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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal entblößt

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Seite: 1, 2
Autor Beitrag
Martin MITCHELL
Gast
New PostErstellt: 25.07.18, 02:25  Betreff:  Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal entblößt  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal nach langem Kampf vollständig entblößt!

Wie ja alle Interessierten sicherlich mitbekommen haben, wurde vor kurzem ein 416-seitiger Aufklärungsbericht bezüglich der Brüdergemeinde Korntal veröffentlicht; der Bericht enthält keine wirklich eingehenden juristischen Abhandlungen oder Aufarbeitungen. Dieser offizielle 416-seitige Bericht ist hier zu finden: www.aufklaerung-korntal.de/wp-content/uploads/2018/06/Aufarbeitungsbericht.pdf .

Und darüber wird jetzt in Berlin diskutiert und gestritten:

    Zitat:
    .
    StN.de - STUTTGARTER NACHRICHTEN :

    [ QUELLE: www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.missbrauchsskandal-bei-der-bruedergemeinde-berlin-diskutiert-ueber-korntal.aa812241-8f66-4fa1-8793-9451806ff8d0.html ]

    Korntal-Münchingen

    Missbrauchsskandal bei der Brüdergemeinde

    Berlin diskutiert über Korntal

    Von fk [ Anm: mutmaßlich von Franziska Kleiner ] 02. Juli 2018 - 17:50 Uhr

    Großes Echo auf Kritik am Aufklärungsbericht zum Missbrauch in der Brüdergemeinde.

    [ FOTO: „Das Hoffmannhaus ist nach wie vor ein Kinderheim. Foto: factum/Granville]

    Korntal-Münchingen - Der Aufklärungsbericht zur sexuellen Gewalt in den Heimen der Korntaler Brüdergemeinde wird zum Zankapfel. Experten streiten, der Missbrauchsbeauftragte des Bundes ist involviert. Damit steht Korntal seit einer Veranstaltung in der vergangenen Woche in Berlin im Fokus einer bundesweiten Debatte: Am Beispiel Korntal zeigt sich, dass es in Deutschland keine Standards für die Aufarbeitung jener Verbrechen gibt.

    Die Zöglinge in den Einrichtungen der evangelischen Brüdergemeinde wurden zwischen den Jahren 1950 und 1980 Opfer von physischer, psychischer, aber auch sexualisierter Gewalt. Das geht aus dem Bericht der Aufklärer Benno Hafeneger und Brigitte Baums-Stammberger hervor, der vor wenigen Wochen veröffentlicht wurde. Die Kritik an der Publikation wurde dann vergangene Woche in Berlin öffentlich.

    Kritik am Bericht wird in Berlin publik

    Der Bericht entspreche in keiner Weise fachlichen Standards, sagt etwa die Traumatherapeutin Ursula Enders. Er vermittle vielmehr den Eindruck einer „Komplizenschaft mit eventuell immer noch in der Brüdergemeinde vorhandenen Bestrebungen der Vertuschung institutionellen Versagens“. Beispielhaft nennt sie den Umgang mit dem ehemaligen Gemeindepfarrer. Opfer bezichtigen ihn der Vergewaltigung. Im Aufklärungsbericht schreibt Brigitte Baums-Stammberger, es gebe dafür keine plausiblen Hinweise. Enders sieht die Missbrauchsopfer ein zweites Mal beschädigt. Baums-Stammberger aber bezweifelt, dass Enders „den Bericht fachlich überhaupt beurteilen kann, da sie nicht über die dafür notwendige Expertise verfügt“. Enders gehörte der Untersuchungskommission der Missbrauchsfälle in der Evangelisch-Lutherischen Nordkirche an.

    Enders hatte ihre Kritik anlässlich einer Veranstaltung der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs publik gemacht. Vertreter der Kirchen, der Wissenschaft und Betroffene hatten sich in Anwesenheit des Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, mit dem Thema „Kirchen und ihre Verantwortung zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs“ befasst. Sowohl Vertreter der Brüdergemeinde als auch ehemalige Heimkinder hatten dort das Gespräch mit Rörig gesucht. Sein Fazit: „Auch wenn ein umfassender Bericht zu den sexuellen Gewalttaten erstellt ist und Anerkennungszahlungen an Betroffene geleistet werden, heißt das noch lange nicht, dass Aufarbeitung auch gelungen ist.“ Aufarbeitung in Kirchen und anderen Institutionen sei eine „schwierige und äußerst schmerzhafte Aufgabe, wie sich bisher in fast allen Aufarbeitungsvorhaben gezeigt hat, auch dem der Brüdergemeinde Korntal“.

    Nach dem Hearing stehe für ihn fest, „dass Kirchen und andere Institutionen vor und während des Aufarbeitungsprozesses und vielleicht auch danach unbedingt eine sehr gute Beratung von unabhängiger Stelle benötigen“. Sie müsse Betroffenen und Verantwortlichen in Kirchen und Institutionen helfen, diesen Prozess gemeinsam und transparent zu verwirklichen. Er selbst, sagt Rörig, wolle den Dialog mit Betroffenen, Kirchen und Beteiligten an der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der Brüdergemeinde fortsetzen. Mehr noch: „Ich erwarte von der von mir berufenen Aufarbeitungskommission, dass sie bis Anfang 2019 erste Vorschläge für Standards einer gelingenden Aufarbeitung vorlegt“, sagt er.


    Brüdergemeinde begrüßt eine Auseinandersetzung mit dem Bericht

    Die Kommission wird von der Professorin Sabine Andresen geleitet. „Ein großer Kritikpunkt der Kommission am Aufarbeitungsprozess in Korntal – und allen anderen – ist, dass die Kirche ihn nicht von sich aus angestoßen hat. Sie hat nur so viel getan, wie sie – auf Druck von Betroffenen und der Öffentlichkeit – tun musste“, sagt sie. Sollte das Gremium weiterhin bestehen, blieben Kirchen ein Schwerpunkt ihrer Untersuchungen.

    Die
    Brüdergemeinde selbst hält sich zurück. [ Siehe @ www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.missbrauchsskandal-in-der-bruedergemeinde-korntal-eine-zerreissprobe-fuer-die-gemeinde.ddf39666-732c-4b47-9e3b-2e4e97a27a9a.html ] Dass die Verarbeitung des Berichts aufgrund verschiedener Sichtweisen zu unterschiedlichen Bewertungen führe, sei nicht verwunderlich, sagt ihr Sprecher Gerd Sander. Die Aufklärer, deren Arbeit man weiter für kompetent halte, habe man um eine Stellungnahme gebeten. „Wenn der Aufklärungsbericht einen konstruktiven Diskurs über die Weiterentwicklung von Standards anregt, leistet er einen weiteren Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion. Eine fachliche und professionelle Auseinandersetzung mit dem Bericht halten wir für sinnvoll und wünschenswert.“


    Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in Deutschland

    Anlaufstelle Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs soll an oberster Stelle der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung klären. Dabei geht es um Anliegen von Betroffenen, Experten aus Praxis und Wissenschaft und allen, die sich gegen sexuelle Gewalt einsetzen.

    Die Kommission

    Die aus sechs Personen bestehende Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs untersucht bundesweit derartige Kriminalfälle. Unter Leitung der Professorin Sabine Andresen sollen Ausmaß, Art und Folgen sexueller Gewalt aufgezeigt werden. Die Kommission will damit nach eigenen Worten „eine breite politische und gesellschaftliche Debatte zu einem Thema anstoßen, das noch immer tabuisiert wird“.

    Sollte die Laufzeit der Kommission über März 2019 hinaus verlängert werden, blieben Kirchen ein Schwerpunkt der Arbeit, so Andresen. Die Kommission wird sich dann zudem mit Freikirchen, Heimen in kirchlicher Trägerschaft, Orden und Sekten beschäftigen. Kommission und unabhängige Beauftragte stehen im engen Austausch miteinander.


    MEHR ZUM THEMA

    Missbrauchsskandal in der Brüdergemeinde Korntal - „Eine Zerreißprobe für die Gemeinde“ [ Siehe @ www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.missbrauchsskandal-in-der-bruedergemeinde-korntal-eine-zerreissprobe-fuer-die-gemeinde.ddf39666-732c-4b47-9e3b-2e4e97a27a9a.html ]
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Martin MITCHELL
Gast
New PostErstellt: 29.07.18, 04:57  Betreff:  Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal entblößt  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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Der Vollständigkeit halber gehört, m.E., dieser Bericht auch hierher.

Auseinandersetzung über den „Abschlussbericht“ geht weiter

    Zitat:
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    StN.de - STUTTGARTER NACHRICHTEN :

    [ QUELLE: www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.missbrauchsskandal-bei-korntaler-bruedergemeinde-aufklaerer-entlasten-pfarrer-gruenzweig.10b414f5-38ff-4079-a033-2096dc317b6f.html ]

    Missbrauchsskandal bei Korntaler Brüdergemeinde

    Aufklärer entlasten Pfarrer Grünzweig

    Von Franziska Kleiner
    [ Für das Profil von Franziska Kleiner siehe: www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.franziska_kleiner.a6d6d93c-a45c-4edc-989a-8ef5ed0be520.html ]

    - 17. Juli 2018 - 07:00 Uhr

    Aussagen, die den Seelsorger und einen Wohltäter belasten, seien unplausibel. Indes hält die Kritik am Abschlussbericht zum Missbrauchsskandal der Korntaler Brüdergemeinde an. Was das für den weiteren Verlauf der Aufarbeitung bedeutet, ist offen.

    [ FOTO: „Detlev Zander zwischen dem Gemeindezentrum und dem Großen Saal auf dem Korntaler Saalplatz. Foto: factum/Granville“ ]

    Korntal-Münchingen. - Haben sich Fritz Grünzweig und Jakob Munz an Heimkindern vergangen? Das jedenfalls wird aus den Reihen der Betroffenen behauptet. Der Bericht der Aufklärer Brigitte Baums-Stammberger und Benno Hafeneger kommt zu einem anderen Schluss: Die Vorwürfe der Heimkinder gegen den ehemaligen Pfarrer der Brüdergemeinde und den Mäzen seien „nicht plausibel“. Einer der Betroffenen ist Detlev Zander. Er sagt weiterhin: „Jakob Munz hat mich vergewaltigt, Pfarrer Grünzweig hat mich vergewaltigt.“

    Die beiden Aufklärer dagegen begründen ihre Einschätzung unter anderem damit, das niemand außer Zander derartige von dem Pfarrer begangene Taten beschrieben habe. Der Pfarrer soll im Kleinen Saal übergriffig geworden sein. also in einem noch existierenden Saal neben dem Gotteshaus der evangelischen Brüdergemeinde. Im Aufklärungsbericht heißt es dazu, andere Betroffene hätten die Existenz eines solchen Raums bestritten. Zudem widerspreche so ein Verhalten der Intervention des Pfarrers in der Gemeindeverwaltung. Als er von den sexuellen Übergriffen des Hausmeisters hörte, habe er sich „für eine scharfe Reaktion ausgesprochen, weil es vor allem um den Schutz der anvertrauten Kinder ginge“.

    Ein pädophiles Netzwerk, in dem der Pfarrer als auch ein Hausmeister verstrickt gewesen sein sollen, habe es nicht gegeben. „Das ist ausgeschlossen“, sagen die Aufklärer. Andernfalls, so Baums-Stammberger, hätte der Pfarrer doch nicht auf den Schutz der ihm anvertrauten Kinder verwiesen.


    Neben Zander hatte ein weiteres ehemaliges Heimkind in den Gesprächen mit der Aufklärerin den Pfarrer belastet. Dieser Junge hatte sich nur tagsüber in Korntal aufgehalten und war dort jahrelang vom Hausmeister missbraucht worden. Vom Pfarrer seiner wenige Kilometer entfernten Heimatgemeinde sei er auf eine Weise angesprochen worden, die keinen Zweifel daran ließ, dass der Pfarrer von dem Geschehen in Korntal wusste.

