Das Fachforum der Vogelzucht

Thomas · Mitglied Beiträge: 4

Moin Zusammen !

Ich wende mich heute mit einem Problem der Atemwege bei Kanarien an euch. Ich habe diesbezüglich schon einiges unternommen, leider nie so Recht mit durchschlagenden Erfolg. Vielleicht weiß jemand von euch ja einen Rat.

Ihr kennt das sicher auch, man hat immer mal wieder einen Vogel der Atemgeräusche macht. Am besten hört man dieses wenn man abends in den Zuchtraum geht. Ich habe auch schon Vögel gehabt die regelrecht schnupfen und dabei schleimige Absonderungen an die Stangen schmieren oder wegschleudern. Untersuchungen beim TA brachten nie ein eindeutiges Ergebniss. Die ersten Vermutungen sind m.E. Luftsackmilben oder Trichomonaden. Allerdings bekommen meine Vögel Ivomec und wenn mal einer betroffen ist auch ein Medikament gegen Trichos (Von Dr. Jablonski...Medikament ist "namenlos"). Um für mögliche Bakterien ein ein "ungünstiges Milieu" zu schaffen, habe ich auch versucht das Trinkwasser anzusäuern (Ascorbinsäure, Essig).

Irgendwie ist das alles aber nicht der Bringer. Was macht ihr in solchen Fällen oder was vermutet ihr hinten diesem Phänomen?

Viele Grüße und Danke für eure Antworten

Thomas

SixteenVestalVirgins · Mitglied Beiträge: 944 Ort: Düsseldorf

Zitat: Thomas

Ich habe auch schon Vögel gehabt die regelrecht schnupfen und dabei schleimige Absonderungen an die Stangen schmieren oder wegschleudern.

Bei diesen Fall würde ich generell von Trichomonaden ausgehen.

Ansonsten würde mich interessieren, ob Du die Vögel ausschließlich innen hälst oder auch in Außenvolieren und ob das namenlose Produkt denn zumindest eine Gebrauchsanweisung aufweist.

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Gruß Oli

Jürgen · Mitglied Beiträge: 693 Ort: Rodalben/Pfalz

Hallo Thomas!

Für mich klingt das alles nach Trichomonaden, dazu kommt häufig eine bakteriele Entzündung.
Wichtig ist das Du mal einen Kropfabstrich machen lässt um Klarheit zu haben.

Wenn Du Trichos in Deinem Stamm hast, ist die Behandlung sehr wichtig. Du solltest zweimal behandel, dazwischen einige Tage Pause in denen Du z.B. mit Propolis versuchst die mit den Trichos aufgetretene Entzündung zu bekämpfen. Der Schleim kommt meist von der Entzündung, auch wenn man es nicht ganz vergleichen kann, aber ähnlich wie bei uns Menschen. Bekommst du die Entzündung nicht weg, haben es die Trichos wieder einfach sich auszubreiten. Sind die Trichos nicht ganz weg, kommt wieder eine Entzündung. Ein Teufelskreis! Du solltest also gegen die Entzündung und die Trichos was tun. Dabei sind die Fütterung und auch solche Dinge wie die Luftfeuchtigkeit von Bedeutung. Versuch eine trockene und saubere Umgebung zu schaffen mit einer nicht sehr hohen Luftfeuchtigkeit.
Aber wie gesagt, lass einen Abstrich machen, kostet nicht die Welt und Du bist auf der sicheren Seite!

Gruß

Jürgen

Jürgen · Mitglied Beiträge: 693 Ort: Rodalben/Pfalz

Oh, da haben sich wohl die Beiträge von mir und Oli überschnitten!

Gruß

Jürgen

Thomas · Mitglied Beiträge: 4

Hallo Oli, Hallo Jürgen !

Danke für eure Antworten. Zu euren Fragen / Anregungen:

Mein Zuchtraum befindet sich im Haus (also innen), durchschnittliche Temperatur ca. 18 Grad, Luftfeuchte so bei 50%. Ich verwende Luftreiniger (Hepa) und Ionisatoren. Frischluft wird ständig zugeführt.

Das namenlose Produkt ist ein Präparat was Arzneimittelrechtlich hier nicht zugelassen ist (?). Ein weisses Pulver, 4,5 gr. / 1 Liter, 5-6 Tage.

Kropfabstriche habe ich von einem TA hier vor Ort bereits durchführen lassen, immer ohne Befund. Allerdings befürchte ich das diese wenig Erfahrung im Umgang mit Ziervögeln haben. Das es sich neben den Trichos weiterhin um eine entzündliche Erkrankung handelt, habe ich bereits vermutet. Das Propolis auch hier Hilfe leisten kann ist mir neu. Danke !

Was setzt ihr denn bei der Diagnose Trichos ein? Tut ihr etwas zur Prophylaxe ... wenn es denn etwas gibt? Die angesprochene Ansäuerung des Trinkwassers, was haltet ihr davon?

Viele Grüße

Thomas

SixteenVestalVirgins · Mitglied Beiträge: 944 Ort: Düsseldorf

Hallo Thomas

das Mittel der Wahl bei Trichomonaden ist sicherlich Ronidazol(möglicherweise das von Dir beschriebene Produkt) oder Metronidazol.
Zur Prophylaxe mache ich in dieser Richtung eigentlich nichts, außer vielleicht die Ansäuerung des Trinkwassers oder die Gabe von Propolis, wenn man es denn als Prophylaxe betrachten will.

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Gruß Oli

Jürgen · Mitglied Beiträge: 693 Ort: Rodalben/Pfalz

Hi,

die einzige Prophylaxe, wenn man dies so nennen möchte, ist das ich die Trinkröhrchen doppelt habe. Jeder "Satz" bleibt 2 Tage am Käfig, danach kommt der andere zum einsatz. Die "Tränken in der Ruhephase"

werden dann ganz austrocknen gelassen, wenn die Sonne scheint stell ich sie auch ans offene Fenster. Der Schleim der sich in den Tränken ansetzt ist nämlich der ideale Wegbereiter für die Trichos. Wenn die Tränken austrockenen, ist diese Gefahr gebannt!

Zum ansäuern. Das Trinkwasser hin und wieder für einige Tage anzusäuern, wenn z.B. das Wetter umschlägt und die Luftfeuchtigkeit steigt, ist bestimmt nicht schlecht. Aber es ständig anzusäuern finde ich nicht gut.

Gruß

Jürgen