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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Studie 172 Kinder im UKE untersucht

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Gast
New PostErstellt: 23.05.08, 06:50  Betreff: Studie 172 Kinder im UKE untersucht  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Studie 172 Kinder wurden von März 2007 bis Februar 2008 im UKE untersucht
Kindesmissbrauch in 29 Fällen bestätigt

Von Miriam Opresnik

Bisher gab es nur Schätzungen, jetzt liegen erstmals konkrete Zahlen zu Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigungen von Kindern in Hamburg vor. Wie das Abendblatt bereits im Vorfeld berichtete, hat das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) eine Studie zu dem Thema erstellt. Das Ergebnis: Von März 2007 bis Februar 2008 wurden im "Kompetenzzentrum für die Untersuchung von Kindern bei Verdacht auf Vernachlässigung, Kindesmisshandlung und sexuellen Missbrauch" am UKE 172 Kinder untersucht - bei mehr als der Hälfte der Fälle bestätigte sich der Verdacht.

"Wichtig ist, dass Spuren von Gewalt, Vernachlässigung und sexuellen Übergriffen zum frühest möglichen Zeitpunkt von einer kompetenten, unabhängigen Instanz kommentiert und bewertet werden", sagt Professor Klaus Püschel, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin am UKE und Initiator des Projekts. Anfang 2006 wurde das "Kinder-Kompt" von allen mit Kindern arbeitenden Kliniken des UKE gegründet - als "bundesweit einzige Einrichtung, in der Rechtsmediziner und Kinderärzte zum Schutz der Kleinsten Hand in Hand arbeiten", so Professor Jörg Debatin, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKE. Ziel ist es, ein niedrigschwelliges Angebot zu schaffen, an das sich Polizei, Jugendamt, Eltern und Erzieher bei Verdachtsfällen wenden können, um dort Kinder untersuchen lassen zu können. Die 172 untersuchten Kinder waren zwischen fünf Wochen und 14 Jahren alt. 96 von ihnen waren Mädchen und 76 Jungen.

Bei den meisten Kindern lagen mehrere Verdachtsmomente vor. In den meisten Fällen (115) bestand der Verdacht auf körperliche Misshandlung. In fünf Fällen ging es um seelische Misshandlung, in 25 Fällen um körperliche Vernachlässigung und in 50 Fällen um sexuellen Missbrauch.

Das Ergebnis: In 29 von 172 Fällen hat sich der Verdacht uneingeschränkt bestätigt, in weiteren 59 Fällen konnte er teilweise bestätigt werden. In 51 Fällen konnte der Verdacht aufgrund der Untersuchungsergebnisse weder nachgewiesen noch ausgeschlossen werden.

"Gerade im Bereich von Gewalt und Missbrauch an Kindern ist die Dunkelziffer enorm groß. Die Studie liefert uns wichtige Hinweise über mögliche Risikofaktoren", so Kinderärztin Dr. Henrike Kurth, die die Studie begleitet hat.

Die neue Staatsrätin der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz, Angelika Kempfert, sagte dem Projekt finanzielle Unterstützung zu. Bisher wird es vom Verein "Hamburg macht Kinder gesund" finanziert. "Um Kinder noch besser zu schützen und um Misshandlungen frühzeitig entgegenwirken zu können, müssen wir die Ursachen kennen. Das Kinder-Kompetenzzentrum leistet einen wichtigen Beitrag zum Erkennen und Beurteilen von Kindeswohlgefährdung", sagte sie.

erschienen am 23. Mai 2008
http://www.abendblatt.de/daten/2008/05/23/884788.html
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Gast
New PostErstellt: 23.05.08, 06:52  Betreff: Re: Studie 172 Kinder im UKE untersucht  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

