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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Entschädigung für ehemalige Heimkinder

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Autor Beitrag
Martin MITCHELL
Gast
New PostErstellt: 28.04.19, 03:16  Betreff:  Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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CBG - Coordination gegen BAYER-Gefahren
( Siehe WIKIPEDIA @ de.wikipedia.org/wiki/Coordination_gegen_Bayer-Gefahren )

Pressemitteilung der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) vom 11.04.2019

WEITERVERBREITUNG und WIEDERGABE über RADIO UTOPIE @
www.radio-utopie.de/2019/04/26/cbg-reicht-gegenantrag-zu-arznei-versuchen-ein/?fbclid=IwAR35BKhAJT6WD8pHaqXHaTprFLNdgucn-ckjqf3LZlwGHoZR5Dt-otvHLPo


( RADIO UTOPIE: Anschrift: Radio Utopie, c/o Neun, Postfach 510420, 13364 Berlin; 030/76743552 ---
Redaktion:
Info[at]radio-utopie.de | Verantwortlicher gemäß § 6 MDStV: Daniel Neun, Postfach 510420, 13364 Berlin;
Info[at]radio-utopie.de | Gerichtsort: Berlin ) :


ORIGINAL/QUELLE DER INFO: CBG - Coordination gegen BAYER-Gefahren @ www.cbgnetwork.org/7407.html :

    Zitat:
    .
    Presse-Information CBG 11.04.2019

    CBG reicht Gegenantrag zu Arznei-Versuchen ein

    Betroffene fordern Entschädigung

    Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) hat einen weiteren Gegenantrag zur BAYER-Hauptversammlung am 26. April 2019 eingereicht. Er fordert die Nicht-Entlastung des Aufsichtsrats. In der Begründung konzentriert sich die CBG auf die unethischen Medikamenten-Versuche an Heimkindern, die BAYER vorgenommen hat. Auch wenn diese zurückliegen, so trägt der Aufsichtsrat Verantwortung für den skandlösen Umgang des Konzerns mit den Entschädigungsforderungen der Betroffenen.

    BAYER hat, so zeigen die medizinhistorische Forschungen der Pharmazeutin Sylvia Wagner, von 1955 bis zur gesetzlichen Regelung des Zulassungsverfahrens im Jahre 1978 Arzneien in Kinderheimen und jugendpsychiatrischen Einrichtungen testen lassen. In der jugendpsychiatrischen Abteilung des Landeskrankenhauses Schleswig etwa erprobten MedizinerInnen für den Konzern das Neuroleptikum MEGAPHEN als Therapeutikum gegen zu „zappelige“ SchülerInnen. Weder die Kinder und Jugendlichen noch ihre Erziehungsberechtigten haben damals ihre Einwilligung zu den Medikamenten-Erprobungen erklärt. Nach Ansicht von WissenschaftlerInnen verstieß dieses Vorgehen schon gegen damalige ethische Standards.

    Nicht zuletzt deshalb melden sich seit einiger Zeit die Betroffenen zu Wort. „Wir verlangen vom BAYER-Konzern, dass er uns Entschädigungen zahlt. Das Unternehmen hat Millionen-Profite gemacht mit den Medikamenten, die es ohne unsere Zustimmung an uns getestet hat. BAYER muss seiner moralischen Verantwortung uns gegenüber gerecht werden“ so Eckhard Kowalke, Vorsitzender des Vereins ehemaliger Heimkinder Schleswig-Holstein. Auf bisherige Kontaktversuche von Heimkindern, an denen medizinische Experimente durchgeführt wurden, reagierte der Leverkusener Multi überhaupt nicht. „Ich habe alle Pharma-Firmen, die Versuche angeordnet haben, kontaktiert – nur BAYER hat nicht geantwortet“, kritisiert der Geschädigte Franz Wagle.

    Die Coordination gegen BAYER-Gefahren hat bereits im Jahr 2017 eine Kampagne zu den Medikamenten-Versuchen initiiert und wird auch über die Hauptversammlung hinaus gemeinsam mit den Betroffenen weiter daran arbeiten, den BAYER-Konzern zu veranlassen, Verantwortung für dieses dunkle Kapital seiner Vergangenheit zu übernehmen.

    Der Skandal um die unethischen Menschenversuche wird auch auf der aktuellen Hauptversammlung des BAYER-Konzerns von den Kritischen AktionärInnen der CBG und anderen thematisiert werden. BAYER-AktionärInnen, die nicht zur Hauptversammlung kommen, fordert die CBG auf, ihre Stimmrechte an die Kritischen CBG-AktionärInnen zu übertragen. Bitte rasch melden unter 0211 – 26 11 210 (Roman Achmatow) oder
    info2[at]CBGnetwork.org. Je mehr (Klein)AktionärInnen ihrem Unmut Luft machen, umso besser für Mensch und Umwelt.

    .

HINWEIS: Der letzte Absatz wird in dieser gedruckten RADIO UTOPIE-Wiedergabe von den Redakteuren weggelassen.


#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Martin MITCHELL
Gast
New PostErstellt: 02.05.19, 09:26  Betreff:  Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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KOMISCH – ein wichtiger Beitrag ist aus dem Forum HILFERUF.DE spurlos verschwunden !

Die Internet-Suchmaschinen zeigen an, dass an dieser Stelle

@
www.hilferuf.de/forum/sonstiges/264832-humanexperimente-in-der-brd-nicht-nur-an-heimkindern-aber-der-gesamten-bev%C3%B6lkerung.html

ein Beitrag existiert (bzw. am Montag, 25.03.2019, um 03:32 Uhr, dort getätigt wurde), ein Beitrag, der

»
Humanexperimente in der BRD nicht nur an Heimkindern aber der gesamten Bevölkerung«

»
Alle noch lebenden OPFER VON MENSCHENVERSUCHEN IN WESTDEUTSCHLAND müssen, meines Erachtens, angemessen entschädigt werden.«

betitelt ist ( mit dem ich auch dort, an diesem Datum, einen diesbezüglichen Thread eröffnet hatte ! ).

Nur ist dieser Beitrag jetzt nicht mehr dort zu finden.

Der Beitrag ist doch nicht etwa gelöscht worden – oder ?

Warum würde jemand solch einen wichtigen Beitrag löschen wollen ? - frage ich mich.


Die Löschaktion seitens den Betreibern von HILFERUF.DE, soll wohl verhindern, dass die Bevölkerung an diese damaligen Fakten erinnert wird, oder ?


#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Martin MITCHELL
Gast
New PostErstellt: 03.05.19, 06:12  Betreff:  Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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Noch am selben Tag nach einer Verweildauer von nur ein paar Stunden ! war dieser Beitrag von den Betreibern des HILFERUF.DE-Forums gelöscht worden:

Martin MITCHELLBeitrag getätigt am Montag, 25.03.2019, um 03:32 Uhr
--------------------------------------------------------------------------------
Registriert seit:12.10.2013 ; Beiträge: 4 ; Dank erhalten: 2

HILFERUF.DE @
www.hilferuf.de/forum/sonstiges/264832-humanexperimente-in-der-brd-nicht-nur-an-heimkindern-aber-der-gesamten-bev%C3%B6lkerung.html#post3692941 :


NEUER THREAD ERÖFFNET Montag, 25.03.2019, um 03:32 Uhr:

»Humanexperimente in der BRD nicht nur an Heimkindern, aber der gesamten Bevölkerung!«

    Zitat:
    .
    ● Humanexperimente in der BRD nicht nur an Heimkindern, aber der gesamten Bevölkerung!

    .
    Alle noch lebenden OPFER VON MENSCHENVERSUCHEN IN WESTDEUTSCHLAND müssen, meines Erachtens, angemessen entschädigt werden.

    .
    Klare Anzeichen der Ideologie und Denkweise westdeutscher Doktoren und der westdeutschen Pharma-Industrie zu Medikamententests und Menschenversuchen über den Zeitraum von ungefähr 1949 bis ungefähr 1978.

    Und das macht, meines Erachtens, auch deutlich warum solche Medikamententests und Menschenversuche auch vielfach in Heimen und Anstalten an nicht einwilligungsfähigen Schutzbefohlenen durchgeführt wurden.

    Man war also erst garnicht daran interessiert von Probanden eine Einwilligung einzuholen.

