jugendhilfeausschusses. Immerhin hatten auch sie einen Offenen Brief einer Insiderin erhalten. Darin werden die chaotischen Zustände in der Behörde beschrieben.

Ein Mitglied des Ausschusses brachte schließlich auf den Punkt, was viele glauben: "Frau Ulonska hat die Sache nicht im Griff."


Donnerstag, 18. März 2010 (21:01)
http://www.moz.de/index.php/Moz/Article/category/Eberswalde/id/319599

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Gast


New PostErstellt: 20.03.10, 02:36  Betreff: Re: Jugendamt Barnim: Junge (1 Jahr)  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Jugendamt: Landrat wiegelt ab

Von Sabine Rakitin

Eberswalde (MOZ) Nach den jüngsten Vorwürfen gegen des Barnimer Jugendamt, es sei nach Hinweisen einer Tagesmutter, die sich um ein Kind sorgte, untätig geblieben, schlagen die Wellen der Empörung hoch. Erstmals wird der Ruf nach personellen Konsequenzen in der Führungsetage des Sozialdezernats laut. Doch der amtierende Landrat Carsten Bockhardt (CDU) wiegelt ab.

"Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine akute Kindeswohlgefährdung", behauptet er in einem Brief an alle Kreistagsabgeordneten. Dreimal hatte die Tagesmutter im Jugendamt angerufen. Seit sie pflichtgemäß das Kind wegen Kopfläusen nicht aufgenommen und von den Eltern die Vorlage einer Unbedenklichkeitsbestätigung vom Arzt verlangt hatte, hatte sie den Jungen nicht mehr gesehen. Die Tagesmutter machte sich Sorgen um ihn. Doch vom Jugendamt kam keine Reaktion.

Der amtierende Landrat Carsten Bockhardt versteigt sich jetzt zu der Behauptung: "Auf Rückfrage des Jugendamtes bei der Tagesmutter, ob aus ihrer Sicht eine Kindeswohlgefährdung vorliege, bestätigte dies die Tagesmutter nicht". Er spricht in einem Brief an die Kreistagsabgeordneten davon, "dass die Vorgänge genau geprüft und analysiert" wurden und verkündet, es sei niemandem ein Fehler nachzuweisen. Dennoch, so Bockhardt, habe man "auf der Leitungsebene Handlungsbedarf erkannt".

Im politischen Raum sieht man den Fall allerdings etwas anders. "Es ist Zeit, über persönliche Konzequenzen nachzudenken", sagt Linke-Fraktionschefin Margitta Mächtig. "Ich bin überrascht, dass die Verantwortlichen nicht allein zu dieser Schlussfolgerung kommen." Seit dem Ausscheiden der jahrelangen Jugendamtsleiterin Renate Wolter würden sich die Hiobsbotschaften aus dem Jugendamt häufen. "Es scheinen klare Verantwortlichkeiten, genaue Arbeits- und Informationsstrukturen zu fehlen, und ein Krisenmanagement unterliegt möglicherweise der Geheimhaltung", so Margitta Mächtig. Eines sei ganz sicher: "Ein Dezernat von Abfall über Jugendhilfe bis Gesundheitsschutz hat sich nicht bewährt. Das Jugendamt bleibt auf der Strecke. Da muss endlich die Reißleine gezogen werden."

Auch die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses Sabine Schmalz (SPD) sieht das Problem in der Führungslosigkeit des Jugendamtes. "Seit zwei Jahren ist das Amt ohne Leiter. Seitdem Renate Wolter nicht mehr da ist, hat man den Eindruck, keiner traut sich, zu entscheiden", sagt sie. Und Dezernentin Silvia Ulonska sei angesichts der Vielfalt ihrer Aufgaben hoffnungslos überfordert.

Sabine Schmalz fordert, dass der vakante Chefsessel im Jugendamt "umgehend" besetzt wird. Und dass der Lebenslagenbericht, den ihr Ausschuss und der für Soziales seit Monaten für den Barnim fordern, endlich in Angriff genommen wird. "Ohne eine Erhebung der sozialen Lage können wir auch nicht wissen, welche Hilfen sie brauchen."


