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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 

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Gast
New PostErstellt: 22.05.07, 06:36     Betreff: Jugendamt Aschaffenburg: Suzana- Ignoranz der Gewalttäterwarnungen Antwort mit Zitat  

22.05.2007 00:09
Der Tod am Flughafen kam mit Ansage

STUTTGART - Acht Monate konnte sich Suzana vor ihrem Ehemann verstecken. Als die 25-Jährige zu ihren Kindern ins Kosovo fliegen wollte, spürte er sie auf und erschoss sie am Stuttgarter Flughafen. Gut einen Monat später erinnert eine Mahnwache am 24. Mai an Suzana. Viele Fragen sind bis heute unklar. Etwa, warum der Richter dem Ex-Mann nicht die Waffe abnehmen ließ.

"Oh Gott, nicht die Suzana", dachte sich Marion M. (Name geändert). Als die Mitarbeiterin des Frauenhauses Hohenlohekreis im Radio von der Erschießung am Stuttgarter Flughafen hörte, dachte sie sofort an die 25-jährige Frau, die sich seit neun Monaten im Frauenhaus Hohenlohekreis versteckt hielt. Auch die Anwältin Verena Löhlein-Ehrler hatte befürchtet, dass ihrer Mandantin etwas zustoßen könnte. Der Ex-Mann hatte angekündigt, dass Suzana eher sterben würde, als ihre Kinder wiederzusehen.

Weder Behörden noch Justiz konnten in vier Jahren die Spirale der Gewalt stoppen. Dabei lief die arrangierte Ehe anfangs ganz gut. Doch mit der ersten Schwangerschaft fingen die Schläge an. Seitdem wurde Suzana regelmäßig misshandelt. Oft wurde sie drei Mal in der Woche vergewaltigt. Durch die Schläge habe sie sogar ein Kind verloren. Trotz starker Blutungen hat der Ehemann seine Frau erst nach Tagen in die Klinik gebracht. Weil er sie total isoliert hatte, konnte die Frau kein Deutsch. Als sie sich dort mit Händen und Füßen einer Krankenschwester anvertrauen wollte, holte die ausgerechnet den Ehemann zum Übersetzen.

Nachdem Suzana eine Woche lang - bewacht von Schwager und Schwiegermutter - gefangen gehalten worden war, flüchtete sie und gelangte über Umwege ins Frauenhaus. Ihre acht Monate und eineinhalb Jahre alten Töchter musste die völlig traumatisierte Frau zurücklassen. Neun Monate lang hat die lebhafte Frau dort gelebt. Sie blühte auf, lernte Deutsch und fand einen Job. Für ihre Betreuerinnen war Suzanas Entwicklung ein Wunder.


http://www.szon.de/news/wirimsueden/land/200705220791.html?apage=1
22.05.2007 00:09
Der Tod am Flughafen kam mit Ansage

Sie wusste, wie gefährlich es war

Um den Umgang mit der Mutter zu verhindern, brachte der Vater die Mädchen im Oktober ins Kosovo. Das Treffen im Kosovo sollte das erste Wiedersehen nach Monaten sein. "Suzana wusste, wie gefährlich das ist. Aber wir hätten sie nicht davon abhalten können", sagt Marion M.. Wegen der Morddrohungen sollte die Übergabe der Kinder unter Polizeischutz stattfinden. Doch dazu kam es nicht. Die 25-Jährige wurde von ihrem Ex-Ehemann Ende März niedergeschossen. Suzana glaubte, im belebten Terminal 3 des Stuttgarter Flughafens sicher zu sein. Doch der Ex-Mann ließ sich von den Passagieren nicht abschrecken und drückte aus nächster Nähe ab. Nach dem erstem Schuss lag Suzana am Boden. Trotzdem hat er noch mehrmals geschossen, berichten Schwager und Schwester, die die Tat mitansehen mussten.

Bis heute ist unklar, woher der Täter überhaupt wusste, wann Suzana fliegt. Ihre Anwältin und das Frauenhaus hatten alles daran gesetzt, den Aufenthaltsort geheim zu halten. Sogar die Gerichtspost wurde über Dritte abgewickelt. Möglicherweise hatte der Täter über seinen Anwalt den ungefähren Zeitpunkt des Abflugs erfahren. Die Gefährlichkeit seines Mandanten hat er offenbar völlig unterschätzt.

