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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 

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Gast
New PostErstellt: 11.12.07, 10:10     Betreff: Re: Jugendamt Aschaffenburg: Suzana- Ignoranz der Gewalttäterwarnungen Antwort mit Zitat  

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Stuttgarter Flughafenmord

Lebenslänglich für öffentliche Hinrichtung


© Michael Latz/DDP
Avdyl L. wurde wegen heimtückischen Mordes an seiner Frau verurteilt


Von Jörg Isert

Es war eine erbarmungslose Tat. In der Schalterhalle des Stuttgarter Flughafens erschoss der ehemalige Türsteher Avdyl L. seine Exfrau - vor Dutzenden unfreiwilligen Zeugen. Jetzt wurde er wegen besonders heimtückischen Mordes verurteilt. Im Gerichtssaal prallten zwei Welten aufeinander.

Am Ende hat Avdyl L. getan, was ein Mann tun muss. Nein: Was er dachte, was ein Mann tun muss. Am 31. März dieses Jahres machte sich der 32-jährige Kosovo-Albaner mit einem Mietwagen auf zum Flughafen Stuttgart. Zum gleichen Zeitpunkt wie seine 25-Jährige Exfrau. Suzana L. wollte zu ihren beiden kleinen Töchtern nach Pristina fliegen. Avdyl L. hatte andere Pläne. Es ging ihm um seine Ehre, die er verletzt wähnte. Zuerst die Flucht der Frau aus der gemeinsamen Wohnung im fränkischen Elsenfeld. Die Scheidung. Und schließlich ihr Beharren darauf, wieder Kontakt zu ihren beiden Töchtern aufzunehmen. Avdyl L. hatte sie aus Deutschland in den Kosovo gebracht.

Ganzes Magazin leergefeuert
Kurz vor halb sechs Uhr früh kam Avdyl L. am Flughafen an. In einem Tunnel zum Terminal 4 begegnete er seiner Exfrau das erste Mal. Da hatte Avdyl L. schon die Patrone im Lauf seiner russischen Pistole - und sieben weitere im Magazin. Suzana L. informierte einen Polizisten über die Begegnung: Ihr Ex-Mann habe böse geschaut. Weitere Sorgen machte sie sich nicht. Schließlich war sie am Flughafen. Hunderte Menschen, Kameras, Polizei - was sollte da schon schon passieren?
.

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Die letzten Worte die Suzana L. in ihrem Leben sprach, gingen an ihre Verwandten, die sie begleiteten: "Der will sehen, ob ich alleine fliege." Da befand sich die junge Frau vor dem Check-In-Schalter, um sie herum waren etwa einhundert Menschen. Und einen Meter von ihr entfernt stand ihr Ex-Mann. "Um 6.10 Uhr hielt er seine Zeit für gekommen", sagte achteinhalb Monate später der Vorsitzende Richter am Landgericht Stuttgart. Wegen heimtückischen Mordes aus niedrigen Beweggründen verurteilt er Avdyl L. zu lebenslanger Haft. Und: "Die Schuld wiegt besonders schwer."

Suzana L. fühlte sich sicher
Was am 31. März am Stuttgarter Airport geschah, kam einer öffentlichen Hinrichtung gleich. Mitten in der Schalterhalle zückte Avdyl L. seine Waffe und feuerte den ersten Schuss ab. Die Patrone traf die Handtasche, die Wirbelsäule, das Rückenmark seiner Exfrau. In dieser Reihenfolge. Vor den Augen von entsetzten Anwesenden, die in Geschäfte flüchteten oder sich auf den Boden warfen - und die teilweise bis heute traumatisiert sind.
.

Danach habe Avdyl L. seiner Ex-Frau "das Magazin in den Kopf gepumpt", so der Richter. Ein Streifschuss traf einen Unbeteiligten. Zuletzt spuckte Avdyl L. auf seine am Boden liegende, tote Exfrau. Seine Flucht nahm ein schnelles Ende. Schon auf dem Parkplatz des Flughafens wurde er festgenommen, in seinem Mietwagen sitzend. Avdyl L. hatte seine Mission erfüllt: Er hatte, so empfand er es, seine Ehre wiederhergestellt. Vor seinen Freunden, ja vor der ganzen Welt.

Heirat nach fünf Tagen
Avdyl L. sitzt bei der Urteilsverkündung regungslos im Gerichtssaal. Er hat die Hände gefaltet und vor den Mund gelegt. Er ist ein leicht stämmiger junger Mann, der nun mindestens 15 Jahre in einer Haftanstalt verbringen wird. Ein Mann, der aus einer anderen Welt kommt: Am 12. November 2000 wurden ihm im Kosovo mehrere Frauen vorgestellt. Avdyl L. suchte sich Suzana L. aus. Am 15. November war Verlobung, am 17. November die Heirat. Eine "Liebesheirat", behauptete der geständige Angeklagte im Prozess. "Eine arrangierte Ehe, aber keine Zwangsheirat", hieß es im Prozess.

Als Suzana L. zwei Jahre später nach Deutschland kam, konnte sie kein Wort Deutsch. Ihr Leben bestand daraus,den Ehemann zu bedienen. Der Disko-Türsteher vergnügte sich derweil manchmal mit anderen Frauen. Suzana L. bekam zwei Kinder und hatte zwei Fehlgeburten. Vermehrt kam es zu Übergriffen von Avdyl L. auf die Ehefrau. Es kam auch zu Vergewaltigungen, zu Schlägen. 2006 hatte Suzana L. das Martyrium satt. Der Flucht vor dem Ehemann ins Frauenhaus folgte die Scheidung. Die junge Frau wandte sich an eine Anwältin: Um das Sorgerecht für die kleinen Töchter zu bekommen, die bis heute im Kosovo sind. Sie stellte Strafanzeige wegen Körperverletzung und Vergewaltigung. Und: Sie lernte Deutsch.

Angeklagter bestreitet Misshandlungen
Er habe seiner Frau "nur Ohrfeigen gegeben", sagte Avdyl L. während des Prozesses. Und ja, auch das stimme, einmal diese zwei Faustschläge. Ansonsten stellte er sich als das Opfer von Verleumdungen dar. Misshandlungen? Nein. Vergewaltigungen? Nein. Vielmehr sei er es gewesen, der Angst gehabt hätte, Suzana könne den gemeinsamen Kindern etwas antun. Deshalb sei er auch zum Flughafen gefahren. Er "wollte nur mit ihr reden". Und die Pistole habe er nur zufällig dabei gehabt.

Wie Avdyl L. vom Flug seiner Exfrau nach Pristina wissen konnte, blieb beim Prozess offen. Sein Verteidiger will Revision einlegen. Die Einschätzung, dass sein Mandant die Ex-Frau mit Absicht vor Publikum hingerichtet habe, hält er für spekulativ. Avdyl L. sei in einem Ausnahmezustand, die "Psychodynamik" an diesem Morgen eine besondere gewesen. Der Richter dagegen meinte in seinem Urteil, dass das Beharren von Avdyl L. auf seinen Ehrgefühlen besonders "verachtenswert" sei, "weil er seit 1991 in Deutschland lebt und integriert ist."



Artikel vom 10. Dezember 2007
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