VfB 91 Suhl

Jürgen · Alpha-Wolf Beiträge: 560 Ort: Benshausen

Eigentlich wollte ich ja heute einen ganz anderen Beitrag vor dem Pokalfinale am Sonntag schreiben. Aber das, was ich heute im FW (Artikel) zu lesen bekam, hat mich so geschockt, dass ich erst einmal darauf reagieren möchte.
Alle Enttäuschungen, die ich ob der Niederlagen des VfB in letzter Zeit erlebt habe, treten da völlig in den Hintergrund.
Ich muss gestehen: Ich bin froh, wegen einer Urlaubsreise das letzte Heimspiel der Mädels nicht live miterlebt zu haben. Ich hätte mich nur aufgeregt und geschämt.Und ich muss sagen, mich gruselt es bei dem Gedanken, mit solchen Zuschauern zum Pokalfinale nach Halle zu fahren und eine - durchaus denkbare - 0:3-Niederlage zu erleben.
Ich hoffe ja, dass die Mädels siegen. Aber selbst dann wird die darauf folgende Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung für mich einen bitteren Beigeschmack haben...
Man muss sich nach der Lektüre des Zeitungsartikels echt fragen, ob Suhl eine deutsche Spitzenmannschaft wie das Team des VfB verdient hat. Selbst beim FC Bayern im Fussball - der auch eine lange Durststrecke durchmachen musste - sind meines Wissens derart unqualifizierte Publikumsausbrüche nicht vorgekommen.
Es ist sehr, sehr schade - aber in höchstem Maße verständlich, wenn dieses Umfeld dazu führt, dass sich wichtige Stützen dann Gedanken machen, ob sie weiter in Suhl agieren wollen. Und ob potenzielle Neuzugänge dankend abwinken.
Diese Zuschauer erweisen dem Spitzensport in Suhl einen Bärendienst und machen das sowieso nicht so gute Image des VfB erst recht kaputt.
Was soll's - wir werden das wahrscheinlich nicht ändern können. Aber eine Reaktion des Vereins in Form eines dringenden öffentlichen Appells an seine Zuschauer würde ich mir trotzdem wünschen - einfach, um ein Zeichen zu setzen.
Ich selbst werde alles tun, um die Unverbesserlichen darauf hinzuweisen, was sie mit ihrem Geschrei anrichten...
Und ich werde voll hinter dem Team stehen, auch wenn es mal nicht so läuft. Menschen sind nun mal keine Roboter und man muss ihnen auch (Form)Schwächen zugestehen - selbst wenn der Zeitpunkt der denkbar ungünstigste ist.
Hoffentlich geschieht ein kleines Wunder und das Team kommt am Sonntag wie Phoenix aus der Asche zurück und schöpft sein Potenzial vollständig aus. Zu wünschen wäre das JPS und seinen Mädels. Ich jedenfalls habe die Hoffnung nicht aufgegeben und werde sie kräftig unterstützen - egal wie es läuft...

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Pokalsieg 2008 - ich war dabei!

