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Das Lächeln in der Morgensonne

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Autor Beitrag
Bernard Bonvivant
Stammuser


Beiträge: 166


New PostErstellt: 17.04.10, 10:00  Betreff: Das Lächeln in der Morgensonne  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Das Lächeln in der Morgensonne

Ein Augenblick, eine Sekunde nur und doch vielleicht für die Ewigkeit, zumindest ein Menschenleben lang. Das sind die Momente, die im Leben über das große Glück oder das Unglück entscheiden.
An jenem Morgen bin ist wie immer unterwegs, durch die engen Gassen jenes kleinen spanischen Dorfes, auf der Suche nach passenden Objekten, die ich mit meiner Digitalkamera aufnehme. Mein Beruf ist der eines freischaffenden Künstlers. Ich lebe von den Geschichten, die ich an Zeitungsverlage verkaufe, Bildern von Menschen, Gegenständen, Landschaftsaufnahmen oder wenn es das Glück so will, vom Unglück der Anderen.

Das große Geld verdiene ich dabei nicht, meist reicht es gerade so, um über die Runden zu kommen. Die Freiheit bedeutet mir mehr, als eine feste Anstellung. In einem Verlag herrscht immer Hektik, die kann ich bei meiner Arbeit nicht gebrauchen, ich bin mehr ein Lebenskünstler.

Seit der Scheidung von meiner Frau, die in einem wahren Fiasko für mich endete, habe ich eigentlich von den Frauen die Schnauze voll. Ich rede mir ständig ein, es geht auch ohne, die im Kloster können es doch auch, so gestärkt habe ich mir einen Panzer zu gelegt.

Mein Weg führt mich wie immer zu der kleinen Bäckerei mit dem Café. Um diese Jahreszeit ist hier wenig los, die Touristen noch zu Hause und die Rentner verbringen die meiste Zeit in ihren Hotelanlagen. Die haben sich in den letzten Jahren verstärkt auf die Überwinterer eingestellt. Diese Gruppe ist heiß begehrt, seit auch Osteuropa um sie buhlt. In meinem Café ist gähnende Leere, demzufolge auch mein Stammtisch reserviert und wie jeden Morgen bereits eingedeckt.

„Hallo Henri, wie geht es dir heute Morgen?“ Ich heiße Henri, habe ich vergessen zu erwähnen und die Stimme gehört zu Carmen, der Frau des Bäckers. „So still?“ „Nein, Carmen, ich denke gerade.“ „Unterstehe dich und schreibe über unseren kleinen Ort!“ „Was wäre daran so schlimm? Wie ich sehe ist euer Café doch oft leer.“

Carmen lächelt mich an. „Uns reicht der Betrieb schon in der Saison, darüber hinaus sind unsere Stammgäste weitestgehend Einheimische.“ Am Nachbartisch blickt der alte Pablo von seiner Morgenzeitung auf. „Ich gebe dir einen guten Rat Henri, lass uns unseren Frieden.“ In einem früheren Leben ist Pablo Anwalt gewesen, manche sagen von ihm, er sei ein sehr guter Anwalt gewesen. „Hast du gesehen, sie bauen schon wieder eine neue Anlage. In der Zeitung steht, für tausend Gäste. Das verkraftet das Land nicht auf Dauer.“ Ich mache ein überraschtes Gesicht. „Ich denke ihr lebt vom Tourismus.“ Pablo macht eine verächtliche Geste mit der Hand. „Vor vierzig Jahren, da hat es hier noch schön ausgesehen. Und heute? Alles ausgerichtet auf diesen Massentourismus, nur wie soll einer wie du, das verstehen. Du bist keiner von uns und wirst es wohl auch nie werden.“

