Meine Radsportkolumne geht weiter:

1 Mark Cavendish (GBr) Team Columbia - Highroad 4.16.13 (38,639 km/h)
2 Allan Davis (Aus) Quick Step
3 Tyler Farrar (USA) Garmin - Slipstream
4 Matthew Goss (Aus) Team Saxo Bank
5 Alessandro Petacchi (Ita) LPR Brakes - Farnese Vini
6 Robert Forster (GER) Team Milram
7 Robert Hunter (RSA) Barloworld
8 Davide Vigano (Ita) Fuji-Servetto
9 Saïd Haddou (Fra) BBox Bouygues Telecom
10 Thomas Fothen (GER) Team Milram

Beim Giro geht's am Ruhetag noch turbulenter zu, als sonst

Zomegnan und Armstrong scheinen den Bummelstreik gestern ganz unterschiedlich aufgenommen zu haben...

http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_56751.htm

Für mich ist das total unverständlich

Na ja, die heutige Etappe war jedenfalls richtig toll! Auf den letzten 11 km hab ich Karsten&Ulli kaum mehr wahrgenommen, weil die Anfahrt zum PraMartino-Berg einfach toll und spannend war! Die Favoriten sind richtig reingeprescht und dann hat sich in der Abfahrt die Spitzengruppe noch einmal halbiert, bis am Ende die Luca an einer kleinen Welle allen davongefahren ist! 

Donnerstag wird der Tag sein, an dem wir dann schon den Favoritenkreis auf 4-5 reduzieren werden können! Für mich ist das bisher der spannendste und spektakulärste Giro, den ich je erlebt hab. Einfach nur genial, diese Rundfahrt!

10. Etappe:

1 Danilo Di Luca (Ita) LPR Brakes - Farnese Vini 6.30.43 (40,233 km/h)
2 Franco Pellizotti (Ita) Liquigas 0.10
3 Denis Menchov (Rus) Rabobank 0.10
4 Carlos Sastre (Esp) Cervélo TestTeam 0.10
5 David Arroyo (Esp) Caisse d'Epargne 0.26
6 Mauricio Soler (Col) Barloworld 0.29
7 Ivan Basso (Ita) Liquigas 0.29
8 Levi Leipheimer (USA) Astana 0.29
9 Joaquin Rodriguez (Esp) Caisse d'Epargne 0.29
10 Michael Rogers (Aus) Team Columbia - Highroad 0.29
11 Stefano Garzelli (Ita) Acqua & Sapone - Caffe Mokambo 0.29
12 Gilberto Simoni (Ita) Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli 0.29
13 Lance Armstrong (USA) Astana 0.29
14 Michele Scarponi (Ita) Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli 0.41
15 Marzio Bruseghin (Ita) Lampre - N.G.C. 0.45
16 Tadej Valjavec (Slo) AG2R La Mondiale 1.23
17 Dario David Cioni (Ita) ISD 1.34
18 Damiano Cunego (Ita) Lampre - N.G.C. 1.34
19 Francesco Masciarelli (Ita) Acqua & Sapone - Caffe Mokambo 1.34
20 Kevin Seeldrayers (Bel) Quick Step 1.34

Gesamtwertung:

1 Danilo Di Luca (Ita) LPR Brakes - Farnese Vini 44.00.11
2 Denis Menchov (Rus) Rabobank 1.20
3 Michael Rogers (Aus) Team Columbia - Highroad 1.33
4 Levi Leipheimer (USA) Astana 1.40
5 Franco Pellizotti (Ita) Liquigas 1.53
6 Carlos Sastre (Esp) Cervélo TestTeam 1.54
7 Ivan Basso (Ita) Liquigas 2.03
8 Thomas Lövkvist (Swe) Team Columbia - Highroad 2.12
9 David Arroyo (Esp) Caisse d'Epargne 2.35
10 Gilberto Simoni (Ita) Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli 2.58
11 Christopher Horner (USA) Astana 3.24

