TV-Sportforum
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Im TV Sportforum wird ständig über aktuelle Sportübertragungen und die Leistung der Sportreporter / Kommentatoren diskutiert. Die Leistungen werden von den Usern bewertet und in einer wöchentlich aktualisierten Tabelle (Kommentatoren Bewertungstabelle) erfasst und dargestellt. Egal ob Fußball Bundesliga, Radsport, Wintersport, Formel 1, Boxen oder Snooker. Alle Events die auf Interesse stoßen können hier besprochen werden.
 
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Kommentatoren-Artikel

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Jakob
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New PostErstellt: 15.11.08, 20:00  Betreff: Kommentatoren-Artikel  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hier können ab nun Artikel über Reporter reingestellt werden, die ihr im Web bzw in einem Print-Medium findet...

Ich werde wohl einmal wüöchentlich einen Artikel reinstellen zu einem Kommentator, der gerade, aus welchen Gründen auch immer, im Mittelpunkt steht




[editiert: 15.11.08, 20:00 von Jakob]
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Jakob
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New PostErstellt: 15.11.08, 20:04  Betreff: Re: Kommentatoren-Artikel  drucken  weiterempfehlen

"Snooker besteht aus vielen Dramen"

Er ist die Stimme des Snooker: Rolf Kalb. Fast drei Wochen kommentierte der Experte bei Eurosport die WM in Sheffield. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE spricht er über die Gründe für den Boom der Sportart, einen biederen Weltmeister, britische Kolonialoffiziere und seine eigenen Queue-Künste.

SPIEGEL ONLINE:

Herr Kalb, Sie haben fünf Sätze, um zu erklären, warum man sich für Snooker begeistern sollte.

Kalb: Es gibt kaum eine Sportart, die mehr begeistert. Das Spiel kombiniert motorisches Feingefühl, taktische Finesse und technische Fähigkeiten, das findet man sonst selten. Und Snooker besteht aus vielen kleinen, mittleren und größeren Dramen, die sich am Ende zu einem großartigen Spannungsbogen verdichten.

SPIEGEL ONLINE: Sie selbst sollen ja auch ein guter Snookerspieler sein...

Kalb: Darüber decke ich lieber den gnädigen Mantel des Schweigens. Ich will es mal so sagen: Als Kommentator kann ich dem Sport sicher eher helfen denn als Spieler.

SPIEGEL ONLINE: Sie wollen dem Sport helfen? Sie sind doch Journalist.

Kalb: Richtig. Deshalb ist es auch meine erste Aufgabe, möglichst umfassend darüber zu berichten und zu informieren. Ich muss aber gestehen, dass mich der Sport auch fasziniert. Und ich halte es nicht für verkehrt, wenn die Zuschauer etwas von dieser Faszination mitbekommen.

SPIEGEL ONLINE: Muss man selbst schon mal einen Queue in der Hand gehabt haben, um ein guter Snookerkommentator zu sein?

Kalb: Das würde ich nicht sagen. Man muss sich intensiv damit beschäftigen, um zu verstehen, was dort auf dem Tisch vor sich geht. Aber Spieler muss man deshalb nicht unbedingt gewesen sein. Auch die wenigsten Fußballkommentatoren haben früher selbst Fußball gespielt.

SPIEGEL ONLINE: Aber im Fußball passiert ja eigentlich in jeder Minute etwas. Beim Snooker spielen zwei Männer auf bunte Bälle, das Publikum darf nicht essen, nicht trinken, nicht mal husten. Es muss ziemlich schwierig sein, ein Snookerspiel zu kommentieren.

Kalb: Mir fällt das nicht schwer. Aber Snooker ist eine ruhige Sportart, und darauf muss auch der Kommentar Rücksicht nehmen. Ich kann nicht, im Gegensatz zu einem Fußballspiel oder einem Boxkampf, die ganze Zeit durchreden. Dann würde ich ja die Spannung völlig zerstören.

SPIEGEL ONLINE: Und wenn Sie nicht reden? Schauen Sie dann auf Ihren Anekdoten-Zettel?