    All solche Medikamententests und Menschenversuche an der Bevölkerung,
    im »Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland«, ob an Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen, sollten damals weitgehend heimlich durchgeführt werden.

    Sehr, sehr, sehr langer und aufschlußreicher Artikel zu diesem Thema im


    .
    SPIEGEL-ONLINE

    DER SPIEGEL 37/1978

    11.09.1978


    ( Am besten wäre es natürlich wenn man eines gedruckten Exemplars habhaft werden könnte und daraus Photokopien des Artikels machen könnte. )

    QUELLE: www.spiegel.de/spiegel/print/d-40605566.html :

      Zitat:
      .
      DER SPIEGEL

      11.09.1978

      Menschenversuche in deutschen Krankenhäusern

      Experiment gelungen, Patienten tot

      Mit Millionenaufwand läßt die westdeutsche Pharma-Industrie, exportstärkste der Welt, an Patienten neue Medikamente ausprobieren -- zuweilen mit tödlichem Ausgang und oft ohne Nutzen für die Arzneimittel-Sicherheit. Die Versuchspersonen sind über die Risiken der Tests, die Kranke noch kranker machen können, nur selten vollständig informiert; Forschungsberichte lesen sich oft, als hätten Frankensteins Schüler sie verfaßt. Jetzt beschuldigt ein Rechtsprofessor die Experimentatoren krimineller Handlungen. Sein Urteil: „Vorsätzliche Tötung“.
      .

    Wer einen gut formatierten relevanten Großteil dieses SPIEGEL-Berichts im HEIMKINDER-FORUM.DE lesen möchte, kann sich schon mal dort hin begeben:

    heimkinder-forum.de/v4x/index.php/Thread/18400-Medikamententests-an-Heimkindern-in-WESTDEUTSCHLAND/?postID=582344#post582344

    [ Leider ist das HEIMKINDER-FORUM.DE seit dem 26.0.3.2019 vollständig offline ---- Als Alternative für diesen Link habe ich daher seither, wo notwendig und möglich, folgenden Link angegeben: www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/viewtopic.php?p=1742#p1742 ]

    .
    #compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)

    .
    STICHWORTE: Humanexperimente, Menschenversuche, Menschenverbrechen, Versuchspersonen, Krankenhäusern, Heimen, Anstalten, Behindertenheimen, Psychiatrien, Probanden, Heimkinder, Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen, Patienten,
    .


#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Martin MITCHELL
Gast
New PostErstellt: 03.05.19, 13:17  Betreff:  Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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Jetzt hier in Bezug auf das Bundesland Niedersachasen.

Ärzte Zeitung

www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/medizinethik/article/985649/niedersachsen-studie-zeigt-eklatante-verstoesse-versuchen-heimkindern.html?fbclid=IwAR0KlAl5qD9W93rtdr7f8NToQZoCi0cbDpEhpYWX9YgaM06RadqMc1fr1eU :

    Zitat:
    .
    Ärzte Zeitung online, 02.05.2019

    Studie offenbart

    Eklatante Verstöße bei Versuchen an Heimkindern

    Heimkinder in Niedersachsen waren bis zum Jahr 1978 Opfer von Impf- und Medikamentenversuchen. Die Aufklärung ist schwierig, die Zahl der Betroffenen noch immer unklar.

    Von Christian Beneker

    HANNOVER. Neuroleptika, Antidepressiva, Bromverbindungen, Barbiturate, Antiandrogene, Antiepileptika oder Vitaminderivate: An niedersächsischen Heimkindern wurden zwischen 1945 und 1978 in mindestens 18 Versuchsreihen Medikamentenversuche sowie Impfversuche vorgenommen.

    „Bei den Studien wurde gegen ethische und fachliche Standards verstoßen“ – so eines der Ergebnisse des Forschungsprojektes der Robert-Bosch-Stiftung, das das Land Niedersachsen 2017 in Auftrag gegeben hat.

    Medikamenten- und Impfversuche wurden demnach an den kinderpsychiatrischen Abteilungen des Psychiatrischen Krankenhauses Wunstorf und der Universität Göttingen, der Kinderklinik der Universität Göttingen, den Rothenburger Anstalten und im heilpädagogischen Kinder- und Jugendheim Brunnenhof in Rehburg-Loccum vorgenommen, teilte das Land Niedersachsen mit.

    Kinder in dieser Einrichtung wurden auch Impfversuchen (Polio-Impfungen) unterzogen. Wie viele Kinder betroffen waren, sei noch nicht zu ermitteln, „da nicht alle Studien identifiziert werden konnten, hieß es.

    Insgesamt ist unklar, ob die Eltern oder Sorgeberechtigte vor den Studien immer aufgeklärt und nach ihrem Einverständnis befragt wurden.

    „Bei einigen Arzneimittelversuchen ist mindestens gegen bereits zum damaligen Zeitpunkt vorhandene ethische und fachliche Standards verstoßen worden“, sagt Dr. Christine Hartig, Wissenschaftlerin am Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung (IGM).


    Unklar, ob Kinder geschädigt wurden

    In mehr als einem Drittel der aufgefundenen Studien „wurde ein Arzneistoff gefunden, der noch nicht auf dem Markt war“, so die Ergebnisse. Ob die Präparate immer zu Heilversuchen benutzt wurden, habe sich zudem nicht eindeutig feststellen lassen.

    Andererseits: Dass die Kinder mit Präparaten sediert werden sollten, ließ sich auch nicht nachweisen. „Dies wäre auch nach damaliger Rechtslage als Straftat zu werten“, heißt es im Bericht. Ob Kinder durch die Medikamentenstudien geschädigt wurden, hat die Untersuchung nicht ergeben.

    „Der Blick auf diese noch gar nicht so lang vergangenen Vorfälle gibt Anlass, auch heutige Schutzsysteme für Menschen in Obhut von öffentlicher Verwaltung und die Dynamik von Arzneimittelforschung kritisch zu hinterfragen“, sagte Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann (
    SPD).

    Die wissenschaftliche Aufarbeitung sei auch für Betroffene sehr wichtig. „Ihnen gegenüber sind wir verpflichtet, die damaligen Vorgänge transparent und vollständig aufzuklären.“

    Die Wissenschaftlerinnen Dr. Sylvelyn Hähner-Rombach und Dr. Christine Hartig werteten unter anderem Veröffentlichungen zu Arzneimittel- und Impfstudien aus, sowie Dokumente aus Unternehmensarchiven und Akten aus staatlichen Einrichtungen des Landes Niedersachsen.

    In einem zweiten Schritt sollen Heim- und Krankenakten ausgewertet werden, um zu ermitteln, wie viele Kinder tatsächlich betroffen waren.


    Auch andere Bundesländer haben vergleichbare Studien über Medikamentenversuche in Auftrag gegeben. [ Siehe @ www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/article/930168/landschaftsverband-rheinland-umgang-medikamenten-kinderheimen-aufarbeiten.html ]

    .


#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Martin MITCHELL
Gast
New PostErstellt: 06.05.19, 10:16  Betreff:  Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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Jetzt hier in Bezug auf das Bundesland Nordrhein-Westfalen.

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Dieser umfangreiche Bericht erschien schon vor mehr als zwei Jahren; die meisten Betroffenen waren sich dessen aber garnicht bewußt.

    Zitat:
    .
    Frankfurter Allgemeine Zeitung, SAMSTAG, 19. NOVEMBER 2016, NR. 271 - SEITE 3 - Politik

    [ Der Artikel füllt die gesamte „SEITE 3“ dieser Ausgabe dieser Tageszeitung ] [ Online ist der Artikel jedoch nirgens aufzuspüren. ] [ Dieser Artikel sollte, meines Erachtens, keinem Betroffenen vorenthalten bleiben. ]

    [ Zu dem Autor dieses FAZ-Artikels, Reiner Burger, siehe
    WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Reiner_Burger ]

    Autor: Reiner Burger


    Die Tabletten-Kinder

    Medikamente wurden noch bis in die siebziger Jahre an Heimkindern und „milieugeschädigten“ Jugendlichen getestet. Ohne Rücksicht auf die Nebenwirkungen.

