Ralf
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Erstellt: 04.04.05, 15:47 Betreff: FAIR GEHT VOR! |
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FAIR geht Vor liebe Fans! Ich war am Wochenende einer der vielen Zuschauer, die dem spannenden Spiel VfB Suhl gegen Bayer Leverkusen beiwohnen durften. Zwei Sachen sind mir bei diesem Spiel aufgefallen. Zum einen, als es beim VfB in den ersten beiden Sätzen nicht so recht zusammenlief, war das Publikum vielleicht körperlich in der Halle anwesend, aber emotional nicht! In solchen Phasen braucht das Team die Unterstützung des Publikums, selbst wenn mal eine Annahme daneben geht oder ein Ball im Aus landet. Anstatt die Mannschaft mit ein paar Fangesängen aufzuwecken starrte man in der Halle nur in entsetzte oder gelangweilte Gesichter. Vielleicht ist man aus der letzten Saison einfach nur verwöhnt oder man hat sich an Volleyball in Suhl satt gesehen? Vielleicht sollte man aber bei manchen Dingen einfach nur mit mehr Verständnis herantreten? Es sind nun mal keine Maschinen, die da auf dem Feld stehen, es kann nicht jeder Angriffschlag sein Ziel finden, auch wenn fast nur Profisportler auf dem Feld stehen. Wenn dies so wäre, dann würde Suhl mit 42:0 Punkten die Tabelle anführen und selbst die Übermannschaft aus Münster mit 4 Punkten Abstand hinter sich lassen. Aber selbst eine solche Mannschaft wie Münster hat in dieser Saison bereits zwei Mal verloren, gegen Dresden und Leverkusen, die wir am Samstag in einem spannenden und hochklassigen Spiel, was denke ich einfach keinen Verlierer verdient hatte, schlagen konnten. Und als das Publikum merkte: "Mensch, da geht noch was!" waren alle wieder VfB Fans. Man freut sich sicherlich mit der Mannschaft, wenn sie Punkt um Punkt erkämpft, aber was ich nicht verstehe ist, warum man anstatt seine Mannschaft mit entsprechenden Rufen nach vorne zu treiben lieber versucht den Gegner nervös zu machen. Sei es durch solche Gesänge wie: "Bayer ist nervös!", was meiner Meinung nach noch das harmloseste war. Aber eine Spielerin währen eines Aufschlages auszubuhen oder auszupfeifen, Entschuldigung, soetwas gehört nicht in die 1. Volleyball Bundesliga! Das ganze eskalierte meiner Meinung nach im 5. Satz als Kathy Radzuweit ihren Aufschlag unter ohrenbetäubenden Buhrufen und Pfeifen durchführen mußte. Mir persönlich tat die Spielerin in dieser Situation sehr leid. Ich denke, keine der am Samstag auf dem Feld stehenden Spielerinnen hatte eine solche Aktion verdient. Es war ab dem 3. Satz ein aus meiner Sicht hochklassiges Match mit tollen Ballwechseln und manchmal auch sehr engen Entscheidungen. An dieser Stelle sein einmal anzumerken, der Mannschaftsführer eines Teams (bei Leverkusen war es eben Kathy Radzuweit) darf bei strittigen Entscheidungen des Schiedsgerichtes durchaus mit dem 1. Schiedrichter in Diskussion treten. Und es gab schon einige Situationen, bei denen ich den Diskussionsbedarf der Leverkusener Spielerinnen nachvollziehen konnte. Das ist keine Schikane von den Spielerinnen oder Unfairness. Man sollte sich auch einmal die umgekehrte Situation vorstellen. Annamaria reklamierte auch ein paar Entscheidungen des Schiedsrichters, darfs sie ja auch, sie ist unsere Mannschaftsführerin! Und selbst als Maja im 4. Satz mit einer Tusch-Entscheidung des 1. Schiedrichters nicht einverstanden war, wurde ihre Diskussion nicht von Pfiffen oder Buhrufen aus den Leverkusener Block bedacht. Die beiden Spielerinnen konnten auch ohne jegliche Zwischenrufe mit voller Konzentration ihre Aufschläge ausführen. Vielleicht sollte man sich in Sachen Fairness einmal von den Leverkusener Fans eine Scheibe abschneiden. Man sollte schon fair bleiben und ich persönlich glaube, das Kathy Radzuweit, die in ihrem Volleyballleben mit der Nationalmannschaft und mit ihrem Team sicherlich schon viel erleben durfte, einer solchen Situation sicherlich das erste mal gegenüberstand (kann mich sicherlich auch täuschen). Und ich hoffe nicht, daß sie irgendwann mal in ihren Memoaren schreiben wird: "...das unfairste Publikum, was ich je erlebt habe, habe ich in der Suhler Wolfsgrube gesehen...". Ich hoffe, auch aufgrund des in der letzten Saison aufgebauten guten Rufes des Publikums in der Wolfsgrube, das man solche Pfiffe, Buhrufe oder ähnliche Unsportlichkeiten schnell aus der Halle verbannen kann. Und dazu zähle ich auch solche Rufe wie: "Schieber...!" wenn der Schiedsrichter einmal bei einer Entscheidung gegen den VfB entscheidet. Bei allen Emotionen, die auch dieser Sport mit sich bringt, sollte trotzdem der Spruch gelten: FAIR GEHT VOR!
Gruß Ralf
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