Die Etappe heute begann schnell, doch endgültige schaffte es erst nach 150 km jemand dem Feld mit größerem Abstand zu entkommen: Stefano Garzelli. Der Italiener holte sich dann noch 2 Bergwertungen, u.a. die Cima Coppi in Sestriere. Nach dem Gipfel in Sestriere setzten aber die ISD-Fahrer nach und so kamen Visconti und Grivko wieder an den Führenden heran, der sich aber das Bergtrikot sicherte. Nach Pramartino folgte dann der Favoritenkampf! Nicht weit entfernt vorm Ziel stellte sich den Fahrern mit dem Pramartino ein letzter 6,8 Kilometer langer Berg in den Weg, im Schnitt mit 6% Steigung, in den steilsten Passagen mit dem doppelten Wert. Liquigas hatte an der Spitze des Feldes einen Angriff vorbereitet, den Franco Pellizotti gegen Mitte des Anstieges begann. Der in der Gesamtwertung auf Rang neun gelegene Italiener holte sich die Punkte an der Bergwertung mit wenigen Sekunden Vorsprung auf die Verfolger, die in mehreren Gruppen in die Abfahrt gingen. Danilo Di Luca (LPR Brakes) präsentierte sich als souveräner Träger des Rosa Trikots und schloss die Lücke zu Pellizotti gemeinsam mit Denis Menchov (Rabobank), Carlos Sastre (Cervélo TestTeam) und David Arroyo (Caisse d'Epargne). Eine kleine Gegensteigung von 800 Metern nutzte Di Luca dann zu der entscheidenden Attacke, mit der er sich von seinen letzten Gegner absetzte.

1 Mark Cavendish (GBr) Team Columbia - Highroad 4.51.17 (44,08 km/h)
2 Tyler Farrar (USA) Garmin - Slipstream
3 Alessandro Petacchi (Ita) LPR Brakes - Farnese Vini
4 Allan Davis (Aus) Quick Step
5 Sébastien Hinault (Fra) AG2R La Mondiale
6 Davide Vigano (Ita) Fuji-Servetto
7 Edvald Boasson Hagen (Nor) Team Columbia - Highroad
8 Alexander Serov (Rus) Team Katusha
9 Oscar Gatto (Ita) ISD
10 Robert Forster (GER) Team Milram

Vor allem das Finale der Etappe war hochspektakulär mit vielen Ausreißversuchen (Popovytch, Gasparotto, Vöckler, Fothen, Gatto etc). Auf den letzten 500 Metern kam es aber zum Sprint mit einem überragenden Cavendishsieg mit großem Vorsprung.

1 Denis Menchov (Rus) Rabobank 1.34.29 (38,483 km/h)
2 Levi Leipheimer (USA) Astana 0.20
3 Stefano Garzelli (Ita) Acqua & Sapone - Caffe Mokambo 1.03
4 Janez Brajkovic (Slo) Astana 1.14
5 Franco Pellizotti (Ita) Liquigas 1.27
6 Danilo Di Luca (Ita) LPR Brakes - Farnese Vini 1.54
7 Bradley Wiggins (GBr) Garmin - Slipstream 1.59
8 Gabriele Bosisio (Ita) LPR Brakes - Farnese Vini 2.04
9 Jose Serpa (Col) Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli 2.13
10 Marzio Bruseghin (Ita) Lampre - N.G.C. 2.17

Auf dem Kurvenreichen Kurs um Sestri Levante nach Riomaggiore in der Region Cinque Terre sah es auf der ersten Hälfte nach geringeren Abständen aus, obwohl Menchov die klare Spitzenposition schont hielt. Am Ende explodierten die Rückstände der Verfolger jedoch.

Gesamtwertung:

