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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Jugendamt hat Triebtäter-Warnungen jahrelang ignoriert

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Autor Beitrag
Gast
New PostErstellt: 21.03.07, 21:20  Betreff: Jugendamt hat Triebtäter-Warnungen jahrelang ignoriert  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Sendung vom 02. August 2001, Autor: Gabi Probst
Bildmontage: Vergewaltiger

16-Jähriger als Triebtäter - Jugendamt hat Warnungen jahrelang ignoriert

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Vom 16-jährigen Christian wissen die Behörden schon lange: er ist eine menschliche Zeitbombe. Ein Vergleichbar mit dem Mörder und Vergewaltiger Frank Schmökel drängt sich auf. Seit Jahren hat Christian Frauen und Kinder sexuell bedrängt. Nun hat er eine Frau vergewaltigt - und alles spricht dafür, dass weitere Verbrechen folgen werden, mit immer mehr Gewalt. Doch niemand kontrolliert ihn, Jugendämter und Justiz haben versagt.
Nach dem grausigen und spektakulären Mord an der kleinen Julia griff auch der Bundeskanzler entschieden durch - mit Worten: "Wegschließen - und zwar für immer!" Problem ist nur: ehe ein sexueller Gewaltverbrecher überhaupt hinter Gitter kommt, ist es schon viel zu spät. Triebtäter beginnen ihre traurigen Karrieren nicht als Erwachsene. Die meisten werden schon als Kinder auffällig. Doch die Erwachsenen schauen viel zu lang verlegen weg.

Gabi Probst über das Kartell von Schweigen, Feigheit und Unfähigkeit und am Ende das Verbrechen, das nicht hätte geschehen müssen.


Frank Schmökel: wegen mehrfacher Vergewaltigung und Mordes wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. Er floh aus der psychiatrischen Anstalt in Brandenburg - und beging den nächsten Mord

Mit 13 hat er zum ersten Mal ein 5jähriges Kind mißbraucht. Mit 16 kommt Schmökel ins Gefängnis. Erst 15 Jahre später erkennen die Behörden, dass dieser Mann krank ist. Frank Schmökel ist kein Einzelfall.

Auch Christian aus Berlin ist ein Triebtäter. Seit April dieses Jahres sitzt der 16jährige in Untersuchungshaft.

Sein Opfer, eine junge Frau, kommt mit der S-Bahn in Potsdam an. Sie ist auf dem Weg zur Nachtschicht. Christian verfolgt sie, holt sie ein, reißt sie zu Boden und vergewaltigt sie - auf offener Straße. Noch in derselben Nacht wird Christian von der Polizei abgeführt. Für die Polizeibeamten in Berlin und Potsdam ist er kein Unbekannter.

Seine Mutter ist auf dem Weg in die Jugendhaftanstalt. Sie schämt sich, will ihr Gesicht nicht zeigen. Ihr Sohn ist doch erst 16 Jahre.

Mutter:
"Ich habe ihn also nur gefragt: Warum? Und er stand und kriegte keinen Ton raus, weil er selbst irgendwo unter einem gewissen Schock stand, und hab mich dann irgendwo abgewandt und hab gesagt, na dann bringt es eh alles nichts, dann geh ich besser und dann rief ich er nur: Mama. Ja, und dann haben wir uns noch einmal in den Armen gelegen. Das war das letzte."

Sein Opfer muss ins Krankenhaus, Christian kommt in die Haftanstalt Luckau in eine Einzelzelle. Polizei und Justiz wissen seit langem, dass der 16-jährige krank ist. Christians sexuelle Aggressionen begannen schon mit zwölf Jahren. Doch keiner hatte ernsthaft etwas unternommen. Dem Jungen, der gern Fußball spielte, hat niemand geholfen.

Eine Wohnsiedlung im Süden Berlins. Hier in der Nähe wohnt Christian. Die Frauen und Kinder kennen ihn. Alle haben sie Angst vor ihm.

Anwohnerinnen:
"Also ich habe ihn 1997 im Sommer angezeigt und es war mir schon ganz klar, als ich ihn sah, dass ich ihn anzeigen würde und ich habe zu ihm gesagt, entspann dich, ich hole sowieso gleich die Polizei. Es war so bedrohlich. Ér kam immer näher auf mich und die kleinen Kinder zu, splitterfasernackt, und onanierte vor uns und drohte eben: ich will ficken."
"Ich habe ihn 1998 angezeigt, da war er 13 Jahre alt. Er hatte mir aufgelauert und provozierend vor meinen Augen mit exhibitionistischen Handlungen vor meinen Augen begonnen. Ich konnte nicht ausweichen, da ich auch ein kleines Kind auf dem Rad hatte und ich nicht an ihn vorbei konnte. Später zum Jahresende im Winter hat er mich noch einmal an die Brust gefaßt."
"Ich habe ihn im Februar 2000 angezeigt, weil er mich körperlich belästigt hat. Am S-Bahnhof Griebnitzsee griff er mir nachts in den Nacken, riss mich an den Haaren, und nur mit großer Mühe konnte ich mich wieder von ihm befreien, rannte zu meinem Auto, er mir hinterher. Dann sprang er gegen meine Windschutzscheibe, masturbierte und spritzte seinen Samen an mein Auto."