Kalb: Vor mir auf Papier liegen eher statistische Informationen. Snooker ist eine sehr statistische Sportart, da kann man nicht alles parat haben. Die Anekdoten habe ich im Kopf.

SPIEGEL ONLINE: Ihre Lieblingsanekdote?

Kalb: Es gibt einige, die ich wunderbar finde. In einem wichtigen Match bekam ein Zuschauer mal einen Hustenanfall, der hörte gar nicht mehr auf. Wirklich bemitleidenswert, der arme Mann. Dennis Taylor war gerade in einer wichtigen Spielsituation und fühlte sich gestört. Aber was macht Taylor? Er legt seinen Queue auf den Tisch, holt ein Glas Wasser von seinem Tisch und klettert damit die Tribüne hoch. Der Fan bekommt natürlich einen hochroten Kopf. Taylor gibt dem Zuschauer also das Glas, fragt, ob jetzt alles ok sei, marschiert zum Tisch zurück und spielt weiter, als wäre nichts gewesen. Das alles live im Fernsehen. Solche Szenen im Sport finde ich grandios.

SPIEGEL ONLINE: Man hört, die Quote von Eurosport während der WM sei auch grandios gewesen?

Kalb: Wir haben mit dem Finale am vergangenen Montagabend einen Marktanteil von bis zu 7,5 Prozent geschafft. Fast 600.000 Zuschauer im Schnitt über mehr als vier Stunden hinweg sind für einen Spartensender und eine Sportart, die nicht gerade zum nationalen deutschen Erbe gehört, ein sensationeller Erfolg. Und das, obwohl es nicht das von vielen erhoffte Traumfinale von Weltmeister Ronnie O'Sullivan und Rekordchampion Stephen Hendry gegeben hat, sondern ein Außenseiterfinale mit einem Überraschungssieger.

SPIEGEL ONLINE: Im vergangenen Jahr, als O'Sullivan im Finale stand, saßen aber mehr als eine Million Menschen vor dem Fernseher.

 
Kalb: Das waren nur die Spitzenwerte, die wir in diesem Jahr auch erreicht und teilweise übertroffen haben. Sicher, O'Sullivan hat viele Fans und mit ihm ist es leichter, Quote zu machen. Aber auch Matthew Stevens und Shaun Murphy liefern faszinierenden Sport.

SPIEGEL ONLINE: Murphy hat im Gegensatz zu seinem Vorgänger O'Sullivan weder Allüren noch eine besonders aufregende Biografie. Im Gegenteil: Er wirkt sogar ziemlich bieder. Tut so ein Weltmeister dem Sport gut?

Kalb: Erstmal: Sportlich ist Murphy faszinierend. Seine Angriffslust beeindruckt, er attackiert eigentlich immer, wenn ein Ball spielbar ist. Ich denke sogar, dass dieser Offensivgeist andere Spieler beeinflussen wird.

SPIEGEL ONLINE: Und persönlich? Sein erstes Interview nach seinem Sieg wirkte wie auswendig gelernt...

Kalb: Sicher, aber man muss ihm zugute halten, dass er in diesem Moment vollkommen ausgelaugt war. Was gerade passiert war, war ja in seinem Kopf noch gar nicht angekommen. In dieser Situation ist das also nur verständlich. Ich habe ihn als jemand kennen gelernt, der relativ reif ist für sein Alter. Ein normaler Mann, der aber auch schon mal Spinnereien im Kopf hat. Er ist erst 22 und man sollte ihn mit Erwartungen nicht überfrachten.

SPIEGEL ONLINE: Man wird immerhin erwarten, dass Murphy im kommenden Jahr wieder vorn dabei ist. Kann er dem Druck standhalten?

Kalb: Man hat es oft erlebt, dass Spieler nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft in ein Loch gefallen sind, weil sie mit den vielfältigen Anforderungen nicht zurechtgekommen sind...

SPIEGEL ONLINE: Die 366.000 Euro Preisgeld auszugeben?