1 Denis Menchov (Rus) Rabobank 50.27.17
2 Danilo Di Luca (Ita) LPR Brakes - Farnese Vini 0.34
3 Levi Leipheimer (USA) Astana 0.40
4 Franco Pellizotti (Ita) Liquigas 2.00
5 Carlos Sastre (Esp) Cervélo TestTeam 2.52
6 Michael Rogers (Aus) Team Columbia - Highroad 2.59
7 Ivan Basso (Ita) Liquigas 3.00
8 Gilberto Simoni (Ita) Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli 4.38
9 Marzio Bruseghin (Ita) Lampre - N.G.C. 5.26
10 Thomas Lövkvist (Swe) Team Columbia - Highroad 5.53
11 David Arroyo (Esp) Caisse d'Epargne 5.55
12 Lance Armstrong (USA) Astana 6.34
13 Tadej Valjavec (Slo) AG2R La Mondiale 6.42
14 Yaroslav Popovych (Ukr) Astana 7.11
15 Stefano Garzelli (Ita) Acqua & Sapone - Caffe Mokambo 7.15
16 Gabriele Bosisio (Ita) LPR Brakes - Farnese Vini 8.00
17 Michele Scarponi (Ita) Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli 8.05
18 Damiano Cunego (Ita) Lampre - N.G.C. 8.18
19 Laurens Ten Dam (Ned) Rabobank 8.23
20 Fredrik Kessiakoff (Swe) Fuji-Servetto 8.35

Menchov hat mich heute schon überrascht, mit diesem Rundumschlag. Letztes Jahr ist er den Giro ja schon ganz ordentlich gefahren, und hat ihn auch auf P5 beendet, aber heuer scheint er schon in Topform zu sein. Eigenartig, denn die Tour und den Giro in einem Jahr als Leistungshöhepunkt zu wählen: Das verträgt sich ähnlich gut, wie Salz und Zucker. Es sieht fast so aus, als würde er auf die Tour heuer verzichten (Also, auf eine Topplatzierung) und den Giro auserkoren haben. Ich sehe ihn aber am Berg nicht so stark, wie Basso, Di Luca und vielleicht auch mit Abstrichen Leipheimer! Der hochklassigste Giro aller Zeiten ist noch nicht entschieden, bis Platz 7 räume ich zum jetzigen Zeitpunkt noch ausnahmslos allen reelle Siegchancen ein!!

13.Etappe:

1 Mark Cavendish (GBr) Team Columbia - Highroad 3.48.36 (45,931 km/h)
2 Alessandro Petacchi (Ita) LPR Brakes - Farnese Vini
3 Allan Davis (Aus) Quick Step
4 Robert Hunter (RSA) Barloworld
5 Tyler Farrar (USA) Garmin - Slipstream
6 Juan José Haedo (Arg) Team Saxo Bank
7 Robert Forster (GER) Team Milram
8 Ben Swift (GBr) Team Katusha
9 Davide Vigano (Ita) Fuji-Servetto
10 Sébastien Hinault (Fra) AG2R La Mondiale
11 Mark Renshaw (Aus) Team Columbia - Highroad
12 Filippo Pozzato (Ita) Team Katusha
13 Eduard Vorganov (Rus) Xacobeo Galicia
14 Dmytro Grabovskyy (Ukr) ISD
15 Ruggero Marzoli (Ita) Acqua & Sapone - Caffe Mokambo

Heute fuhr die Spitze um Scarselli, Ignatiev und Schröter vorne. Scarselli machte von Anfang an viel Tempo, auch Ignatiev verausgabte sich in der 1.Rennhälfte, sodass Schröder 30 km vor dem Ziel zum Solo ansetzte. Er wurde dann aber 5 km vor dem Ziel in Florenz gestellt. Cavendish gewann dann recht klar vor Petacchi und fast schon mit 3 Radlängen vor Davis. Davis wird nun zum drittbesten Sprinter der Rundfahrt. Haedo ist nun einmal Sprintkapitän anstatt Goss gewesen, Förster schafft sein bestes Ergebnis bei diesem Giro. Auch Swift schafft den Sprung unter die besten 10 nach der guten ersten Woche wieder einmal. Der Vuelta-Etappensieger Hinault konnte nun zum zweiten Mal den Sprung unter die besten 10 schaffen.