    [ Artikel mit vier Fotos --- eins davon mit der Beschriftung: Die tägliche „Dröhnung“: Heimarzt Waldemar Strehl auf einem Bild von 1959Foto Franz Sales Hausʹ Wilhelm Strickum ]

    Tabletten, Tabletten, Tabletten. „Wir bekamen immer für irgend etwas Medikamente.“, erinnert sich Anton Turinsky [ Karl-Anton Turinsky ! ]. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder kam er 1955 ins Franz Sale Haus in Essen, ein katholisches Heim für behinderte und auffällige Kinder. Ihre Mutter hatte psychische Probleme, ihr Vater fühlte sich mit den zappeligen Zwillingen überfordert. Es hieß, wir hätten erblich bedingt eine Belastung, wurden von Heim zu Heim im Rheinland herumgereicht. Damals hatte man ganz schnell den Stempel ,Schwachsinnʻ.“ Gerade fünfeinhalb waren die beiden, als sie schließlich das Sales-Haus aufnahm. „Manche besonders unruhigen Kinder bekamen morgens, mittags, abends Pillen. Sie wussten schon, wenn sie sich in Reih und Glied aufzustellen hatten“, erzählt Turinsky. „Die Schwestern kamen mit einem Serviertablett, auf dem die Medikamente lagen. Dann wurde noch in den Mund geschaut, ob man die Pille wirklich geschluckt hatte. Tabletten gehörten für uns Heimkinder zum Alltag.“

    Anton Turinsky war erschüttert, als er vor wenigen Wochen eine Liste des damaligen Heimarztes Waldemar Strehl zu Gesicht bekam. Unter dem Datum 28. Januar 1958 führte der Mediziner detailliert Protokoll über den experimentell-hochdosierten Einsatz des kurz davor vom Pharmahersteller Merck auf dem Markt eingeführten Neuroleptikums Decentan an 29 Bewohnern des Heimes, die meisten von ihnen im Alter von fünf bis dreizehn Jahren. Die Nebenwirkungen waren dramatisch. Bei mehreren Probanden vermerkte Dr. Strehl Blick-, Starr und Schreikrämpfe. „Zunge war wie gelähmt“, heißt es bei einem Jungen, bei einem anderen: „Nach erneuter Behandl. mit 8 mg (4 Tabl.) Schrei- und Blickkrämpfe, Torsionsspasmen, Meningismus“. Neben dem Namen des damals acht Jahre alten Anton Turinsky finden sich ähnliche schockierende Einträge.

    Die Pharmazeutin Silvia Wagner stieß bei ihren Recherchen auf die Strehl-Liste. Wagner schreibt derzeit ihre Doktorarbeit über Arzneimittelstudien an Heimkindern. Sie wertete zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen aus den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren aus und recherchierte im Bundesarchiv oder bei Pahrmaunternehmen wie Schering und den ehemaligen Behringwerken. „Besonders offen und hilfreich war man bei Merck in Darmstadt“, sagt Wagner. „Während andere Unternehmen ihre Unterlagen teilweise schon vernichtet haben, ist bei Merck alles vorbildlich abgelegt, deshalb konnte ich auch die Liste von Dr. Strehl finden.“

    Vor kurzem veröffentlichte Wagner eine Vorstudie mit ihren bisher wichtigsten Ergebnissen über dieses, wie sie formuliert, „unterdrückte und verdrängte Kapitel der Heimgeschichte. Wagner fand Belege für etwa fünfzig Versuchsreihen mit Kindern in Heimen in ganz Deutschland zwischen 1957 und 1972. In keinem einzigen Fall stieß sie auf Hinweise, dass die Betroffenen oder ihre Eltern vorab um ihre Einwilligung gefragt worden wären. Nach ihren Recherchen ist die Pharmazeutin überzeugt, dass seinerzeit viele neue Medikamente auch an Heimkindern getestet wurden. „Diese Funktionalisierung von Kindern und Jugendlichen zu Versuchpersonen stellt eine Form von Gewaltanwendung dar, die jene Gewalt ergänzte und unterstützte, die sie in ihren Heimen ohnehin schon erfuhren“, sagte Wagner. „Sie wurden unter Missachtung ihrer Bedürfnisse und Rechte zu bloßen Forschungsobjekten degradiert.

    Zumindest in einem, schon 2011 von Bochumer Historiker Uwe Kaminsky entdeckten Fall geschah das sogar mit Billigung der Behörden: 1966 fand im Heim Neu-Düsselthal in Düsseldorf eine Psychopharmaka-Versuchsreihe mit „schwererziehbaren“ Kindern statt. Verabreicht wurde ihnen das Neuroleptikum Truxal der Troponwerke. Die zuständigen Landesbehörden hatten zunächst Bedenken: Sie bezweifelten, dass die gewonnenen Ergebnisse für die Heimarbeit relevant seien, und fürchteten den „Widerstand der Eltern der in einer besonderen Testreihe einbezogenen Kinder“. Schließlich einigten sich die Behörden einfach mit dem für den Test verantwortlichen Mediziner von der Rheinischen Landesklinik Düsseldorf darauf, dass es sich bei dem Vorhaben nicht um einen Test „im Sinne eines experimentellen Medikamentenversuchs“ handele. Eine Einwilligung hielt das Landesjugendamt nun nicht mehr für nötig. Schließlich habe das Amt als „Träger von Erziehungsrechten und -pflichten“ an Stelle der Eltern die „bestmögliche Hilfe“ zu gewährleisten.

    Noch Anfang der siebziger Jahre fand unter ebendiesen Vorzeichen in der Rheinischen Landesklinik für Jugendpsychiatrie Viersen-Süchteln eine Studie mit dem Neuroleptikum Dipiperon statt, das das Pharmaunternehmen Janssen zur Verfügung gestellt hatte. Bei den Probanden handelte es sich überwiegend um „milieugeschädigte Kinder, die aus sehr ungünstigen sozialen Verhältnissen“ stammten. Sie waren zwischen zwölf und vierzehn Jahre alt. Die Ärzte nahmen „hirnorganische Störungen und milieureaktive Störungen“ an, wie es in Unterlagen von damals heißt.

    Im Landeskrankenhaus in Schleswig wurde ebenso wie in den Bodelschwinghschen Anstalten Bethel (Bielefeld) vor Markteinführung das Medikament Encephabol anfang der sechziger Jahre auch an Epilepsie-Patienten im Kindesalter gestestet. Die Mediziner setzten damals große Hoffnungen in neue Medikamente, beschränkten sich die Behandlungsmöglichkeiten von Epilepsien doch lange im Wesentlichen auf Brompräparate. Erst später wurden Fortschritte mit anderen Arzneimitteln erzielt. Über „38 ausgiebig geprüfte Fälle“, in denen er das Mittel mit Testbezeichnung B6/II eingesetzt hatte, berichtete der in Bethel zuständige Arzt an Hersteller Merck. Nach Durchsicht eigener Akten geht Bethel davon aus, dass keine rechtskräftige Einwilligung der gesetzlichen Vertreter der Kinder vorlag. „Wenn dem tatsächlich so ist, hat es sich bei den Versuchen schon damals um Grundrechtsverstöße gehandelt“, sagt Günther Wienberg vom Vorstand der Bodelschwinghschen Stiftungen. Bethel werde das Thema „Medikamentenvergabe, Medikamentenversuche und Zusammenarbeit mit der Pharmaindustrie“ umfassend aufarbeiten.

    Sabine Bernschneider-Reif hat sich ein Aktenkonvolut auf ihrem antiken Arbeitstisch parat gelegt. Bernschneider-Reif ist Leiterin der Abteilung Corporate History von Merck. Das älteste chemisch-pharmazeutische Unternehmen in der Welt ist sehr geschichtsbewusst. Zur Abteilung Unternehmensgeschichte zählen ein Museum, eine historische Bibliothek und eben ein großes Archiv, das Medizin- und Wissenschaftshistoriker aus dem In- und Ausland schätzen. „Wir unterstützen selbstverständlich auch die Aus- und Aufarbeitung des Heimkinder-Themas“, sagt Bernschneider-Reif. Sie nimmt die Liste des Essener Heimarztes Dr. Strehl aus dem Konvolut. Die Pharmazeutin und Historikerin schüttelt den Kopf, als sie die Ergebnisse der Anwendungen des Essener Heimarztes noch einmal liest. Vieles bleibt auch für Bernscheider-Reif ein Rätsel. Nach welchen Kriterien wählte der Mediziner seine Probanden aus? War die hohe Dosierung Willkür? Welche Beziehung bestand überhaupt zwischen Merck und dem Mediziner? „Grundsätzlich ist es wichtig das gesamte Thema im Kontext des historischen Erfahrungsraums zu sehen“, sagt Bernscheider-Reif.