"Die Systematik, mit der er Suzana quälte, hat uns allen Angst gemacht", sagt Marion M.. Auch Suzanas Anwältin hat befürchtet, dass er seine Morddrohung wahrmachen würde. "Beim Familienrecht muss man mit allem rechnen." Doch weder der gegnerische Anwalt, noch Richter oder Jugendamt hätten sie ernst genommen. "Man hat uns als hysterisch hingestellt", sagt Marion M. Nach Aussage der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes in Tübingen ist das nicht ungewöhnlich. Familienrichter und Jugendämter würden die Situation oft falsch einschätzen. Häufig hätten Richter sogar Verständnis für die kulturellen Hintergründe der Täter.

http://www.szon.de/news/wirimsueden/land/200705220791.html?apage=1

22.05.2007 00:09
Der Tod am Flughafen kam mit Ansage

Niemand reagierte

Auch das Jugendamt hat nicht gehandelt. Obwohl der 31-Jährige seine Frau misshandelt und auch die Kinder geschlagen hat, wurde keine unmittelbare Schädigung des Kindeswohls festgestellt. Mehrere Verfahren wegen Gewaltdelikten habe man mit seinem Job als Türsteher erklärt. Mitte September hat die Anwältin einen Eilantrag gestellt, die Pässe der beiden Mädchen beim Jugendamt zu hinterlegen, damit sie nicht ins Ausland gebracht werden. Weder Jugendamt noch Richter reagierten.

Der 31-Jährige war mehrmals wegen des Streits um das Sorgerecht vor Gericht geladen. Wenn er überhaupt erschien, saß er breitbeinig im Saal und habe sich geweigert, vor dem Richter aufzustehen. "Ich hätte erwartet, dass der Richter ihm klar seine Grenzen aufzeigt und auf den Tisch haut", sagt die Anwältin. Doch nicht einmal die Schusswaffe, die nachts immer unter seinem Kissen lag, habe man ihm abgenommen. Ob es sich um die Tatwaffe handelte, ist unklar. "Da sind Versäumnisse passiert", glaubt die Anwältin. Eine Dienstaufsichtsbeschwerde hält sie allerdings für aussichtslos. Von der zuständigen Pressestelle beim Landgericht Aschaffenburg heißt es nur: "Dass jemand einen anderen Menschen umbringt, kann die Justiz nicht verhindern. Sie kann nur reagieren."

Der Täter sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Wann der Prozess beginnt, ist noch offen. Als sicher gilt, dass die Mädchen in der Familie des Täters im Kosovo bleiben. "Von hier aus sehe ich wenig Chancen, die Richter zu überzeugen, dass die Kinder nicht in der Familie des Mörders aufwachsen sollten", sagt die Anwältin. Dass der Täter damit sein Ziel erreicht hat, ist für sie "wirklich ein Hammer".

http://www.szon.de/news/wirimsueden/land/200705220791.html?apage=2

Für mich ist das eine Hinrichtung

Von Barbara Griesinger

HOHENLOHE - Suzana hieß die 25-jährige Frau, die am Samstag auf dem Stuttgarter Flugplatz von ihrem Ex-Mann erschossen wurde. Die Mitarbeiterinnen des Hohenloher Frauenhauses und ihre Anwältin Verena Löhlein-Ehrler haben sie in den neun Monaten, die sie in Hohenlohe verbracht hat, gut kennen gelernt. „Für mich ist das eine Hinrichtung“, kommentiert die Juristin die tödlichen Schüsse auf dem Flugplatz. Sie sind der dramatische Abschluss einer jahrelangen Leidensgeschichte.
Noch im Kosovo hat Suzana im Jahr 2000 ihren Mann geheiratet. Es war keine erzwungene Ehe, aber bereits während der ersten Schwangerschaft in Deutschland beginnt der Ehemann, seine junge Frau massiv zu misshandeln. Er schlägt sie vermutlich so sehr, dass sie ihr erstes Kind verliert. „So hat das Suzana gesehen. Aber beweisen können wir das nicht. Er hat ja verhindert, dass sie zum Arzt geht,“ so Verena Löhlein-Ehrler.

