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Die Glückssterne

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Autor Beitrag
Bernard Bonvivant
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New PostErstellt: 08.12.09, 18:01  Betreff: Die Glückssterne  drucken  weiterempfehlen

Märchen

Die Glückssterne

Irina Ivanov war ein kleines Waisenmädchen. Ihre Eltern waren bei einem Flugzeugabsturz in Sibirien ums Leben
gekommen. Die Großeltern waren zu alt um sich um die Kleine zu kümmern und so war sie in einem Waisenhaus gelandet.
An einem strahlenden Sommermorgen waren ein Mann und eine Frau aufgetaucht, hatten sie mitgenommen in das ihr nicht bekannte Land mit Namen Deutschland.
Das gefiel dem kleinen Mädchen überhaupt nicht, so weit weg von der Heimat. Ihre Adoptiveltern waren Verwandte, die nach Deutschland ausgewandert waren.
Irina konnte weder ein Wort in dieser Sprache sprechen, noch war es ihr möglich die Menschen zu verstehen. Sie lebte in einer großen Stadt am Rhein.
Ihre Adoptiveltern schleppten sie, in den ersten Tagen, zu einer älteren Frau damit sie die deutsche Sprache erlernen sollte. Irina war von diesem Unterricht wenig begeistert, obwohl die alte Dame sich sehr um sie bemühte.
Der nächste fürchterliche Lebensabschnitt begann mit dem Besuch des Kindergartens. Kinder können auf ihre Art bekanntlich sehr grausam sein, sie mieden die Kleine, wo es nur ging. Die Jungen schubsten sie auf dem Gang hin und her oder bewarfen sie mit Spielzeug. Die Mädchen machten Grimassen und riefen ihre Worte hinterher, die sie nicht verstehen konnte.
Das machte Irina noch unglücklicher, neben dem Heimweh nach ihrem Sibirien, auch noch diese unmöglichen Kinder um sich zu haben. In den Nächten lag sie oft weinend in ihrem Bettchen.
Die Adoptivmutter Sonja machte sich große Sorgen. So sprach sie eines Tages mit ihrem Mann Dimitrij.
„Das geht so nicht weiter, die Kleine stirbt uns noch.“ Dimitrij saß in seinem gemütlichen Sessel und blickte von der Tageszeitung auf.
„Was willst du damit sagen, Sonja? Dem Mädchen geht es hier viel besser als in Sibirien.“
Die Frau schüttelte verärgert den Kopf.
„Du hast Mitgefühl wie ein Stück Brennholz!“
Dimitrij lachte laut. „Am Ende bleibt von mir Asche übrig.“
„Das ist kein Grund für Scherze, ich mache mir ernsthaft Sorgen wegen der Kleinen. Sie isst zu wenig, sie spielt kaum und Freude ist ihr ein Fremdwort.“
Dimitrij stand auf und nahm Sonja in die Arme.
„Gut mein Kleines und was machen wir jetzt?“
„Wir sollten mit der Deutschlehrerin reden.“
„Die ist keine Russin.“
„Das stimmt schon, nur sie verbringt jeden Tag mit unserem Mädchen ihre Zeit. Wir sollten ihr dankbar sein, wir könnten sie nicht bezahlen.“
Das sah Dimitrij ein. Die beiden Leutchen machten sich auf den Weg zur Lehrerin, deren Wohnung eine Straße weiter lag. Die alte Lehrerin hatte sie bereits schon erwartet.
„Ich habe mit ihrem Besuch gerechnet, ansonsten wäre ich gekommen. Bald schon ist Weihnachten und Irina ist immer noch traurig.“
Irina saß an einem Tisch und malte Bilder. Dimitrij schaute sich die Kunstwerke an und stellte erstaunt fest, die Kleine schien Talent zu haben. Was aber hatte die Malerei mit dem Deutschunterricht zu tun?