    Ähnlich deutlich werten die Aufklärer die Aussagen der Betroffenen zu Jakob Munz. Mit dem Erbe des einstigen Gemeindeglieds ist das Gemeindezentrum am Saalplatz gebaut worden. Munz soll laut Zander mehrere Kinder missbraucht haben. Zander hatte die Namen von drei weiteren Munz-Opfern genannt. Zwei von ihnen seien tot, so die Aufklärer. Der dritte habe dies in den Gesprächen mit der Aufklärerin aber nicht erwähnt. Andere Hinweise hätten sich nicht finden lassen.


    Streng, aber nicht übergriffig

    Gleichwohl habe der Pfarrer laut den Aufklärern mit physischer Gewalt und psychischem Druck seine sehr strengen Erziehungsvorstellungen durchzusetzen versucht, zumal wenn es um die Vermittlung von Religion und Glauben gegangen sei. Munz hingegen sei extrem ungepflegt gewesen. Aber „kein Betroffener hat Erinnerungen an einen Täter, der diese Merkmale hatte“, so die Aufklärer.

    [Richterin a.D.] Baums-Stammberger und [Erziehungswissenschaftler] Hafeneger unterstellen Zander, er wolle der Brüdergemeinde schaden: „Nach allem konnten die Aufklärer nur zu dem Ergebnis kommen, dass der Betroffene mehrere Personen, deren Verstrickung in sexuellen Missbrauch für die Kirche als Heimträger besonders unerfreulich wäre, mit ins Boot nehmen wollte.“ Zander, der die
    Gewalt in den Einrichtungen der Brüdergemeinde zwischen 1950 und 1980 publik machte [ Siehe folgendes intensives »INTERVIEW - Missbrauchsskandal in der Brüdergemeinde Korntal - „Eine Zerreißprobe für die Gemeinde“« @ www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.missbrauchsskandal-in-der-bruedergemeinde-korntal-eine-zerreissprobe-fuer-die-gemeinde.cf26e7ba-43c0-4bad-ab5c-1f8d6c5e58dc.html (Di, 13. Oktober 2017 um 18:32 Uhr) ], nimmt dies zu Kenntnis: „Ich weiß, was mir passiert ist“, sagt er und wiederholt die Vergewaltigungsvorwürfe. Die eidesstattliche Versicherung liegt der Zeitung vor.


    Derweil geht die Auseinandersetzung über den Abschlussbericht weiter. Die Traumatherapeutin Ursula Enders hatte den Aufklärern unter anderem vorgehalten, dass Beschuldigungen gegenüber Tätern, die nur von einem Betroffenen vorgetragen wurden, als nicht plausibel bewertet worden waren. In ihrer Replik weisen Baums-Stammberger und Hafeneger diese Kritik zurück. Enders scheine „unzufrieden, ihr ist das alles noch nicht genug Skandal“. so die Vermutung der Aufklärer.
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Martin MITCHELL
Gast
New PostErstellt: 30.07.18, 06:57  Betreff:  Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal entblößt  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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Ausgezeichnet begründete vernichtende Stellungnahme und Kritik von Ursula Enders zu dem „von Richterin a.D. Brigitte Baums-Stammberger und dem Marburger Erziehungswissenschaftler Benno Hafeneger vorgelegten Aufklärungsbericht“ zu deren „Untersuchung“ und „Aufarbeitung der Gewalt in Heimen der evangelischen Brüdergemeinde Korntal“ @ www.zartbitter.de/gegen_sexuellen_missbrauch/images/Presse/Bericht_Korntal.pdf (insgesamt 20 Seiten) :

    Zitat:
    .
    [ Einleitung zur Stellungnahme auf Seite 1 ]

    [
    WIKIPEDIA @ de.wikipedia.org/wiki/Ursula_Enders : Ursula Enders, deutsche Erziehungswissenschaftlerin, Traumatherapeutin und Autorin (Jg. 1953) ]


    Ursula Enders

    Doppelter Verrat

    Demütigende Aufarbeitung der Gewalt in Heimen der evangelischen Brüdergemeinde Korntal

    Seit 2015 begleite ich Betroffene, die in ihrer Kindheit und Jugend in den Kinderheimen der ev. Brüdergemeinde Korntal körperliche, psychische und sexuelle Gewalt erlebt haben. Im Laufe der letzten Jahre beobachtete ich, dass die Betroffenen nicht nur von zurückliegenden Gewalterfahrungen betroffen waren, sondern ihnen ebenso eklatante Verletzungen ihrer persönlichen Grenzen durch mit der „Aufklärung“ bzw. Aufarbeitung der zurückliegenden Gewalthandlungen beauftragten „Expert*innen“ zugefügt wurden. Einzelne Betroffene mussten sich aufgrund einer durch die verletzende Aufarbeitung ausgelösten Retraumatisierung in ambulante bzw. stationäre Behandlung begeben.

    Am 07.06.2018 legte eine interdisziplinär besetzte unabhängige „wissenschaftliche Aufklärungskommission“ ihren Abschlussbericht vor, der exemplarisch menschliche und fachliche Defizite des nunmehr seit 2014 laufenden „Aufarbeitungsprozesses“ dokumentiert.

    Anlässlich des Hearings
    „3. Öffentlichen Hearing „Kirchen und ihre Verantwortung zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs“ der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs am 27.06.2017 habe ich mich entschlossen, nach einer ersten oberflächlichen Sichtung des vorgelegten Abschlussberichtes zu einigen Punkten des Berichtes exemplarisch Stellung zu beziehen. Ich werde zu weiteren, von mir beobachteten opferfeindlichen und demütigenden Vorgehensweisen im Rahmen des Aufarbeitungsprozesses, zu einem späteren Zeitpunkt differenziert Stellung beziehen.

    Diese spontane erste, unter Zeitdruck erstellte Stellungnahme zu dem vorgelegten „Aufklärungsbericht“ erhebt weder den Anspruch an Vollständigkeit noch einer wissenschaftlich belegten Argumentation. Sie steht zum Download ab dem 27.06.2018 unter
    www.zartbitter.de .


    Köln, den 27.06.2018 - Ursula Enders
    .

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Martin MITCHELL
Gast
New PostErstellt: 31.07.18, 13:38  Betreff:  Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal entblößt  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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Der Vollständigkeit halber gehört, m.E., diese Chronologie und alles was daraus hervorgeht auch hierher.

ERSTENS:

»„Uns wurde die Würde genommen“ --- GEWALT IN HEIMEN DER EVANGELISCHEN BRÜDERGEMEINDE KORNTAL IN DEN 1950ER BIS 1980ER JAHREN --- AUFKLÄRUNGSBERICHT« von Dr. Brigitte Baums-StammbergerProf. Dr. Benno HafenegerAndre Morgenstern-Einenkel – KORNTAL, IM JUNI 2018 @ www.aufklaerung-korntal.de/wp-content/uploads/2018/06/Aufarbeitungsbericht.pdf (Umfang: 10.67MB; Länge: 412 Seiten)

ZWEITENS:

Stellungnahme / Kritik »Doppelter Verrat --- Demütigende Aufarbeitung der Gewalt in Heimen der evangelischen Brüdergemeinde Korntal« von Ursula Enders (Köln 27.06.2018) @ www.zartbitter.de/gegen_sexuellen_missbrauch/images/Presse/Bericht_Korntal.pdf (Länge: 20 Seiten)

DRITTENS:

„In ihrer Replik weisen Baums-Stammberger und Hafeneger diese Kritik zurück. Enders scheine „unzufrieden, ihr ist das alles noch nicht genug Skandal“. so die Vermutung der Aufklärer.“ (QUELLE: STUTTGARTER ZEITUNG 17.07.2018 @ www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.missbrauchsskandal-bei-korntaler-bruedergemeinde-aufklaerer-entlasten-pfarrer-gruenzweig.10b414f5-38ff-4079-a033-2096dc317b6f.html).

VIERTENS:

»Rückmeldung zur Kritik von Prof. Dr. Hafeneger und Dr. Baums-Stammberger an der Stellungnahme von Ursula Enders zum „Aufklärungsbericht“ über Gewalt in den Kinderheimen der ev. Brüdergemeinde Korntal« von Ursula Enders (Köln 17.07.2018) @ zartbitter.de/gegen_sexuellen_missbrauch/images/Presse/Korntal_Stellungnahme_zur_Stellungnahme.pdf (Länge: 7 Seiten)

Einleitend zu dieser 7-seitigen Rückmeldung von Ursula Enders vom 17.07.2018 ist zu lesen:

    Zitat:
    .
    Prof. Dr. Hafeneger und Dr. Baums-Stammberger haben schriftlich zur Kritik von Ursula Enders an dem von ihnen unter dem Titel „Uns wurde die Würde genommen“ verfassten „Aufklärungsbericht“ zur Gewalt in den Heimen der evangelischen Brüdergemeinde Korntal in den 1950er bis 1980er Jahren Stellung bezogen. Zentrale Aussage ihrer Ausführungen ist, dass sie Ursula Enders die Qualifikation für eine fachliche Stellungnahme zu ihrer wissenschaftlichen Untersuchung abzusprechen versuchen. Sie unterstellen Ursula Enders eine „selbsternannte Fachlichkeit“. Auf die diesbezüglichen Ausführungen soll nicht weiter eingegangen, sondern lediglich exemplarisch auf einzelne wenige Publikationen von Ursula Enders, veröffentlicht in den letzten 30 Jahren, verwiesen werden. Möge sich jeder, den es interessiert, ein eigenes Urteil über die Expertise von Ursula Enders bzgl. der Thematiken „Missbrauch und Jugendhilfe“, „Missbrauch in Institutionen“ sowie „Missbrauch im Kontext von Einrichtungen in Trägerschaft ev. Kirchengemeinden“ machen. .

Ich selbst bin durchaus überzeugt und begeistert!
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Martin MITCHELL
Gast
New PostErstellt: 02.08.18, 08:46  Betreff:  Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal entblößt  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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Der Vollständigkeit halber muß ich auch dies noch hier reinsetzen.

Wieder zu "Korntal"+"Wilhelmshof"+"Hoffmannhaus"!

Boardnutzer »Widerstand« am Donnerstag, 5. Juli 2018, um 11:26 Uhr im HEIMKINDER-FORUM.DE zu diesem Thema ( @ heimkinder-forum.de/v4x/index.php/Thread/18418-Aufklärung-kommt-nur-langsam-voran/?postID=575134#post575134


Die Kritik an dieser angeblichen Aufklärung ging der Veröffentlichung dieses „Aufklärungsberichts“ voraus und war jederzeit allgegenwärtig; aber irgendwie haben wir das diesbezügliche REPORT-MAINZ Fernsehprogramm VOM 12. JUNI 2018 alle völlig verpaßt:

QUELLE: PRESSEPORTAL @ www.presseportal.de/pm/75892/3963141 :

    Zitat:
    .
    SWR - Das Erste

    Korntal: Vor dem Abschluss des Aufarbeitungsprozesses kritisieren Opfer "mangelnde Transparenz" und "unangemessen niedrige Anerkennungssummen"

    "Report Mainz", 12.6.2018, 21.45 Uhr im Ersten

    06.06.2018 – 12:43 Uhr

    Mainz (ots) Unmittelbar vor dem Abschluss des Aufarbeitungsprozesses der Missbrauchsvorfälle in der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal am 7.6.2018 kritisieren Opfer gegenüber "Report Mainz" "mangelnde Transparenz", "nicht nachvollziehbare Kriterien" sowie "unangemessen niedrige Anerkennungssummen". Ein ehemaliges Heimkind erklärt: "Alle mir bekannten Betroffenen, eingeschlossen ich, wurden retraumatisiert. Wir fühlten uns abermals missbraucht, nicht gehört und ohnmächtig. Wir konnten keinen Willen zu ehrlicher Aufarbeitung erkennen."

    Die ehemalige Jugendrichterin Dr. Brigitte Baums-Stammberger und der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Benno Hafeneger (Universität Marburg) hatten [ ... ] [ ... ] untersucht. [ ......... ]

    Die Kritik der Opfer richtet sich gegen die Brüdergemeinde und die Auftragsgebergruppe (AGG), die die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals bei der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal gesteuert hat. [ ... ]
    [ ......... ]

    Der unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes Wilhelm Rörig, beobachtet den Aufarbeitungsprozess in Korntal seit Längerem. Gegenüber "Report Mainz" sagte er:
    "Wir haben wiederholt wahrgenommen, dass es hier immer wieder zu empfindlichen Störungen zwischen Betroffenen und der Brüdergemeinde gekommen ist. Betroffene fühlten sich mehrfach nicht ernst genommen, vermissten Gespräche auf Augenhöhe und persönliche Wertschätzung."


