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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 

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Autor Beitrag
Gast
New PostErstellt: 21.03.08, 23:06     Betreff: Re: DDR-Zwangsadoptionen Antwort mit Zitat  

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Bittere Suche nach den Wurzeln
Zwangsadoption in der DDR

Wer in der DDR unbequem war, nicht mit dem System kooperierte, dem drohte nicht selten Gefängnis. Für Frauen war dies besonders schlimm, denn ihre Kinder wurden in solchen Fällen oft zur Adoption freigegeben. Noch Jahrzehnte später suchen heute Mütter ihre Kinder oder umgekehrt.


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* Sendung am 16.03.2008





So auch Katrin Behr, die nach Jahren der Suche ihre leiblichen Wurzeln gefunden hat. 1972, Katrin Behr war fünf, als ihre Mutter auf dem Marktplatz im thüringischen Gera verhaftet wurde. Noch heute erinnert sie sich genau an diese schrecklichen Minuten: "Das wünscht man niemandem, dass die Mutter weggerissen wird. Man sieht sie nur wegfahren mit dem Auto - und nie wieder kommen."
Zitat
„Was war der Grund, warum man zur Adoption freigegeben wurde? Wer hat's beschlossen?“
Katrin Behr
Suche nach der Mutter

Die offizielle Begründung ist, ihre Mutter sei asozial. Katrin Behr wächst bei Adoptiveltern auf, doch die bohrenden Fragen lassen sie nicht los. Nach der Wende macht sie sich auf die Suche nach der leiblichen Mutter: "Was war der Grund, warum man zur Adoption freigegeben wurde? Wer hat's beschlossen? Das sind die Fragen, die einen beschäftigen."


Sie findet die Mutter tatsächlich, mit Hilfe des Jugendamts, in einem thüringischen Dorf. Die freut sich, es folgt ein hoffnungsvoller Beginn, doch inzwischen sind die Kontakte seltener geworden. Denn wirklich sprechen über das, was damals geschah, will die Mutter nicht. Zu tief sind bis heute die Wunden: "Sie hat einiges erzählt. Aber man hat auch gemerkt, dass es ihr schwer fiel zu reden. Man hat genug Einfühlungsvermögen, nicht zu drängeln - aber gleichzeitig war man auch wieder unzufrieden, weil man eben doch so viele Fragen hatte."
Katrin Behr hat eine Homepage mit Informationen für Betroffene. Quelle: ZDF
ZDF
Katrin Behr bietet Infos auf ihrer Homepage.
Gegen das Vergessen

Fluchtpläne, politisches Aufbegehren oder angebliches asoziales Verhalten genügten, um Eltern in der DDR das Sorgerecht zu entziehen. Wie viele Fälle es gab, ist nicht geklärt. Ein paar hundert, tausende vielleicht. Die Aufarbeitung ist mühsam, denn viele Akten sind vernichtet. Auch die Betroffenen haben lange geschwiegen. Doch jetzt, fast 20 Jahre nach dem Mauerfall, wollen immer mehr reden, weiß Manfred May von der SED-Unrecht Beratungsinitiative Thüringen: "Es fällt auf, dass für viele der Betroffenen die Zeit offenbar reif ist, darüber zu sprechen. Es sind Menschen, die jetzt erst mit dem Abstand zur Verfolgung den Mut oder die Kraft finden, sich dieser Verletzung zu stellen."


Heute weiß Katrin Behr: Die Mutter war nicht asozial, der wahre Grund war versuchte Republikflucht. Ihre eigene Geschichte hat die 40-Jährige aufgearbeitet, jetzt hilft sie anderen Betroffenen. Seit Januar ist ihre Internet-Seite im Netz. Unter zwangsadoptierte-kinder.de finden Interessierte alle Infos rund um dieses Thema. Behr kämpft damit gegen das Vergessen und für die Anerkennung der Opfer des Regimes: "Damit man diese betroffenen Menschen, und die Familien, die auseinander gerissen worden sind, auch als Opfer von DDR-Willkür sieht."
Katrin Behr und Katja Körtge halten Akteneinsicht. Quelle: ZDF
ZDF
Katrin Behr und Katja Körtge
Mut zur Wahrheit

Seit der Wende können Eltern und Kinder Akteneinsicht in den Ämtern nehmen. Es kostet den Opfern viel Mut, sich nach so vielen Jahren der Wahrheit zu stellen. Katrin Behr begleitet auch andere zwangsadoptierte Kinder, wenn sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln machen, diesmal Katja Körtge. Sie liest ihre Akte zum ersten Mal und erfährt, dass die leiblichen Eltern sie Peggy genannt hatten.


"Peggy wurde am 30.11.1978 adoptiert, so dass nunmehr alle verwandschaftlichen Beziehungen zwischen Ihnen und dem Kind erloschen sind", steht in der Akte. Der Wunsch, die Mutter kennen zu lernen, ist groß, die Angst aber auch. In gewisser Weise komme es ihr wie ein Verrat an ihren Adoptiveltern vor. Das sei wahrscheinlich auch der Grund für ihr Zögern, sagt Körtge. Die Angst: Was könnte noch alles herauskommen?
Margot Rothert mit alten Fotos ihrer Kinder. Quelle: ZDF
ZDF
Margot Rothert
Wiedersehen nach 34 Jahren

Auch Margot Rothert wurde Opfer sozialistischer Familienpolitik. Auf den alten Fotos ihrer Kinder ist eines nie zu sehen. Mit der Tochter war Margot Rothert schwanger, als sie 1972 wegen eines Fluchtversuchs verhaftet wurde. Da zwang man sie, das Kind wegzugeben, sonst verliere sie auch die anderen: "Ich hatte wirklich keine andere Wahl. Da ich vorher auch andere negative Erfahrungen mit der Staatssicherheit gemacht habe, wusste ich, dass die zu allem fähig sind. Mir war klar, dass die die Kinder wirklich wegnehmen, wenn ich das nicht unterschreibe."


Nach der Wende begann die Suche nach Mandy. 34 Jahre nach der Trennung fanden sich Mutter und Tochter wieder. Ihr inneres Band hatte der SED-Staat nicht zerreißen können, sagt die Mutter: "Man denkt ja viel daran, gerade an Geburtstagen und so. Die Verbundenheit ist mittlerweile genauso wie zu meinen anderen Kindern. Viele finden sich nicht oder können sich nicht annähern. Aber bei uns war es das Glück, dass wir uns gefunden haben."

http://monalisa.zdf.de/ZDFde/inhalt/9/0,1872,7168617,00.html
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