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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Kind gelangen an das Methadon der Eltern

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Gast
New PostErstellt: 06.04.09, 08:31  Betreff: Kind gelangen an das Methadon der Eltern  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

„Das Baby war häufig dabei...“

In der „Clique“ im Park an der Patronatsstraße herrscht Unverständnis: Wie konnte das kleine Kind an das Methadon der Eltern gelangen? Auch sie waren oft bei dem Treff dabei, sagt einer der Männer.
In der „Clique“ im Park an der Patronatsstraße herrscht Unverständnis: Wie konnte das kleine Kind an das Methadon der Eltern gelangen? Auch sie waren oft bei dem Treff dabei, sagt einer der Männer.
(Foto: Oliver Werner)


Münster - Fast täglich treffen sie sich in Hiltrup im kleinen Park an der Patronatsstraße, gleich bei der Polizeistation. Mit ihren Hunden, diversen Alkoholika und - „klar“, sagt einer - auch manchmal anderen Drogen. Seit zwei Wochen gibt es in der „Clique“, wie sie sagen, vor allem ein Thema.

Es sei schwer vorstellbar, dass das kleine Mädchen drogensüchtiger Eltern aus Hiltrup aus „reiner Schusseligkeit“ gestorben ist, sagt einer, der sich mit der Ersatzdroge Methadon gut auskennt. Die Verpackung sei absolut kindersicher. Die Männer von der Pa­tronatsstraße kennen die Eltern des toten Kleinkindes, gegen die die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt hat (WN, 20.3.), gut. „Sie gehörten seit Jahren mit zur Clique“, erzählt einer.

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Seit Kurzem teilt ein dreijähriger Junge aus Süddeutschland das Schicksal des Hiltruper Mädchens. Auch seine drogensüchtige Mutter erhielt die Ersatzdroge Methadon; der Junge schluckte die Tagesration und starb. Ein Fall weit weg von Münster, aber die tragische Parallele ruft auch bei den Mitarbeitern im städtischen Amt für Kinder, Jugendliche und Familien den Tod des elf Monate alten Kindes in Erinnerung.

Jugendamtsleiterin Anna Pohl ist entschlossen, bei der Betreuung drogensüchtiger Eltern noch intensiver mit anderen Einrichtungen und Kontaktpersonen zusammenzuarbeiten. Andererseits weiß Pohl auch: Sozialarbeiter, Familienhelfer, Drogentherapeuten und Ärzte können vieles bewirken - aber eben nicht jedes Unglück verhindern.

Drei Tage in der Woche hatte die Mutter des Mädchens Kontakt mit dem kommunalen Sozialen Dienst, Mitarbeitern des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien, der Familienhebamme, der städtischen Drogenhilfe. Etwa 25 Eltern mit Drogenproblemen werden auf diese Weise in Münster von der Stadt betreut. „Wir erreichen nicht alle“, sagt Pohl, denn letztlich seien die Hilfsangebote ja freiwillig.

Die Eltern, deren Tochter durch Methadon starb, nahmen die Hilfe an, blieben aber anscheinend gleichzeitig in ihrem angestammten Milieu. Und konsumierten neben Methadon weitere Drogen, wie es in der „Clique“ heißt. Das Baby im Kinderwagen soll häufig im Park an der Patronatsstraße dabei gewesen sein, heißt es.

Für Dr. Wolfgang Schneider, Leiter des Drogenhilfevereins und der Beratungsstelle „Indro“, ist das nicht verwunderlich. „Das Methadon stellt lediglich ruhig, nimmt das Verlangen auf Heroin“, erklärt Schneider die Wirkungsweise. Den „Kick“, das euphorische Glücksgefühl, das Süchtige im Drogenkonsum erleben, versuchten viele mit Hilfe anderer Substanzen zu erreichen. Eine häufig jahrelange Drogenkarriere hinterlässt meistens schwerwiegende soziale, physische und psychische Probleme, sagt Schneider. Dass mit dem Einstieg in ein Methadonprogramm einfach der Hebel im Leben umgelegt werde, sei eine Illusion. „Es gibt gute Erfolge“, sagt Schneider, aber auch viele Fälle, bei denen Süchtige sich nicht mehr in die Gesellschaft integrieren ließen.

Die Ersatzdroge Methadon erhalten Betroffene täglich in Münster in ärztlichen Schwerpunktpraxen. Nur wenn diese Praxen geschlossen haben, soll das Methadon ausgegeben werden. Etwa 700 Personen in Münster erhalten nach Schneiders Informationen die Ersatzdroge.

Wenn jemand aus diesem Personenkreis schwanger wird, bemühen sich Ärzte meistens frühzeitig darum, den Kontakt zum Jugendamt herzustellen. „Wir versuchen, die Mütter schon während der Schwangerschaft zu betreuen“, sagt Anna Pohl. Das sei auch bei der Mutter aus Hiltrup geschehen. Für sie stellten alle betreuenden Einrichtungen eine günstige Prognose. Was nicht die Regel ist. Mitunter, „vier bis fünf Mal pro Jahr“, kommen Kinder drogensüchtiger Eltern gleich nach der Geburt in eine Pflegefamilie, sagt Pohl.

Ob die Geschichten der Clique“ aus dem Park an der Pa­tronatsstraße stimmen, darüber mag sie nicht urteilen. Sicher sei nur dies: „Wenn wir bemerken würden, dass ein Kind ins Drogenmilieu mitgenommen wird, greifen wir ein: Das geht gar nicht.“

VON KARIN VÖLKER, MÜNSTER
http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/muenster/nachrichten/1016406_das_baby_war_haeufig_dabei....html
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