    Tatsächlich ist aus heutiger Sicht undenkbar, was damals Rechtslage und gängige Praxis war. Es gab seinerzeit noch kein Zulassungsverfahren für Medikamente. Wie bei der pharmakologischen Prüfung gab es in den fünfziger Jahren auch für klinische Studien keine verbindlichen Regelwerke, vielmehr lagen Umfang und Ausgestaltung des Verfahrens praktisch im Ermessen von Ärzten und pharmazeutischer Industrie. Selbst nach Inkrafttreten des Arzneimittelgesetzes im Jahr 1961 gab es kein vorgeschriebenes Zulassungsverfahren. Das änderte sich erst 1976. Bis dahin handelte es sich bei den „Prüfberichten“ von Kliniken und niedergelassenen Ärzten oft um unsystematische Rückmeldungen mit Allgemeinformeln und nicht selten einfach nur um wohlfeile Unbedenklichkeitbescheinigungen. Hatte ein Unternehmen alle notwendigen Unterlagen eingereicht, war das Bundesgesundheitsamt verpflichtet, ein neues Medikament zu registrieren, auch wenn es nicht wirksam oder gar gesundheitlich bedenklich war.

    Die Mediziner hatten für sich in Anspruch genommen, selbst festlegen und steuern zu können, welche Arzneimittel von Nutzen sind und welche nicht, schreibt der Historiker Niklas Lenhard-Schramm in seinem im Sommer [
    2016] vorgelegten Standardwerk über den Contergan-Skandal. Im Fall Contergan hatte das zur Folge, dass sich kaum ein Mediziner an die Behörden wandte, als erste gravierende Nebenwirkungen bekannt geworden waren. Lenhard-Schramm bezeichnete das als Genehmigungspraxis „im Sinne eines Laissez-faire“.

    Wie ungeordnet das Überprüfungsprozedere für neue Medikamente ablief, lässt sich bei Decentan exemplarisch nachzeichnen. Unter der Bezeichnung „T57“ wurde die Arznei in verschiedenen Kliniken getestet – darunter auch die Kinderstation der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren im bayrischen Allgäu oder das Hapheta-Heim im nordhessischen Treysa. Mit Blick auf die Markteinführung am 1. Dezember 1957 wandten sich Vertreter der „Wissenschaftlichen Abteilung“ von Merck an weitere Krankenhäuser, Universitätskliniken und niedergelassene Ärzte. Noch in einem „Sammelbericht Berlin“ von Ende Januar 1958, heißt es trotz der „insgesamt zahlreichen Fälle an vielen Prüfstellen“ ergebe sich, „wie zu erwarten war, kein einheitliches Bild über Indikationen, Dosierungen, Wirksamkeit, Nebenerscheinungen“. In jenen Tagen besuchte auch ein Merck-Vertreter Dr. Strehl im Essener Franz Sales Haus, nahm vermutlich die Liste entgegen und ließ sich „die für uns sehr deprimierenden Ergebnisse“ ausführlich darlegen. Er habe nicht verschwiegen, dass er die von Strehl gewählte Dosierung „für viel zu hoch“ halte, heist es im Besuchsprotokoll des Merck-Vertreters. Strehl sei „offenbar an medikamentösen Nebenwirkungen bei seinen Zöglingen“, bei denen es sich zumeist um Patienten mit „erethischem Schwachsinn“, also Unruhezustände handelte, „einiges gewöhnt“. Für die Einführung in der Heimpraxis halte Strehl Decentan für nicht geeignet, heißt es in dem Protokoll. Trotzdem setzte der Mediziner den Einsatz dann in geringerer Dosierung fort. Im März 1958 berichtete ein Merck-Vertreter dann über „gute Erfolge“ an seine Zentrale in Darmstadt. Strehl arbeite nun mit Vier-Milligramm-Tabletten in der Dosierung 3- 5-mal täglich und habe die Acht-Milligramm-Tabletten abgesetzt. „Die Schwestern des Hauses fordern laufend die 4-mg-Dragees nach, da sie somit endlich Ruhe auf den Stationen haben und die Kinder auch tadellos schulfähig gehalten werden.“

    Ein Merck-Sprecher legt wert auf die Feststellung, das sein Unternehmen seinerzeit nicht rechtswidrig gehandelt habe. „Daher stellt sich die Frage nach Wiedergutmachung nicht. Sollten sich Dritte nicht entsprechend der Gesetzeslage verhalten haben, bedauern wir das selbstverständlich.

    Das [
    katholische] Franz Sales Haus in Essen ist viel mehr als ein Haus – es ist [wie das evangelisch-lutherische Bethel in Bielefeld - MM] eine kleine Stadt für Menschen mit geistigen, psychischen und mehrfachen Behinderungen. In der katholischen Einrichtung gibt es [heute - MM] einen Biobauernhof und das moderne Hotel „Franz“, in dem Bewohner mitarbeiten und [heute - MM] gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben genießen. Über die Grenzen Essens hinaus als besonders gelungenes Beispiel für Inklusion gilt der [seit 10. Mai 1978 bestehende - MM] Sportsverein „DJK Franz Sales Haus“ in dem Menschen mit und ohne Behinderung Sport treiben. Als vorbildlich gilt das Haus auch im Umgang mit seiner eigenen Geschichte. Als vor einigen Jahren erstmals über die skandalöse Pädagogik in vielen Heimen in der Nachkriegszeit, die Misshandlungen und den sexuellen Missbrauch von Heimkindern berichteten, zählte das Sales-Haus zu den ersten Einrichtungen, die unabhängige Forscher mit einer Aufarbeitung beauftragten. 2012 legte der Historiker Bernhard Frings von der Ruhr Universität Bochum seine Studie vor. Hinweise auf einen Medikamententest fand der Forscher im Heimarchiv damals nicht.

    Umso mehr wurde Heimdirektor Günther Oelscher nun von den neuen Rechercheergebnissen überrascht. „Wir werden auch diese Frage von unabhängigen Wissenschaftlern aufklären und einordnen lassen und unsere Aufarbeitung vervollständigen“, verspricht Oelscher. Im Dezember [
    2016] will das Kuratorium des Hauses einen entsprechenden Beschluss fassen. Wie die Bodelschwinghschen Stiftungen in Bethel will auch das Sales-Haus an einem Forschungsprojekt der nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) teilnehmen.

    Steffens hat die Verantwortlichen aller nordrhein-westfälischen Einrichtungen, in denen es nach bisherigem Kenntnisstand zu Medikamententests an Heimkindern gekommen ist, am 25. November [
    2016] in ihr Ministerium zu einem Treffen eingeladen. „Klar ist, dass die eigentliche Aufarbeitung und Dokumentation durch unabhängige Personen erfolgen muss“, sagt Steffens. Nur zu erforschen, was genau damals in den verschiedenen Heimen geschah, reiche aber nicht aus. „Um die Dimension der Geschehnisse mehr als ein halbes Jahrhundert später angemessen bewerten zu können, brauchen wir eine fundierte zeitgeschichtliche Einordnung.“ Den Auftrag für eine Studie zum historischen Kontext und zur rechtlichen Aufarbeitung will das Land vergeben. Das Projekt werde „aber leider Zeit in Anspruch nehmen“.

    Dabei gibt es schon ein ganze Reihe von Grundlagenstudien, die man nur systematisch auswerten muss. Zum rechtlichen Rahmen findet sich viel in der – von Steffens selbst in Auftrag gegeben – Contergan Studie. In einer umfangreichen LVR Studie über die Nachkriegsgeschichte der öffentlichen Heimerziehung im Rheinland schilderte der Historiker Kaminsky vor fünf Jahren, wie es in der Nachkriegszeit allmählich in Mode kam, „schwererziehbare“ Kinder mit Medikamenten zu sedieren: Zum einen ging es darum, bei den Kindern „die pädagogischen Angriffsflächen zu verbreiten“, wie 1967 der Düsseldorfer Landesobermedizinalrat formulierte. Die neuen Mittel galten in der Heimerziehung als Fortschritt. Zum anderen führten die Überbelegung vieler Heime und die unzureichende pädagogische Ausbildung vieler Erzieher zu permanenter Überforderung. Viele Erzieher wussten sich nicht anders als mit körperlicher Gewalt zu helfen.

