Um ehrlich zu sein: Ich nicht! Ein Massenspurt auf diesen engen Sträßchen in Mayrhofen wär schon spannend gewesen, so war der Einlauf doch recht monoton, das hat heut auch "Die Presse" kritisiert.

So wär es auch möglich gewesen, den Österreichern einmal die Faszination des PÜrofiradsports so richtig zu zeigen, dadurch war's ja im Feld nur ein Sprint der Geschlagenen, an dem kaum wer teilnahm. Heut hat übrigens Boassen Hagen aus einer Spitzengruppe gewonnen! Nachher gibt's dann wieder das Ergebnis mit den Einschätzungen dazu.

1 Edvald Boasson Hagen (Nor) Team Columbia - Highroad 5.56.53 (40,685km/h)
2 Robert Hunter (RSA) Barloworld
3 Pavel Brutt (Rus) Team Katusha
4 Davide Viganò (Ita) Fuji-Servetto
5 Alessandro Bertolini (Ita) Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli
6 Andriy Grivko (Ukr) ISD 0.31
7 Matthew Goss (Aus) Team Saxo Bank 0.40
8 Allan Davis (Aus) Quick Step 0.40
9 Robert Forster (GER) Team Milram 0.40
10 Ben Swift (GBr) Team Katusha 0.40

Heute, bei strömendem Regen und Nebelverhältnissen, ging es durch die Schweiz und am Ende nach Italien, zurück ins Heimatland des Giro. Die Spitzengruppe wurde aber bereits gut 40 km vor dem Ziel eingeholt und dadurch wurde das Finale ein schweres Unterfangen für das Feld. Die Abfahrt auf den letzten 40 km ermöglichte es einem Quintett sich abzusetzen, die dann am Ende auch durchkamen. Im Feld wurde nicht bedingungslos gefahren, Di Luca schonte seine Leute zum Leidwesen Petacchis. Auf den letzten 500 m folgte dann der Antritt Bertolinis, als 200 m vor dem Tagesziel aber alles wieder zusammenlief, attackierte Boassen Hagen. Die anderen sprintstarken Leute aus der Gruppe, Hunter und Vigano setzten nicht gleich nach, weshalb der Norweger überlegen gewann!

Ein schönes Finale, aber ein Sprint wär auch heute reizvoll gewesen. Dass Boassen Hagen gewinnt, hatte ich aber irgendwie auf der Rechnung, denn Hunter ist nicht so wirklich in form bei diesem Giro. Morgen geht’s dann in die tiefe Lombardei nach Bergamo, das verspricht ein interessanter, klassikerähnlicher Kurs zu werden.

1 Kanstantsin Siutsou (Blr) Team Columbia - Highroad 5.04.34 (41,567 km/h)
2 Edvald Boasson Hagen (Nor) Team Columbia - Highroad 0.21
3 Danilo Di Luca (Ita) LPR Brakes - Farnese Vini 0.21
4 Michael Rogers (Aus) Team Columbia - Highroad 0.21
5 Franco Pellizotti (Ita) Liquigas 0.21
6 Stefano Garzelli (Ita) Acqua & Sapone - Caffe Mokambo 0.21
7 Damiano Cunego (Ita) Lampre - N.G.C. 0.21
8 Jackson Rodriguez (Ven) Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli 0.21
9 Marzio Bruseghin (Ita) Lampre - N.G.C. 0.21
10 Thomas Rohregger (AUT) Team Milram 0.21