    [ ......... ]
    [ ......... ]
    [ ... ]
    Auch er kritisiert die Aufarbeitung scharf.


    [ ......... ]

    [ ......... ]

    Zitate gegen Quellenangabe frei.

    Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel. 06131 929 33351 oder -33352.

    Original-Content von: SWR - Das Erste, übermittelt durch news aktuell

    .

Und siehe auch die gleichlautenden Programmhinweise @ www.presseportal.de/pm/75892/3965691 und @ www.mittelstandcafe.de/korntal-vor-dem-abschluss-des-aufarbeitungsprozesses-kritisieren-opfer-mangelnde-transparenz-und-unangemessen-niedrige-anerkennungssummen-report-mainz-12-6-2018-21-45-uhr-im-ersten-1617920.html/

[ OB ALL DIES ABER NUN AUCH WIRKLICH IM DEUTSCHEN FERNSEHEN GESENDET WURDE, ODER NICHT, WEIß ICH NICHT – WENN NICHT GESENDET, WARUM NICHT GESENDET? ]

Boardnutzer »M FRANZ WAGLE« am Donnerstag, 5. Juli 2018, um 12:24 Uhr im HEIMKINDER-FORUM.DE zu diesem Thema (@ heimkinder-forum.de/v4x/index.php/Thread/18418-Aufklärung-kommt-nur-langsam-voran/?postID=575135#post575135

    Zitat:
    .
    Aufklärung wird es nur im Sinne der Täterorginationen geben weil sie gar kein Intresse haben das irgendwelche kleinen Spinner zu ihrem Recht kommen. Es gibt in keinem Gremium neutrale Personen nur handverlesene von den Tätern selbst.
    .

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Martin MITCHELL
Gast
New PostErstellt: 05.08.18, 04:02  Betreff:  Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal entblößt  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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[quote="Martin MITCHELL"].
Der Vollständigkeit halber gehört, m.E., diese Chronologie und alles was daraus hervorgeht auch hierher.

ERSTENS:

»„Uns wurde die Würde genommen“ --- GEWALT IN HEIMEN DER EVANGELISCHEN BRÜDERGEMEINDE KORNTAL IN DEN 1950ER BIS 1980ER JAHREN --- AUFKLÄRUNGSBERICHT« von Dr. Brigitte Baums-StammbergerProf. Dr. Benno HafenegerAndre Morgenstern-Einenkel – KORNTAL, IM JUNI 2018 @ www.aufklaerung-korntal.de/wp-content/uploads/2018/06/Aufarbeitungsbericht.pdf (Umfang: 10.67MB; Länge: 412 Seiten)

ZWEITENS:

Stellungnahme / Kritik »Doppelter Verrat --- Demütigende Aufarbeitung der Gewalt in Heimen der evangelischen Brüdergemeinde Korntal« von Ursula Enders (Köln 27.06.2018) @ www.zartbitter.de/gegen_sexuellen_missbrauch/images/Presse/Bericht_Korntal.pdf (Länge: 20 Seiten)

DRITTENS:

„In ihrer Replik weisen Baums-Stammberger und Hafeneger diese Kritik zurück. Enders scheine „unzufrieden, ihr ist das alles noch nicht genug Skandal“. so die Vermutung der Aufklärer.“ (QUELLE: STUTTGARTER ZEITUNG 17.07.2018 @ www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.missbrauchsskandal-bei-korntaler-bruedergemeinde-aufklaerer-entlasten-pfarrer-gruenzweig.10b414f5-38ff-4079-a033-2096dc317b6f.html).
. [/quote]

Replik von Brigitte Baum-Stamberger to Ursula Enders :

Genauer gesagt: Undatierte Replik von Prof. Dr. Benno Hafeneger und Dr. Brigitte Baums-Stammberger zur 20-seitigen Stellungnahme von Ursula Enders [herausgegeben von den Verfassern ungefähr Ende Juni/Anfang Juli 2018 – M.M.] :

QUELLE: netzwerkbetroffenenforum.de/bruedergemeinde-korntal-stellungnahme-zu-doppelter-verrat-von-ursula-enders-prof-dr-benno-hafeneger-dr-brigitte-baums-stammberger/ (das Original liegt mir leider nicht vor; auf der Webseite www.aufklaerung-korntal.de/impressum/ wurde es bisher nicht veröffentlicht; daher weiß ich auch nichts weiteres zu dessen Formatierung; auf diese hier wiedergegebene Veröffentlichung wurde ich erst aufmerksam am 1. August 2018 – M.M.) :

ANFANG DES ZITATS DIESER REPLIK.

    Zitat:
    .
    Brüdergemeinde Korntal Stellungnahme zu „Doppelter Verrat“ von Ursula Enders Prof. Dr. Benno Hafeneger / Dr. Brigitte Baums-Stammberger


    Prof. Dr. Benno Hafeneger / Dr. Brigitte Baums-Stammberger

    „Uns wurde die Würde genommen“.

    Aufklärungsbericht: Gewalt in den Heimen der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal in den 1950er bis 1980er Jahren


    Stellungnahme [der beiden] zu „Doppelter Verrat“ von Ursula Enders


    Es gibt Äußerungen, die man am besten mit Unverständnis ignoriert, vor allem, wenn sie von Unkenntnis und Inkompetenz gekennzeichnet sind, wenn ständig wiederholende Wort- und Begriffshülsen produziert werden und/oder wenn sie aus einer ideologisch extremen Position bzw. von Sektierern sowie selbsternannten Wahrheitsfindern kommen. Das vorliegende Pamphlet „Doppelter Verrat“ gehört zu dem Schrifttypus, den man eigentlich ignoriert; weil wir ihn dem Typus eines schlechten Pamphletes zuordnen – es gibt demgegenüber natürlich auch kluge, intelligente Pamphlete. Man erwartet und freut sich auf einen sachlichen, seriösen Disput, der Aufklärungsvorhaben weiterbringt, aber was wurde einem vorgelegt, musste man lesen – ein miserables Pamphlet.

    Nachdem wir von unterschiedlichen Seiten mit Hinweisen auf den Inhalt und die Form des Pamphletes aufmerksam gemacht worden sind, haben wir uns entschlossen, doch eine Stellungnahme abzugeben; ohne freilich auf jede falsche Aussage und unqualifizierte Formulierung oder Unterstellung der Autorin [Ursula Enders] einzugehen.

    1.

    Viele Rückmeldungen, die auf Fachlichkeit und Seriosität basieren – und nur die sind für uns von Bedeutung – bestätigen sowohl unsere methodische Anlage und Auswertung als auch die Differenziertheit und Gewissenhaftigkeit des Berichtes. Wer die vorliegenden Aufarbeitungsberichte kennt bzw. wirklich gelesen hat, weiß, dass es – aus unterschiedlichen Gründen – eine solche komplexe Untersuchungsanlage und Aufklärung bisher kaum gab. Dies soll noch einmal kurz deutlich gemacht werden; der Bericht hat den „Gewalthaushalt“ in den Heimen differenziert dargestellt und basiert auf einer soliden empirischen Basis und:

    – auf einer gründlichen Recherche und Auswertung von allen zugänglichen archivalischen Materialien; hier ist im Bericht alles dokumentiert worden, was dokumentiert war (man könnte auch sagen, das Material ist „ausgeforscht“);

    – auf methodisch gewissenhaft vorbereiteten, durchgeführten und mit einem erprobten Verfahren ausgewerteten Interviews von 105 ehemaligen Heimkindern, die sich gemeldet haben und dazu bereit waren. Man weiß aus der Fachdiskussion, dass das für viele nicht einfach und mit Überwindung verbunden ist, und dass die subjektiven Motive sehr unterschiedlich sind.

    – Schließlich wurden Interviews mit 25 ehemaligen Mitarbeiter*innen geführt, um auch deren Erinnerungen bzw. Sicht auf den Aufklärungsprozess in den Bericht einzubeziehen.

    Zu den hervorzuhebenden Merkmalen des Berichtes, die ihn ausmachen und z. T. unterscheiden von anderen Berichten, zählen: Die Gespräche mit ehemaligen Heimkindern wurden z. T. über mehrere Stunden an einem von ihnen gewählten Ort mit großer Empathie und Zugewandtheit geführt, das zeigen die vielen positiven Rückmeldungen. Wir haben bewusst diesen persönlichen und seriösen Zugang gewählt, um den Betroffenen damit Gelegenheit zu geben, über ihre Erfahrungen von Leid und Unrecht ausführlich zu berichten. Man kann eine Untersuchung kaum systematischer anlegen.

    Andere Berichte zeigen z. B., dass lediglich Telefoninterviews geführt wurden oder auf eine Aktenanalyse ganz verzichtet wurde; dass eine methodisch systematische Auswertung mit einem renommierten Auswertungsprogramm nicht erfolgt ist.

    2.

    Die wohl begründete Komplexität gilt auch für die partizipative und transparente Struktur und den Prozess der Aufarbeitung insgesamt, die es so bisher kaum gab und auf die noch mal hingewiesen werden soll: Es gab eine Auftraggebergruppe, in der Betroffene die Mehrheit hatten und die fast 2 Jahre lang den Aufklärungsprozess begleitet, organisiert und gesteuert hat; es gab mehrere Treffen mit ehemaligen Heimkindern; es gab eine neutrale und unabhängige Moderation und es gab eine unabhängige Aufklärergruppe sowie Vergabekommission.

    3.

    Hinweise zu ein paar Formulierungen bzw. abstrusen Hinweisen und Unterstellungen der Autorin:

    Zur Überschrift

    Es war natürlich – wenn schon, denn schon – in kriegerisch-fundamentalistischer Diktion und auf eine skandalisierende Berichterstattung zielend – ein „Doppelter Verrat“. Da waren dann alle – die Brüdergemeinde, die Aufklärer, Moderatoren – Verräter. Was macht man in dieser Denktradition eigentlich mit den Verrätern…Weiter folgt in der Unterzeile die „Demütigende Aufarbeitung“: Wer ist eigentlich verraten und gedemütigt worden? Die vielen, vielen mündlichen und schriftlichen positiven Rückmeldungen von Betroffenen können es nicht gewesen sein. Begriffe fallen immer auf die Autorin zurück: Fühlt sie sich vielleicht mit einigen wenigen privaten Kontakten zu ehemaligen Heimkindern verraten? Ihr Geheimnis bleibt, für wen sie spricht, warum und für wen sie sich zur selbsternannten Sprecherin macht. Man dachte, die Zeiten der selbsternannten Legitimation von Rachefeldzügen wäre zivilisatorisch vorbei; aber wir leben auch in Zeiten vielfältiger fundamentalistischer Bewegungen.

    Zu Teil I

    ● Es gab keine „Untersuchungskommission“ (der Begriff ist wohl einem anderen Ermittlungsbereich zugeordnet), sondern Aufklärer, die mit einem klaren Auftrag betraut waren.

    ● Fachliche Standards sind immer im Fluss, das ist trivial – aber es gibt wissenschaftliche Standards, die bereits Studierende in den ersten Semestern lernen: Klarheit der Fragestellung/des Gegenstandsbereiches/des Untersuchungsinteresses, angemessenes methodisches Vorgehen, erprobte Verfahren der Auswertung, Überprüfbarkeit…hier empfehlen wir gerne Grundlagenliteratur.

    ● Wenn Sammelbände zu einem Thema geschrieben werden, dann ist der (disziplinäre oder interdisziplinäre) Reiz, dass sie das Thema – ergänzend, überschneidend – aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Solche Publikationen erhellen ein Thema vielfach mehr als monodisziplinäre Zugänge. Vielleicht hilft dieses Bild, „die beiden Teile würden mehr oder weniger unverbunden nebeneinander stehen“.

    ● Was „Schwarze Pädagogik“ ist – die wir für die Autorin „lediglich zweimal erwähnen“ und nicht erklären –, das ist Stoff für Studierende zu Beginn des Bachelorstudiums.