Vor mir steht eine große Tasse Milchkaffee und auf einem Teller liegt frisches Weißbrot. „Du isst nur Weißbrot! Bist du wirklich so arm?“ „Pablo, ich lebe seit Jahren so.“ „Ja, seit du dich in diesen Ort hier verkrochen hast. Vor was flüchtest du eigentlich? Vor dem Leben? Vor der Liebe?“
Ich trinke von meinem Milchkaffee und lächele ihn an. „Ich habe mit dem Kapitel abgeschlossen.“ „Meinst du nicht, du verpasst was? In deinem Alter habe ich reihenweise die Frauenherzen erobert.“ Ich lächele immer noch. „Ich habe gehört, du hast keine Frau.“ Pablo grinst breit. „Ich habe gleich drei Frauen.“ Jetzt bin ich sprachlos. „ Ja, du junger Hüpfer, ich bin nicht verheiratet, aber ich habe drei Freundinnen.“ Ich beiße in mein Brot, schaue hinüber zu Carmen. „Wird das nicht auf die Dauer zu anstrengend?“

Pablo faltet seine Zeitung zusammen. „Wie kann Liebe anstrengend sein, Liebe ist ein Jungbrunnen.“ Er legt das Geld auf den Tisch, steht auf und geht, dabei lässt er mir noch einen guten Rat zurück. „Vergeude deine Zeit nicht, suche dir endlich eine heißblütige Spanierin, dann kommst du endlich wieder zu klarem Verstand.“ Lässig schlendert er vor die Tür.

In mir kommen jetzt doch erste Zweifel auf, hat er vielleicht doch recht. Auf Dauer bekommt mir das Leben eines Einsiedlers doch auch nicht. Ich starre in meinen erkaltenden Kaffee. „Du solltest ihn trinken, ehe er kalt ist. Soll ich dir noch einen Milchkaffee bringen?“ Ich nicke nur stumm vor mich hin, zu sehr haben die Gedanken mich gefesselt.

Carmen bringt mir den Milchkaffee, stellt ihn auf den Tisch vor mir ab. „Der alte Schwätzer hat wohl Eindruck auf dich gemacht.“ Ich blicke Carmen an. „Stimmt das, mit den Frauen?“ „Natürlich, der ganze Ort weiß davon.“ „Das geht mir nicht in den Kopf.“ „Du solltest deine Augen aufmachen und endlich dein Herz wieder öffnen. Manchmal kann ich nicht mehr mit ansehen, wie du dich hängen lässt. So findest du keine Frau, die hauen gleich ab wenn sie dich sehen. Du musst wieder Feuer in dein Leben bringen.“

Das ist leichter gesagt als getan. Carmen ist bereits wieder in der Küche und ich der einzige Gast, weit und breit. Mein Blick wandert aus dem Fenster hinüber zu dem kleinen Brunnen, dem Mittelpunkt des Marktplatzes. Was steht dort?

Ich muss zweimal hinsehen, mein Herz bleibt stehen, meine Augen saugen die Sekunde auf, in der sich unsere Gesichter treffen. Nein! Das ist nicht mein Typ, die trägt eine Hose, ein Hemd und einen Hut. Nein! Ich stehe auf Frauen. Und was bitte steht vor deinen Augen, du Trottel? Das Gesicht und die langen schwarzen Haare, sie lassen mich nicht los. Mein Gott! Die lächelt, die lächelt mir zu. Das muss Mona Lisa sein, entsprungen dem Bilderrahmen, wahrhaftig zu Leben erweckt. Nein! Diese Frau, die ist noch schöner. Jetzt drehe ich wohl am Rad, nur weil dieser Pablo mir versucht hat, etwas einzureden. Oh, nein! So funktioniert es nicht, so nicht.

Ich werde standhaft bleiben, jawohl, ich werde jetzt aufstehen, bezahlen und schleunigst gehen. Das Lächeln in der Morgensonne, ich muss es einfangen mit meiner Kamera.

Ich schaue erneut zu dem Brunnen, die Enttäuschung ist bitter, das Lächeln ist gegangen. Es gibt Augenblicke im Leben, da sollte man alle seine Bedenken über Bord werfen. Was tue ich? Nichts! Tolle Leistung, prima, Pablo hat recht.