Gerh.III · Light-Wolf Beiträge: 13

Hallo Leute,

auch mich bewegt die derzeitige Situation in der Mannschaft des VfB 91 Suhl. Bezugnehmend auf die Artikel vom 22.02. und 03.03.2010 im Freien Wort und der Meinung von Jürgen möchte ich einmal eine andere Sichtweise ins Spiel bringen. Es ist doch durchaus verständlich, dass die Reaktionen einiger Zuschauer während und nach dem Spiel gegen Münster nicht das Niveau hatte, das einem Volleyball-Spiel entspricht.
Wie erklärt sich das? Alle, nochmals alle Zuschauer sind doch zum Spiel gegen Münster gekommen, dass Suhl gegen Münster gewinnt. Wenn man sich umgehört hat, machten die Ergebnisse 3 : 0, 3 : 1, selten schon 3 : 2 die Runde. Nun verliert der VfB 3 : 0. Nicht nur dass, Suhl verliert, sondern wie die Mannschaft regelrecht untergeht, war doch für viele Zuschauer frustrierend. Hans-Peter Zimmermann ein Schweizer Psychologe nennt solche Zustände, Trance. Das heißt die Zuschauer die mit dem Bewusstsein eines Sieges von Suhl zum Spiel gekommen sind, verfallen in einem hypnoseähnlichen Zustand (Trance), der sich bei einigen Zuschauern in die entsprechenden unschönen Reaktionen entlud. Das begründet auch die Tatsache, dass die vom Freien Wort (22.02.) angemahnte Unterstützung der Zuschauer nicht da war.
Unter diesem Gesichtspunkt würde ich diese frustrierenden Entgleisungen einiger Zuschauer, die natürlich nicht zu verzeihen sind, überbewerten. Die Spiele gegen Vilsbiburg und Schwerin haben doch ein ganz anderes Bild gezeigt. Hier standen doch die Zuschauer wie ein Fels hinter der Mannschaft.
Viel größere Beachtung sollte man dem psychologischen Zustand der Mannschaft beimessen. Denn wie kann es sein, dass Suhl im Tiebreak gegen Schwerin 8: 3 führt, bis 11 : 10 immer noch in Führung ist und schließlich mit 11 : 15 verliert. Das Gleiche gegen Münster im 1. Satz 18 : 15 in Führung und zum Schluss steht es 20 : 25 gegen Suhl. Das sind zum Ende der Sätze jeweils 12 : 3 und 10 : 2 Serien gegen Suhl. Ähnliches in Stuttgart 2. Satz beim Stand von 12 : 12 geht der Satz mit 25 : 18 für Stuttgart aus. Von solchen Ungereimtheiten war ja das ganz Spiel gegen Münster geprägt. Zur zweiten technischen Auszeit war Suhl gegen Münster, meine ich, immer in Führung, aber mindestens mit ein, zwei Punkten nahe dran. Das ist für mich einen Frage des Kopfes, (vielleicht Angst?***?)
Dass der psychologische Aspekt im Volleyball vielleicht 50 - 60 Prozent ausmacht, brauche ich nicht zu betonen. Typisches Beispiel ist Wiesebaden. Die spielen bisher 6 Tiebreaks, gewinnen alle. Suhl spielt 3 gegen die Spitzenmannschaften und verliert alle drei. Dass der VfB auch gewinnen kann haben sie gegen Hamburg im Pokal- und Punktspiel gezeigt. An diesem Spielen wie auch das gegen Dresden muss man sich jetzt in Vorbereitung des Pokalspiels aufrichten und die Zuversicht, das Selbstvertrauen daraus nehmen, dass man es kann. Daran sollten vor allem die Verantwortlichen des VfB arbeitet und weniger an technische Feinheiten. Und hier noch ein Link für das Motivationstraining für das Endspiel: http://www.joerg-loehr.com/wissen/details.php?id=32&tab=5

Jürgen · Alpha-Wolf Beiträge: 560 Ort: Benshausen

m Augenblick nur ein Kurzkommentar von mir dazu (besser können wir beide das sicher bei einem der nächsten Spiele persönlich diskutieren):
Ich glaube, dass wir auf psychologischem Gebiet niemals einen besseren Trainer als JPS hier in Suhl hatten. Das hat man im Gespräch mit ihm beim 1.Fanstammtisch ganz klar erkannt. Er legt äußerst viel Wert auf diese Dinge...
Und Motivation im Hinblick auf das Finale ist sicherlich fast ein Selbstläufer - oder meinst du, daran könnte es fehlen?

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Pokalsieg 2008 - ich war dabei!

ex suhler · Light-Wolf Beiträge: 13

von solchen e mails und briefen distanziere ich mich eindeutig. was aber nicht vergessen werden darf, das die leistung nicht stimmte. das kann vorkommen aber dann muss man wenigstens den eindruck gewinnen das man kämpft wenn es schon nich so läuft, den eindruck hatte ich gegen münster nur im 3.satz. sonst kam der eindruck des "abschlachtens" auf.das dann leute ihren unmut ausdruck verleihen ist sicher nicht ungewöhnlich, auch von deren eintrittsgeldern lebt der verein!!! wenn vielleicht auch die art und weise nicht richtig war, so finde ich das durchaus nachvollziehbar und als profi sollte man auch in der lage sein äußerungen einzelner nicht mit allen gleichzusetzen.
unverständlich auch das in kritischen phasen keine erfahrene spielerin in der lage ist einmal die anderen mitzureissen. vielleicht hat man hier auf die falschen gesetzt bei der kaderplanung.