Kalb: Nein. Murphy gehört seit Montag zu den gefragtesten Männern im englischen Sport und alle Welt will Interviews von ihm haben. Dann kommen da noch die vielen Schulterklopfer - alles Dinge, mit denen er sich vorher nicht beschäftigen musste. Ob er das verkraftet, wird man in der kommenden Saison sehen. Aber eins steht fest: Wer wirklich ein ganz Großer werden will, muss mit diesem Druck umgehen können.

SPIEGEL ONLINE: Murphy ist Engländer, O'Sullivan auch, Hendry Schotte. Warum ist Snooker ein angelsächsisches Phänomen?

 
Kalb: Snooker ist eben "very british". Es wurde von britischen Kolonialoffizieren entwickelt und ist später in Großbritannien als Fernsehsportart groß geworden. Ende der sechziger Jahre hat die BBC im Zuge der Entwicklung des Farbfernsehens überlegt, welche Sportart zeigen könnte, dass das neue Fernsehen einen Mehrwert schafft.

SPIEGEL ONLINE: Und da kam man wegen der bunten Bälle auf Snooker?

Kalb: Genau, schließlich ist es ja hilfreich, die Farben unterscheiden zu können, und dafür brauchte man Farbfernsehen. Die Folge war ein regelrechter Boom. Im deutschsprachigen Raum hatte man ja lange das Problem, dass den Sport niemand kannte. Seit Eurosport überträgt, geht es jetzt endlich auch in Deutschland los.

SPIEGEL ONLINE: Haben wir da etwas nicht mitbekommen? In Deutschland gibt es einen Snookerboom? Hohe Einschaltquoten sind ja gut und schön, aber es müsste in den Vereinen ja auch was passieren.

Kalb: Und genau das passiert. Es gibt gigantische Zuläufe. Ich kenne sogar viele Vereine, die mittlerweile einen Aufnahmestopp erlassen mussten. An einem Snookertisch kann man pro Stunde eben nur wenige Spieler beschäftigen und deshalb haben die Clubs derzeit eher damit zu tun, neue Räume anzumieten und Tische aufzustellen.

SPIEGEL ONLINE: Und bald haben wir einen deutschen Snookerweltmeister?

Kalb: Nein, die Briten werden auf absehbare Zeit noch führend in der Snookerwelt sein. Dort werden schon die Kinder mit dem Sport konfrontiert. In Großbritannien gibt es zudem mehr als sechs Millionen organisierte Snookerspieler, nur etwas weniger als Fußballer. Dementsprechend hoch ist auch das Niveau. Mit solchen Zahlen können wir noch nicht aufwarten. Aber die Fernsehpräsenz ist ein guter Anfang.

SPIEGEL ONLINE: Dann fehlt ja nur noch RTL, um den Sport so populär zu machen wir zuvor auch Skispringen und die Formel 1.

Kalb: Ich weiß nicht, ob die Quoten schon attraktiv genug sind. Aber wichtig ist vor allem, dass man Snooker nicht Häppchenweise präsentieren kann. Das Drama braucht Zeit, sich zu entwickeln. Eurosport hat an 17 Tagen insgesamt 120 Stunden übertragen, neun Stunden am Tag. Vollprogramme wie RTL oder das ZDF könnten Snooker schon deshalb gar nicht mit ihrem Programmschema vereinbaren.

SPIEGEL ONLINE: Snooker in Deutschland, auf ewig in der medialen Nische?

Kalb: Das hängt von der Verantwortlichen der anderen Sender ab, ob sie die Story dahinter entdecken. Wir werden jedenfalls bis 2008 im bisherigen Umfang weiter senden. Ausdehnen können wir es leider nicht. Wir zeigen ja schon jedes Turnier live.