Isolationsfolter Suzana lebt in Bayern völlig isoliert. Sie darf die deutsche Sprache nicht lernen. Sie darf das Haus nicht alleine verlassen, in dem sie mit ihrem Mann und dessen Familie lebt. Sie darf auch nicht mit ihrer Familie im Kosovo telefonieren. Er schlägt sie, er vergewaltigt sie. Und es gibt niemand in der Familie, der ihm Einhalt gebietet. Vielmehr stößt er gegen sie und auch gegen ihre Familie Morddrohungen aus: Er nehme ihr die Kinder weg, er bringe sie um, wenn sie ihm nicht zu Willen sei. Zwei Kinder bringt Suzana bis 2005 zur Welt, dazu kommen zwei Fehlgeburten.

Im April 2006 reist Suzana in den Kosovo. Ein Bruder ist gestorben. Ihre Schwiegermutter und das ältere ihrer Mädchen begleiten sie. Ihr wenige Monate altes Baby bleibt als Faustpfand beim Vater. Zuhause darf sie sich nicht alleine mit ihrer Familie treffen, und nach der Rückkehr verschlimmert sich die Situation noch: Wie eine Gefangene wird sie in einem Zimmer gehalten. Sie bekommt fast nichts zu essen. Ihre Kinder werden ihr weggenommen. Die Schwiegermutter betreut sie. Sie hat Todesangst. Vier Jahre hat sie in dem Martyrium ausgeharrt, weil sie ihre Kinder nicht verlassen wollte. Als sich eines Nachts die Gelegenheit zur Flucht bietet, ergreift sie die Chance. „Daran, dass sie ihre Kinder dabei zurücklassen musste, ist sie fast zerbrochen“, weiß Verena Löhlein-Ehrler.

Die junge Frau weiß sich nicht anders zu helfen, als in den Kosovo zu fliehen. Dort unterschreibt sie den Scheidungsantrag - und unter Druck und Drohungen von Verwandten ihres Mannes wohl auch den Verzicht auf das Sorgerecht für ihre Töchter.

Sie kehrt aber nach Deutschland zurück, weil sie unter der Trennung von ihren Kindern leidet und Kontakt zu ihnen sucht. So kommt sie ins Frauenhaus nach Hohenlohe. Dort bekommt sie zum ersten Mal Unterstützung. Doch die Mühlen der Justiz mahlen langsam - in diesem Fall zu langsam, nach Auffassung der Hohenloher Juristin.

Fehleinschätzung Diese alarmiert das Jugendamt am Wohnort des Mannes. Sie erwirkt vor Gericht, dass die Mutter ihre Kinder sehen darf. Doch dass sie ihre Kinder treffen oder auch nur mit dem älteren der beiden Mädchen telefonieren kann, weiß der Ehemann systematisch zu verhindern. Die Anwältin beantragt, die Pässe der Kinder beim Jugendamt zu hinterlegten, um zu verhindern, dass die Kinder außer Landes gebracht werden. „Aber das Gericht hat nicht reagiert. Wir sind einfach nicht ernst genommen worden mit unseren Warnungen,“ sagt Verena Löhlein-Ehrler mit Wut in der Stimme. Tatsächlich schafft der Vater die Mädchen in den Kosovo. Aus diesem Grund wollte Suzana am Samstag nach Pristina. Sie wollte zu ihren Mädchen, obwohl sie wusste, dass sie sich damit in Lebensgefahr bringt.

Wie ihr Ex-Mann den Abflugtermin herausbekommen hat, weiß die Anwältin nicht. Sicher ist sie aber, diese Reise wäre nicht nötig gewesen, wäre die Skrupellosigkeit des Mannes ernst genommen worden. „Er hat Suzana mehrfach gedroht: Du siehst deine Kinder nie wieder, vorher bring’ ich dich um. Das hat er umgesetzt.“

02.04.2007
http://stimme.de/nachrichten/hohenlohekreis/art1919,981611.html?fCMS=a8c63ba66fc28cde5e14e1e4ffc5d1d0

Todesschüsse vom Stuttgarter Airport geklärt

Stuttgart - Ein Streit um das Umgangsrecht der gemeinsamen Kinder war vermutlich der Hintergrund der tödlichen Schüsse am Stuttgarter Flughafen. Dies berichtete ein Polizeisprecher am Montag in Esslingen. Der mutmaßliche Schütze mache aber weiterhin keine Angaben zur Tat. Der 31-jährige Mann hatte am Samstag seine 25-jährige Ex-Frau an einem Check-in-Schalter erschossen.

