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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 

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Gast
New PostErstellt: 03.12.08, 17:19     Betreff: Jugendamt Mönchengladbach: Fall Pokrzeptowicz Antwort mit Zitat  

Farbenspiel
Jugendamt Mönchengladbach: Fall Pokrzeptowicz

erstellt am: 25.11.2008
URL: www.rp-online.de/public/article/duesseldorf-stadt/642461/Mutter-verschleppt-Sohn-nach-Polen.html

Düsseldorf/Mönchengladbach

Mutter verschleppt Sohn nach Polen

VON STEFANI GEILHAUSEN

Der Scheidungskrieg eines Mönchengladbachers und seiner polnischen Ex-Frau beschäftigt sogar die Staatsregierungen. Die Polin behauptet, deutsche Behörden hätten sie von ihrem Kind fernhalten und die Muttersprache verbieten wollen. Vor vier Wochen ließ sie den Jungen entführen.

Ein Freitagnachmittag im Oktober: Der kleine Daniel* bummelt mit der Lebensgefährtin seines Vaters und einer Tante über die Düsseldorfer Lorettostraße, als mit quietschenden Reifen ein silberfarbener Golf neben der Gruppe stoppt. Zwei Personen zerren den Jungen ins Auto. Der Neunjährige schreit verzweifelt um Hilfe, doch seine erwachsenen Begleiterinnen werden geschlagen und mit Reizgas traktiert. Dann braust der Mietwagen davon.

Gemietet hat ihn Beata Pokrzeptowicz, Daniels leibliche Mutter, von seinem Vater seit sechs Jahren geschieden. Der Vater ist sicher: Beata hält sich mit Daniel irgendwo in Polen versteckt. Der Verdacht liegt nahe, gibt doch die einstige Lektorin der Bielefelder Universität seit einigen Wochen immer wieder Interviews im polnischen Fernsehen und prangert an, was in Polens Öffentlichkeit für Empörung sorgt: „Die deutschen Behörden wollen mein Kind germanisieren.“

Nicht zum ersten Mal erhebt die Mutter diesen Vorwurf. Schon 2006 hatte sie in polnischen Medien behauptet, das Jugendamt Mönchengladbach verbiete ihr, mit ihrem Kind polnisch zu sprechen. In der damaligen rechtsnationalen Regierung Kaczynski fand sie mit der Anschuldigung Gehör, wurde sogar vom Außenminister empfangen. Unerwähnt blieb die Versicherung des Mönchengladbacher Jugendamts gegenüber dem polnischen Generalkonsul und dem NRW-Familienministerium, man begrüße, „dass Eltern, die unterschiedliche Muttersprachen haben, mit ihrem Kind in der jeweiligen Muttersprache sprechen“.

Dirk Rütten, Sprecher der Stadt Mönchengladbach erinnert sich gut an den Fall: „Im Klartext konnten wir der Mutter schon deshalb das Polnischsprechen nicht verbieten, weil sie ihren Sohn zu dieser Zeit gar nicht besuchte.“

Daniels Vater hatte nämlich durchgesetzt, dass Beata ihren Sohn nur unter Aufsicht sehen sollte. „Wochenlang war Daniel verstört von den Besuchen bei ihr zurückgekommen, hatte Alpträume“, erzählt der Vater. Als der Achtjährige vor einem Besuchswochenende in der Schule zusammenbrach, ging der Vater vor Gericht. Seiner Lehrerin hatte Daniel sich anvertraut. „Die Mutter setzte ihn unter Druck, wollte ständig hören, dass er lieber bei ihr sei.“

Das damalige Urteil ist nur einer von mehr als 100 richterlichen Beschlüssen gegen Beata Pokrzeptowicz. Die hatte sich zwei Jahre lang mehr oder minder friedlich das Sorgerecht mit ihrem Ex-Mann geteilt, bis sie 2003 mit Daniel nach Danzig verschwand. Acht Monate dauerte es, bis zwei polnische Gerichte dem Vater das Sorgerecht zuerkannt und ein drittes die Mutter wegen Entführung verurteilt hatte. Dann kam der inzwischen Fünfjährige an den Niederrhein zurück.

Knapp vier Jahre lang sahen sich Mutter und Sohn alle zwei Wochen, auch die Hälfte seiner Schulferien verbrachte Daniel bei Beata – bis zum Zusammenbruch 2006. Danach ordnete das Amtsgericht Mönchengladbach den so genannten begleiteten Umgang an – Beata sollte ihren Sohn in Gegenwart von Betreuern des Jugendamts sehen. Doch zu solchen Besuchen kam sie nie. „Stattdessen zweifelte sie die Rechtmäßigkeit der Gerichtsurteile an, behauptete, unsere Mitarbeiter seien nicht qualifiziert, und Daniel würde von der Partnerin seines Vaters misshandelt“, so Dirk Rütten.