Mehr als 30 Frauen haben ihn angezeigt. Und dennoch läuft Christian frei herum. Er ist unter 14, also strafunmündig. Kein Gericht kann ihn belangen, die Verfahren werden eingestellt. Das Jugendamt hätte ihm helfen können. Christian bräuchte dringend eine Therapie.

Experten wissen längst: Triebtäterkarrieren sind schon im frühen Kindheitsalter vorprogrammiert. Das müssten eigentlich auch die Behörden wissen.

Dr. Wolfgang Droll, Berufsverband Kinder- und Jugendpsychiater, Berlin:
"Man muss sagen, Exhibitionismus im Erwachsenenalter ist in Regel ungefährlich. Wenn das aber im frühen Kindesalter beginnt und sich zunehmend mit Gewalt paart, dann ist eine schlimme Entwicklung einfach absehbar."

Christians Mutter geht zum Jugendamt und sucht Hilfe für ihren Sohn.

Mutter:
"Jugendamt, was ist das? Da sind wir ganz zu Anfang mal gewesen, als er noch nicht strafmündig war. Das war alles. Da hatte ich eigentlich schon um Hilfe gebeten. Aber da kam letztendlich absolut gar nichts."

Also hat es die Mutter nie wieder beim Jugendamt versucht. Doch allein kann sie die sexuellen Aggressionen ihres Kindes nicht stoppen. Inzwischen lebt eine ganze Wohnsiedlung in Angst und Schrecken vor Christian. Die Polizei kann gegen die Straftaten des Kindes nichts unternehmen, das zuständige Jugendamt sieht keinen Handlungsbedarf, obwohl es inzwischen hinreichend informiert ist. Heute räumt man Fehler ein.

Anke Otto, Stadträtin, Berlin-Zehlendorf:
"Gut, wir haben über die Jugendgerichtshilfe Kenntnis gekriegt, doch wie sich das jetzt darstellt, und da sind wir wieder beim Einzelfall, ist das erschreckend. Das denke ich auch. Ja, aber."

Christian wird 14. Jetzt müssen Polizei und Justiz ermitteln. Sie tun es - halbherzig.

Anwohnerinnen:
"Meine Erfahrungen mit der Polizei und Justiz sind eher negativ geprägt. Als ich die Polizeibeamten nach grosser Angst dann angerufen hatte, meinte einer der Beamten, als ich diesen jungen Mann anzeigte: na sehen sie, auch alter Wein kann gut schmecken."
"Das war bei der Staatsanwaltschaft hier in Potsdam, die zuständige Staatsanwältin sagte zu mir, dass sie sich nur um wichtige Fälle kümmert, und das sei ja kein wichtiger Fall."

Das Berliner Gericht hat Christian dann mit 15 Jahren zu einer Bewährungsauflage verurteilt. Er muss sich jetzt regelmäßig bei einer Betreuungshelferin melden. Zusammen mit der Mutter sorgt sie dafür, dass Christian zu einem Therapeuten geht. Doch die Therapie kommt zu spät. Schon nach ein paar Wochen ein Rückfall. Christian steht wieder vor Gericht. Seine Strafe ist unverständlich milde: 20 Arbeitsstunden in einem Fahrradladen.

Mutter:
"Und da kriegte er dann zur Auflage, diese Therapie fortzusetzen für die Dauer von einem Jahr, sofern die Krankenkasse bezahlt..."

... und sofern Christian die Therapie überhaupt macht. Denn keiner kontrolliert ihn. Die Betreuungshelferin ist inzwischen in Rente. Keiner kümmert sich mehr darum, ob Christian therapiert wird - oder ob er eine Gefahr für Frauen und Kinder bleibt.

Frage:
"Haben die niemals angesprochen, dass er vielleicht mal begutachtet werden könnte?"
Mutter:
"Nichts dergleichen."
"Ist niemand mal auf die Idee gekommen, ihn zu einem Kinder- und Jugendpsychiater zu schicken?"
"Niemand."

Anke Otto, Stadträtin, Berlin-Zehlendorf:
"Es gab für uns keinerlei Hinweise, dass Handlungsbedarf besteht."

Die Justiz hat versagt. Das Jugendamt hat versagt. Dabei ist längst bekannt, dass jugendliche Sexualtäter frühzeitig therapiert werden müssen. Ansonsten sind kriminelle Karrieren wie die von Christian und wie die von Frank Schmökel nicht mehr aufzuhalten.

Dr. Wolfgang Droll, Verband Kinder- und Jugendpsychiater, Berlin:
"Im Grunde genommen sind alle Chancen, die Kinder- und Jugendpsychiatrie und Kinder- und Jugendpsychologie verpaßt worden. Man hat nichts genutzt, man hat abgewartet. Und Abwarten ist in einem solchem Falle fahrlässig."

Jetzt ist Christian in Haft. Eine Therapie bekommt er aber immer noch nicht. Seine Mutter hat jetzt schon Angst vor dem Tag, an dem er entlassen wird.

Stellen Sie sich vor, er wäre Ihr Kind! Nicht das Opfer - der Täter! Einer wie Christian. Der vor Ihren Augen zum Gewalttäter heranwächst. Die heile familienfreundliche Gesellschaft wird gern beschworen, in diesen Tagen. Familien, wie die von Christian passen nicht ins Bild. Statt Hilfe gibt es Knast für ihr Kind, wenn alles zu spät ist. Für Opfer und Täter.

http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_1216295.html



[editiert: 06.05.07, 10:24 von Admin]

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