Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen

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Unterernährte Zwillinge gerettet - Zweijährige mit Baby-Gewicht
Görlitz/Zittau. Zwei völlig unterernährte Zweijährige sind am vergangenen Wochenende im ostsächsischen Zittau gerettet worden. Wie die Staatsanwaltschaft Görlitz am Mittwoch mitteilte, hatten der 24 Jahre alte Stiefvater und die 21 Jahre alte Mutter der Zwillinge am Samstagabend den Notarzt gerufen. Die Mädchen wogen nur noch 5400 und 6000 Gramm und hatten blaue Flecke am Kopf. Im Durchschnitt wiegen Zweijährige mehr als zehn Kilogramm. Die Kinder liegen jetzt auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Dresden. Einzelheiten zum derzeitigen Gesundheitszustand der Zwillinge waren zunächst nicht bekannt. "Die Kinder befinden sich aber in guter Obhut", sagte der Görlitzer Staatsanwalt Till Neumann.

Die Familie nimmt bereits seit Geburt der Zwillinge Hilfe vom Jugendamt in Anspruch. "Die Eltern erhielten umfassende Unterstützung bei der Erziehung sowie der Gesundheitsfürsorge", sagte Martina Weber, zuständige Sozialdezernentin in Görlitz, am Mittwoch der dpa. Noch Mitte Februar seien bei einer Untersuchung der Mädchen keine Auffälligkeiten festgestellt worden. "Jetzt müssen wir möglichst schnell klären, was in den vergangenen Wochen geschehen ist."

Die Staatsanwaltschaft hat unterdessen Ermittlungen wegen Körperverletzung, Misshandlung Schutzbefohlener und unterlassener Hilfeleistung gegen Mutter und Stiefvater der Zwillinge eingeleitet. Ihnen droht der Entzug des Sorgerechts sowie eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren. Das Paar sei bereits vernommen worden, über Details gab es keine Auskunft.

dpa
© LVZ-Online, 19.03.2009, 17:21 Uhr

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