    ● In der Tat ist der Schlussbericht über die Missbrauchsfälle der ehemaligen Nordelbischen-Evang. Landeskirche nicht erwähnt; auch andere Publikationen sind nicht erwähnt. Wir haben bei den 130 Literaturverweisen nur solche einbezogen, die für uns interessant und erkenntnisfördernd sind. Bei der ehemaligen Nordelbischen Landeskirche muss wohl – soweit wir wissen – aufgrund von Unzulänglichkeiten – ein zweiter Bericht angefertigt werden.

    ● Die Autorin vermisst die Strukturebene. Darauf ist schwer zu antworten: Meint sie die Mikrostrukturen/-ebenen, die Mesostrukturen/-ebenen oder die Makrostrukturen/-ebenen (oder alle). Auch diese Differenzierungen lernen Studierende relativ bald im Studium, und sie lernen dies auch in Texten zu entschlüsseln, wenn sie nicht immer mit Überschriften versehen sind. Auch hier geben wir gerne Literaturhinweise.

    ● Warum sollten die Predigten von Pfarrer G. untersucht werden – das ausgewertete Material zeigt umfänglich die gerade auch religiös begründete „strafende und harte, drohende und züchtigende Pädagogik“ dieser Zeit und einen religionswissenschaftlichen Blick wollten wir nicht einnehmen; das wäre wildern in einem Wissenschaftsbereich, in dem wir – vielleicht die Autorin als Diplom-Pädagogin? – nicht kompetent sind.

    ● Es gibt die geradezu denunziatorische Unterstellung, dass das Präventions- und Schutzkonzept der Brüdergemeinde „lediglich eine Alibifunktion hätte“. Woher weiß das die Autorin, die an den Prozessen nicht beteiligt war – auch das bleibt ihr Geheimnis. Wir haben – und das muss der Seriosität halber erwähnt werden – eine engagierte und ernsthafte Diskussion eines qualifizierten Konzeptes erlebt; sonst hätte es auch die rahmende Kommentierung nicht gegeben.

    Zu Teil II

    Wesentliche Behauptungen sind unwahr. Dies kann jedoch nicht umfassend dargelegt werden, weil damit die Vertraulichkeitszusagen gebrochen würden – was der Autorin durchaus klar sein dürfte. Im Übrigen würden sie den Rahmen einer Stellungnahme sprengen.

    ● Unwahr ist die Behauptung, die Aufklärerin hätte ein Vorschlagsrecht für die Höhe der Anerkennungsleistung gehabt. Richtig ist lediglich, dass die Aufklärerin einen Betrag vorgeschlagen hat. Dies ist auch sinnvoll, weil ihr die ganze Bandbreite der Berichte bekannt ist. Der Vergleich, die Aufklärerin sei Polizei und Richter in einer Person gewesen, ist unsinnig. Vielmehr hat sie – wie ein Richter – in einer Person aufgeklärt und in einem „Richter“kollegium mitentschieden. Prof. Hafeneger hatte mit der Vergabekommission nichts zu tun.

    ● Eine exakte strafrechtliche Einordnung der Taten ist überflüssig und auch in anderen Aufklärungsberichten nicht geschehen. Wir schreiben schließlich kein Lehrbuch. Eine behauptete Bagatellisierung lässt sich z.B. S. 298 nicht finden.

    ● Infam ist die Behauptung, in einem Fall habe die Aufklärerin einen zu kleinen Raum gebucht und nicht entsprechend reagiert. Sie hat mit dem Interview nicht begonnen, sondern sofort erklärt, einen größeren Raum zu suchen und diesen auch gefunden. Die Begleitpersonen mussten mitnichten auf einem größeren Raum bestehen.

    ● Ein Gesprächsabbruch wegen der fortgeschrittenen Zeit ist nur einmal vorgekommen, das Gespräch wurde auf Bitten des Betroffenen an einem anderen Tag fortgeführt (ohne dass der Betroffene noch neues schildern konnte), und zwar auf Bitten des Betroffenen nicht in Stuttgart, sondern nahe dem Wohnort des Betroffenen.

    ● Die Aufklärerin hat in einem Fall Erlebnisse eines Betroffenen ohne Namensnennung erwähnt, die Autorin (!) nannte dann den Namen, sie kennt die Betroffene offenbar gut.

    ● Dass die Aufklärerin in die Vergabekommission berufen wurde, ist der Wunsch der Betroffenen in der Auftraggebergruppe und auch bei Opfertreffen durch andere Betroffene gewesen. Ausdrücklich hat sich hierfür auch eine Betroffene eingesetzt, die nun von der Autorin als Kritikerin herangezogen wird.

    ● Es ist richtig, dass in einem Interview der Autorin, die den Betroffenen begleitete, auf deren Wunsch hin zugesagt wurde, ihr eine Kopie der Aufzeichnung des Interviews zukommen zu lassen. Dies war jedoch rechtlich nicht zulässig. Offenbar war es für die Autorin auch ohne Belang: In allen Monaten danach hat sie die Aufklärerin nie an die gemachte Zusage erinnert.

    ● Bösartig ist die Unterstellung mangelnder Fachlichkeit, da die Aufklärerin „nur“ Amtsrichterin gewesen sei. Worin soll sich die aufklärende Tätigkeit einer Amtsrichterin von der eines Richters in der Jugendschutzkammer unterscheiden? Man sieht: Die Autorin hat von richterlicher Arbeit und von juristischen Kontexten keine Ahnung; soweit wir wissen, ist sie keine Juristin.

    ● Ausgesprochen dumm sind die Bemerkungen zur Plausibilitätsprüfung. Keines der Merkmale spielt alleine eine Rolle. Jedem verständigen Leser wird dies klar.

    ● Die Auswertungsmethode der qualitativen Inhaltsanalyse ist keine quantitativ-statistische, sondern eine qualitativ-inhaltliche – wie auch der 120 Seiten umfassende Berichtsteil zeigt. Sie ist zudem Standard in vergleichbaren Aufklärungsberichten und in der Lage die Sicht der Betroffenen gehaltvoll und in systematisierter Form abzubilden. Der Berichtsteil ist Teil der Methodentriangulation aus Institutionenanalyse, Betroffenen- und Mitarbeiterinterviews.

    ● Die Klassifizierung sexualisierter Gewalt als Grenzüberschreitungen und Übergriffe, die weitere Differenzierung in verbale Belästigung, Bedrängen etc., der Verzicht auf das im gegenwärtigen feministischen sowie Opferdiskurs als Trigger identifizierte V-Wort sowie auf eine juristische Differenzierung geschahen nicht aus Unkenntnis dieses Diskurses, sondern gerade auf diesem basierend. Entsprechend dem gegenwärtigen Diskurs wurde auf das V-Wort verzichtet. Auch die Begriffe Missbrauch und Misshandlung wurden aus dem gegenwärtigen feministischen Opferdiskurs verbannt, da „Missbrauch“ einen korrekten „Gebrauch“ impliziert. Wir verweisen hier auf die Publikation von Manfred Kappeler (Berlin), dem wohl renommiertesten Kenner der Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland.

    ● Ein gravierendes Argument mit Blick auf die juristische Einordnung von sexualisierter Gewalt gibt es bereits seit Beginn der zweiten Welle der Frauenbewegung, und sie existiert seit jeher als eine Säule der Kritik. Denn gerade dieser Einteilung wurde jahrzehntelang die Bagatellisierung vorgeworfen, etwa weil bis zur jüngsten Novellierung des Sexualstrafrechts eine Penetration konstitutiv für eine V. war. Deshalb sind innerhalb des Diskurses neue Begrifflichkeiten entwickelt worden, die für diesen Aufklärungsbericht aufgegriffen wurden.


    Und es ist darauf hinzuweisen, dass wegen einer weiteren ehrenrührigen Behauptung im Hinblick auf eine dritte Person zur Zeit die Erstattung einer Strafanzeige geprüft wird.

    4.

    Eine Binsenweisheit ist, dass man einen Bericht gelesen und vor allem verstanden haben sollte, bevor man ihn kommentiert. Da die Autorin als praktizierende Diplom-Pädagogin – diese Anmerkung ist zentral und muss so deutlich formuliert werden – wissenschaftlich nicht ausgewiesen ist (und, soweit wir wissen, auch keine staatliche oder von Krankenkassen anerkannte (psycho-)therapeutische Ausbildung hat), über keine Forschungskompetenz (-erfahrungen) in komplexen Felddimensionen verfügt und im wissenschaftlichen Diskurs keine Rolle spielt, ist es zunächst verwunderlich und bleibt ihr Geheimnis, wie man bei fehlender Expertise einen wissenschaftlich fundierten Bericht beurteilen kann. Das zeigt sich vor allem auch im verwandten Sprachgestus und in der Unkenntnis von methodischen Fragen – Datenerhebung, Interviews, Memo-Writing, Datenanalyse/Auswertung, dann Codierungsverfahren/ hier MAXQDA.

    5.

    Die Autorin unterliegt wiederholt – einer wissenschaftlich verbrämt formulierten – Beliebigkeitskultur: Was fehlt, was noch alles hätte untersucht und gedeutet werden müssen, können, sollen. Das sind normative Überfrachtungen und Aussagen – die von der Autorin wohl favorisiert werden – und die die unangenehme Eigenschaft haben, dass sie nicht widerlegbar und „lernresistent“ (Luhmann) sind. Mit einer solchen Denktradition haben wir nichts zu tun.

    Sicher kann man eine Untersuchung (hier war es eine „Fallstudie“) immer auch komplexer anlegen – aber immer gilt, dass sie durch Fragestellung, Auftrag und methodisches Vorgehen konturiert wird. Vielleicht hilft das Bild: Das ist wie bei einer Rezension, in der formuliert wird, was in dem Buch alles fehlt, nicht beachtet wurde – da ist die richtige Antwort der Autoren: Ich habe ein (!) Buch geschrieben und keine zwei oder drei Bücher; außerdem hat auch der vorliegende Umfang eine schlüssige Begründung.

    6.

    Es gibt vor allem drei Aspekte, die sich als Subtexte aus dem Pamphlet herauslesen lassen:

    ● Die Autorin scheint unzufrieden, ihr ist das alles noch nicht genug „Skandal“; sie hätte gerne mehr und vermutet (phantasiert), dass es da noch (viel) mehr aufzuklären gibt, dass etwas verschwiegen wird. Hier deuten sich dann Verdunkelungs- und Verschwörungstheorien an (sie redet von „reproduzierten Vertuschungsdynamiken“) über die Aufklärer und die Brüdergemeinde – über deren Zusammenarbeit. Ihren Skandalisierungsbedarf können wir nicht bedienen. Um hier ein Beispiel zu nennen: Nach den Daten gab es die vorgestellte sexualisierte Gewalt und die vorgestellten ermöglichenden/begünstigenden Strukturen – aber es gab nach der vorliegenden Datenlage kein geduldetes oder organisiertes System, keine Seilschaften und Vernetzungen der Täter*innen.
    ● Ihr gehen die (von ihr wohl gewünschten skandalisierenden) Deutungen nicht weit genug. Wir haben uns – bewusst und angemessen – mit unseren Deutungsangeboten in diesem sensiblen Feld dicht am Material und den Daten orientiert. Weitere wissenschaftliche Deutungshorizonte sind immer möglich, hätten die Arbeit und den Bericht, den Anmerkungs- und Literaturapparat sowie die Untersuchungszeit dann aber erheblich erweitert. Hier bewegen wir uns auch quantitativ im Horizont von anderen seriösen Aufklärungsberichten, die empirischer Aufklärung verpflichtet sind; die kein Theorietest, sondern solide empirische Arbeiten mit Deutungen „mittlerer Reichweite“ sind.
    ● In einem wissenschaftlichen (!) Bericht dämonisiert man nicht eine Institution, sondern klärt seriös über diese auf, da verwechselt man auch historische Phasen nicht mit der heutigen Situation; ein politisch-fundamentalistisches Pamphlet darf das natürlich.