22.05.2008 - (idw) Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Heute sind am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) die Ergebnisse der ersten Studie zu Misshandlung, Vernachlässigung und Missbrauch von Kindern in Hamburg vorgestellt worden. Ziel der in großen Teilen vom Verein "Hamburg macht Kinder gesund" geförderten Studie am Kinder-Kompetenzzentrum (Kinder-KOMPT) war es, alle Verdachtsmeldungen am Kinder-KOMPT im Zeitraum von einem Jahr zu überprüfen und wissenschaftlich auszuwerten. Erkenntnisse aus dieser Studie sollen etwa dabei helfen, mögliche Risikofaktoren auszumachen, um Kinder künftig frühzeitiger und besser vor Gewalt und Misshandlung schützen zu können. Insgesamt wurden von März 2007 bis Februar 2008 172 Kinder im Alter von fünf Monaten bis 14 Jahren mit Verdacht auf körperlichen oder seelischen Missbrauch untersucht; bei mehr bei als der Hälfte bestätigte sich der Verdacht.

"Gerade im Bereich von Gewalt an Kindern und Missbrauch ist die Dunkelziffer enorm groß. Niedrigschwellige Angebote wie die Beratung durch die Experten am Kinder-KOMPT sind deshalb sehr wichtig. Wir hoffen, dadurch die Zahl der Verdachtsmeldungen zu erhöhen, um gefährdeten Kindern künftig frühzeitiger helfen zu können. Die Studie liefert uns dafür wichtige Hinweise etwa über mögliche Risikofaktoren", sagte Dr. Henrike Kurth, Kinderärztin im Kinder-KOMPT des Instituts für Rechtsmedizin des UKE.

Dr. Angelika Kempfert, Staatsrätin der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg, würdigte die Arbeit des Kinder-KOMPT: "Das Kinder-Kompetenzzentrum leistet einen wichtigen Beitrag zum Erkennen und Beurteilen von Kindeswohlgefährdungen. Um Kinder noch besser zu schützen und um Misshandlungen frühzeitig entgegenwirken können, müssen wir die Ursachen kennen. Wir brauchen darum niedrigschwellige Angebote wie das Kinder-Kompetenzzentrum, auch um Familien und damit den Kindern unbürokratisch zu helfen. Die Sozialbehörde hat sich deshalb entschlossen, das Angebot finanziell zu unterstützen."

"Es steht gerade uns als Universitätsklinikum mit der gebündelten Kompetenz unserer Experten in diesem brisanten Feld sehr gut an, uns mit diesem gesellschaftlich relevanten Thema zu befassen. Das Kinder-KOMPT ist bundesweit die einzige Einrichtung, in der Rechtsmediziner und Kinderärzte zum Schutz der Kleinsten Hand in Hand arbeiten. Darauf sind wir stolz", sagte Prof. Dr. Jörg F. Debatin, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKE.

Dr. Dragana Seifert, Leiterin der Rechtsmedizinischen Untersuchungsstelle des Instituts für Rechtsmedizin am UKE und Koordinatorin des Kinder-KOMPT, bedankte sich vor allem beim Verein "Hamburg macht Kinder gesund": "Ohne das großzügige Engagement des Vereins und einiger privater Sponsoren wäre diese wichtige Arbeit, vor allem die wissenschaftliche Untersuchung der Verdachtsfälle zum Wohle der Kinder, nicht möglich gewesen."

"Wichtig ist, dass Spuren von Gewalt, Vernachlässigung und sexuellen Übergriffen zum frühest möglichen Zeitpunkt von einer kompetenten, unabhängigen Instanz kommentiert und bewertet werden. Wegen der hohen Wiederholungsgefahr von Kindesmisshandlungen sollten die Kinder auch später nochmals nachuntersucht werden. Wenn die körperlichen Untersuchungen in größerer Zahl durchgeführt werden, bedeutet dies mehr Handlungssicherheit und auch eine Entlastung für die weiterbetreuenden Kinderärzte und Sozialarbeiter", sagte Prof. Dr. Klaus Püschel, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin am UKE.

