Sehr geehrter Herr B.,
sehr geehrter Herr G.,

mit Interesse habe ich den Bericht, welcher gestern in der WAZ im
Lokalsport "Sport in Gelsenkirchen" erschienen ist, gelesen.

Ihre Einschätzung teile ich größtenteils, obwohl ich dieses Thema
differenziert sehe.

Nur in einem Punkt unterscheidet sich meine Meinung von der des Herrn
Schrimpf, Vorsitzender bei Arminia Hassel, erheblich. Ich kann  nicht
nachvollziehen, dass er die Auffassung vertritt, dass Sie viele
Zuschauer an den Fernsehsender Premiere verloren haben. Auch durch den
neuen Termin, Sonntags um 15.30h, werden Sie keine Zuschauer an Premiere
verlieren. Premiere kämpft ja mehr oder minder ums Überleben und ist
zwar um jeden neuen Zuschauer/Abonnent froh und setzt dabei aber
vielmehr auf das exklusive Topspiel Samstags um 18.30h.

Ich bin selber Premiereabonnent und das seit über 7 Jahren und
größtenteils zufrieden, was aber eher an anderen Programminhalten liegt.
Das Spiel Sonntags um 15.30h hätte aus meiner Sicht als Premiereabonnent
nicht gebraucht.

Wenn ich die Wahl hätte, ein Spiel der Amateure oder der Profis zu
besuchen, würde ich zu den Amateuren gehen. Da wird Fussball noch gelebt
und es handelt sich um ehrliche Arbeit. 

Ich war lange Jahre Dauerkartenbesitzer des FC Schalke 04, habe ich
hiervon aber leichten Herzens getrennt, da das Söldnertum in Deutschland
im Profifußball, gerade / speziell bei Schalke 04, auf dem Vormarsch ist
und das Ambiente in der Arena wenig mit Fußball, sondern viel mehr mit
Show zu tun hat.

Trotzdem hätten Sie meine Stimme, dass dem DFB vor Augen geführt werden
muss, dass es durch Teilvereinbarungen im neuen Fernsehvertrag für die
Amateure eher schwieriger geworden ist, zu überleben. Auch lässt sich
durch den neuen Fernsehvertrag der Vorsprung auf die englische Premier
League (die Liga, die ich trotz höchst fragwürdiger Regelungen wegen der
Besitzrechte an Vereinen, am liebsten sehe, da dort von der ersten bis
zur letzten Minute [ähnlich wie im Amateurfußball] gekämpft wird)  nicht
verkürzen.

Lassen Sie sich nicht unterkriegen und zeigen dem DFB die rote Karte!

Mit freundlichen / sportlichen Grüßen
Mario Gappa