    „Die Medikamentengabe fanden viele als ,Modernisierung des Erzieherhandelnsʻ weil körperliche Disziplinierungsmaßnahmen bei erziehungsschwierigen Kindern entfallen konnten“, sagt Kaminsky. Er spricht von einer „Medizinierung der Pädagogik“. Die Dokumentenfunde von Silvia Wagner machten deutlich, wie regelmäßig Heimkinder Opfer von Versuchsreihen werden konnten.

    Im Franz Sales Haus herrschte seinerzeit schon deshalb eine „ärztlich-medizinische“ Dominanz, wie Frings in seiner Studie über das Essener Heim schreibt, weil es neben Dr. Strehl keinen Heilpädagogen oder Psychologen gab. Er entschied mit seinen Gutachten weitgehend allein über die Lebenswege der Kinder. Häufig riet er, trotz eigentlich positiver Entwicklung, zum Verbleib der Kinder und Jugendlichen im Heim. Die meisten waren wie Anton Turinsky und sein Zwillingsbruder von einem Amtsarzt oder einer Landesklinik mit der Diagnose „Schwachsinn“, „moralischer Schwachsinn“ oder „erethischer Schwachsinn“, die aus der Zeit des Nationalsozialismus übernommen wurden, nach Essen geschickt worden. Und viele Eltern nahmen das Etikett „Schwachsinn“ in Kauf, weil sie hofften, dass ihr „Sorgenkind“ im Sales-Haus die beste Förderung bekommt.

    Bis zu seinem Wechsel an eine andere Einrichtung im Frühjahr 1969 konnte Strehl im Sales-Haus, schalten und walten, wie er wollte. Sogar zur Bestrafung setzte er laut Friggs Medikamente ein: Immer wieder sollen Zöglingen sogenannte „Betonspritzen“ oder „Kotzspritzen“ verabreicht worden sein, die zu heftigen Erbrechen oder verübergehender Bewegungsunfähigkeit führten.

    Strehl sei für die Schwestern wie ein Heiliger, ein Gott in Weiß gewesen, erinnert sich Anton Turinsky. „Wenn wir untersucht wurden, mussten wir immer in einer Reihe stehen mit nackten Oberkörpern. Die Nonnen ermahnten uns: Keine Widerworte, wenn der Doktor spricht.“ An den Test, auf den er mit zu heftigen Nebenwirkungen reagierte, kann sich Turinsky nicht erinnern, auch nicht an „medikamentöse“ Strafen. „Aber an die tägliche Dröhnung in meiner Kindheit kann ich mich gut erinnern. Zwei Stunden Mittagsschlaf mussten wir täglich machen, damit die Nonnen ihre Ruhe hatten, das ging nur mit Tabletten.“

    Nein, eine Entschuldigung wegen der vielen Medikamente und wegen des Tests mit Decentan an ihm erwarte er nicht, sagt Turinsky. „Von den Verantwortlichen lebt ja niemand mehr.“ Was ihn vielmehr umtreibe, sei das Etikett „Schwachsinn“, dass man ihm damals aufdrückte. Turinsky zieht seinen Lebenslauf aus einer Dokumentenmappe hervor. Als er 1968 das Sales-Haus verließ, machte er eine Bäckerlehre. Später arbeitete er bei einem Konditor in Düsseldorf. Von einer Mehlstauballergie ließ er sich nicht unterkriegen, sondern schulte zum Feinmekaniker um. Bis zu seiner Rente war Turinsky Vorarbeiter, Schichtleiter und Ausbilder in einem High-Tech-Unternehmen beschäftigt. „Ich habe so ziemlich alles gemacht, wofür man mich in meiner Kindheit und Jugend für zu doof gehalten hat.“

    .

Der Artikel umfasst insgesamt ungefähr 18000 Zeichen, einschließlich Leerzeichen.
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Der im obigen Artikel erwähnte und mehrfach zitierte Betroffene Karl-Anton Turinsky kommt auch zu Wort in:

medikamentenversuche-100.pdf
Medikamentenversuche an Heimkindern | Manuskript [
ohne Datum ]
Bericht: Knud Vetten
(ein ARD-Polit-MagazinFAKT“ PDF-Dokument von insgesamt 4 Seiten Länge).

DER WESTEN ( 19.10.2016 ) @
www.derwesten.de/staedte/essen/schreikrampf-und-gelaehmte-zunge-pharmatests-an-heimkindern-id12289864.html

Westdeutsche Allgemeine Zeitung ( 19.10.2016 ) @ www.waz.de/staedte/essen/schreikrampf-und-gelaehmte-zunge-pharmatests-an-heimkindern-id12289864.html?page=2

ZEIT ONLINE ( 09.11.2016 ) @ www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-11/missbrauch-heimkinder-franz-sales-haus-essen-medikamententests/komplettansicht

WELT PANORAMA ( 01.12.2016 ) @ www.welt.de/vermischtes/plus159880279/Schreikraempfe-die-sich-wiederholten-Roter-Kopf.html



#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Martin MITCHELL
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New PostErstellt: 08.05.19, 05:18  Betreff:  Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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Jetzt hier in Bezug auf das Bundesland Niedersachsen.

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Portal der Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA)

HNA @
www.hna.de/lokales/goettingen/medizinversuche-mit-kindern-fuer-goettinger-uni-medizin-ist-vieles-noch-unklar-12183458.html :


Autor: Thomas Kopietz
*1961 in Hameln. Nach dem Studium in Göttingen lange HNA-Berichterstatter in Nordhessen. Seit 2011 Leiter der Göttinger Redaktion.

tko[at]hna.de :


    Zitat:
    .
    Grüne fordern Entschädigung

    Medizinversuche mit Kindern: Für Göttinger Uni-Medizin ist vieles noch unklar

    11.04.19 14:56

    [ FOTO: zeigt Haupteingang zum UNIVERSITÄTSMEDIZIN GÖTTINGEN - UMG | „© Thomas Kopietz/Archiv“ ]


    Göttingen – Die Opfer von Medikamentenversuchen in den ersten Nachkriegsjahrzehnten müssen laut der Grünen im niedersächsischen Landtag schnell und unbürokratisch entschädigt werden.

    Die damals von Kindern und Jugendlichen erlittenen Qualen und das daraus entstandene Leid seien durch nichts wieder gutzumachen, sagt Fraktionschefin Anja Piel. Umso wichtiger sei es, Täter, Mitwisser und beteiligte Pharmaunternehmen zu identifizieren und nach Möglichkeit noch zur Verantwortung zu ziehen. Piel forderte eine weitere Aufklärung. Problematisch sei, dass nicht alles Unrecht dokumentiert worden sei. Opfer könnten sich zudem nicht an jede leidvolle und traumatisierende Erfahrung lückenlos erinnern.

    Ministerin gefordert

    Piel erwartet von Sozialministerin Carola Reimann (SPD), dass sie unabhängig von weiteren Studien schnell einen Vorschlag macht, wie die niedersächsischen Opfer entschädigt werden könnten.

    Hintergrund sind die Ergebnisse einer Studie der Boschstiftung über Medikamentenversuche an Kindern und Jugendlichen in Niedersachsen zwischen 1945 und 1976. Ergebnis: Es gab Medikamenten- und Impfversuche an Heimkindern in den kinderpsychiatrischen Abteilungen des psychiatrischen Krankenhauses Wunstorf und der Universität Göttingen, den Rotenburger Anstalten und im heilpädagogischen Kinder- und Jugendheim Brunnenhof in Rehburg-Loccum.


    Opferzahl unklar

    [ FOTO: „Prof. Claudia Wiesemann Göttinger Medizinethikerin | © UMG/nh“ ]

    So seien an den Mädchen und Jungen Substanzen getestet worden wie Neuroleptika, Antidepressiva, Bromverbindungen, Barbiturate, Antiandrogene, Antiepileptika und Vitaminderivate. Versuche fanden auch mit Polioimpfstoffen statt. Noch ist unklar, wie viele Kinder und Jugendliche betroffen waren, auch, weil die Aktenlage schwierig ist.