Das Kinder-KOMPT als Untersuchungsstelle für alle Kinder mit Verdacht auf Misshandlung, Vernachlässigung oder sexuellen Missbrauch wurde Anfang 2006 von allen mit Kindern arbeitenden Kliniken des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) gegründet. Die Organisation und Koordination wird vom Institut für Rechtsmedizin geleistet.

Zielsetzung der Studie:
Durch die Gründung von Kinder-KOMPT als niedrigschwelligem Angebot für alle Kinder mit Verdacht auf Misshandlung, Vernachlässigung und sexuellen Missbrauch sollten Untersuchungen durch die Beteiligung aller mit Kindern arbeitenden Kliniken des UKE optimiert werden. Die Kompetenz sollte gebündelt und dadurch die Versorgung der Kinder verbessert werden (kurze Wartezeiten, alle Untersuchungen vor Ort, Koordination und weitere Planung in einer Hand). In Folge sollte durch noch engere Kooperation mit den sozialen Diensten das Heranführen an die Hilfsangebote für die Familien erleichtert werden.
Durch enge Kooperation mit Prof. Dr. Kurt Ullrich, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des UKE, sollte durch die direkte Integration einer Kinderärztin in das Kinder-Kompetenzteam des Instituts für Rechtsmedizin (IfR) ein bundesweit einmaliges Projekt in der Versorgung von Kindern mit Verdacht auf Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch umgesetzt werden. Im Rahmen einer einzigen Vorstellung sollten ohne Umwege alle Kinder unmittelbar klinisch rechtsmedizinisch sowie kinderärztlich untersucht und somit neben Verletzungszeichen auch auf ihren Gesundheitszustand, evtl. auf Entwicklungsstörungen oder Vernachlässigungsfolgen hin angesehen werden.
Die Untersuchungsstelle sollte 24 Stunden täglich und an sieben Tagen die Woche erreichbar sein und auch für anonymisierte Beratungen offenstehen.
Weiterhin sollten Untersuchungen vor Ort in anderen Kinderkliniken ermöglicht werden, um kranke Kinder nicht unnötig zu transportieren.
Eine Kontaktaufnahme zu Kinder-KOMPT oder eine Untersuchung sollte nicht gleichbedeutend mit einer polizeilichen Anzeige sein (Prinzip "Hilfe statt Strafe").
Es sollten Verlaufsuntersuchungen von Kindern ermöglicht werden, die nach Abwägung in ihren Familien verblieben waren. Hierdurch sollte den sozialen Diensten sowie den Familien die Möglichkeit gegeben werden, Kinder unter Auflagen in ihrem Familienverband zu belassen.
Darüber hinaus wurde geplant, das Projekt wissenschaftlich zu begleiten. Neben der Erfassung der Anzahl möglichst aller Verdachtsfälle in Hamburg über den Zeitraum eines Jahres, um die Dunkelziffer für Hamburg zu durchleuchten, sollte versucht werden, über die Erhebung mittels eines eigens erstellten standardisierten Erfassungsbogens eventuelle Risikofaktoren auszumachen, um die Kinder in Hamburg in Zukunft noch frühzeitiger und besser schützen zu können.
Durch konsequente Fortbildung von vielen mit Kindern arbeitenden Berufsgruppen, regelmäßige Vorträge zur Aufklärung über Kindesmisshandlung und Vorstellung der Untersuchungsstelle sollte versucht werden, die Untersuchungszahl zu erhöhen, um mehr Kindern helfen zu können und über Hilfsangebote für Familien in Zusammenarbeit mit den sozialen Diensten den Gewaltzyklus zu unterbrechen.