    Mit diesem Blick gilt: Bei vielen faselnden Formulierungen schwankt man zwischen Staunen und Fremdscham. Das Pamphlet ist ein Beispiel, dass scheinbar unter dem Deckmantel von selbsternannter Fachlichkeit jeder Unsinn seine Aufmerksamkeit und Legitimation erfahren kann und in der Presse abgedruckt wird. Man ist geneigt zu sagen, dass für das Pamphlet der Begriff von selbst produzierten fake news und verschwörungstheoretischen Konstrukten in der Tat zutrifft. Diese zeigen sich schon in den genannten Begrifflichkeiten in den Überschriften: „Doppelter Verrat“ und „Demütigende Aufarbeitung“.

    7.

    Es gilt, Genres, Fach- und Publikationswelten zu unterscheiden. Die Publikationen (und wohl auch die Kompetenz) der Autorin gehören zu einem anderen Genre – nämlich einem ideologisch-kämpferischen Genre. Das ist gut und legitim, und vielleicht hat sich die Autorin in der Vergangenheit hier große Verdienste erworben; das hat aber bei noch so viel rhetorischen Anstrengungen mit seriösem wissenschaftlichem Arbeiten und zugehörigen Kompetenzen nichts zu tun.

    8.

    Solche Aufklärungsprozesse sind hochkomplex, mit enormen emotionalen Belastungen und Herausforderungen für alle Seiten – vor allem für die ehemaligen Heimkinder – verbunden. Eine Erfahrung ist, dass sie auch untereinander zerstritten sind, sich unterschiedliche Gruppen und Einzelpersonen mit Vorwürfen begegnen. Auch das haben wir während des Aufklärungsprozesses wiederholt erlebt und in ihnen muss mit Unversöhnlichem umgegangen werden. Dieser Aspekt wäre inhaltlich weiter auszuführen und braucht einen anderen Ort; aber so viel sei angemerkt: Es ist fatal, wenn Unversöhnliches zu eigenen Zwecken missbraucht wird.

    9.

    Die Interviews und viele weitere Gespräche mit ehemaligen und von Gewalt betroffenen Heimkindern haben eindrucksvoll gezeigt, welche vielfältigen subjektiven Verarbeitungsweisen und unterschiedlichen Umgangsweisen sie mit ihren Erfahrungen und ihren weiteren Biographien gefunden haben. Viele wollten mit dem Ende der Aufarbeitung in Form des Berichtes und der Anerkennungsleistung einen – so schwierig das auch ist, weil die biographischen Erfahrungen bleiben – Weg der Versöhnung und einen gewissen Abschluss finden und vor allem „nach vorne blicken“. Hier trägt das Pamphlet (bewusst und gewollt?) zur Irritation bei, will die Betroffenen bevormundend und stellvertretend instrumentalisieren, indem es deren Erfahrungen und Wege des Umgangs/der Verarbeitung zu einem (ihrem) Dauerthema machen will.

    10.

    Wissenschaft bzw. wissenschaftliche Wissensproduktion sind immer offene Prozesse und werden inspiriert von kluger, anregender Kritik; dann kann für die weitere – auch aus Hinweisen aus dem nicht-wissenschaftlichen Bereich – Forschung (hier im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe/ der Heimerziehung) gelernt werden. Leider gibt das Pamphlet in diese Richtung nicht einen einzigen produktiven Hinweis; so ist es noch nicht mal eine durchaus wünschenswerte kritisch-aufklärende Kommentierung und damit letztlich für den Papierkorb geschrieben. Ideologische Fixierungen und Bornierungen bleiben nun mal erfahrungsresistent und sind keinem diskursiven Modus verpflichtet.

    Unser Fazit ist: Das Pamphlet hat mit dem Auftrag, dem Bericht und der Wirklichkeit des Aufklärungsprozesses nichts zu tun. Die Autorin war zu keinem Zeitpunkt an ihm beteiligt und hat keine Kenntnisse von den wirklichen Abläufen und den empirischen Arbeiten. Vielleicht hat sie Kontakte zu und Informationen von einzelnen ehemaligen Heimkindern – nur hat das mit dem Aufklärungsprozess und dem erstellten Bericht nichts zu tun. Wie man aus dieser Perspektive die Prozesse und den Bericht beurteilen will, bleibt ein weiteres Geheimnis der Autorin. So werden dann in einem schnell produzierten Paper die absurdesten Behauptungen publiziert, deren Zusammenhang mit der empirischen Realität sich einem auch mit viel gutem Willen nicht erschließt. Interessant ist nicht zuletzt, dass den Aufklärern umfangreiche Mails der Autorin vorliegen, in denen sie ihren – z. T. mit Lobeshymnen verbundenen – Respekt über die Arbeit der Aufklärer zum Ausdruck bringt; auch dies ist ein weiteres Geheimnis. Zitat: „Sie (die Aufklärerin, d. V.) und Herr Hafeneger haben einen tollen Job gemacht!“

    .

ENDE DES ZITATS DIESER REPLIK.


Dem folgt am 17. Juli 2018 folgende 7-seitige Rückmeldung von Ursula Enders, in der einleitend zu lesen ist :

    Zitat:
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    Prof. Dr. Hafeneger und Dr. Baums-Stammberger haben schriftlich zur Kritik von Ursula Enders an dem von ihnen unter dem Titel „Uns wurde die Würde genommen“ verfassten „Aufklärungsbericht“ zur Gewalt in den Heimen der evangelischen Brüdergemeinde Korntal in den 1950er bis 1980er Jahren Stellung bezogen. Zentrale Aussage ihrer Ausführungen ist, dass sie Ursula Enders die Qualifikation für eine fachliche Stellungnahme zu ihrer wissenschaftlichen Untersuchung abzusprechen versuchen. Sie unterstellen Ursula Enders eine „selbsternannte Fachlichkeit“. Auf die diesbezüglichen Ausführungen soll nicht weiter eingegangen, sondern lediglich exemplarisch auf einzelne wenige Publikationen von Ursula Enders, veröffentlicht in den letzten 30 Jahren, verwiesen werden. Möge sich jeder, den es interessiert, ein eigenes Urteil über die Expertise von Ursula Enders bzgl. der Thematiken „Missbrauch und Jugendhilfe“, „Missbrauch in Institutionen“ sowie „Missbrauch im Kontext von Einrichtungen in Trägerschaft ev. Kirchengemeinden“ machen.
    .

Für die gesamte 7-seitige Rückmeldung von Ursula Enders, siehe @ zartbitter.de/gegen_sexuellen_missbrauch/images/Presse/Korntal_Stellungnahme_zur_Stellungnahme.pdf

Die gesamte 7-seitigen Rückmeldung von Ursula Enders, vom 17.07.2018, zu dieser "Replik" der „Aufklärer“ Hafeneger und Baums-Stammberger, folgt nachfolgend hier in Kürze: d.h. im nächstfolgenden Beitrag.
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Martin MITCHELL
Gast
New PostErstellt: 06.08.18, 11:49  Betreff:  Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal entblößt  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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Weiterführend zum unmittelbar vorhergehenden Beitrag hier in diesem Thread !

In einer ergänzenden Stellungnahme @ zartbitter.de/gegen_sexuellen_missbrauch/images/Presse/Korntal_Stellungnahme_zur_Stellungnahme.pdf hat Zartbitter e.V. einige Aspekte der Argumentation von Ursula Enders nochmals differenziert begründet :

    Zitat:
    .
    ZARTBITTER e.V.
    Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen ----- Sachsenring 2-4, 50677 Köln

    Köln, den 17.07.2018

    Rückmeldung zur Kritik von Prof. Dr. Hafeneger und Dr. Baums-Stammberger an der Stellungnahme von Ursula Enders zum „Aufklärungsbericht“ über Gewalt in den Kinderheimen der ev. Brüdergemeinde Korntal

    Prof. Dr. Hafeneger und Dr. Baums-Stammberger haben schriftlich zur Kritik von Ursula Enders an dem von ihnen unter dem Titel „Uns wurde die Würde genommen“ verfassten „Aufklärungsbericht“ zur Gewalt in den Heimen der evangelischen Brüdergemeinde Korntal in den 1950er bis 1980er Jahren Stellung bezogen. Zentrale Aussage ihrer Ausführungen ist, dass sie Ursula Enders die Qualifikation für eine fachliche Stellungnahme zu ihrer wissenschaftlichen Untersuchung abzusprechen versuchen. Sie unterstellen Ursula Enders eine „selbsternannte Fachlichkeit“. Auf die diesbezüglichen Ausführungen soll nicht weiter eingegangen, sondern lediglich exemplarisch auf einzelne wenige Publikationen von Ursula Enders, veröffentlicht in den letzten 30 Jahren, verwiesen werden. Möge sich jeder, den es interessiert, ein eigenes Urteil über die Expertise von Ursula Enders bzgl. der Thematiken „Missbrauch und Jugendhilfe“, „Missbrauch in Institutionen“ sowie „Missbrauch im Kontext von Einrichtungen in Trägerschaft ev. Kirchengemeinden“ machen.

    Enders, Ursula (1987). Sexueller Kindesmissbrauch und Jugendhilfe. Expertise im Auftrage des Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 1987.

    Enders, Ursula (2002). Ritualisierter Kindesmissbrauch. In . Bange, D./Körner, W. (2002). Handwörterbuch Sexueller Missbrauch. Göttingen: Hogrefe.

    Enders, Ursula (2002). Das geplante Verbrechen. Sexuelle Ausbeutung durch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Institutionen. Köln: Zartbitter Verlag.

    Enders, Ursula (2007). Was tun bei sexuellem Missbrauch in den eigenen Reihen. In. IzKK-Nachrichten. Sexualisierte Gewalt durch Professionelle in Institutionen. München: Deutsches Jugendinstitut (DJI) S. 29-33

    Enders, Ursula/Eberhardt, Bernd (2007). Schutz von Jugendlichen in der Jugendsozialarbeit vor Grenzverletzungen durch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Expertise im Auftrag des Deutschen Roten Kreuzes. Gefördert vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.

    Enders, Ursula (2010). Sexueller Missbrauch in Institutionen. Zur Strategie der Täter, zur Verantwortung der Institutionen und den Reaktionen der Kirche. In. Goertz, St./Ulonska, H. (Hg.). Sexuelle Gewalt: Fragen an Kirche und Theologie. Berlin: LIT-Verlag.

    Enders, Ursula (Hg.) (2012). Grenzen achten. Schutz vor sexuellem Missbrauch in Institutionen. Ein Handbuch für die Praxis. Köln: Kiepenheuer & Witsch.

    Bange, Dirk/Enders, Ursula/Ladenburger, Petra/Lörsch, Martina (2014). Schlussbericht der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen im Gebiet der ehemaligen Nordelbischen EvangelischLutherischen Kirche, heute Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland. Hamburg/Köln/Bonn 03.10.2014


    kirchegegensexualisiertegewalt.nordkirche.de/fileadmin/user_upload/baukaesten/Baukasten_Kirche_geg%20en_sexualisierte_Gewalt/Dokumente/Untersuchungsbericht.pdf

    Bange, Dirk/ Enders, Ursula/Heinz, Katrin (2015). Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch in der evangelischen Kirche. In. Nervenheilkunde 7/2015

    Enders, Ursula (2015). Umgang mit Vermutung und Verdacht bei sexuellem Kindesmissbrauch (Kap. 15; S. 155- 164). In: Fegert, J.M., Hoffmann, U., König, E., Niehues, J., Liebhardt, H. (Hg.). Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Ein Handbuch zur Prävention und Intervention für Fachkräfte im medizinischen, psychotherapeutischen und pädagogischen Bereich. Heidelberg: Springer.

    Enders, Ursula (2015). Sexueller Missbrauch in Institutionen – Umgang mit Missbrauchsfällen und institutionelle Traumabewältigung (Kap. 31; S. 307-321). In. Fegert, J.M., Hoffmann, U., König, E., Niehues, J., Liebhardt, H. (Hrsg. Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Ein Handbuch zur Prävention und Intervention für Fachkräfte im medizinischen, psychotherapeutischen und pädagogischen Bereich. Heidelberg: Springer.

    Enders, Ursula/Schlingmann, Thomas (2018). Nachhaltige Aufarbeitung aktueller Fälle sexuellen Missbrauchs (Kapitel 27). In. Fegert, J.M., Kölch, M., König, E., Harsch, D., Witte, S., Hoffmann, U. (Hrsg.) (2018). Schutz vor sexueller Gewalt und Übergriffen in Institutionen. Für die Leitungspraxis in Gesundheitswesen, Jugendhilfe und Schule. Berlin: Springer.