Sie ist bestimmt verheiratet, schlage dir so was aus dem Kopf. Vielleicht ist ihr Mann Polizist und erschießt dich aus versehen, vielleicht ist er Koch und macht aus dir Hackfleisch. Das reicht, es reicht, ich werde mich an diesen Augenblick nicht mehr erinnern, nie mehr. Wären da nur nicht die Bilder in meinem Kopf. Mein Milchkaffee ist schon wieder fast kalt, das ist mir hier noch nie passiert. Während ich so in die Brühe blicke, nehme ich einen Schatten wahr.

„Sind sie nicht ein bisschen unverschämt, eine Frau einfach so anzustarren. Was denken sie sich dabei?“
Mein Herz rast, klopft, hängt mir fast zum Hals heraus. Ich spüre förmlich, wie mir die Röte in mein Gesicht schießt. Wie peinlich! Was habe ich bloß angestellt?

Langsam hebe ich meinen Kopf an und blicke in die Richtung, aus der die Worte kommen, nein, ich rieche sie bereits. Es ist nicht der Duft des Parfüms, es ist der Duft dieser Frau. Unsere Augen treffen sich und mir wird heiß und kalt, Schwindel ergreift mich. Sie ist aus der Nähe noch schöner, die strahlenden Augen, dieses wunderbare Lächeln um ihre Lippen, dieses pechschwarze Haar.

„Sind sie immer, so verlegen?“ Mühsam versuche ich die Worte zu finden, doch mehr als ein Nicken kommt nicht dabei heraus. „Darf ich mich an diesen Tisch setzen.“
Ich müsste vor Begeisterung Freudensprünge tun, aber es ist eher ein stiller Moment. „Gerne, bitte sehr.“
Sie lächelt erneut, dieses bezaubernde Lächeln. „Ich dachte schon sie sind taubstumm.“ „Ich bin eher ein wenig verwirrt, außerdem was wird ihr Mann sagen?“ „Was wird ihre Frau sagen?“ „Meine Ex-Frau kann mir gestohlen bleiben.“ „Das trifft sich gut, ich habe keinen Mann. Haben sie schon was vor?“ Das geht aber schnell! „Fragt nicht eher der Mann die Frau?“

Ihre Augen strahlen mich an. „Ich glaube, es könnte bei uns ansonsten länger dauern. Heute Abend ist hier ein kleines Fest, da sollten wir schon gemeinsam hingehen.“

Ich habe noch nie in meinem Leben gestottert, aber in dem Augenblick ist es fast so weit, ich haspele mir ein Kauderwelsch ab. Sie lacht und reicht mir die Hand. „Ich liebe an den Frauen eher die Röcke. Entschuldigen Sie bitte meine Ansicht.“ Sie entgegnet. „Das ist meine Dienstkleidung, ich arbeite im Nationalpark. Ich werde auf jeden Fall ein Kleid anziehen.“
Carmen steht einige Meter entfernt und traut ihren Ohren nicht. „Was höre ich da? Maria, was ist in dich gefahren! So kenne ich meine Schwester überhaupt nicht.“

Ich schaue Carmen an. „Schwester? Wieso kenne ich sie nicht!“ Carmen prustet vor Lachen. „Ich denke, du willst keine Frau.“ „Sie hat das schönste Lächeln in der Morgensonne.“
Maria streichelt sanft meine Hand. „Danke, so was hat noch nie jemand zu mir gesagt.“ „Du bist die schönste Frau der Welt für mich.“

Carmen steht mit beiden Füssen auf dem Boden der Tatsachen. „Bei euch hat es wohl richtig gefunkt. Hoffen wir, es reicht für ein Leben, vor allem, wenn euch der Alltag wieder in Besitz genommen hat.“



© Bernard Bonvivant, Schriftsteller, Germany,
Autor des Romans: "Das Chaos"
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luna
Stammuser


Beiträge: 25

New PostErstellt: 22.06.10, 11:37  Betreff: Re: Das Lächeln in der Morgensonne  drucken  weiterempfehlen

hallöchen bernard,

danke für diese schöne geschichte

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