Das Interview führte Christian Gödecke

In meinem ersten Beitrag hier, möcht ich ein Interview des Spiegels mit Rolf Kalb auis dem Jahr 2005 veröffentlichen





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Jakob
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New PostErstellt: 19.11.08, 19:15  Betreff: Re: Kommentatoren-Artikel  drucken  weiterempfehlen

Auf ein Bierchen mit Dirk Thiele und Hans-Peter Pohl

 
Wenn man sich in dieser Saison an den Schanzen der Welt bewegt kann man das Gefühl bekommen dass jeder der in irgend einer Weise etwas mit dem Fernsehen zu tun hat etwas Besseres ist.
Da treten teilweise selbst die Gehilfen der Kabelträger noch auf wie ein erfolgreicher Hollywood-Regisseur, immer vorausgesetzt sie tragen die richtigen Jacken.
 
Aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel.
 
Mittwoch Abend im Pressezentrum der nordischen Ski-WM von Lahti. Wir sitzen eher zufällig am Tisch von Hans-Peter Pohl und Dirk Thiele, das "Team Eurosport" in Sachen Skispringen und nord. Kombination hier in Lahti.
Das Gesicht von Hans-Peter Pohl kennt man aus den Tagen als Pohl in der nordischen Kombination zu den Besten dieser Welt gehörte, aber Thiele, dieses Gesicht muss man nicht unbedingt kennen.
Der Grund ist einfach: Eurosport überträgt die Skispringen ohne eigene Kameras vor Ort. Thiele ist also praktisch während der Übertragungen nie zu sehen, sondern nur zu hören. Man merkt aber in keinem Moment dass wir hier mit "Fernsehmenschen" an einem Tisch sitzen, es ist von der ersten Sekunde an witzig und offen.
Da wundert man sich doch zunächst einmal - das Team Eurosport für nord. Kombination und Skispringen bei der WM besteht also aus insgesamt zwei Personen, nicht mehr und nicht weniger.
 
Hätten wir gar nicht gedacht dass so etwas überhaupt geht, wenn man sieht mit welchem Wahnsinnsaufwand die anderen TV Stationen hier vor Ort sind. Aber das geht ganz ausgezeichnet:
Einfach die angebotenen Fernsehbilder abgreifen, interessant kommentieren, austrahlen, fertig.
 
Der Ton macht die Musik, die Kommentare von Pohl und Thiele sind qualifiziert, witzig und doch kritisch. Da stellt man sich die Frage ob es nötig ist, dass andere Teams mit Unmengen von eigenen Kameras anreisen um Martin Schmitt und Sven Hanna-wald beim Liften, Umziehen oder Warten zu zeigen.
 
Sicher - Interviews mit Aktiven, Trainern und Funktionären können die Männer von Eurosport nicht im Bild liefern. Das bedeutet dann im Klartext dass die beiden im Vorfeld mehr informationen sam-meln müssen um die Übertragungen mit den nötigen Hintergrund-informationen, dem Salz in der Suppe einer jeden Übertragung, versehen zu können.
Und das gelingt den beiden nicht zuletzt wegen ihrer ausgezeich-neten Kontakte in die Kreise der Athleten. Es gibt also zwei Hauptgründe die für Eurosport sprechen:
Einerseits die absolut neutrale Kameraführung, bei der die besten Athleten im Bild gezeigt werden, egal wie sie heissen und wie sie aussehen, und die immer ausgesprochen engagierten und teilweise genialen Kommentare der beiden.
 
Kostprobe gefällig:
Thiele über Pohl: "Schaut euch doch nur mal an wen mir das Arbeitsamt da geschickt hat", allgemeines Gelächter, weil Thiele über eine besondere Art Humor verfügt bei der man merkt, dass sie nicht böse gemeint ist.
 
Pohl erzählt wie er während eines Springens auch mit zwei Anläufen nicht sagen konnte was er eigentlich sagen wollte, das kommt eben vor. Es "menschelt" gnadenlos bei den beiden, und das ist es was eine Übertragung bei Eurosport sehens- und hörenswert macht. Keine sterilen Statements und abgelesene Tabellen, aber wer braucht das?
 