    Prof. Dr. Hafeneger und Dr. Baums-Stammberger haben den Schlussbericht zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen im Gebiet der ehemaligen Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, heute Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, in der Veröffentlichung zu ihrer Untersuchung nicht erwähnt. Der juristische Teil der Aufarbeitung der untersuchten Missbrauchsfälle wurde von Petra Ladenburger und Martina Lörsch, der sozialwissenschaftliche Teil von Ursula Enders und Dr. Dirk Bange erstellt (Bange et. al. 2014). Der Bericht fand in Fachkreisen große Beachtung. Auf dem öffentlichen Hearing der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs unter dem Titel „Kirchen und ihre Verantwortung zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs“ (27.06.2018) wurde dieser Untersuchungsbericht als positives Beispiel der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in Institutionen in ev. Trägerschaft benannt.

    Prof. Dr. Hafeneger und Dr. Baums-Stammberger geben als Begründung ihrer Nichtbeachtung des Untersuchungsberichtes von Bange/Enders/Ladenburger/Lörsch an, sie hätten in den Literaturverweisen nur solche einbezogen, die für sie interessant und erkenntnisfördernd gewesen seien. Zudem führen sie aus, dass bei der ehemaligen Nordelbischen Landeskirche – soweit sie wüssten – wohl „aufgrund von Unzulänglichkeiten ein zweiter Bericht angefertigt werden“ müsse. Diese Angabe könnte aufgrund der Art der Formulierung den Eindruck erwecken, als wäre ein zweiter juristischer bzw. sozialwissenschaftlicher Bericht zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle im Gebiet der heute Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland vonnöten. Dies ist jedoch nicht der Fall, sondern die norddeutsche Landeskirche hat vielmehr einen zweiten ergänzenden Bericht zur Evaluation ihres Verfahrens der „Unterstützungsleistungen für Betroffene von sexuellem Missbrauch in Anerkennung ihres Leides und in Verantwortung für die Verfehlungen der Institution“ bei der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in Auftrag gegeben. Dieser wurde unter Leitung von Priv.-Doz. med. Ingo Schäfer, MPH, erstellt und im August 2017 vorgelegt. Bedauerlicherweise haben Hafeneger und Baums-Stammberger ganz offensichtlich auch diesen – im Netz zum Download stehenden Bericht
    1 – in ihrer Untersuchung nicht berücksichtigt. In Kenntnis der wissenschaftlichen Untersuchungsergebnisse des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf wären sicherlich die kritischen Anmerkungen von Ursula Enders u.a. zur Praxis der Vergabe von finanziellen Anerkennungszahlungen leicht nachvollziehbar gewesen. Die Hamburger Evaluierungsergebnisse sind zweifelsfrei für die Berücksichtigung der Interessen der Betroffenen bei der Weiterentwicklung der Aufarbeitungspraxis in der ev. Brüdergemeinde Korntal sehr wertvoll.

    Auf zahlreiche inhaltliche Details der Stellungnahme von Prof. Dr. Hafeneger und Dr. BaumsStammberger soll hier verzichtet werden. Allerdings werden im Folgenden exemplarisch einzelne Punkte richtig gestellt:
    • Ursula Enders ist Leiterin von Zartbitter, eine überregional anerkannte und mit öffentlichen Geldern geförderte Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt. In dieser Funktion – und nicht als Privatperson – hat die Beraterin Korntaler Betroffene z.B. bei einigen Terminen begleitet. Sie hatte keinerlei private Kontakte zu Betroffenen – wie in der Stellungnahme von Hafeneger/Baums-Stammberger gemutmaßt.

    Leider wurde im Rahmen des Aufarbeitungsprozesses der fachliche Mindeststandard der professionellen Beratung und Begleitung von Betroffenen durch unabhängige Fachberatungsstellen nicht abgesichert (zum Beispiel: vor, während und nach Interviews).2

    • Prof. Dr. Hafeneger und Dr. Baums-Stammberger können gewiss sein, dass Ursula Enders die von ihnen angebotenen Hinweise auf Grundlagenliteratur zu Forschungsmethoden und zu Fachtermini nicht benötigt. Sie hat in ihrer Stellungnahme allerdings den fachlichen Anspruch an „Aufklärungsberichte“ formuliert, dass grundlegende Fachbegriffe wie zum Beispiel „Schwarze Pädagogik“ erläutert werden, damit auch fachliche Laien unter den Betroffenen – für die letztendlich ein solcher Bericht geschrieben wird – Erkenntnisse und Bewertungen leichter nachvollziehen können.

    • Keinesfalls soll in Abrede gestellt werden, dass die ev. Brüdergemeinde Korntal eine engagierte und ernsthafte Diskussion über ein institutionelles Schutzkonzept führen mag. Allerdings ist die Erarbeitung eines solchen ein langfristiger Prozess – vom ersten Brainstorming bis hin zum ausgearbeiteten Konzept ist es in einer Institution mit unterschiedlichen Arbeitsfeldern oftmals ein mehrjähriger Prozess. Erstaunlich ist allerdings, dass Prof. Dr. Hafeneger eine vorgelegte erste Checkliste bereits als „nachhaltiges Präventions- und Schutzkonzept“ bewertet. Ebenso stellt sich die Frage, ob und inwieweit der unabhängige Wissenschaftler an der Erstellung beteiligt war.

    • In der Stellungnahme wird angegeben, es habe im Rahmen der Interviews durch Dr. BaumsStammberger nur einen Gesprächsabbruch gegeben. Das Gespräch sei an einem anderen Tag nicht in Stuttgart, sondern auf Bitten des Betroffenen nahe dessen Wohnort fortgeführt worden. Ganz offensichtlich handelt es sich hier um ein anderes Interview. Mit der Betroffenen, die Ursula Enders über den Abbruch berichtete, wurde – so deren Angabe – kein zweiter Interviewtermin vereinbart. Zudem wohnt diese in Stuttgart.
    Die Betroffene berichtete, es sei ohnehin schwierig gewesen, mit Dr. Baums-Stammberger über ihre Gewalterfahrungen zu sprechen. Die Juristin habe zum Beispiel auf ihre Angabe, dass sie regelmäßig in dem Kinderheim der ev. Brüdergemeinde Korntal körperliche Gewalt erlitten habe, mit dem Hinweis relativiert, dass auch eine Schulkameradin der Juristin im Elternhaus geschlagen worden sei; das sei damals so üblich gewesen.


    Aus der Kritik von Prof. Dr. Hafeneger und Dr. Baums-Stammberger wird ersichtlich, dass Ursula Enders den Titel „Doppelter Verrat“ in ihrer Stellungnahme zum „Aufklärungsbericht“ zur Gewalt in den Kinderheimen der ev. Brüdergemeinde Korntal hätte ausführlicher begründen sollen. Das soll deshalb an dieser Stelle nachgeholt werden.

    Der „Aufklärungsbericht“ belegt, dass in den 60er und 70er Jahren von Leitungskräften der ev. Brüdergemeinde Korntal das Kindeswohl „verraten“ wurde: In den drei Kinderheimen der ev. Brüdergemeinschaft Korntal erlitten viele Kinder und Jugendliche körperliche und psychische Gewalt – u.a. von Leitungskräften. Auch verübten Mitarbeiter*innen sexualisierte Gewalt – z.B. in Form von sadistischen Bestrafungsritualen und in Form von oralen, analen und vaginalen Vergewaltigungen. Der „Aufklärungsbericht“ weist nach, dass sowohl die Leitung des Kinderheimes Hofmannshaus als auch dem geistlichen Leiter der ev. Brüdergemeinde Korntal sexueller Missbrauch von Kindern z.B. durch den Hausmeister der Kinderheime persönlich bekannt war. Dennoch behielt der Hausmeister seinen Arbeitsplatz, durfte nach einer Unterbrechung sogar wieder auf dem Heimgelände wohnen und hatte so vielfältige Gelegenheiten, eine große Anzahl an Kindern zu missbrauchen.

    • Wiederholt wurden Betroffene von „Aufklärer*innen“ durch eine Missachtung der gebotenen professionellen Distanz in pseudoprivate Beziehungen verstrickt.

    Eine Wissenschaftlerin informierte Betroffene zum Beispiel über ihre persönlichen Einkommensverhältnisse, Konflikte mit ihrem Ehemann, mailte Betroffenen Selfies von sich und ihrem Mann, schickte Grüße aus dem Urlaub …
    Die Betroffenen fühlten sich zunächst geschmeichelt, umgarnt. Zu einem späteren Zeitpunkt sei ihnen deutlich geworden – so die Angabe mehrerer Betroffener –, dass die Wissenschaftlerin zugleich den Schutz und die Interessen der Betroffenen missachtet habe (z.B. habe sie nicht dafür Sorge getragen, dass fachlich qualifizierte Beratungsangebote für Betroffene trotz Zusage der Kostenübernahme durch die Brüdergemeinde zur Verfügung gestellt wurden).


    • Mehrere Betroffene berichten, dass sie die Umgangsweise durch einzelne Fachkräfte des Aufarbeitungsprozesses als ihnen gegenüber respektlos und demütigend erlebt haben.
    o Eine Wissenschaftlerin demütigte einen Betroffenen zum Beispiel – so die Aussage von mehreren Augenzeug*innen - mit verletzenden Spitznamen: “Überraschungsei“, „Krawallbürste“, „Knalltüte“.

    o Mehrere Betroffene kritisieren Umgangsweisen der Mediatorin der Auftraggebergruppe, die ihrer Meinung nach Folgeproblematiken von Betroffenen nicht genügend berücksichtigt habe. So habe zum Beispiel ein Treffen der Auftraggebergruppe in einem aus Sicht der Betroffenen viel zu engen Raum stattgefunden. Zwei Betroffene seien in Panik geraten und hätten deshalb den Raum verlassen wollen. Daraufhin hätte die Moderatorin die beiden Betroffenen sehr massiv gemaßregelt und erklärt, dass müssten sie jetzt aushalten. Diese hätten sich aufgrund der Massivität der Vorhaltungen ohnmächtig gefühlt und nicht mehr getraut, den Raum zu verlassen.

    Einer der beiden Betroffenen musste sich in Folge der Belastungen des Aufarbeitungsprozesses über einen längeren Zeitraum in stationäre Behandlung begeben. Der zweite und eine weitere Betroffene gaben von sich aus die weitere Mitarbeit in der Auftraggebergruppe auf.

    • Sowohl auf der Pressekonferenz anlässlich der Präsentation des „Aufklärungsberichtes“ von Prof. Dr. Hafeneger und Dr. Baums-Stammberger als auch in der Stellungnahme der beiden „Aufklärer*innen“ zur Kritik von Ursula Enders wird der Eindruck vermittelt, dass der Aufarbeitungsprozess von einer Auftraggebergruppe begleitet worden sei, in der die Betroffenen die Mehrheit gehabt hätten. Allerdings wurde es versäumt, darzustellen, dass diese Mehrheit zwar zu Beginn der Auftraggebergruppe bestand, jedoch nicht mehr im späteren Verlauf.
    Drei Betroffene nahmen aufgrund der für sie von ihnen selbst als extrem belastend beschriebenen Umgangsweisen in der Auftraggebergruppe an dieser nicht mehr Teil. Zwei weiteren wurde – so ihre Angaben – die weitere Mitarbeit in der Auftraggebergruppe von den Moderator*innen untersagt.

    Die fehlende Transparenz über die veränderten Machtverhältnisse innerhalb der Auftraggebergruppe gegenüber der Öffentlichkeit erlebten mehrere Betroffene nach eigenen Angaben als erneuten „Verrat“: Das Bemühen um den Ruf der Institution bzw. der Fachkräfte des Aufarbeitungsprozesses habe im Vordergrund gestanden, das Wohl von Betroffenen sei missachtet, „verraten“ worden.