Der Vater unterdessen engagierte eine Polnischlehrerin, damit Daniel seine Muttersprache nicht vergisst. „Das gehört zu seiner Biografie, ich wollte nie, dass er den Kontakt zu seinen polnischen Verwandten verliert“, sagt der Vater, der selbst während seiner Ehe polnisch lernte und keine Ressentiments gegen Land und Leute hegt. „Das ist kein deutsch-polnischer Konflikt, sondern eine Privatsache, die offensichtlich politisiert wird.“

Der internationale Haftbefehl, mit dem Beata Pokrzeptowicz seit der Entführung in Düsseldorf gesucht wird, gilt auch in Polen. Daniels Vater hat „keinen Zweifel, dass die dortigen Behörden tun, was zu tun ist, wenn sie sie finden“. Doch gerade deshalb fürchtet er auch, dass sein Sohn in einem tristen Versteck hausen muss. „Ich appelliere an Beate: Bitte lass Daniel nach Hause fahren.“ *Name geändert


Polen fühlen sich von deutschen Jugendämtern diskriminiert



Der Vorsitzende des Petitionsausschusses des Europäischen Parlaments, Marcin Libicki (PiS) Foto: Europäisches Parlament

POSEN. Der Petitionsausschuß des Europäischen Parlaments bereitet gegenwärtig auf Druck Polens einen Bericht vor, der sich mit angeblich diskriminierenden Anordnungen deutscher Jugendämter befaßt. Der Bericht solle im Januar 2009 veröffentlicht werden. Das gab der Vorsitzende des Ausschusses, der polnische Europa-Abgeordnete Marcin Libicki von der PiS-Partei, in Posen bekannt.

Nach Auffassung Libickis, der Mitglied der Fraktion Union für das Europa der Nationen ist, gingen die Maßnahmen deutscher Jugendämter weit über die „Sorge um das Kindeswohl“ hinaus. Besonders augenfällig sei das bei Entscheidungen, die das Sorge- und Umgangsrecht für Kinder aus geschiedenen binationalen Ehen betreffen.

Hintergrund ist die große Zahl von Petitionen – Libicki sprach gegenüber der polnischen Tageszeitung Rzeczpospolita von über 200 –, die seit Ende 2005 den Petitionsausschuß des Europaparlaments in dieser Angelegenheit erreichten.

Aufregung in Polen

Libicki beklagte gegenüber der Rzeczpospolita die Bevorzugung des jeweiligen deutschen Elternteils durch deutsche Familiengerichte und Jugendämter, die gleichzeitig dem ausländischen Elternteil einen Großteil der Rechte abnähmen. „Eine besondere Verletzung europäischen Rechts ist die Nichtzulassung von sogenanntem begleitetem Umgang in einer anderen Sprache als der deutschen.“

Der konservative Europa-Abgeordnete arbeitet zur Zeit daran, daß der Petitionsausschuß mit dem Bericht eine Plenardebatte initiiert, die eine Resolution zur Folge hat. Den deutschen Europa-Abgeordneten warf er vor, Druck ausgeübt zu haben, um eine Entschließung zu verhindern.

„Der Petitionsausschuß bereitet nun einen Bericht vor, für den nicht die Zustimmung aller politischen Gruppierungen notwendig ist“, sagte der Ausschußvorsitzende Libicki.

Schlagwort der „Germanisierung“

Immer wieder sorgen Meldungen im östlichen Nachbarland für Aufregung, die davon handeln, polnischen Elternteilen werde der Umgang mit ihren Kindern in polnischer Sprache von deutschen Jugendämtern verboten. Schnell fällt da das Schlagwort der „Germanisierung“.

Der Fall einer polnischen Mutter, die ihren neunjährigen Sohn, der bei ihrem geschiedenen deutschen Ehemann lebte, entführt hat und untergetaucht ist, beschäftige dieser Tage die polnische Öffentlichkeit, sogar die Nachrichtensendung des staatlichen polnischen Fernsehens TVP berichtete darüber. Indessen sind den deutschen und polnischen Behörden insgesamt lediglich acht umstrittene Fälle bekannt.

http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display.154+M50e209fe0f5.0.html
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