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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Schwellentäterinnen

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Gast
New PostErstellt: 18.08.08, 15:08  Betreff: Schwellentäterinnen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

"Ich helfe nicht, ich warne"
Wesel, 17.08.2008, CORINNA ZAK
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SCHWELLENTÄTER. Wenn Mädchen auffallen und in die Kriminalität abzurutschen drohen, geht die Bezirksbeamtin Astrid Krechter den Dingen nach - gemeinsam mit Schule und Jugendamt.

Ihr Part ist der des wachen Auges: Astrid Krechters Arbeit wird ergänzt durch Schule und Jugendamt. (Foto: Markus Weißenfels) (NRZ)
Ihr Part ist der des wachen Auges: Astrid Krechters Arbeit wird ergänzt durch Schule und Jugendamt. (Foto: Markus Weißenfels)

WESEL. Silke (Name geändert) ist schon drei Mal straffällig geworden. Nötigung, Körperverletzung, Ladendiebstahl. Sie hat unter anderem eine Mitschülerin geschlagen und bei einem Diebeszug durch die Innenstadt von Bikini-Oberteil bis Kajalstift so einiges mitgehen lassen. Silke ist zwölf Jahre alt. Im Polizeijargon zählt sie zu den Schwellentätern. Das sind Jungen und Mädchen zwischen elf und 17 Jahren, die mehr als zwei Straftaten verübt haben. Sie sind nicht wirklich kriminell, sagt Polizei-Sprecherin Sabine Vetter. Noch nicht. Um den Absturz zu verhindern, hat die Polizei ein Frühwarnsystem entwickelt.

"Wir wollen die Jugendlichen auf den Pfad der Tugend zurückzubringen, bevor zuviel Porzellan zerschlagen wird", fasst die Polizeibeamtin die Zielsetzung kurz zusammen. Die Erfahrungen hätten gezeigt, das es besonders schwierig sei, Intensivtäter (mit mehr als fünf Straftaten) von der schiefen Bahn zu holen. Bezirksbeamte gehen in die Familien, sprechen gezielt Jugendliche und Eltern an, zeigen Konsequenzen auf.

Weil immer mehr Mädchen durch Diebstähle und Gewalttaten auffallen, wurde den männlichen Bezirksbeamten vor einem Jahr eine Kollegin zur Seite gestellt. Astrid Krechter von der Polizeiinspektion Ost betreut inzwischen 38 Mädchen und junge Frauen.

Gewusst, dass sie nicht strafmündig war

Als die zwölfjährige Silke im Juni ihre dritte Straftat beging, erschien sie im digitalen Frühwarnsystem der Bezirksbeamtin. Der erste Hausbesuch war fällig. Astrid Krechter kannte Silke schon, weil sie nach deren Gewaltausbruch in der Schule vor Ort war. Damals habe sich das Mädchen mit ihren zwölf Jahren sicher gefühlt "da sie wusste, dass sie noch nicht strafmündig ist". Im heimischen Wohnzimmer zeigte sich die junge Straftäterin dann aber doch beeindruckt. "Sie weiß jetzt, dass sie im Fokus der Polizei steht."

Zur Polizeiarbeit gehört auch ein intensives Gespräch mit den Erziehungsberechtigten. Silkes alleinerziehende Mutter zeigte sich einsichtig. Trotzdem blieb bei der 39-jährigen Beamtin das Gefühl, hier nur an der Oberfläche gekratzt zu haben: "Mir kam es so vor, als ob die Mutter selbst eine tägliche Begleitung bräuchte." Ein Eindruck, den sie im Gespräch dem zuständigen Vetreter des Jugendamtes schilderte. Der Fall war dort bereits bekannt. Eine Familienhilfe betreut Silke und ihre Mutter. Die enge Vernetzung von Polizei, Jugendamt und Schule habe einen wichtigen Anteil am Erfolg des Frühwarnsystems, sagt Sabine Vetter. Allein könne die Polizei wenig ausrichten.

Beim Gespräch mit Silke und ihrer Mutter kam heraus, dass das Mädchen keine Hobbies oder Interessen außerhalb der Schule hat. Sie habe schließlich angeregt, dass Silke sich eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung suche, so Astrid Krechter. Trotz solcher Beratung stehe aber die Abschreckung an erster Stelle: "Ich helfe nicht, ich warne."

Nach viel Einsatz auf dem richtigen Weg

Astrid Krechter begleitet die Schwellentäterinnen ein Jahr lang. Mal sind Hausbesuche angesagt, mal Treffen an der Schule. Aufgrund der Dauer ihrer Tätigkeit gab's erst einen Abschlussbesuch: bei einer 17-Jährigen an der Schwelle zur Intensivtäterin, die unter anderem durch gefährliche Körperverletzung aufgefallen war. Inzwischen hat die junge Frau, auch durch die intensive Begleitung einer Lehrerin, ihren Schulabschluss geschafft. Sie hat sich eigenständig um einen Praktikumsplatz bemüht und will Köchin werden. "Sie ist auf dem richtigen Weg", ist sich die Bezirksbeamtin sicher.

http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/wesel/2008/8/17/news-69889392/detail.html
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