Patienten
Eingeschlossen in diese Studie wurden alle Kinder, die im Zeitraum eines Jahres, von März 2007 bis einschließlich Februar 2008, durch das Kinder-Kompetenzteam des Instituts für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf aufgrund des Verdachts auf Misshandlung, Vernachlässigung oder sexuellen Missbrauch erstmalig untersucht wurden. Als Altersgrenze wurde das vollendete 14. Lebensjahr gesetzt.
Insgesamt wurden 172 Kinder während des betrachteten Zeitraums mit der geforderten Verdachtsdiagnose untersucht und in die Studie einbezogen.
Zur Datenerhebung wurde eigenständig ein strukturiertes Datenblatt ausgearbeitet, das insgesamt 36 Punkte zu dem Vorstellungsanlass, den persönlichen Daten, der sozialen und medizinischen Anamnese, den Befunden der rechtsmedizinischen körperlichen und pädiatrischen Untersuchung und den familiären Risikofaktoren enthält.

Ergebnisse
Die Datenerhebung erfolgte über die Kinder begleitende Vertrauenspersonen, die Polizei oder das Jugendamt.
Das Prinzip der Beratungsstelle, auch für anonymisierte Fälle offenzustehen, wurde angenommen. Die Erreichbarkeit 24 Stunden über sieben Tage die Woche wurde genutzt.
Innerhalb des Erfassungszeitraums von März 2007 bis Februar 2008 wurden insgesamt 172 Kinder mit den geforderten Kriterien untersucht, 96 Mädchen und 76 Jungen zwischen fünf Monaten und 14 Jahren.
Die Verdachtsdiagnose und somit der Vorstellungsgrund lautete in insgesamt 115 Fällen körperliche Misshandlung, in fünf Fällen seelische Misshandlung, in 25 Fällen körperliche Vernachlässigung und in 50 Fällen sexueller Missbrauch, wobei meist mehrere Verdachtsdiagnosen bei einem Kind vorlagen.
In 29 von 172 Fällen hat sich die Verdachtsdiagnose uneingeschränkt, in 59 Fällen teilweise bestätigt (zusammen 51 % der Fälle). 33 Fälle konnten nicht bestätigt werden. In 51 Fällen konnte keine Angabe gemacht werden, da die Verdachtsdiagnose aufgrund der Untersuchungsergebnisse weder zu beweisen, noch auszuschließen war.

Resümee:
Die internationale Literatur besagt, dass das Aufdecken und Diagnostizieren von Misshandlungsfällen auf der Fähigkeit der Ärzte beruht, verdächtige Verletzungen zu erkennen, da sonst viele Misshandlungsfälle unerkannt bleiben. Darum und um Fehldiagnosen und falsche Anschuldigungen zu vermeiden, ist ein solches Kompetenzzentrum zum Wohle der betroffenen Kinder unbedingt erforderlich.
Die interdisziplinäre Vorgehensweise liefert kompetente Aussagen über das Verletzungsbild, den Gesundheitszustand und Entwicklungsstand sowie evtl. Differentialdiagnosen eines Kindes im Rahmen einer einzigen Untersuchung und ist für das Kind somit schonender.
Gewalt gegen Kinder verläuft chronisch rezidivierend und eskalierend. Durch frühzeitiges Erkennen kann die Gewaltspirale unterbrochen werden. Kompetente Stellungnahme mit gerichtsverwertbaren Gutachten für den Ernstfall ist unbedingt erforderlich.
Laut Literatur sind die Kinder selten von nur einer Gewaltart betroffen. Dies bestätigt sich in unserer Untersuchung.
Laut Literatur ist der Tatverdächtige im sozialen Nahfeld des Kindes zu suchen. Auch dies bestätigt sich in dieser Studie.
Es zeigte sich, dass selten nur ein Kind einer Familie betroffen war. Es ist erforderlich, auch Geschwisterkinder zu untersuchen.
Die weitere wissenschaftliche Betreuung des Projektes ist erforderlich, um in Folge Auswirkungen der Tätigkeit von UKE-Kinder-KOMPT zu erfassen und ggf. noch gezielter agieren zu können.
http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/156963/
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