Thiele und Pohl sind mit Leib und Seele dabei bei den Über-tragungen die sie vor Ort durchführen, das ist der entscheidende Unterschied zu anderen die Skispringen übertragen.

quelle: www.skispringen.com

Das ist also ein Bericht zu Thiele und Pohl aus dem Jahr 2001. Den find ich ziemlich gut und vor allem bezeichnend





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Jakob
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New PostErstellt: 26.12.08, 11:36  Betreff: Re: Kommentatoren-Artikel  drucken  weiterempfehlen

Hier ein Interview von Ulli Jansch, dass ich auf der Seite cycling4fans.com gefunden hab. Es ist ein sehr interessantes und schönes Interview des ehemaligen DSF-Manns und mittlerweile Eurosport-Radsportreporters, unserer Nummer 20 der Tabelle(aktuell)!

1. Hast Du einen Lieblingsfahrer und wenn ja wen? Wann hast Du diesen Fahrer in dein Herz geschlossen? Wie sieht es mit einer Lieblingsmannschaft aus?

Mein Lieblingsfahrer ist unsere Tochter. Die fährt zwar keine Rennen, trainiert aber auf dem Rennrad. Es gibt Rennfahrer die mir sehr und solche die mir weniger sympathisch sind. Ich gebe mir zwar Mühe, ihnen diese Markenschilder nicht anzuhängen, aber ich weiß nicht ob mir das immer gelingt…

 

2. Von Kläuschen kennen wir ja den heiligen Koffer mit Infos zu allen Fahrern - Wie hast Du Dich auf die Tour vorbereitet? War das anders als bei anderen Rennen?

Vorbereitung hat keinen Anfang und kein Ende, die Gier nach Informationen ist ein perpetuum mobile, wenn sie erst einmal in Gang gesetzt wurde. Sehen, lesen, hören, telefonieren, vergleichen - ich speichere fortwährend neue Fakten im Hinterkopf, auf dem Papier oder neuerdings auf dem Notebook. Für bestimmte Rennen - wie Tour - suche ich (und das ist bei meiner Ordnung wörtlich zu nehmen) dann die dazugehörigen Statisken zusammen und stöbere nach Literatur zum Austragungsland. Das größte Problem ist das Sortieren vor und das Zuordnen während der Übertragung. Bei einem Namen oder Begriff klingelt's und dann frage ich mich: wo hast Du die Hintergrundinformation dazu notiert. Manchmal finde ich sie.

 

3. Werden die Rennen vor Ort oder in einer Eurosport Zentrale kommentiert? Ist das bei allen Rennen gleich? Wohl nicht, oder?

Auch in der Medienbranche gibt es Betriebsgeheimnisse. Nur der Boss dürfte sie preisgeben. Ich gehöre zur Belegschaft.

 

4. Ist es mit dem Status "Radsportjournalist" einfach an die Sportler heranzutreten? Erkennen Dich die Athleten?

Wenn ich Fragen habe, spreche ich direkt oder per Telefon mit den Rennfahrern. Die meisten kennen mich, viele antworten sehr bereitwillig, wenige zuweilen auch widerwillig.

 

5. Woher beziehst Du Deine Informationen und Anregungen, die in der Sendung verwertet werden?

siehe 2.

 

6. Welche Ausbildung hast Du genossen und über welchen Weg bist Du zu deinem jetzigen Beruf gekommen?

Meine Berufsbezeichnung ist Diplom-Journalist. Dafür habe ich an der Uni Leipzig studiert. Wahrscheinlich aber nicht genug gelernt. Deshalb bin ich im Sport gelandet. Journalist wollte ich seit meinem 10. Lebensjahr werden. Die Friedensfahrt hat mich fasziniert und geprägt. Radsportler bin ich nicht geworden, habe aber einige Jahre auf leistungssportlichem Niveau trainiert. Als ich nach dem Abitur ein Volontariat machen mußte, weil es Voraussetzung fürs Studium war, landete ich per Zufall in der Sportredaktion des DDR-Fernsehens. Also bin ich Honeckers letzte Rache an den gesamtdeutschen Radsportfans.

 

7. Wie findest Du das neue Design von Cycling4fans.com?

Welches Design? Was ist Cycling4fans?