„Ehe sie fragen Herr Ivanov, Irina kann sich bereits schon gut unterhalten.“
Der Mann schaute die alte Frau mit großen Augen an. „Wieso spricht sie nicht zu Hause mit uns?“
Die Lehrerin bot den Adoptiveltern erst einmal an, Platz zu nehmen an ihrem Tisch. Sie stellte eine Kanne Kaffee auf den Tisch und bat ihre Gäste sich zu bedienen. Irina schaute von ihrem Zeichenblock auf und meinte.
„Die verstehen kaum Deutsch, nur zugeben wollen sie es nicht.“
Sonja sah zu dem Mädchen hinüber.
„Wir reden in unserer Wohnung russisch wegen Irina.“
Die alte Frau lächelte.
„Wie soll das Kind die Sprache lernen, wenn zu Hause eine andere Sprache gesprochen wird. Ich glaube, sie wissen überhaupt nicht was Irina fehlt?“
Dimitrij zuckte mit den Schultern.
„Was soll schon fehlen? Sie hat bei uns ein gutes Leben.“ Sonja trank einen Schluck Kaffee und hätte sich dabei fast verschluckt.
„Sie müssen entschuldigen, mein Mann hat eine andere Vorstellung vom Leben. Ein Kind braucht Liebe und Geborgenheit. Irina weint oft in der Nacht.“
Die Lehrerin nickte.
„Das weiß ich schon von ihr.“
Sonja verblüfft. „Das wissen sie?“
„Ich weiß noch viel mehr, das Kind hat den reinsten Horrortrip im Kindergarten auszustehen. Sie sollten wissen Kinder reagieren ihren mitgebrachten Frust, aus dem Elternhaus, gerne an den schwächeren Mitgliedern der Gesellschaft ab. Irina ist nun einmal in dem Sinne das Opfer. Sie hat bisher kaum die Sprache beherrscht und jetzt will sie sich nicht mitteilen. Das Kind hat immer noch nicht den Verlust der Eltern überwunden, noch schwerer wiegt aber der Verlust ihrer Heimat.“
Dimitrij schaute die Lehrerin verblüfft an.
„Liebe Frau, sie haben doch keine Ahnung wie es in Sibirien aussieht. Wir haben dort Holzhäuser und unsere Ausstattung ist auch in der heutigen Zeit noch weit entfernt von der in diesem Land.“
Die Lehrerin lächelt gütig.
„Es kommt für ein Kind nicht so sehr darauf an, wie komfortabel seine Welt ist. Kinderaugen sehen die Welt in einem anderen Licht, für die zählt die Katze, der Hund oder der nahe Spielplatz, die Freunde, sogar ein Holzhaus zuweilen mehr, als wir uns vorstellen können. Irina vermisst einfach Sibirien. Ich denke, es wäre ihr leichter gefallen sich einzugewöhnen, hätte die nähere Umgebung sie freundlicher aufgenommen. Wissen sie, wie ihre Nachbarn sie nennen? Sibirischer Bauerntrampel! Ein Junge nennt sie sogar: Die blöde sibirische Waldkatze! Das macht die Eingewöhnungsphase in ein neues Leben nicht leichter.“ Dimitrij schwieg betroffen. Sonja hingegen war wütend.
„Das lassen wir uns nicht gefallen. Ich werde diese unmöglichen Leute zur Rede stellen.“
Die alte Frau schüttelte verneinend den Kopf.
„Das wird kaum Erfolg bringen. Es wird immer wieder Menschen geben die Irina als ihren Blitzableiter nutzen werden.“
Das sah Sonja ein. So konnten sie Irina nicht helfen. Die Lehrerin verließ den Raum und kam einige Zeit später mit einer Stoffpuppe zurück.
„Das ist mein Weihnachtsgeschenk für Irina und sie soll es schon jetzt haben.“
Die alte Frau reichte die Puppe Irina. Das Mädchen schaute die Puppe an.
„Das ist eine sehr alte Puppe.“
„Das ist richtig mein Kind und sie hat auch ganz besondere Kräfte, du musst nur mit ihr sprechen. Diese Puppe spricht aber nur deutsch.“