    • Es ist richtig, dass Ursula Enders sowohl Prof. Dr. Hafeneger als auch Dr. Baums-Stammberger ein positives Feedback zum Verlauf der Anhörung von Detlev Zander als auch zur Gesprächsatmosphäre bei einem weiteren Treffen gab. Während und nach der Anhörung hatten beide „Aufklärer*innen“ wiederholt ihre Wertschätzung für Detlev Zander ausgedrückt und in Kenntnis der Akten als auch der mit anderen Betroffenen zuvor geführten Interviews zahlreiche seiner Detailangaben bestätigt. Dr. Baums-Stammberger betonte zum Beispiel, dass für sie das Interview mit Herrn Zander der Durchbruch der Aufklärungsarbeit gewesen sei. Prof. Dr. Hafeneger hob wiederholt hervor, wie präzise Detailangaben von Herrn Zander seien, die der Erziehungswissenschaftler aufgrund seiner Aktenkenntnis bestätigen konnte.
    Durch ihre Rückmeldungen vermittelten Hafeneger und Baums-Stammberger Detlev Zander den Eindruck, dass ihm endlich geglaubt würde. Der Betroffene erlebte es als sehr erleichternd, dass seine Erinnerungen bestätigt wurden. Dementsprechend gab Ursula Enders den beiden „Aufklärer*innen“ zunächst das Feedback, sie hätten bezogen auf Detlev Zander einen guten Job gemacht. Allerdings übte sie – in persönlichen Gesprächen und in einer ausführlichen Mail an Dr. Baums-Stammberger – zugleich eine differenzierte Kritik zu unterschiedlichen Aspekten des Aufarbeitungsprozesses. Prof. Dr. Hafeneger und Dr. Baums-Stammberger geben an, ihnen lägen umfangreiche Mails von Ursula Enders vor, in denen diese ihren – z. T. mit Lobeshymnen verbundenen – Respekt über die Arbeit der Aufklärer zum Ausdruck bringe. Nicht nur, dass Ursula Enders nur vereinzelt Mailkontakte mit den „Aufklärer*innen“ hatte, ganz offensichtlich haben diese auch die sehr klar formulierte schriftliche als auch mündliche Kritik von Ursula Enders am Aufklärungsprozess ausgeblendet.

    • Sowohl Prof. Dr. Hafeneger als auch Dr. Baums-Stammberger informierten Herrn Zander auf Nachfrage vor Zeugen darüber, dass niemand vor der Pressekonferenz am 07.07.2018 den Bericht zur Einsicht bekäme – somit auch nicht Herr Zander. Beide „Aufklärer*innen“ bestätigten dies unabhängig voneinander nochmals schriftlich per Mail.
    Detlev Zander ging folglich davon aus, dass alle Anwesenden auf der Pressekonferenz uninformiert seien. Knapp zwei Wochen vor der Pressekonferenz erfuhr Herr Zander über die Presse, dass die Brüdergemeinde kund tue, dass sie vor der Pressekonferenz den „Aufklärungsbericht“ zur Einsicht bekomme. Trotz dieser Irritation vertraute Herr Zander weiterhin den beiden „Aufklärer*innen“, um später feststellen zu müssen, dass die diesbezüglichen schriftlichen Angaben von Prof. Dr. Hafeneger und Dr. Baums-Stammberger nicht korrekt waren. Dr. Baums-Stammberger hatte zum Beispiel in Anwesenheit von Ursula Enders dargestellt, dass sie den Druck des „Aufklärungsberichtes“ in Auftrag gegeben und sichergestellt habe, dass dieser erst am Vormittag der Pressekonferenz angeliefert würde. Auf der Pressekonferenz wurde dann jedoch deutlich, dass Herr Zander der einzige Redner war, der den Bericht nicht kannte und folglich keine faire Chance hatte, sich auf die Pressekonferenz inhaltlich vorzubereiten.

    • Sonderbar war zudem, dass insbesondere Prof. Dr. Hafeneger vor der Pressekonferenz auf Herrn Zander in der Hinsicht intensiv einzuwirken versuchte, dieser solle im Sinne seines eigenen Verarbeitungsprozesses den Bericht als persönlichen Erfolg darstellen. Das Anliegen sei, dass „sie alle eine gute Pressekonferenz“ hätten. In diesem Zusammenhang betonte Prof. Dr. Hafeneger u.a., ein solcher positiver Verarbeitungsschritt für Herrn Zander sei ihm ein persönliches Anliegen, da er selber nicht nur Erziehungswissenschaftler, sondern auch Psychologe sei. In dem Glauben, der Bericht würde seine Aussagen über erlebte (sexualisierte) Gewalt in den Kinderheimen der ev. Brüdergemeinde Korntal bestätigen, gab Herr Zander auf der Pressekonferenz eine positive Stellungnahme zur Vorlage des Berichtes. Diese Stellungnahme entsprach weitgehend den Empfehlungen Prof. Dr. Hafenegers. Detlev Zander wurde erst durch die Empörung einer Journalistin aufmerksam, die in dem Bericht pseudoanonymisierte Zitate
    3 als Aussagen von Herrn Zander erkannt hatte und sich im Anschluss an die Pressekonferenz darüber beschwerte, der Betroffene würde in dem Bericht quasi als „unglaubwürdig/Lügner“ dargestellt. Die Lektüre des Berichtes im Anschluss an die Pressekonferenz löste bei Herrn Zander das Gefühl aus, von Prof. Dr. Hafeneger und Dr. Baums-Stammberger zutiefst getäuscht und somit – vergleichbar mit den Erfahrungen in der Kindheit – erneut verraten worden zu sein. Dem Betroffenen drängte sich die Frage auf, ob Prof. Dr. Hafeneger und Dr. Baums-Stammberger ihn etwa instrumentalisiert haben könnten, um für sich selbst „eine positive Pressekonferenz“ zu erleben – ohne kritische Rückmeldungen, die Herr Zander sicherlich gegeben hätte, wenn er vor der Pressekonferenz den „Aufklärungsbericht“ gekannt hätte.

    • Die Lektüre der bizarren Argumentation bzgl. der angeblich fehlenden Plausibilität seiner wesentlichen Angaben über Missbrauchserfahrungen zum Beispiel durch den Pfarrer und einem großzügigen Spender der ev. Brüdergemeinde Korntal
    4 war für Herrn Zander ein extrem schockierendes Erlebnis. Dabei setzte der Betroffene sich immer wieder mit quälenden Selbstzweifeln auseinander: Wieso war er Prof. Dr. Hafeneger und Dr. Baums-Stammberger nicht mit gesundem Misstrauen begegnet und hatte ihnen vertraut? Zurück blieb insbesondere die Frage, welche Verhaltensweisen der beiden „Aufklärer*innen“ die Wahrnehmung des Betroffenen vernebelt hatten. Auch war es für Zander nicht nachvollziehbar, wie die beiden „Aufklärer*innen“ ihr Verhalten vor sich selbst verantworten konnten. Während Detlev Zander Absatz für Absatz des 400-Seiten „Aufklärungsberichtes“ durcharbeitete – ein Horrortrip –, erhielt er eine erste Antwort auf seine Fragen in Form einer Mail von Dr. Baums-Stammberger. Darin kündigte die Aufklärerin „locker-flockig“ an, dass sie Detlev Zander doch einen Glücksbringer aus ihrem Urlaub in Afrika mitbringen wolle und erkundigte sich, wie dieser aussehen solle. Detlev Zander reagierte auf die Mail mit Fassungslosigkeit: Diese für ihn unvorstellbare Ignoranz des durch die Veröffentlichung der bizarren Überprüfung der Plausibilität seiner Aussagen ausgelösten Leids erlebte er als erneuten Verrat. Eine Informationsveranstaltung für Betroffene unmittelbar nach Veröffentlichung eines „Aufklärungs-/Aufarbeitungsberichtes“ gehört zum fachlichen Mindeststandard in Aufarbeitungsprozessen. Leider wurde auch dieser sowohl von der Brüdergemeinde, den Moderator*innen der Auftraggebergruppe und den „Aufklärer*innen“ missachtet. Die Betroffenen wurden allerdings schriftlich von Dr. Baums-Stammberger darüber informiert, dass der „Aufklärungsbericht“ zum Download im Netz stehe. Leider müssten sie sich noch gedulden, ehe sie dessen schriftliche Fassung einige Wochen später – erst nach dem Urlaub der Aufklärerin – von ihr erhalten könnten. Dies verwundert umso mehr, als die ev. Brüdergemeinde Korntal eine Projektassistentin hat, die sicherlich die Versandarbeiten hätte erledigen können. Für ein Treffen mit Gelegenheit zum Austausch über den „Aufklärungsbericht“ lud Dr. BaumsStammberger nicht zu einem zeitnahen Termin, sondern erst zum 30. September 2018 – fast drei Monate nach der Pressekonferenz – ein. Detlev Zander, der den Missbrauchsskandal in Korntal öffentlich gemacht hat, erhielt bis heute – fünf Wochen nach der Veröffentlichung des „Aufklärungsberichtes“ – noch keine Einladung zu diesem Treffen.

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    1 www.nordkirche.de/fileadmin/user_upload/Synodenportal/Dokumente_2017/synode-201709-anlage-zuTOP_2.2-abschlussbericht-evaluation-unterstuetzungsleistungsverfahren.pdf

    2 Die Nordkirche hat zu diesem Zwecke zum Beispiel ein Lotsenprogramm entwickelt, dass im Rahmen der Untersuchung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf evaluiert wurde.

    3 Herr Zander wurde inzwischen von zig Personen auf die ihm im Rahmen der Pseudoanonymisierung zugeteilte Kennziffer angesprochen. Es waren somit die Verfasser*innen des Aufklärungsberichtes, die ihn de facto öffentlich outeten – und nicht – wie von Hafeneger und Baums-Stammberger fälschlicherweise dargestellt – Ursula Enders.

    4 siehe Enders (2018). Doppelter Verrat. www.zartbitter.de
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Gast
New PostErstellt: 08.08.18, 12:07  Betreff:  Re: Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal entblößt  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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Der Wichtigkeit halber noch einmal hochgeholt !! :

    Zitat: Martin MITCHELL
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    Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal nach langem Kampf vollständig entblößt!

    Wie ja alle Interessierten sicherlich mitbekommen haben, wurde vor kurzem ein 416-seitiger Aufklärungsbericht bezüglich der Brüdergemeinde Korntal veröffentlicht; der Bericht enthält keine wirklich eingehenden juristischen Abhandlungen oder Aufarbeitungen. Dieser offizielle 416-seitige Bericht ist hier zu finden: www.aufklaerung-korntal.de/wp-content/uploads/2018/06/Aufarbeitungsbericht.pdf .

    Und darüber wird jetzt in Berlin diskutiert und gestritten:

      Zitat:
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      StN.de - STUTTGARTER NACHRICHTEN :

      [ QUELLE: www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.missbrauchsskandal-bei-der-bruedergemeinde-berlin-diskutiert-ueber-korntal.aa812241-8f66-4fa1-8793-9451806ff8d0.html ]

      Korntal-Münchingen

      Missbrauchsskandal bei der Brüdergemeinde

      Berlin diskutiert über Korntal

      Von fk [ Anm: mutmaßlich von Franziska Kleiner ] 02. Juli 2018 - 17:50 Uhr

      Großes Echo auf Kritik am Aufklärungsbericht zum Missbrauch in der Brüdergemeinde.

      [ FOTO: „Das Hoffmannhaus ist nach wie vor ein Kinderheim. Foto: factum/Granville]

      Korntal-Münchingen - Der Aufklärungsbericht zur sexuellen Gewalt in den Heimen der Korntaler Brüdergemeinde wird zum Zankapfel. Experten streiten, der Missbrauchsbeauftragte des Bundes ist involviert. Damit steht Korntal seit einer Veranstaltung in der vergangenen Woche in Berlin im Fokus einer bundesweiten Debatte: Am Beispiel Korntal zeigt sich, dass es in Deutschland keine Standards für die Aufarbeitung jener Verbrechen gibt.

      Die Zöglinge in den Einrichtungen der evangelischen Brüdergemeinde wurden zwischen den Jahren 1950 und 1980 Opfer von physischer, psychischer, aber auch sexualisierter Gewalt. Das geht aus dem Bericht der Aufklärer Benno Hafeneger und Brigitte Baums-Stammberger hervor, der vor wenigen Wochen veröffentlicht wurde. Die Kritik an der Publikation wurde dann vergangene Woche in Berlin öffentlich.