1 Simon Gerrans (Aus) Cervélo TestTeam 4.16.48 (40,186 km/h)
2 Rubens Bertogliati (SUI) Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli 0.12
3 Francesco Gavazzi (Ita) Lampre - N.G.C. 0.18
4 Evgeny Petrov (Rus) Team Katusha 0.24
5 Philip Deignan (Irl) Cervélo TestTeam 0.27
6 Christopher Froome (GBr) Barloworld 0.36
7 Vasili Kiryienka (Blr) Caisse d'Epargne 0.41
8 Francesco Reda (Ita) Quick Step 1.01
9 Andriy Grivko (Ukr) ISD 1.04
10 Franco Pellizotti (Ita) Liquigas 1.04

In Bologna wartete eine weitere Mini-Bergankunft. Der Kampf der Favoriten war aber leider nicht unbedingt spannend, dafür war die Selektion einer großen Spitzengruppe interessant zu beobachten. Gerrans löste sich im Anstieg gemeinsam mit Froome, fiel dann aber wieder zurück. Bertogliati konnte sich dann noch auf Platz 2, vor dem Lampre-Sprinter Gavazzi positionieren. Bei den Favoriten verlieren Leipheimer und Basso 3 Sekunden. Sehr stark: Bruseghin! Nach der ganz schlechten ersten Woche kann er jetzt wieder richtig auftrumpfen und schaffte es sogar das Hinterrad von Di Luca zu halten! Ich denke, er wird es wieder unter die besten 10 schaffen.

Also, ich fand das gestern doch enttäuschend. Di Luca hätte die Attacke besser durchziehen müssen, Leipheimer oder Basso hätte er garantiert 10-15 Sekunden abnehmen können. Im modernen Radsport kann das durchaus auch entscheidend sein! Am Montag hoffe ich, dass sich wieder einiges tut, und die den Menchov in Probleme bekommen. Ein Fan des Russen war ich noch nie. Die Konturen scheinen zwar schon klar, aber ich bin optimistisch, dass sie noch einmal verwischen. Am Montag zum Monte Petrano wartet dann die schwerste Bergetappe der Rundfahrt. Da könnte man schon am vorletzten Tag attackieren. Als Amadio(Liquigas Manager), würd ich das meinen Schützlingen raten.

15.Etappe:

1 Leonardo Bertagnolli

2 Serge Pauwels               

3 Marco Pinotti                   

4 Lars Y. Bak                       

5 Marco Marzano                

6 Andriy Grivko                    

7 Mauro Facci                  

8 Tadej Valjavec                

9 Eduard Vorganov             

10 Kevin Seeldrayers  

Heute gab es die größte Ausreißergruppe der Rundfahrt mit 16 Fahrern. Diese führte bis ungefähr 45 km vor dem Ziel konstant mit ungefähr 6 Minuten Vorsprung.  
Kurz vor Beginn des vorletzten Anstieges zum Monte Casale übernahm Liquigas die Führung im Feld von Rabobank. Noch im Flachen zerbrach das Feld in mehrere Gruppen und nur noch etwa 30 Fahrer mit fast allen Topfavoriten blieben übrig, während der Rest bis ins Ziel viele Minuten verlieren sollte. Prominentester der Zurückgefallenen war Gilberto Simoni (Diquigiovanni), der vergeblich versuchte, seinen Rückstand aufzuholen. Im Ziel bekam der bis dahin 8. der Gesamtwertung 17 Minuten eingeschenkt und verlor damit sämtliche Ambitionen in Bezug auf das Klassement. Der Gesamtvierte Franco Pellizotti hatte vor der Etappe angekündigt, dass heute einiges passieren würde - und sein Liquigas-Team sorgte dafür, dass diese Ansage umgesetzt wurde. Basso attackierte schließlich am Fuße des Berges und nur Garzelli stiefelte hinterher.
Nach nur einer kurzen Abfahrt begann sogleich der letzten Anstieg des Tages. Am Monte Trebbio schrumpfte die Spitzengruppe weiter bis schließlich nur noch Leonardo Bertagnolli und Serge Pauwels übrig blieben. Die Gruppe von Basso und Garzelli ließ es in der Abfahrt zu langsam angehen und wurde von den Verfolgern wieder gestellt, während es an der Spitze des Rennens zu eigenartigen Bildern kam. Pauwels wurde von seinem sportlichen Leiter angefunkt und offenbar zum Warten aufgefordert, obwohl zu diesem Zeitpunkt für seinen Kapitän Carlos Sastre keine Gefahr bestand, Zeit zu verlieren. Der Belgier war sich selber nicht ganz sicher, was er tun sollte, zögerte aber etwas, woraufhin Bertagnolli sich absetzen konnte und seine Fahrt Richtung Ziel alleine fortsetzte.