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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Der Bischof bittet um Vergebung

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Gast
New PostErstellt: 03.02.08, 17:50  Betreff: Der Bischof bittet um Vergebung  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Der Bischof bittet um Vergebung
Priester unter Pädophilie-Verdacht: Bistum setzt Kommission ein und fordert Anzeigepflicht für fehlbare Geistliche

Bischof Bernard Genoud hat sein Schweigen gebrochen und zu den sexuellen Übergriffen in seinem Bistum Stellung genommen. Er bittet die Opfer um Verzeihung und plädiert für die Pflicht zur Strafanzeige.

Denise Lachat Pfister/Freiburg

Wochenlang hatte man nur einen Mann gehört und gesehen: Nicolas Betticher, seit Anfang dieses Jahres Offizial des Bistums Freiburg, Lausanne und Genf. Als Leiter der kirchlichen Justiz obliegt ihm die Untersuchung gleich mehrerer Pädophilie-Vorwürfe, die das Bistum erschüttern. Während er gleichzeitig als Bistums-Sprecher informierte, berichtigte, beschwichtigte und kommentierte, wuchs die Kritik am Schweigen des «Kapitäns»: Bernard Genoud, der populäre, aber als konfliktscheu geltende Bischof, liess seinen Offizial alleine machen. Bis gestern. Da trat der von seiner Krebskrankheit gezeichnete Bischof in Freiburg vor die Medien und bat um Verzeihung für die teils mangelnde Transparenz und Kommunikation. Die Chemotherapie zehre an seinen Kräften, doch Nicolas Betticher habe stets in Rücksprache mit ihm kommuniziert, versicherte Genoud. Was passiert sei, bestürze ihn. «Je suis bouleversé», sagte der Bischof, und bat die Opfer um Vergebung.
Liste mit zehn Priestern

Wie viele Opfer, wie viele Täter gezählt werden, ist nun Gegenstand von Untersuchungen. Nicolas Betticher spricht von einer Liste mit Namen von zehn Priestern, bei denen ein Verdacht auf pädophile Handlungen bestehe. Zudem sind bei der kirchlichen Hotline 14 Anrufe von Opfern eingegangen. Eine Kommission wird sich mit den Fällen befassen. Wie Bischof Genoud ankündigte, hat diese den Auftrag, alle eingehenden Informationen zu sammeln, zu überprüfen und für die Bistumsleitung einen Bericht zu verfassen. Das Gremium, dem ein Psychiater, ein Anwalt, ein Priester sowie zwei ehemalige Untersuchungsrichterinnen angehören, wird von der ehemaligen Freiburger Untersuchungsrichterin Françoise Morvant präsidiert. Genoud versicherte indes, dass das Bistum künftig Opfer systematisch auffordern werde, sich an die staatlichen Justizbehörden zu wenden.
Strafanzeige ist nicht Pflicht

Was die Täter betrifft, so sind kirchliche Amtsträger und Mitarbeiter nach den geltenden Richtlinien der Schweizerischen Bischofskonferenz allerdings nicht zur Strafanzeige verpflichtet – ausser «wenn sich die nahe Gefahr von (namentlich pädophilen) Wiederholungstätern nicht auf andere Weise bekämpfen lässt». Genoud sprach sich für eine Verschärfung dieser Richtlinien aus. Es gehe nicht darum, die Kirche von ihrer Arbeit zu entbinden, doch sie verfüge nicht über die gleichen technischen und personellen Mittel wie die staatliche Justiz. Am Mittwoch hat der Offizial des Bistums zwei Priester wegen Pädophilie-Verdachts angezeigt, einen im Kanton Genf und einen im Kanton Freiburg.
Schweigegeld von der Kirche

Den Sturm im Bistum ausgelöst hatte Ende letzten Jahres ein Bericht der französischen Zeitschrift «Golias», die Genoud vorwarf, sexuellen Missbrauch durch Priester zu verharmlosen und durch die Bezahlung von «Schweigegeld» an die Opfer zu verdecken. Genoud verwahrte sich gestern erneut gegen diese Vorwürfe; tatsächlich hatte er bereits 2002 in einer Sendung des Westschweizer Fernsehens zum inkriminierten Fall eines Kapuzinerpriesters Stellung bezogen. Das Opfer erhielt 100 000 Franken Schmerzensgeld, vorab zur Deckung der Therapiekosten, wie Genoud erklärte. Allerdings wurden die Informationen über den fehlbaren Kapuziner nicht weitergeleitet; er lebte und arbeitete danach unbehelligt an anderen Orten in der Westschweiz und in Frankreich und soll sich erneut an einem Kind vergangen haben – der Fall ist nun Gegenstand von Untersuchungen in der Schweiz und in Frankreich. Nachdem die Kirche in diesem Fall bereits eine Mitschuld eingestanden hat, plädierte Genoud gestern für einen verbesserten Informationsaustausch der Daten über fehlbare Priester; hilfreich wäre eine internationale Datenbank.
Zölibat verteidigt

Gleichzeitig verwahrte sich Genoud dagegen, dass alle Priester unter Generalverdacht gestellt würden. «Die Mehrheit des Klerus ist gesund», betonte er. Pädophilie sei ein sexuelles Fehlverhalten, das nichts mit dem Zölibat zu tun habe. Der Zölibat führe nicht eher zur Pädophilie als die Ehe.
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