      Kritik am Bericht wird in Berlin publik

      Der Bericht entspreche in keiner Weise fachlichen Standards, sagt etwa die Traumatherapeutin Ursula Enders. Er vermittle vielmehr den Eindruck einer „Komplizenschaft mit eventuell immer noch in der Brüdergemeinde vorhandenen Bestrebungen der Vertuschung institutionellen Versagens“. Beispielhaft nennt sie den Umgang mit dem ehemaligen Gemeindepfarrer. Opfer bezichtigen ihn der Vergewaltigung. Im Aufklärungsbericht schreibt Brigitte Baums-Stammberger, es gebe dafür keine plausiblen Hinweise. Enders sieht die Missbrauchsopfer ein zweites Mal beschädigt. Baums-Stammberger aber bezweifelt, dass Enders „den Bericht fachlich überhaupt beurteilen kann, da sie nicht über die dafür notwendige Expertise verfügt“. Enders gehörte der Untersuchungskommission der Missbrauchsfälle in der Evangelisch-Lutherischen Nordkirche an.

      Enders hatte ihre Kritik anlässlich einer Veranstaltung der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs publik gemacht. Vertreter der Kirchen, der Wissenschaft und Betroffene hatten sich in Anwesenheit des Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, mit dem Thema „Kirchen und ihre Verantwortung zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs“ befasst. Sowohl Vertreter der Brüdergemeinde als auch ehemalige Heimkinder hatten dort das Gespräch mit Rörig gesucht. Sein Fazit: „Auch wenn ein umfassender Bericht zu den sexuellen Gewalttaten erstellt ist und Anerkennungszahlungen an Betroffene geleistet werden, heißt das noch lange nicht, dass Aufarbeitung auch gelungen ist.“ Aufarbeitung in Kirchen und anderen Institutionen sei eine „schwierige und äußerst schmerzhafte Aufgabe, wie sich bisher in fast allen Aufarbeitungsvorhaben gezeigt hat, auch dem der Brüdergemeinde Korntal“.

      Nach dem Hearing stehe für ihn fest, „dass Kirchen und andere Institutionen vor und während des Aufarbeitungsprozesses und vielleicht auch danach unbedingt eine sehr gute Beratung von unabhängiger Stelle benötigen“. Sie müsse Betroffenen und Verantwortlichen in Kirchen und Institutionen helfen, diesen Prozess gemeinsam und transparent zu verwirklichen. Er selbst, sagt Rörig, wolle den Dialog mit Betroffenen, Kirchen und Beteiligten an der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der Brüdergemeinde fortsetzen. Mehr noch: „Ich erwarte von der von mir berufenen Aufarbeitungskommission, dass sie bis Anfang 2019 erste Vorschläge für Standards einer gelingenden Aufarbeitung vorlegt“, sagt er.


      Brüdergemeinde begrüßt eine Auseinandersetzung mit dem Bericht

      Die Kommission wird von der Professorin Sabine Andresen geleitet. „Ein großer Kritikpunkt der Kommission am Aufarbeitungsprozess in Korntal – und allen anderen – ist, dass die Kirche ihn nicht von sich aus angestoßen hat. Sie hat nur so viel getan, wie sie – auf Druck von Betroffenen und der Öffentlichkeit – tun musste“, sagt sie. Sollte das Gremium weiterhin bestehen, blieben Kirchen ein Schwerpunkt ihrer Untersuchungen.

      Die
      Brüdergemeinde selbst hält sich zurück. [ Siehe @ www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.missbrauchsskandal-in-der-bruedergemeinde-korntal-eine-zerreissprobe-fuer-die-gemeinde.ddf39666-732c-4b47-9e3b-2e4e97a27a9a.html ] Dass die Verarbeitung des Berichts aufgrund verschiedener Sichtweisen zu unterschiedlichen Bewertungen führe, sei nicht verwunderlich, sagt ihr Sprecher Gerd Sander. Die Aufklärer, deren Arbeit man weiter für kompetent halte, habe man um eine Stellungnahme gebeten. „Wenn der Aufklärungsbericht einen konstruktiven Diskurs über die Weiterentwicklung von Standards anregt, leistet er einen weiteren Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion. Eine fachliche und professionelle Auseinandersetzung mit dem Bericht halten wir für sinnvoll und wünschenswert.“


      Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in Deutschland

      Anlaufstelle Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs soll an oberster Stelle der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung klären. Dabei geht es um Anliegen von Betroffenen, Experten aus Praxis und Wissenschaft und allen, die sich gegen sexuelle Gewalt einsetzen.

      Die Kommission

      Die aus sechs Personen bestehende Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs untersucht bundesweit derartige Kriminalfälle. Unter Leitung der Professorin Sabine Andresen sollen Ausmaß, Art und Folgen sexueller Gewalt aufgezeigt werden. Die Kommission will damit nach eigenen Worten „eine breite politische und gesellschaftliche Debatte zu einem Thema anstoßen, das noch immer tabuisiert wird“.

      Sollte die Laufzeit der Kommission über März 2019 hinaus verlängert werden, blieben Kirchen ein Schwerpunkt der Arbeit, so Andresen. Die Kommission wird sich dann zudem mit Freikirchen, Heimen in kirchlicher Trägerschaft, Orden und Sekten beschäftigen. Kommission und unabhängige Beauftragte stehen im engen Austausch miteinander.


      MEHR ZUM THEMA

      Missbrauchsskandal in der Brüdergemeinde Korntal - „Eine Zerreißprobe für die Gemeinde“ [ Siehe @ www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.missbrauchsskandal-in-der-bruedergemeinde-korntal-eine-zerreissprobe-fuer-die-gemeinde.ddf39666-732c-4b47-9e3b-2e4e97a27a9a.html ]
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Martin MITCHELL
Gast
New PostErstellt: 10.08.18, 00:26  Betreff:  Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal entblößt  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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Erika Tkocz schrieb, am Montag, 5. August 2018, um 12:24 Uhr im Dierk Schaefers Blog in der Rubrik mit der Überschrift »Korntal – eine never-ending-Story?« @ dierkschaefer.wordpress.com/2018/08/03/korntal-eine-never-ending-story/#comment-10962 :

    Zitat:
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    Es ist erschreckend wie sowohl die Stellungnahme [ / Kritik ] von Frau Enders als auch ihre Person [in der Stellungnahme von Prof. Dr. Hafeneger und Dr. Baums-Stammberger zur Kritik von Ursula Enders zu deren beiden „Aufklärungsbericht“ betitelt »„Uns wurde die Würde genommen“ - „Aufklärungsbericht“ zur Gewalt in den Heimen der evangelischen Brüdergemeinde Korntal in den 1950er bis 1980er Jahren] herabgewürdigt wird. So wird gleich einmal die Stellungnahme [ / Kritik ] [von Ursula Enders] als Pamphlet eingestuft um damit deutlich zu machen, dass es hier lediglich um eine Schmähschrift geht, die sowieso nicht als Anspruch für eine inhaltliche Auseinandersetzung-Diskussion dienen kann und sollte. Die Hinweise was denn ein Student in den Erstsemestern hinsichtlich wissenschaftlicher Arbeiten lernt, dienen dann als persönlicher Angriff und Herabsetzung und so braucht man sich nicht wirklich mit der inhaltlichen Kritik auseinander setzen. Das macht schon den Eindruck, dass auch in Zukunft jede kritische Stellungnahme der Korntalstudie mit Abwehr, Angriff und Herabwürdigung der jeweiligen Personen verbunden sein wird. Die Kritik [seitens Hafeneger und Baums-Stammberger] gegenüber der Stellungnahme [ / Kritik ] von Frau Enders ist sehr polemisch und absolut nicht sachlich. So gewinnt man dann doch den Eindruck, dass die Verantwortlichen keine weitere Diskussion über die Vergangenheit in Korntal wollen und ganz sicher auch nicht daran interessiert sind für die Zukunft daraus lernen zu wollen. Sie wollen ihre eigene Vorstellung von Vergangenheitsbewältigung und sicher auch die eigene Vorstellung der Zukunft und so wird dann offensichtlich auch in Zukunft jede Kritik gegenüber der Korntalstudie so bekämpft, wie hier zu lesen ist.

    Ich werde die Korntalstudie weiter lesen auch wenn ich doch etwas länger Zeit brauche. Eines kann ich aber nicht nachvollziehen, wieso sich die Personen dieser Studie „Aufklärer“ nennen, so was habe ich ja noch nie gehört und frage mich auf was sich diese Begrifflichkeit bezieht.

    Etwas sei aber jetzt schon geschrieben,
    Frau Enders arbeitet bei Zartbitter eV und sowie dieser Verein selber auch als Frau Enders beschäftigen sie sich seit Jahrzehnten mit missbrauchten Kindern und Erwachsenen. Sexualisierte Gewalt war bis in den 80igern ein Tabuthema und auch wenn die Strafbarkeit schon immer galt, war es sowohl in der Gesellschaft als auch in Institutionen, die Gewalt und auch sexualisierte Gewalt besonders begünstigt(e) kein Unrechtsbewusstsein und schon gar nicht galt Gewalt und sexualisierte Gewalt als Verbrechen. Es ist besonders jenen Vereinen wie Zartbitter zu verdanken, dass ein anderes Bewusstsein insbesondere zur sexualisierten Gewalt besteht. Auch wenn sich die Mitarbeiter solcher Vereine intensiv mit den Opfern beschäftigen wird auch die Täterschaft in diesen Blick mit einbezogen. []
    [ ……… ]

    .

Und einfach auch mal hier auf die ZARTBITTER e.V.-Webseite schauen: »Ein Dankeschön an Spender und Sponsoren« @ www.zartbitter.de/gegen_sexuellen_missbrauch/Aktuell/909_dank_an_unsere_sponsoren.php !! Und Ursula Enders ist Gründer und Vorstand von ZARTBITTER e.V. !!
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Martin MITCHELL
Gast
New PostErstellt: 13.08.18, 10:00  Betreff:  Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal entblößt  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

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Werner Boesen schrieb, am Sonntag, 12. August 2018, um 10:47 Uhr im Dierk Schaefers Blog in der Rubrik mit der Überschrift »Korntal – eine never-ending-Story?« @ dierkschaefer.wordpress.com/2018/08/03/korntal-eine-never-ending-story/#comment-11032 :

    Zitat:
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    Ja, „eine Never-Ending-Story. Es reicht nicht, die Opfer mit Geld und Therapien abzufinden. Die Opfer leiden ihr Leben lang, auch wenn einige wenige erfolgreich wurden. Juristen, die im Auftrag von Täterorganisationen Berichte schreiben unterliegen dem politischen Anspruch, den Schaden gering zu halten. Das zeigte beispielhaft der „Runde Tisch Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren“ („RTH“) [und der daraufhin von RTH-Moderatorin Antje Vollmer am 10 Dezember 2010 gelieferte diesbezügliche Abschlussbericht (obwohl Frau Vollmer, in diesem Fall, keine Juristin war, sondern eine „evangelische Theologin“ und „vormalige Politikerin“ und „ehemalige Bundestagsvizepräsidentin“ - M.M.)].
    Um einen Schaden gering zu halten gibt es hervorragende Strategien, vor allem der Verweis auf Wissenschaftlichkeit im Vorgehen. Es ist der blanke Hohn für die Opfer. Wissenschaftlich Gebildete sind zumeist „verkopfte“ Menschen, d.h. sie denken mit Verstand, wo Gefühlen keinen Platz mehr eingeräumt zu werden braucht. Im Rechtssystem des Staates hat die Liebe keinen Platz, stellte schon Georg Wilhelm Friedrich Hegel fest. Für die Täterorganisationen sind daher Juristen [sowie auch die Religiösen und (ex-)PolitikerInnen - M.M.] ihre besten Vertreter. Wer dann juristischen Maßstäben nicht genügt wird leicht als unqualifiziert abgestempelt. Insofern sind ehemalige Heimkinder fast hoffnungslos dem juristischen Treiben ausgeliefert wären da nicht unsere Seelenkenner mit psychologischem Fachverstand.
    Doch Korntal zeigt wie schon der RTH, wie der juristischeZirkusläuft.

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