 

8. Wo ist eigentlich Klaus Angermann und was bedeuten die weißen Fähnchen am Sattel der Fahrer?

Das FBI hat nach 9monatigen Ermittlungen festgestellt: Klaus A. hat in der Uni-Klinik Freiburg in einer 35jährigen Operation unter Leitung von Professor Dr. Knoten seine Stimmbänder splitten lassen, anschließend doppeltes Voice-Lifting vornehmen lassen und synchronisiert nun unter neuer Identität mit verteilten Rollen die Ghost-Kommentatoren von Radsportübertragungen bei einem paneuropäischen Sportsender.

Das weiße Fähnchen am Sattel ist die Kapitulationserklärung der betreffenden Fahrer gegenüber der WADA.

 

9. Wie sieht es mit Euren Quoten aus - etwa verglichen mit Ringen, Curling, Motorsport, Fußball? Hast Du da konkrete Zahlen?

Siehe 3. Radsport würde in der Aufzählung der 4 Sportarten genau in der Mitte stehen.

 

Anmerkung der Redaktion: Hier beginnt unser abgewandelter C4F-Fragbogen...

 

1. Dein Motto (beruflich und privat)?

Sportreporter sind Punchbälle. Sie werden von allen Seiten geprügelt, aber wenn Beulen entstehen, kritisiert man sie für schlechtes Aussehen.

 

2. Was ist das Schöne am Beruf des Radsportlers (in diesem Fall: Kommentators) bzw. was sind die Schattenseiten ?

Das Schönste ist, daß ich mit dieser Tätigkeit Geld verdiene, obwohl mir 80-85% meiner Arbeit richtigen Spaß macht. Am wenigsten gefällt mir, dass Pünktlichkeit verlangt wird und Ordnung halten eigentlich angeraten wäre.

 

3. Was sind Deine Pläne für die Zeit nach der Karriere?

Nachdem mich der Krankenwagen der Johanniter mit Blaulicht von meiner letzten Übertragung abgeholt hat

- so etwa in 36 Jahren - setze ich mich vor den Fernseher, freue mich darüber, daß Jacky Durand noch immer bei der Tour fährt für ein Team der "Stiftung Betreutes Wohnen", nehme ein Notebook auf meine Knie und sende an alle Internetdienste unaufhörlich die Frage: Wo sind Vogte und Janschi?

 

4. Der Sportdirektor (hier: Programmdirektor) ist ein?

… Seelsorger, der allen Reportern den Heiland verspricht.

 

5. Fans sind?

… unduldsam und intolerant

 

6. Was ist das Schlimmste, Verrückteste oder Interessanteste, das Du mit einem Fan erlebt hast?

Ein Radsportliebhaber in Österreich (Zahnarzt) hat mir mal angeboten, daß er mich kostenlos behandelt, wann immer ich bei ihm vorbei komme.

 

7. Dein Lieblingsrennen? Warum?

Rund um Berlin, weil ich da mit dem Rad zur Arbeit fahren könnte.

 

8. Welches Rennen magst Du nicht? Warum?

Alle diese Kriterien, bei denen das Resultat schon im Vertrag oder bei der Fahrer-Besprechung festgelegt wird.

 

9. Welcher ist der schwierigste Anstieg?

Derjenige, der mit dem höchsten Tempo gefahren wird. (sehr salomonisch!! die Red.)

 

10. Vor welchem Rennfahrerkollegen (in diesem Fall: Kommentatorenkollegen) hast Du am meisten Respekt?

Peter Woydt

 

11. Welche Einstellung hast Du zum Thema Doping?

Ich habe eine instinktive Abneigung gegen Doping, aber ich bin kein Exorzist.

 

12. Hast Du Familie? Wenn ja, was sagt die dazu, dass Du Radrennprofi (Journalist) bist?

Meine Frau und unsere beiden Töchter haben immer sehr viel Rücksicht auf mich genommen und mich sehr unterstützt. Vor allem mit Kritik.

 

13. Wie bist Du zum Radsport gekommen?

Als Bewunderer von Täve Schur.