    Schwierige Aktenlage

    Dieses Problem der schwierigen Aktenlage und der zurzeit herrschenden Unklarheit benennt auch Prof. Dr. Claudia Wiesemann. Die Leiterin des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) hat die Forscherinnen der Studie unterstützt und den Zugang zu Personal- und Patientenakten gewährt, „soweit diese noch auffindbar waren“.

    Gab es Kooperationen?

    Aus der Quellenlage ist aktuell auch noch nicht ersichtlich, ob und in welcher Form die Kliniken mit Pharmaunternehmen kooperierten. Grundlage für die Studie der Boschstiftung seien die „Publikationen der entsprechenden Wissenschaftler“, sagt Wiesemann.

    Ebenfalls noch nicht bekannt ist in Göttingen, dass einzelne Einrichtungen der Klinik in Absprache oder Auftrag bei den Versuchen mit Heimen gearbeitet hätten.


    Gab es Verstöße?

    Ob und wie viele Einwilligungen von Eltern oder Betreuer der betroffenen Kinder vorlagen, könne an Hand der Patientenakten ebenfalls nicht immer nachvollzogen werden. „Das ist seitens der Studie auch noch nicht abschließend untersucht“, sagt Claudia Wiesemann. Letztlich ist nach Ansicht der Medizinethikerin auch noch nicht gesichert, „ob in Göttingen an Einrichtungen der Uni-Klinik bei Versuchen gegen damals geltende Forschungsstandards verstoßen wurde“. Der UMG sei es aber generell ein Anliegen, „das Bewusstsein für die Bedeutung ethischer Standards der Forschung am Menschen zu schärfen“. Deshalb unterstütze man das historische Forschungsprojekt mit Nachdruck.

    Folgeschäden unklar

    Die Fragen nach einer konkreten Entschädigung für Opfer stellt sich aktuell in Göttingen noch nicht: „Bislang liegen keine Anhaltspunkte für Folgeschäden vor“, sagt Claudia Wiesemann, die auf den Fortgang der Prüfungen verweist: „Weitere Einzelfallprüfungen an Hand von Patientenakten werden noch erfolgen.“
    .


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Martin MITCHELL
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New PostErstellt: 09.05.19, 04:08  Betreff:  Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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Jetzt hier in Bezug auf das Bundesland Niedersachasen.

Ärzte Zeitung

www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/medizinethik/article/985649/niedersachsen-studie-zeigt-eklatante-verstoesse-versuchen-heimkindern.html?fbclid=IwAR0KlAl5qD9W93rtdr7f8NToQZoCi0cbDpEhpYWX9YgaM06RadqMc1fr1eU :

    Zitat:
    .
    Ärzte Zeitung online, 02.05.2019

    Studie offenbart

    Eklatante Verstöße bei Versuchen an Heimkindern

    Heimkinder in Niedersachsen waren bis zum Jahr 1978 Opfer von Impf- und Medikamentenversuchen. Die Aufklärung ist schwierig, die Zahl der Betroffenen noch immer unklar.

    Von Christian Beneker

    HANNOVER. Neuroleptika, Antidepressiva, Bromverbindungen, Barbiturate, Antiandrogene, Antiepileptika oder Vitaminderivate: An niedersächsischen Heimkindern wurden zwischen 1945 und 1978 in mindestens 18 Versuchsreihen Medikamentenversuche sowie Impfversuche vorgenommen.

    „Bei den Studien wurde gegen ethische und fachliche Standards verstoßen“ – so eines der Ergebnisse des Forschungsprojektes der Robert-Bosch-Stiftung, das das Land Niedersachsen 2017 in Auftrag gegeben hat.

    Medikamenten- und Impfversuche wurden demnach an den kinderpsychiatrischen Abteilungen des Psychiatrischen Krankenhauses Wunstorf und der Universität Göttingen, der Kinderklinik der Universität Göttingen, den Rothenburger Anstalten und im heilpädagogischen Kinder- und Jugendheim Brunnenhof in Rehburg-Loccum vorgenommen, teilte das Land Niedersachsen mit.

    Kinder in dieser Einrichtung wurden auch Impfversuchen (Polio-Impfungen) unterzogen. Wie viele Kinder betroffen waren, sei noch nicht zu ermitteln, „da nicht alle Studien identifiziert werden konnten, hieß es.

    Insgesamt ist unklar, ob die Eltern oder Sorgeberechtigte vor den Studien immer aufgeklärt und nach ihrem Einverständnis befragt wurden.

    „Bei einigen Arzneimittelversuchen ist mindestens gegen bereits zum damaligen Zeitpunkt vorhandene ethische und fachliche Standards verstoßen worden“, sagt Dr. Christine Hartig, Wissenschaftlerin am Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung (IGM).


    Unklar, ob Kinder geschädigt wurden

    In mehr als einem Drittel der aufgefundenen Studien „wurde ein Arzneistoff gefunden, der noch nicht auf dem Markt war“, so die Ergebnisse. Ob die Präparate immer zu Heilversuchen benutzt wurden, habe sich zudem nicht eindeutig feststellen lassen.

    Andererseits: Dass die Kinder mit Präparaten sediert werden sollten, ließ sich auch nicht nachweisen. „Dies wäre auch nach damaliger Rechtslage als Straftat zu werten“, heißt es im Bericht. Ob Kinder durch die Medikamentenstudien geschädigt wurden, hat die Untersuchung nicht ergeben.

    „Der Blick auf diese noch gar nicht so lang vergangenen Vorfälle gibt Anlass, auch heutige Schutzsysteme für Menschen in Obhut von öffentlicher Verwaltung und die Dynamik von Arzneimittelforschung kritisch zu hinterfragen“, sagte Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann (
    SPD).

    Die wissenschaftliche Aufarbeitung sei auch für Betroffene sehr wichtig. „Ihnen gegenüber sind wir verpflichtet, die damaligen Vorgänge transparent und vollständig aufzuklären.“

    Die Wissenschaftlerinnen Dr. Sylvelyn Hähner-Rombach und Dr. Christine Hartig werteten unter anderem Veröffentlichungen zu Arzneimittel- und Impfstudien aus, sowie Dokumente aus Unternehmensarchiven und Akten aus staatlichen Einrichtungen des Landes Niedersachsen.

    In einem zweiten Schritt sollen Heim- und Krankenakten ausgewertet werden, um zu ermitteln, wie viele Kinder tatsächlich betroffen waren.


    Auch andere Bundesländer haben vergleichbare Studien über Medikamentenversuche in Auftrag gegeben. [ Siehe @ www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/article/930168/landschaftsverband-rheinland-umgang-medikamenten-kinderheimen-aufarbeiten.html ]

    .


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Martin MITCHELL
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New PostErstellt: 10.05.19, 06:43  Betreff:  Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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● Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND (klassifiziert als "Menschenrechtsverletzungen").

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HEIMOPFER-Anerkennungsveranstaltung in Berlin am 13.05.2019.

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Jetzt hier in Bezug auf alle damals von Staat und Kirchen betriebenen Heimerziehung-Institutionen im WESTEN sowohl wie auch im OSTEN.

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Anerkennungsveranstaltung

Großangelegte öffentliche Veranstaltung auf der auch Betroffene zu Wort kommen.

Veranstaltung der »Stiftung "Anerkennung und Hilfe"« am Montag, 13. Mai 2019 in Berlin.

Zumindest wer in Berlin oder in der Nähe von Berlin lebt sollte unbedingt kommen und Solidarität zeigen.

Museum für Kommunikation in Berlin: Leipziger Straße 16, 10117 Berlin

Leipziger Straße Ecke Mauerstraße, Berlin-Mitte

Siehe GOOGLE-ERDE @
www.google.de/maps/place/Leipziger+Str.+16,+10117+Berlin,+Germany/@52.5100104,13.384329,527m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x47a851d033bf4ebf:0x9547e0548b4a3da7!8m2!3d52.5100104!4d13.386523

Die Veranstaltung beginnt so um 11:00 Uhr (man sollte sich aber bemühen schon um 10:30 Uhr anwesend zu sein).

Die Veranstaltung endet so um 16 Uhr / 17 Uhr mit einer einstündigen Mittagspause (12:00 Uhr) und einer weiteren Nachmittagspause (14:45 Uhr).