Laut Polizei sind sowohl der Mann als auch die Getötete serbisch-montenegrische Staatsbürger. Das Paar habe 2001 geheiratet und seither gemeinsam in Bayern gelebt. Mitte letzten Jahres sei die Ehe im Kosovo geschieden worden, wo die beiden Töchter des Paares seit einigen Monaten lebten. «Da es wegen des Umgangsrechts der Kinder zu Streitigkeiten kam, kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Motiv der Tat hier zu suchen ist», erklärte Sprecher Klaus Holzmann.

Bereits zuvor sei der Mann gegenüber seiner Frau gewalttätig geworden. Deswegen sei die Frau in ein Frauenhaus gezogen. Am vergangenen Samstag wollte die Frau in den Kosovo fliegen, um ihre Kinder zu besuchen. Sie befand sich in Begleitung von Familienangehörigen. Auf dem Flughafengelände entdeckte sie ihren geschiedenen Ehemann. Daraufhin habe sie sich an einen Beamten der Bundespolizei gewandt. «Während des Gesprächs war für den Beamten weder eine Bedrohungslage, noch eine unmittelbar bevorstehende Gefahr für die Frau zu erkennen», berichtete Holzmann. Auch habe die Frau dem Polizisten gegenüber nicht angegeben, dass sie sich bedroht fühlte.

Laut Polizei schoss der 31-Jährige insgesamt acht Mal auf seine Ehefrau, fünf Mal wurde die Frau getroffen. Ein Unbeteiligter wurde leicht an der Hüfte verletzt. Der Täter flüchtete, wurde aber wenig später festgenommen.

02.04.2007
http://www.net-tribune.de/article/020407-239.php

Weiße Rosen für Suzanna!
Gedenkveranstaltung am Stuttgarter Flughafen für die 25-jährige Suzana L.


ECHTERDINGEN - Mord am Stuttgarter Flughafen: Am 31. März wurde die 25-jährige Suzana L. von ihrem Ex-Ehemann vor den Augen der Mitreisenden im Terminal 3 des Stuttgarter Flughafens erschossen. Terre des femmes und das Frauenhaus Künzelsau lädt jetzt zu der Gedenkveranstaltung und Kundgebung am Stuttgarter Flughafen am Donnerstag, 24. Mai um 14 Uhr (Terminal 1, Ebene 5 unter dem roten Flugzeug) ein.

Die Gewalttat hatte ihr Ex-Ehemann lange vorher angekündigt, Behörden war der Mann als Gewalttäter bekannt. Die Bedrohungssituation wurde allerdings von dem Jugendamt, der Polizei und dem Gericht nicht ernst genommen. Daran möchte Terre des femmes mit der Gedenkveranstaltung erinnern. Es wird eine Gedenkminute geben, anschließend werden am Tatort weiße Rosen niedergelegt.

Der Mord an Suzana ist kein Einzelfall. In den letzten Monaten wurden mehrere Frauen in Deutschland von ihren (Ex-)Partnern ermordet - in allen Fällen war der Mann als Gewalttäter bekannt. Trotzdem wurden die Frauen nicht ausreichend geschützt.

"Ziel der Veranstaltung ist zum einen, der Ermordeten zu gedenken, zum anderen darauf aufmerksam zu machen, dass sich dringend etwas ändern muss, damit die Opfer besser geschützt werden. So müssen die Gesetze zum Schutz der Opfer verbessert und die bestehenden Gesetze auch im Einzelfall tatsächlich angewandt werden. Häufig wird den Opfern nicht geglaubt und die Bedrohungslage wird nicht ernst genommen. Daran muss sich dringend etwas ändern, findet Myria Böhmecke vom Referat Eilaktionen/Einzelfallhilfe bei Terre des femmes in Tübingen.