Gerhard · ...heult schon den Mond an Beiträge: 129

Nach einigen Tagen außerhalb Europas bin ich nun volleyballspezifisch wieder einigermaßen auf dem laufenden, allerdings enttäuscht von den zwischenzeitlichen Vorgängen.
Eine Niederlage - wie gegen den USC, bei der ich zugegen war - kann passieren, wobei die Art und Weise schon ziemlich peinlich war. Um es kurz zu fassen: Unser VfB bekam seine seit langem - auch dem Nichtfachmann durchaus bekannten und durch die Videoanalysen vor allem beim Gegner - nachweisbaren Schwächen gnadenlos aufgezeigt. Und Stärken zeigten an diesem Abend nur wenige Spielerinnen. Dass es dabei unschöne „Alle raus“ Rufe gab, konnte ich zwar nicht hören, kann mir aber vorstellen, woher bzw. wer diese mir schon in der vergangenen Saison eingeschlagene Tonart zum Ausdruck brachte. Der Tatsache halber sei aber auch gesagt, dass es bei diesem Spiel im unmittelbarem VfB-Radius ebenso sichtbare Missfallensvorführungen ebenfalls gab. Unnormal ist so etwas aber auch nicht, denn ein Spiel lebt von Gemütsbewegungen. Das kann einerseits Beifall, aber eben auch das Gegenteil sein. Spontane Gefühle lassen sich emotional wohl kaum steuern. Das geht den Spielerinnen ebenso. Und unter den Gesichtspunkten des Spieles USC- SSC (3:2) könnten sich dabei nachträglich sogar neue, wenn auch brotlose Sichtweisen durchaus ergeben. Dennoch darf eine so gestandene Mannschaft wie unser VfB wegen solcher, in Suhl dann ungestümer Außeneinwirkungen nicht so amateurhaft auseinanderfallen. Volleyball bietet nur Sieg oder Niederlage. Und in Suhl liegen diese Sachverhalte von tos(b)ender Affinität dicht beieinander.
Der Kern des Problems lag/liegt bei erwiesenermaßen aufopferungsvollen Leistungen aus meiner Sicht vor allem in den beiden Tiebreak-Niederlagen gegen Schwerin und Vilsbiburg. Während man sich gegen den SSC den bereits servierten Sekt vom Tablett noch nehmen ließ, wurden Maja & Co. gegen Vilsbiburg durch eine Schiedsrichterentscheidung bestimmt innerlich angeschlagen, ohne dass bei einer anderen Entscheidung damit der Nachweis eines VfB-Erfolges nachgewiesen ist. Am Ende waren es jedenfalls zwei eselige Heimniederlagen gegen Spitzenteams. Bei zwei 3:2 Erfolgen dagegen die mentale Situation eine ganz andere. Beim Spiel gegen Aachen (3:0) sehe ich hingegen eine Fehleinschätzung in der zumindestens öffentlichen Nachanalyse, obwohl die Satzergebnisse dies so nicht bestätigen. Der Gegner war an diesem Abend für mich kein Maßstab. Suhl hatte sich diesem niedrigen Level lediglich angepasst. Diese Sichtweise sollte man akzeptieren.
Dass es nun gegen Trainer J.-P.Staelens nach der neuerlichen Niederlage gegen Stuttgart E-mails und sogar Drohbriefe mit unduldbaren Inhalten laut "FW" gibt, beunruhigt mich. Schon gegen Schelten vorhergehender Trainer habe ich hier im Gästebuch grundsätzlich versucht entgegen zu wirken, dabei aber auch andere Auffassungen lesen können. Suhls neuen Trainer kenne ich persönlich (außer einem lockeren „Hallo“) nicht. Aber nachdem ich seine Volleyball-Philosophie zum 1.Fantreff kennen lernen konnte, bin ich seitdem erst recht ein Verfechter von JPS geworden, auch wenn ein Mensch nie fehlerfrei sein kann. Jee Pee nimmt dies dann auch öffentlich auf seine Kappe.
Egal wie nun das Pokalfinale 2010 und der Rest der Saison auch ausgeht, zum VfB 91 Suhl in der 1.Liga stehe ich. Da werden mich auch so manch noch vermeidbare Niederlagen nicht abhalten können. Vielleicht kann der VfB zusammen mit den Dynamics einen Fantreff mit der Mannschaft und dem Trainer arrangieren, bei dem gerade die substantiellen Fans beweisen können, dass sie hinter dem VfB 91 Suhl sowohl in guten wie in schlechten Zeiten demonstrativ stehen. Das Pokalfinale 2010 bietet vielleicht unter dem Motto: "Jetzt erst recht" sogar noch eine Steigerung zu 2008. Die Mädels werden es danken.