Diese jetzige Benachrichtigung wird herausgegeben von:

Verein ehemaliger Heimkinder e.V. ( VEH e.V. )
ein Zusammenschluss Überlebender deutscher Heimerziehung
Kontakt: Doris Petras, offizielle E-mail
d.petras[at]veh-eu.de

in Kooperation mit:

Selbsthilfergruppen - Kontakt
Helfried Gereis, offizielle E-mail
Heinz-Norbert-Schaefer[at]web.de

1. Community - Ehemalige Heimkinder NRW e.V.
Uwe Werner, offizielle E-mail
kontakt[at]deutschlands-heimkinder.de

German Careleavers abroad - Kontakt
Martin Mitchell, offizielle E-mail
martinidegrossi[at]yahoo.com.au

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Beschlagwortet mit LABELS / TAGS: HEIMOPFER, Anerkennungsveranstaltung, Berlin am 13.05.2019, Großangelegte öffentliche Veranstaltung, Betroffene zu Wort kommen, Stiftung Anerkennung und Hilfe, Anerkennung und Hilfe, Solidarität, Solidarität zeigen, Mahnwache, Museum für Kommunikation, Leipziger Straße 16, Berlin-Mitte, Verein ehemaliger Heimkinder, VEH e.V., Überlebender, deutscher Heimerziehung, Heimerziehung, Doris Petras, Uwe Werner, German Careleavers abroad, Martin Mitchell,


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Martin MITCHELL
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New PostErstellt: 12.05.19, 01:29  Betreff:  Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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● Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND (klassifiziert als "Menschenrechtsverletzungen").

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HEIMOPFER-Anerkennungsveranstaltung in Berlin am 13.05.2019.

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Jetzt hier in Bezug auf alle damals von Staat und Kirchen betriebenen Heimerziehung-Institutionen im WESTEN sowohl wie auch im OSTEN.

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Weiterführend zu dem unmittelbar vorhergehenden Beitrag hier in diesem Thread.

Anerkennungsveranstaltung

Großangelegte öffentliche Veranstaltung auf der auch Betroffene zu Wort kommen.

HEIMOPFER-Anerkennungsveranstaltung in Berlin am 13.05.2019.

Der Veranstaltungsort auf einen Blick:

Museum für Kommunikation Berlin

Leipziger Straße Ecke Mauerstraße, Berlin-Mitte

Siehe @
www.mfk-berlin.de/events/

„Im Jahr 1898 wurde das Haus als „Reichspostmuseum“ eröffnet und ist damit das älteste Postmuseum der Welt. Das repräsentative Gebäude, reich an figürlichem Schmuck, wurde umfassend saniert.“

Herzlich willkommen.



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Martin MITCHELL
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New PostErstellt: 13.05.19, 04:40  Betreff:  Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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● Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND (klassifiziert als "Menschenrechtsverletzungen").

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Jetzt hier in Bezug auf alle damals von Staat und Kirchen betriebenen Heimerziehung-Institutionen im WESTEN sowohl wie auch im OSTEN.

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Anerkennungsveranstaltung

Großangelegte öffentliche Veranstaltung auf der auch Betroffene zu Wort kommen.

HEIMOPFER-Anerkennungsveranstaltung in Berlin am 13.05.2019.


    Zitat:
    .
    [ DAS PROGRAM / ] VERANSTALTUNGSDATEN

    [ entnommen aus dem offiziellen Flyer der Veranstalter -

    20190327-Flyer-Anerkennungsveranstaltung_RZ.indd ]

    Museum für Kommunikation
    Leipziger Straße 16, 10117 Berlin-Mitte
    (barrierefrei zugänglich)

    Montag, 13. Mai 2019
    11:00 – ca. 16:45 Uhr, Einlass ab: 10:00 Uhr

    Zeit, über das Leid zu sprechen


    Sehr geehrte Damen und Herren,

    in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Psychiatrie ist Kindern und Jugendlichen in der Vergangenheit großes Leid und Unrecht widerfahren. Viele Betroffene leiden noch heute an den Folgen.

    Bund, Länder und Kirchen haben die Stiftung Anerkennung und Hilfe gegründet, um erlebtes Leid und Unrecht anzuerkennen, öffentlich sichtbar zu machen und aufzuarbeiten.

    Am 13. Mai 2019 wird eine Veranstaltung zur öffentlichen Anerkennung des Leids und Unrechts, das Kinder und Jugendliche in der Vergangenheit in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe bzw. Psychiatrie erfahren haben, stattfinden.

    Auf der Veranstaltung wird gemeinsam über die Geschehnisse in der Vergangenheit und die Unterstützung, die die Stiftung Anerkennung und Hilfe leisten kann, gesprochen. Betroffene berichten von ihren Erfahrungen und erste Zwischenergebnisse der wissenschaftlichen Aufarbeitung werden vorgestellt.

    Im Namen der Stiftung Anerkennung und Hilfe lade ich Sie sehr herzlich zu dieser Veranstaltung ein.

    Mit freundlichen Grüßen

    Brigitte Karsties

    Vorsitzende des Lenkungsausschusses
    der Stiftung Anerkennung und Hilfe



    11.00 Uhr
    BEGRÜSSUNG
    Kerstin Griese
    Parlamentarische Staatssekretärin
    im Bundesministerium für Arbeit und Soziales

    11:15 Uhr
    GRUSSWORT
    Jürgen Dusel
    Beauftragter der Bundesregierung
    für die Belange von Menschen mit Behinderungen

    11:30 Uhr
    ZEIT, ÜBER DAS LEID ZU SPRECHEN - BETROFFENE ERZÄHLEN
    Betroffene der Stiftung erzählen von Vergangenheit und Gegenwart. Sie berichten über die Geschehnisse in den Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Psychiatrie.

    12:00 Uhr
    ANERKENNUNG FÜR ERLITTENES LEID UND UNRECHT
    Hubertus Heil
    Bundesminister für Arbeit und Soziales

    Dr. Dr. h.c. Markus Dröge
    Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburgschlesische Oberlausitz

    Dr. Heiner Koch
    Erzbischof von Berlin

    ----- Mittagsimbis -----

    13:15 Uhr
    WEITERE BEITRÄGE AUS DEM KREIS DER BETROFFENEN
    Betroffene berichten über ihr Schicksal und Erfahrungen mit der Stiftung Anerkennung und Hilfe.

    14:45 Uhr
    ANERKENNUNG UND AUFARBEITUNG
    Nikolaus Voss
    Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales des Landes Mecklenburg-Vorpommern (Vorsitzland der Arbeits- und Sozialministerkonferenz)

    Dr. Rolf Schmachtenberg
    Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales

    ----- Pause -----

    15:15 Uhr
    VORSTELLUNG DES ZWISCHENBERICHTS ZUR WISSENSCHAFTLICHEN AUFARBEITUNG
    Prof. Dr. Heiner Fangerau
    Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    16:00 Uhr
    ABSCHLUSS
    Dr. Rolf Schmachtenberg
    Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales

    AUSKLANG
    Möglichkeit, bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch zu kommen

    .


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Martin MITCHELL
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New PostErstellt: 14.05.19, 04:33  Betreff:  Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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● Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND (klassifiziert als "Menschenrechtsverletzungen").

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Jetzt hier in Bezug auf alle damals von Staat und Kirchen betriebenen Heimerziehung-Institutionen im WESTEN sowohl wie auch im OSTEN.

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Anerkennungsveranstaltung

Großangelegte öffentliche Veranstaltung auf der auch Betroffene zu Wort kommen.

HEIMOPFER-Anerkennungsveranstaltung in Berlin am 13.05.2019.


Um ungefähr 10 Uhr am Montag, den 13. Mai 2019 erschien dann auf der Webseite der »Stiftung "Anerkennung und Hilfe"« erstmalig das folgende überarbeitete Veranstaltungsprogramm ( siehe gleich anschließend ) :

Gleichzeitig, unmittelbar am Haupteingang außerhalb des Veranstaltungsortes – des Museums der Kommunikation in der Leipziger Straße – versammelte sich eine HEIMKINDER-MAHNWACHE, die dort ihre eigenen Flyer verteilte ( mehr dazu nachfolgend, im nächsten Beitrag ).


    Zitat:
    .
    STIFTUNG Anerkennung und Hilfe

    [ @
    www.stiftung-anerkennung-und-hilfe.de/DE/Aufarbeitung/Veranstaltung/veranstaltung.html ]

    ZEIT, ÜBER DAS LEID ZU SPRECHEN

    Veranstaltung zur öffentlichen Anerkennung des Leids und Unrechts, das Kinder und Jugendliche in der Vergangenheit in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe bzw. Psychiatrie erfahren haben

    Veranstaltung zur öffentlichen Anerkennung des Leids und Unrechts, das Kinder und Jugendliche in der Vergangenheit in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe bzw. Psychiatrie erfahren haben.