Hintergrund des Mordfalls:

Suzana L., Mutter von zwei kleinen Kindern, war über Jahre hinweg in Deutschland von ihrem Ex-Mann misshandelt und eingesperrt worden. Ihr Ex-Ehemann erlaubte ihr nicht, deutsch zu lernen, sie wusste nicht, wie sie in Deutschland Hilfe finden konnte. Nachdem sie schließlich nach Jahren der Misshandlung fliehen konnte, nahm er ihr die beiden Kinder weg und brachte sie in den Kosovo. Dem Jugendamt und anderen Behörden war die Gewalttätigkeit des Mannes bereits bekannt, er hatte den Mord schon mehrfach angekündigt. Die Behörden reagierten jedoch nicht. Die Kinder befinden sich derzeit immer noch im Kosovo bei der Familie des Mörders. Teilnehmer an der Gedenkveranstaltung dürfen eine weiße Rose mitbringen, die im Anschluss an die Veranstaltung im Gedenken an Suzana L. niedergelegt werden soll.

16.05.2007 - aktualisiert: 16.05.2007, 07:01 Uhr

http://www.stuttgarter-wochenblatt.de/stw/page/detail.php/1425980



„Der Mann war brandgefährlich“

04.04.2007

LEINF.-ECHTERDINGEN: Anwältin rechnete dennoch nicht mit Mordanschlag in Deutschland

„Uns war klar: Der Mann ist brandgefährlich,“ sagt Rechtsanwältin Verena Löhlein-Ehrler. Sie hat versucht, für Suzana L., die am Samstag am Flughafen erschossen wurde, das Umgangsrecht mit den Kindern zu erwirken. Auf dem Weg in den Kosovo, zum ersten Treffen mit den Kindern, wurde die 25-jährige Frau von ihrem Ex-Ehemann getötet.

Von Roland Kurz

„Hätten wir das erkennen können?“, fragt sich die Anwältin aus Künzelsau heute. Mehrere Strafverfahren waren gegen den gewaltätigen 31-Jährigen eingeleitet worden. Er habe der Frau auch angekündigt, dass er ein Treffen mit den Kindern verhindern werde, eher bringe er sie um. Die Anwältin hat aber nie für möglich gehalten, dass der Mann in Deutschland „zuschlägt“. Im Kosovo war die Polizei informiert. Sie hätte das Treffen bei den Schwiegereltern des Opfers überwachen sollen. Doch so weit kam es nicht. Den Termin des Abflugs nach Pristina konnte der Mann ahnen. Er wartete in Echterdingen und feuerte am Check-In-Schalter das komplette Magazin der Pistole auf seine frühere Frau ab.2001 hatte das Paar im Kosovo geheiratet. Die Ehe war von den Eltern arrangiert worden, womit Suzana L. aber einverstanden gewesen sei, weiß die Anwältin. Anfangs sei die Ehe auch glücklich gewesen, aber mit der ersten Schwangerschaft habe sich das geändert. Der Mann wurde gewalttätig. Er holte die Frau 2002 nach Deutschland, erlaubte ihr aber nicht, Deutsch zu lernen und unterband jeden Kontakt nach außen. Er und seine Mutter waren die einzigen Kontaktpersonen. Schläge habe es täglich gegeben, manchmal auch für die Kinder, die anderthalb und fast drei Jahre alt sind. Auch Vergewaltigungen habe die Frau aushalten müssen. Zum Schluss sei Suzana L. regelrecht eingesperrt gewesen. Als eines Abends die Tür nicht abgeschlossen gewesen sei, habe die Frau die Flucht ergriffen - schweren Herzens ohne die kleinen Kinder. Die Anwältin: „Sie hat damals ihr Leben gerettet“.Die Frau suchte Unterschlupf in Frauenhäusern. Jugendamt und Gerichte wurden eingeschaltet. Doch das dauerte und der Mann nutzte die Zeit, um die Kinder in den Kosovo zu bringen, berichtet die Anwältin. Sie ärgert sich mächtig, dass ihre Schilderungen von den Behörden nicht ernst genug genommen wurden. Löhlein-Ehrler: „Jetzt machen sich alle Vorwürfe“.

https://www.esslinger-zeitung.de/lokal/esslingen/esslingen/Artikel1001357.cfm
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