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Oxytocin

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Sibylle
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New PostErstellt: 08.03.08, 09:59  Betreff: Re: Oxytocin  drucken  weiterempfehlen

Ich bin überrascht, dass du schon zu so früher Zeit abpumpst, um deinem Baby die Mahlzeiten zu sicher, während du nicht bei ihm bist. Das soll keine Wertung sein, ich würde nur gerne den Grund dafür erfahren. Möglicherweise stehen Arztbesuche an? Ein Wochenflussstau ist nicht ungefährlich, eine Freundin von mir hat deswegen vor ein paar Tagen in einer Not-OP ihre Gebärmutter verloren. Nimm es also wirklich ernst!

Mir gehen viele Gedanken durch den Kopf und ich muss erstmal sortieren. Also zuerst zum Oxytocinspray: Oxytocin ist das Hormon, das beim Stillen ausgeschüttet wird, um den Milchspendereflex auszulösen. In der Brust ziehen sich die Milchgänge zusammen und pressen die Milch nach vorn hin zur Brustwarze. Gleichzeitig zieht sich die Gebärmutter zusammen und du bekommst Nachwehen, so dass sich die Gebärmutter zurückbildet und der Wochenfluss ausgestoßen wird. Dieses Spray wird also nicht nur beim Wochenflussstau verwendet, sondern auch, wenn bei der Mutter beim Stillen oder Abpumpen der Milchspendereflex ausbleibt. Ich weiß ja nicht, wann du das Spray verwenden sollst, aber wenn du abpumpst, solltest du es natürlich direkt vor dem Abpumpvorgang verwenden. Im Zusammenhang mit dem Stillen besteht durch das Oxytocin-Nasenspray die Gefahr, dass der MSR (Milchspendereflex) durch Abhängigwerden nur noch mit Spray einsetzt und nicht mehr natürlich. Schwierige Sache, aber ich werde dir auf keinen Fall empfehlen, das Spray abzusetzen wegen der Gefahr (siehe oben).
Und nun zum Stillen/Abpumpen: Die ersten Wochen sind die Einspielzeit des Stillens bei Mutter und Kind. Die Milchmenge wird in Abhängigkeit vom Bedarf des Kindes gebildet. Es ist möglich, dass dieser Prozess durch das Abpumpen, das du vollziehst, gestört wird. Möglicherweise hast du dadurch weniger Milch. Für dein Baby besteht die Gefahr einer Saugverwirrung, wenn es mal an der Brust und mal an der Flasche trinken muss. Viele Mütter (und Ärzte/Hebammen) halten das für Quatsch, aber ich bin Stillberaterin und ich weiß, wovon ich spreche! Bei vielen geht es eine Zeit lang richtig gut und dann kommt plötzlich der Moment, wo das Baby die Brust ablehnt, und das ist dann richtig schlimm! Das Baby kann auch verlernen, an der Brust richtig zu trinken. Dein Baby ist noch sehr jung und die Gefahr ist größer, dass das passiert. Die Folge davon ist, dass die Brust beim Stillen nicht richtig geleert wird. Dadurch wird beim nächsten Mal weniger Milch gebildet und das wird dann immer schlimmer. Die Mutter sagt dann, dass ihre Milch nicht mehr gereicht hat, kennt aber den Grund dafür nicht.
Ich würde dir raten, dich nicht von deinem Baby zu trennen, wenn du aus dem Haus musst. Nimm es mit! Ein Stillpaar gehört zusammen, sonst kann das Stillen nachhaltig gestört werden. Wenn es dir zu viel ist, dann nimm auch den Papa mit, der ja offensichtlich die Zeit hat, das Baby zu betreuen. Das ist doch super!
Zum Trinken: Die Trinkmenge hat kaum einen Einfluss auf die Milchmenge. Du solltest nach Durst trinken und dich nicht vollschütten. Erhöhen kann man die Milchmenge durch häufiges und ausreichend langes Stillen. DAS ist der natürliche Weg, alles andere sind nur kleine Hilfsmittelchen, die sich aber nicht auswirken, wenn du nicht oft genug und nicht ausreichend stillst. So ist das nun mal.

Ich wünsche dir alles Gute und bald wieder ausreichend Milch!

Liebe Grüße
Sibylle
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AFS-Stillberaterin
mit Benjamin (7) und Susanne (15)
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