Die Kleine lachte. „Das macht nichts mehr, ich beherrsche die Sprache schon viel besser.“
Die Lehrerin strich ihr über die Haare.
„Das wird schon werden, ich bin mir sehr sicher.“
Sie wendete sich an Dimitrij.
„Haben sie schon einen Weihnachtsbaum?“
„Nein.“
„Am Hintereingang steht ein Baum, ich habe ihn geschenkt bekommen. Was soll ich alte Frau noch mit einem Baum?“ Sonja kam eine Idee.
„Wissen sie was, wir sind ihnen Dank schuldig, kommen sie an Weihnachten zu uns. Irina wird sich sicherlich freuen.“ Die alte Lehrerin nahm die Einladung dankend an.
Die Familie Ivanov machte sich auf den Heimweg. Auf der Straße fragte Sonja.
„Wie heißt eigentlich deine Puppe?“
Irina, die Puppe fest an sich drückend.
„Wie die heißt? Tatjana, wie meine Mama.“
Sie schaut nach oben in den Sternenhimmel und dort leuchten zwei Sterne ganz besonders hell. Sie zeigt fragend nach oben. „Was sind das für Sterne?“
Dimitrij schaute nach oben in den Sternenhimmel.
„Ich sehe ein Meer voller Sterne. Du musst mir schon genauer deine Sterne beschreiben oder zeigen.“
So sehr sich auch Irina bemühte, Dimitrij konnte die beiden Sterne nicht ausmachen. Das Mädchen war keineswegs enttäuscht, diese Sterne mussten dann eben nur für sie leuchten.
Später in der Wohnung hatte es Ivana unheimlich eilig mit dem Abendessen und wollte auch sogleich in ihr Bettchen. Dimitrij und Sonia verstanden die Welt nicht mehr. Die Kleine redete mit ihren Adoptiveltern und ging ohne Murren zu Bett. Was war da geschehen?
Irina hingegen zog sich ihren Schlafanzug an, putzte artig die Zähne und verzog sich in ihr Zimmer. Sie hatte schließlich mit Tatjana ein Geheimnis zu bewahren.
In ihrem Bettchen wartet sie noch einige Zeit ab, ob nicht doch noch Sonja in ihr Zimmer kam um nach ihr zu schauen. Doch dann hielt sie niemand mehr länger in ihrem Bett. Tatjana im Arm kletterte sie auf den Tisch am Fenster und schaute durch das geschlossene Fenster nach oben in den Sternenhimmel. Sie flüsterte ganz leise.
„Wo seit ihr meine Glückssterne?“
Siehe da, mitten in der Sternenschar leuchteten zwei Sterne besonders hell auf. Irina war voller Freude. Sie küsste ihre Tatjana und zeigte der Puppe die beiden Sterne.
„Schau, Tatjana, meine Glückssterne! Weißt du wie sie heißen? Tatjana und Ivan, wie meine Eltern. Die werden mich jetzt immer begleiten und auf mich aufpassen.“
Ab diesem Tage leuchteten zwei Sterne besonders hell am Sternenhimmel und begleiteten Irina durch ihr ganzes Leben. Sie wurde zur Frau, heiratete einen Mann, gebar drei Kinder, führte ein schönes langes Leben.
Am Ende ihrer Tage, auf dem Sterbebett, starb sie mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht. Ihre letzten Worte waren.
„ Jetzt kommen meine Glückssterne mich abholen, Tatjana und Ivan.“
Auf ihrem Bett lag ihre alte Puppe. Ihre Kinder, die Enkelkinder und Urenkelkinder, konnten sich nicht erklären woher diese Puppe gekommen war. Sie hatten diese alte Puppe noch nie gesehen. Ein kleines Mädchen aber nahm die Puppe an sich und rief.
„Das ist Tatjana! Die gehört jetzt mir.“

©Bernard Bonvivant, Schriftsteller,
Autor des Romans Das Chaos



© Bernard Bonvivant, Schriftsteller
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