Nach welchen Schlüsselwörtern suchen US-Anti-Terror-Experten, wenn sie das Internet nach verdächtigen Aktivitäten durchsuchen? Die Antwort auf diese Frage ist unglaublich. Dank der Klage einer Datenschutz-Organisation musste das amerikanische Ministerium für Innere Sicherheit die komplette Liste "verdächtiger" Wörter und Redewendungen veröffentlichen, die Internet-Nutzer zum Spionageziel der Behörde machen. Das Pikante: Neben offensichtlichen Ausdrücken wie „Al-Qaida“, enthält die englischsprachige Liste auch völlig alltägliche Begriffe wie „Wolke“, „U-Bahn“ oder „Mexiko“.

Internet-Nutzer sollten in Zukunft vorsichtig sein, wenn sie auf Facebook in englischer Sprache über die Wolken am Himmel schimpfen, ihren Appetit auf ein leckeres Eis kundtun oder davon träumen, mal wieder nach Mexiko zu reisen. Denn damit könnten sie das Ministerium für Innere Sicherheit (Department of Homeland Security) auf den Plan rufen. Diese und hunderte weitere englische Vokabeln und Phrasen finden sich auf einer 39 Seiten langen Liste mit dem Titel „Analyst’s Desctop Binder“ aus dem Jahr 2011. Die Regierungsbehörde benutzt den Richtlininienkatalog, um soziale Netzwerke und Websites zu überwachen. Ziel dieser Maßnahme ist es, Hinweise auf terroristische Aktionen oder andere Bedrohungen zu finden.

Schweinefleisch, Grippe, Puder stehen unter anderem auf der Spionage-Liste (Screenshot: epic.org)

Neben offensichtlichen Wörtern wie „Attacke“, „Al-Qaida“, „schmutzige Bombe“ und „Terrorismus“ finden sich auf der englischsprachigen Liste auch unzählige, völlig harmlos wirkende Wörter. Hier nur einige Beispiele: Schweinefleisch, U- Bahn, Tornado, Verspätung, Eis, Hilfe, Welle, Wolke, Stromausfall und Grippe. Auch die Namen zahlreicher Staaten wie Nordkorea, Mexiko, Irak, Iran und China sind darauf zu finden.

Freiwillig hat das Ministerium den Katalog nicht veröffentlicht. Auslöser war eine Klage der Datenschutz-Organisation „Electronic Privacy Information Center“, die sich auf das Informationsfreiheitsgesetz berief. Dieses gewährt dem US-Bürger das Recht auf Zugang zu Dokumenten der Exekutive. Eine Anhörung ergab, dass die Behörde der Klage Folge zu leisten hat. Das „Electronic Privacy Information Center“ hat daraufhin den vollständigen „Analyst’s Desctop Binder“ auf seiner Website veröffentlicht.

Wer im Internet vom Urlaub in San Diego schwärmt, macht sich verdächtig (Screenshot: epic.org)


Die Datenschützer üben scharfe Kritik an der Liste: Ihrer Meinung nach seien viele Wörter zu vage und ambivalent, wie sie gegenüber der „Daily Mail“ äußerten. Das führe sie zu der Annahme, dass die Behörde nicht ausschließlich nach möglichen Terrorgefahren Ausschau halte, sondern auch nach Regierungskritikern im Allgemeinen. Das Ministerium für Innere Sicherheit wies diesen Vorwurf zurück. Man durchsuche die Seiten neben terroristischen Aktionen lediglich nach Hinweisen auf Risiken für die öffentliche Sicherheit und schwere Verbrechen.

Dennoch soll die Liste noch einmal unter die Lupe genommen werden, wie Matthew Chandler, Presseprecher des Ministeriums, im Februar der „Huffington Post“ sagte. Man werde sicherstellen, dass sie „die Rahmenbedingungen und das Ziel des Programmes klar und sorgfältig wiedergibt“.

Quellenhinweis

http://de.nachrichten.yahoo.com/internet-%C3%BCberwachung--mit-harmlosen-w%C3%B6rtern-zum-us-spionageziel.html

Also wer vom 5-Meter-Sprungbrett springt ins Schwimmbad, der sollte nun nicht mehr schreiben, dass er ne Arschbombe gemacht hat, sondern Popoplumpser