Eine sehr abwechslungsreiche Etappe durch die Lombardei endete mit einem einseitigen Ausreißersieg, die vielen Kilometer zuvor waren aber spannender. 50 Kilometer vor dem Ziel begann das Etappenfinale. Zuerst kam der Anstieg nach Solto Collina, wo die alte Spitzengruppe eingeholt wurde. Am Colle del Gallo, der nochmal etwas länger und schwerer war, riss das Feld durch Attacken auseinander. Lampre griff in Person von Damiano Cunego an, mit Stefano Garzelli und Franco Pellizotti folgten weitere große Namen. Hinzu kamen Christopher Horner, David Arroyo und - womit das Rennen richtig interessant wurde - der Gesamtdritte Michael Rogers. Die Situation verschärfte sich noch, als Columbia mit dem gestrigen Etappensieger Edvald Boasson Hagen und Astana mit dem Gesamtvierten Levi Leipheimer noch je einen zweiten Fahrer dazu bekamen. 18 km vor dem Ziel kam es aber zum Zusammenschluss.
Nach dem Zusammenschluss suchte Kanstantsin Siutsou sein Heil in der Flucht. Er überstand auch den Anstieg kurz vor dem Ziel, wo bei den Favoriten wieder Attacken folgten, und gewann auf einer sehr interessanten Streckenführung das Rennen eine halbe Minute vor der Verfolgergruppe.

Ich fand, es war das spannendste Rennen bisher bei diesem Giro, also die interessanteste Etappe. Die Attacke der „Favoritengruppe“ 30 km vor dem Ziel hat es richtig belebt, aber auch die Fahrt um die Seen zuvor war richtig schön anzusehen und vor allem auch landschaftlich attraktiv. Am meisten hat mir aber das Finale gefallen: Diese Steigung in Bergamo und dann noch der letzte km, der aber wieder flach war, das hatte schon richtig etwas! Wäre optimal für ein klassisches Eintagesrennen. Nur schade, dass Siutsou so deutlich vorne war vor der Steigung, sonst wär’s noch interessanter geworden. Es war jedenfalls die, von der Streckenführung, gelungenste Etappe der Italienrundfahrt bisher!! 

Zitat: mathis


Hey Jakob, hast du das gar nicht mitbekommen mit dem Horrorsturz von Pedro Horrillo? Er ist auf der Abfahrt ziemlich schwer gestürzt und liegt jetzt im künstliche Koma.

Doch, doch das hab ich mitgekriegt.(Also nicht im TV-Bild, weil man da noch nicht auf Sendung war, sondern im Ticker) Ich hab's nur zu erwähnen vergessen... Schon schade, wenn man immer wieder sieht, was da passieren kann. Auch auf der 2.Etappe hatte ja Russ schon einen schweren Sturz, aber der kam zum Glück noch glimpflich davon...

Aber du scheinst ja doch auch den Giro recht genau zu verfolgen. Sehr schön, dass meine Monologe auch manchmal unterbrochen werden

Ist es eigentlich noch immer so, dass du beim radsport lieber ARD/ZDf schaust? Letztes Jahr hast du ja einmal geschrieben, du fändest die ESP-Reporter inkompetent...

Zum Sportlichen noch: Nun ist Pedro Horillo aus dem Koma erwacht, zum Glück! Heut geht's ja in Mailand auf einen Rundkurs von 17 km, der 11 Mal befahren wird. Ab 15:45 Uhr zu sehen auf ESP

Ich bin grad draufgekommen, dass ich mich eben vertan hab, im Tourenwagen Thread

Entschuldigung, ich nehme meine Kritik an ESP zurück. Ich hab mich verlesen, es sind nicht 35 km bis ins Ziel gewesen, sondern 85... Na ja, in der Aufregung, dass die Übertragung der WTCC fortgesetzt wird,scheint meine Optik gelitten zu haben

Die Fahrer fahren heute nämlich in Mailand auf diesem Rundkurs heute nur 33 km/h im Durchschnitt. Das ist eine protestaktion gegen die Vernastalter, der Kurs sei zu gefährtlich für ein so großes Feld, heißt es im Ticker

ich muss ja zugeben das ich den giro nur im vidio text verfolge kurz mal reinschaue weil die buli halt so interessant ist.

aber das mit dem sturz habe ich auch mitbekommen  bin froh das er aus dem koma wieder erwacht ist und ich finde auch die fahrer haben recht zu protestieren.