    Heute findet im Museum für Kommunikation in Berlin (Leipziger Straße 16, 10117 Berlin-Mitte) eine Veranstaltung der Stiftung Anerkennung und Hilfe mit dem Titel "Zeit, über das Leid zu sprechen" statt. Auf der Veranstaltung wird gemeinsam über die Geschehnisse in der Vergangenheit in den Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Psychiatrie gesprochen sowie über die Unterstützung, die die Stiftung Anerkennung und Hilfe leisten kann. Betroffene berichten von ihren Erfahrungen und erste Zwischenergebnisse der wissenschaftlichen Aufarbeitung werden vorgestellt.

    Für alle Interessierten, die die nicht persönlich an der Veranstaltung teilnehmen können, wird diese hier live übertragen.

    Die Liveübertragung mit Untertitel und Gebärdendolmetschung finden Sie hier.

    [ HIER das Liveübertragung-Fenster --- live streaming ]

    Beachten Sie bitte, dass eine Vervielfältigung der Videoübertragung ohne vorherige Genehmigung der Stiftung Anerkennung und Hilfe nicht gestattet ist.


    PROGRAMM

    Moderation
    Sandra Olbrich
    [ Siehe:
    rollingplanet.net/menschen-das-magazin-das-ist-sandra-olbrich/ ]

    11.00 Uhr
    Begrüßung
    Kerstin Griese, MdB
    Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales

    11:15 Uhr
    Grußwort
    Jürgen Dusel
    Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen

    11:30 Uhr
    Zeit, über das Leid zu sprechen - Betroffene erzählen
    Betroffene erzählen von Vergangenheit und Gegenwart. Sie berichten über die Geschehnisse in den Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Psychiatrie.
    Alfred Kolterman
    Thomas Frauendienst

    12:00 Uhr
    Anerkennung für erlittenes Leid und Unrecht
    Hubertus Heil, MdB
    Bundesminister für Arbeit und Soziales
    Dr. Markus Dröge
    Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
    Dr. Heiner Koch
    Erzbischof von Berlin

    ----- Pause -----

    13:15 Uhr
    Weitere Beiträge aus dem Kreis der Betroffenen
    Betroffene berichten über ihr Schicksal und Erfahrungen mit der Stiftung
    Anerkennung und Hilfe.
    Reinhard Grethe
    Manuela Nicklas-Beck
    Manfred Adolf
    Siegfried Schmitz

    14:45 Uhr
    Anerkennung und Aufarbeitung
    Nikolaus Voss
    Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung des Landes Mecklenburg-Vorpommern (Vorsitzland der Arbeits- und Sozialministerkonferenz)
    Dr. Rolf Schmachtenberg
    Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales

    ----- Pause -----

    15:20 Uhr
    Vorstellung des Zwischenberichts zur Wissenschaftlichen Aufarbeitung
    Prof. Dr. Heiner Fangerau
    Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    16:10 Uhr

    Abschluss
    Dr. Rolf Schmachtenberg
    Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales

    .


#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Martin MITCHELL
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New PostErstellt: 16.05.19, 04:21  Betreff:  Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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● Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND (klassifiziert als "Menschenrechtsverletzungen").

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Jetzt hier in Bezug auf alle damals von Staat und Kirchen betriebenen Heimerziehung-Institutionen im WESTEN sowohl wie auch im OSTEN.

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Anerkennungsveranstaltung

Großangelegte öffentliche Veranstaltung auf der auch Betroffene zu Wort kamen.

HEIMOPFER-Anerkennungsveranstaltung in Berlin am 13.05.2019.


Schon anderthalb bis zwei Stunden vor Beginn dieser Veranstaltung und ganztägig während der Veranstaltung hatte sich vor dem Haupteingang des Veranstaltungsortes – dem Museum für Kommunikation in Berlin – eine HEIMKINDER-MAHNWACHE aufgebaut, die dort an alle Passanten und Besucher folgenden Flyer verteilte :

    Zitat:
    .
    [ VORDERSEITE DES FLYERS ]

    Wir ehemaligen Heimkinder protestieren gegen die Abschlussfeier des Fonds Heimerziehung, denn das ist gleichbedeutend mit dem Feiern der Verdrängung von Menschenrechtsverbrechen an uns!

    Nichts dazu gelernt: Noch mehr Bigotterie geht nicht!

    Stattdessen fordern wir:

    1. Die sofortige Wiederaufnahme von Anträgen zu den Fonds Heimerziehung West und Ost!
    2. Sofortige Gleichbehandlung der Betroffenen aller Fonds!
    3. Endlich wirkliche Endschädigung für die Verbrechen an den ehemaligen Heimkindern!
    4. Keine Nutzung der Gelder aus den Fonds für Verwaltungsaufgaben!


    Darüber hinaus forndern wir:

    1. die längst überfällige Beachtung und Einbeziehung von Menschen, die in Säuglings- und Kleinkinderheimen die erste Zeit ihres Lebens verbringen mussten

    2. Gleichbehandlung von ehemaligen oder jetzigen Insassen von Psychiatrien und Heimen der sog. Behindertenhilfe. Es ist ein Skandal, dass dieser Personenkreis erst Jahre später beachtet wurde – noch skandalöser ist die Ungleichbehandlung

    3. die Anerkennung von Zwangsarbeit, Freiheitsberaubung, Isolationsfolter in den Heimen als Menschenrechtsverletzungen

    4. Die Möglichkeit, bei verschiedenen Fonds Anträge stellen zu können – denn auch Heimkinder litten z.B. massiv unter sexueller Gewalt, waren medikamentenmissbrauch ausgesetzt oder wurden neben/nach/während der Heimzeit in der Psychiatrie geschunden

    5. von allen involvierten Organisationen – d.h. evangelische und katholische Kirche samt der ihnen zugeordneten Verbände wie Diakonie und Caritas und die verschiedenen Ordensgemeinschaften, von Staat und Kommunen, sich endlich ihrer Verantwortung zu stellen

    6. dasselbe gilt für die die Dachverbände der Industrie und der Bauern – sowohl Betriebe als auch Bauern haben sich an Heimkindern schadlos gehalten

    7. von Pharma Industrie und Ärzteschaft, endlich die Verantwortung für Medikamenten- und Menschenversuche in den Heimen zu übernehmen

    8. eine grundsätzliche, umfassende Aufarbeitung der Vorgänge in deutschen Heimen – und zwar nicht von den Täterorganisationen – in Auftrag gegeben. Eine solche Aufarbeitung gehört in die Hände einer nationalen Kommission

    9. wir fordern – nach dem Beispiel Schweiz – die Aufhebung der Verjährungsfristen für sexuellen Kindesmissbrauch.

    10. nicht zuletzt fordern wir für Ehemalige eine Opferrente von 500 Euro monatlich bzw. einer verhandelbaren Einmalzahlung. Und zwar ohne peinliche Befragungen und unter Umkehrung der Beweislast.


    ViSdP
    Heidi Dettinger
    Kontakt:
    h.dettinger[at]veh-ev.eu


    [ RÜCKSEITE DES FLYERS ]

    Der Verein ehemaliger Heimkinder e.V. [ VEH e.V. ]
    ist in Zusammenschluss Überlebender deutscher Heimerziehung und bietet allen ehemaligen Heimkindern eine Plattform, um mit ihren Anliegen an die Öffentlichkeit zu treten.
    Gemeinnützig.
    Solidarisch.
    Parteiisch.

    Kontakt: Doris Petras, offizielle E-mail
    d.petras[at]veh-ev.eu

    in Kooperation mit:

    Selbsthilfegruppen - Kontakt
    Helfried Gereis, offizielle E-mail
    Heinz-Norbert-Schaefer[at]web.de

    1. Community - Ehemalige Heimkinder NRW e.V.
    Uwe Werner, offizielle E-mail
    kontakt[at]deutschlands-heimkinder.de

    German Careleavers abroad - Kontakt
    Martin Mitchell, offizielle E-mail
    martinidegrossi[at]yahoo.com.au

    .


#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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