Samstag, 13. März 2010 (08:16)
http://www.moz.de/index.php/Moz/Article/category/Eberswalde/id/318899

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Gast
New PostErstellt: 21.03.10, 22:12  Betreff: Re: Jugendamt Barnim: Junge (1 Jahr)  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Barnimer Ärztin fordert mehr Kontrolle bei Kindern

Von Britta Gallrein

Eberswalde (MOZ) Die Kritik am Barnimer Jugendamt reißt nicht ab. Einige Kreistagsmitglieder brachten bereits ihr Unverständnis darüber zum Ausdruck, dass eine Tagesmutter erst dreimal in der Behörde anrufen musste, um darauf aufmerksam zu machen, dass ein Kind in Gefahr sein könnte, und dann immer noch niemand reagierte.

Die Bernauer Kinderärztin Ursula Schlenther möchte jetzt einen Schritt weiter gehen und Wege suchen, um die Situation zu verbessern. "Derzeit redet einfach keiner mit dem anderen", erklärt sie. "Die Jugendamt-Mitarbeiter sind ein Opfer ihrer eigenen Bürokratie."

Die Ärzte, sagt sie, hätten kaum Möglichkeiten, einzugreifen. "Die Familienhelfer dürfen gar nicht mit uns sprechen. Ich weiß also überhaupt nicht, dass der Familienhelfer schon fünfmal bei der Familie war, aber dort nie eingelassen wurde", erklärt sie die Situation.

Die erfahrene Kinderärztin schildert einen Fall aus der Vergangenheit. "Es handelte sich um eine bekanntermaßen problematische Familiensituation. Das Kind war meiner Meinung nach in Gefahr. Die Mutter machte mir jedoch deutlich, wenn ich gegen meine ärztliche Schweigepflicht verstoße und den Familienhelfer informiere, werde sie mich verklagen. Ich rief daraufhin im Jugendamt an und bat, dass man mich von meiner Schweigepflicht entbindet, doch der Mitarbeiter erklärte mir nur, so etwas werde nicht passieren." Noch immer ist die Ärztin wütend, wenn sie an den Vorfall zurückdenkt. "Zwei Wochen später kam der Säugling mit einem Schädelbasisbruch ins Krankenhaus."

Ein Problem sei auch, dass die Familien die Kinderärzte nach eigenem Gutdünken wechseln können. Wer sein Kind nicht vorstellen wolle, der habe durch Wechsel viele Möglichkeiten, der Kontrolle zu entgehen.

Eine Vielzahl von Institutionen und Einzelpersonen habe im Barnim mit Kindern zu tun, sagt die Kinderärztin. "Allen sind die Defizite bekannt, die ihren Ursprung in mangelnder Kommunikation haben." Um künftig Gefährdungen für Kinder auszuschließen, schlägt Ursula Schlenther für Familien, die dem Jugendamt gemeldet werden, folgendes Procedere vor: "Bei Meldungen des Verdachts einer Kindeswohlgefährdung sollten alle betreuenden Einrichtungen und Personen befragt werden und zwar persönlich", so die Ärztin. Mit wesentlichen Kontaktpersonen wie Lehrern, Ärzten, Erziehern und Familienangehörigen müsste dann ein Rundtischgespräch durchgeführt werden. Dazu sollten alle Beteiligten von ihrer Schweigepflicht entbunden werden, um die Kommunikation untereinander zu gewährleisten. "Außerdem sollten die Familien verpflichtet werden, den Wechsel von Wohnort, Schule, Kita und Arzt dem Amt bekannt zu geben, damit die Behörde tatsächlich zeitnah begleiten kann. Jeder Betreuende würde wesentlich schneller handeln und das Jugendamt hätte die Verantwortung auf breite Schultern verteilt. Wir würden uns alle besser kennen und die Informationswege wären sehr kurz. Die Eltern wüssten, dass sie im Focus der Aufmerksamkeit vieler stehen und die Kinder hätten die Möglichkeit, eine Vertrauensbasis zu finden, die es ihnen ermöglicht, ein offenes Gespräch zu führen, ohne ihre Loyalität den Eltern gegenüber zu gefährden."

Damit spricht sie ein sehr wichtiges Problem an. "Die Kinder befinden sich in einem irren Spannungsfeld zwischen Loyalität zu den Eltern und eigenen existenziellen Bedürfnissen. Das macht die Lage für die Kinder sehr schwierig." Daher sei es extrem wichtig, vertrauensbildende Maßnahmen zu realisieren.


Samstag, 20. März 2010 (09:25)
http://www.moz.de/index.php/Moz/Article/category/Eberswalde/id/319786
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