 

14. Welche Vorbilder hast Du?

Gern besäße ich die Fähigkeit eines Karl Kraus, präzise Beobachtungen und Analysen in kurze, bissige Sätze umzumünzen.

 

15. Was machst Du in Deiner Freizeit?

Dann versuche ich, Ordnung in mein Leben zu

bringen…

 

16. Was sind Deine besten bzw. schlechtesten Eigenschaften?

Ich gebe nicht so schnell auf, auch wenn mir bewiesen wird, daß ich eigentlich von nichts keine Ahnung habe.




[editiert: 26.12.08, 11:40 von Jakob]
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Bastiii
Redaktionspraktikant

Beiträge: 144
Ort: Menden

LieblingsVerein: Bayer04


New PostErstellt: 04.01.09, 15:43  Betreff: Re: Kommentatoren-Artikel  drucken  weiterempfehlen

    Zitat:
    7. Wie findest Du das neue Design von Cycling4fans.com?

    Welches Design? Was ist Cycling4fans?


Wäre ich Betreiber der Homepage, dann hätte ich diese Frage herausgeschnitten





Mit dem Kreuz auf der Brust, mit Herz und Gefühl,
stehen wir zu dir, Bayer04.


GEGEN ECCLESTONES GELDGEILEREI
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Jakob
Administrator

Beiträge: 4157
Ort: Bad Goisern

LieblingsVerein: FC Chelsea

New PostErstellt: 26.01.09, 16:33  Betreff: Re: Kommentatoren-Artikel  drucken  weiterempfehlen

Hier kommt einmal eine aktuelle Einschätzung von Herrn Migels zur Dopingproblematik und ihrer öffentlichen Berichterstattung.

Wir haben das Thema schon sehr oft durchgekaut, deshalb will ich es großteils unkommentiert lassen. Karsten Migels sagt eigentlich sehr oft ähnliches wie ich, er vereteidigt den Radsport halt nicht so rigeros, was er sich aber selbstverständlich auch nicht leisten kann....

 http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_54687.htm





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Donald
Lokalreporter

Beiträge: 412
Ort: Leipzig

LieblingsVerein: Hamburger SV

New PostErstellt: 18.02.09, 12:25  Betreff: Re: Kommentatoren-Artikel  drucken  weiterempfehlen

Jürgen Klopp ist sauer auf Fritz von Thurn und Taxis. --> 11 Freunde



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Jakob
Administrator

Beiträge: 4157
Ort: Bad Goisern

LieblingsVerein: FC Chelsea

New PostErstellt: 18.02.09, 13:03  Betreff: Re: Kommentatoren-Artikel  drucken  weiterempfehlen

Na ja, da brauchts aber der Dortmundtrainer auch nicht gleich übertreiben. Das ist dem Adeligen halt so rausgerutscht, kein Grund sauer zu sein....



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Chrissi
Sportredakteur

Beiträge: 700
Ort: Lübbecke

LieblingsVerein: BVB, TUS N-Lübbecke, Arminia Bielefeld


New PostErstellt: 18.02.09, 15:32  Betreff: Re: Kommentatoren-Artikel  drucken  weiterempfehlen

Finde ich auch leider etwas von Kloppo übetrieben. Für Premierekunden finde ich es schade das die Begegnung des Jahres nicht von Reif oder Hagemann kommentiert wird.

Von mir wirds übrigends keine durcheinandergewürfelten Bewertungen dieses Wee geben da ich am Freitag AufSchalke und am Samstag, falls ich noch lebe, in Bielefeld sein werde.




[editiert: 18.02.09, 15:32 von Chrissi]
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Tobi888
Sportredakteur

Beiträge: 841
Ort: Dortmund

LieblingsVerein: BVB und Leverkusen

New PostErstellt: 18.02.09, 15:39  Betreff: Re: Kommentatoren-Artikel  drucken  weiterempfehlen

Da hat Klopp wirklich übertrieben nach Schalke na die werden auf jeden Fall versuchen gegen den BVB zu gewinnen nach der schmerzlichen Niederlage gegen Bochum



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