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Suhler91

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New PostErstellt: 25.05.07, 15:38     Betreff: Im Interview: Han Abbing

Michael Jackson's This I...
Im Interview: Han Abbing
Von Claudia Fehse„Die Meisterschaft braucht Zeit“

Der Trainer des VfB Suhl über die alte und die neue Saison und Gläser, die halb voll oder halb leer sind
13 Tage ist es her, als der VfB 91 Suhl den dritten Platz der Deutschen Meisterschaft der Volleyball-Bundesliga feierte. Es war der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Kurz vor dem Urlaub erwischten wir Trainer Han Abbing in seinem Haus in Amsterdam.

Herr Abbing, was haben Sie mit der Medaille gemacht?
H. Abbing: Die hängt in meinem Arbeitszimmer. Wenn die neue Saison anfängt, werde ich sie aber wieder mit nach Suhl nehmen und in schweren Phasen bestimmt den einen oder anderen Blick darauf werfen.

Wie haben Sie die Zeit nach dem entscheidenden Spiel erlebt?
H. Abbing: Die ersten drei, vier Tage läuft man ständig mit einem Lächeln umher. Das Schönste war die erste Stunde nach dem letzten Ball. Den Mädels zuzuschauen, wie sie sich freuen, war das Allerbeste. Mir hat mal ein alter Kollege gesagt: ‚Han, Trainer zu sein, bedeutet 95 Prozent Drecksarbeit und fünf Prozent Freude‘. Diese fünf Prozent habe ich genossen.

Wie lautet ihr Saisonfazit?
H. Abbing: Ich glaube, dass es vor allem durch unseren großen Glauben an uns selbst möglich war, die Medaille zu holen. Wir sind ganz gut in die Saison gestartet, haben dann gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte weniger gut gespielt, aber dennoch gewonnen. Sehr schmerzhaft waren das 13:15 im Tiebreak in Hamburg und das verlorene Pokal-Halbfinale. Der Sieg gegen Wiesbaden im ersten Endrundenspiel war enorm wichtig, denn wir haben gesehen: Trotz der verletzungsbedingten Umstellung können wir gewinnen. An die Leute in Suhl gerichtet, möchte ich sagen, dass sie versuchen sollten zu denken: ‚Das Glas ist halb voll und nicht halb leer‘. Das macht das Leben viel angenehmer. Nach vier Jahren in der 1. Liga hat der VfB eine Medaille errungen, und darauf kann man ruhig einmal stolz sein.

Nehmen wir an, das Glas ist halb voll. Was ist in der nächsten Saison drin?
H. Abbing: Es ist eine Herausforderung, wieder Dritter zu werden, und es wäre schön, das zu schaffen oder sogar zu toppen. Aber davon auszugehen, wäre vermessen. Dresden und Schwerin hatten uns 16 bzw. zehn Punkte voraus. Wir sollten uns also zunächst zum Ziel setzen, dieses Loch zu verkleinern.

Vor zwei Jahren haben Sie die Meisterschaft als langfristiges Ziel genannt. Gilt das noch?
H. Abbing: Wenn wir nur zwei oder vier Punkte hinter der Spitze stünden, wäre die Situation sicher anders. Natürlich wollen wir jede Chance nutzen, die sich uns bietet. Aber vielleicht können wir erst einmal so an die Sache rangehen, dass wir an die Leistungen anknüpfen, einige Male mehr gegen Mannschaften wie Dresden gewinnen und sehen, was dabei herauskommt. Grundsätzlich denke ich, dass die Meisterschaft noch etwas Zeit braucht. Ich möchte damit auch ein wenig den Druck von meinen Spielerinnen nehmen.

Wie soll die Mannschaft nach Ihren Wünschen in Zukunft aussehen?
H. Abbing: Mit Grit Lehmann bekommen wir eine erfahrene Spielerin hinzu, die auf verschiedenen Positionen einsetzbar ist. Dann brauchen wir einen Ersatz für Sherri Williams im Mittelblock und suchen eine Annahmespielerin. Der Plan ist, Natasa Loncar weiter auf der Diagonalposition einzusetzen. Sie hat dort ihre Sache super gemacht und auf Diagonal sicher größere Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln als auf Mitte.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Welche Spielerin würden Sie holen?
H. Abbing: Da nenne ich keinen Namen. Was wir brauchen ist, wie gesagt, eine erfahrene Spielerin, die zusammen mit Miloslava Lauerova die Annahme organisiert. Das würde uns einen riesigen Schub geben.

Die jungen Spielerinnen haben wieder nur wenig Einsätze bekommen. Woran liegt das?
H. Abbing: Ich habe im Training eine Entwicklung bei ihnen gesehen, und sie werden ihre Chancen bekommen. Ich hoffe, dass ich Zuspielerin Manja Simmank in der neuen Saison öfter einsetzen kann, denn sie soll in zwei Jahren von Anja Krause übernehmen. Manja spielt erst seit 20 Monaten auf dieser Position, und ich habe ihr das Gefühl gegeben, dass sie bei uns eine Perspektive hat. Anne Köhler hat ihre Rolle im Team gefunden und füllt sie gut aus. Ich habe mit ihr darüber gesprochen, und sie weiß, dass dies für sie wohl das Maximale in der 1. Liga ist. Für Anne Suchomil war es ein Riesenschritt von der zweiten Liga in die erste. Ich bin auch noch immer der Meinung, es in der Saison 2005/06 mit den VCO-Mädels richtig gemacht zu haben. Natürlich gab es Diskussionen, ob ich ihnen das Selbstvertrauen genommen habe, wenn ich sie ausgewechselt habe. Aber es gibt Situationen, in denen sich Spielerinnen und Trainer nicht einig sind.

Hätten die jungen nicht wenigstens gegen viel schwächere Teams spielen können?
H. Abbing: Das müssen sie sich zuerst im Training verdienen, denn einen Bundesliga-Einsatz sollte man nicht geschenkt bekommen. Die eingespielte Mannschaft hat viel Sicherheit ausgestrahlt. Da ist es auch ein Risiko, eine junge Spielerin zu bringen. Es kann gutgehen, ist aber eine Gratwanderung.

Was haben Sie im vergangenen Jahr gelernt?
H. Abbing: Man bekommt keine Zeit, etwas aufzubauen. Jeden Samstag ist ein Spiel, Siege sollen her, und das ist auch okay so. Aber es macht den Einsatz der jungen Spielerinnen schwierig. Auch ich musste da umdenken.

Und auf welche Erfahrung hätten Sie gern verzichtet?
H. Abbing: Immer wieder damit konfrontiert zu werden, dass das Glas halb leer ist.
(Quelle: Freies Wort)



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