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fox
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New PostErstellt: 04.05.08, 13:31     Betreff: Re: Yes arbeiten an neuem "Material"

Chroniken der Unterwelt - City of Bo...
Sehen wir es sachlich....das Album ist sicher eines der umstrittensten von Yes. In der Kritik wurde es sehr unteschiedlich behandelt....

Ich zitiere mal Wikipedia:

"Tales from Topographic Oceans. Das sehr ambitionierte Doppelalbum war von indischer Philosophie und Mystik beeinflusst. Es beinhaltete lediglich vier Kompositionen, die jeweils etwa 20 Minuten dauern. Innerhalb der Stücke verließ man teilweise traditionelle westliche Hörgewohnheiten und erkundete dabei Einflüsse, die man heutzutage als Weltmusik bezeichnen würde.

Keyboarder Rick Wakeman zeigte sich unzufrieden mit der Musik auf Tales from Topographic Oceans, was schließlich in seiner Trennung von der Band mündete, was einigen Tumult in der englischen Musikpresse erzeugte."

Supper's ready:

"Tales From Topographic Oceans
(1973 - Anderson, Howe, Squire, Wakeman, White)

Die frühen 70er Jahre waren eine goldene Zeit für progressive Musik. Selten zuvor und danach genossen Rockbands so viele kreative Freiheiten wie in dieser Phase. Und in vielerlei Hinsicht ist "Tales From Topographic Oceans" ein Archetyp dieser Ära. Als Konzept- und Doppelalbum konzipiert, bei dem sich die Musik lediglich auf vier überlange Kompositionen aufteilt, kann es auch als Prototyp des Progrocks dienen und somit als Sinnbild all dessen, was man an dieser Musik liebt oder haßt.

Auf "Tales From Topographic Oceans" haben Yes bisherige Grenzen in ihrer Musik überschritten. Was sollte man nach dem phänomenalen "Close To The Edge" auch tun? Einen Schritt zurück gehen, oder es sich einfach machen und sich selbst kopieren, oder versuchen noch eins draufzusetzen? Bill Bruford hatte die Band nach "Close To The Edge" verlassen, weil er der Meinung war, mit Yes den Höhepunkt erreicht zu haben und alles weitere nur eine Variante von "Close To The Edge" sein könnte. Er wandte sich daraufhin King Crimson zu. Als Nachfolger kam Alan White an Bord, der zuvor u.a. für die John Lennon Band gespielt hatte.

Jon Anderson selbst war der Ansicht, noch eins draufsetzen zu können. Den Linernotes zum Album kann man entnehmen, daß er schon längere Zeit nach der passenden Idee für eine großangelegte Komposition gesucht hatte. Die fand sich dann auf Tour in Tokyo, als Anderson die "Autobiography of a Yogi" von Paramhansa las und bei einer Fußnote hängenblieb. Daraus entwickelte sich das sehr spirituelle und kopflastige Konzept für "Tales From Topographic Oceans", das er anfangs zusammen mit Steve Howe ausarbeitete, ehe es dem Rest der Gruppe präsentiert wurde.

"Tales From Topographic Oceans" präsentiert sich sehr experimentierfreudig, dann aber auch sehr melodisch, mal sehr entspannt, dann wiederum sehr schräg und die Tradition europäischer Musik verlassend. Es lotet die Grenzen des Machbaren aus und führt den Progrock bis zum Rand und auch knapp darüber hinaus.

Ich hatte anfangs erhebliche Probleme mit dem nicht gerade zugänglichen Album. Doch im Laufe der Jahre hat sich die Abneigung in echte Zuneigung verwandelt. Natürlich ist "Tales From Topographic Oceans" völlig entrückt, absolut durchgeknallt und das Konzept ist nur schwer greifbar. So gesehen ist die Musik arrogant und kümmert sich in keinster Weise um das, was den Fans vielleicht gefallen könnte, die vor kurzem noch zu "Close To The Edge" im Zimmer herumgeschwebt waren.

Andererseits fasziniert die Musik mit zunehmenden Durchgang immer mehr. Sei es das sehr melodische und schöne "The Revealing Science of God", oder das Grenzen sprengende "The Ancient", das zwischen Weltmusik, E-Gitarren Eskapaden von Steve Howe und virtuos schöner Akustikgitarre pendelt und natürlich das abschließende Meisterwerk "The Ritual", das die Band erneut in Höchstform präsentiert und vor allem in der Instrumentalsektion mächtig in die Schlagzeugfelle und Keyboardtasten haut. Wobei der eigentliche Star dieses Albums eindeutig Steve Howe ist, der mit seiner Gitarre maßgeblich zu den einzelnen Werken beiträgt.
Allein "The Remembering" mäandert manchmal ein wenig ereignislos vor sich hin und wirkt im Vergleich zu den anderen Epen recht normal. Es gibt dafür aber eine Reihe gefälliger Melodien und breite Mellotronteppiche von Rick Wakeman. "The Remembering" ist als Ruhepol vor "The Ancient" auf jeden Fall nicht bedeutungslos.

"Tales From Topographic Oceans" kann man im Endergebnis getrost als prätentiös und überkandidelt bezeichnen, was dem Album nicht mal Unrecht tut. Wer Progressive Rock verachtet, dem sollte man "Tales From Topographic Oceans" mit einem Lächeln unter den Weihnachtsbaum legen. Dessen ungeachtet ist das Album Ausdruck unbändiger Kreativität und der Freiheit, diese auch nach Belieben umsetzen zu können.

Man muß "Tales From Topographic Oceans" öfter hören und sich nicht entmutigen lassen. Der erste Hördurchgang kann vor allem zeitgenössischen Ohren, die vielleicht allein die melodisch schönen Werke von IQ oder Arena gewohnt sind, recht extrem anmuten. Doch sobald man sich auf die Musik einläßt nistet sie sich - wie eigentliche alle Frühwerke von Yes - in der Seele ein und verbreitet sehr viele Emotionen.

Daß "Tales From Topographic Oceans" dennoch nicht unbedingt das unumstrittene Progmeisterwerk schlechthin ist liegt wohl auch daran, daß die Musik und vor allem das Konzept manchmal überambitioniert wirken und manche Stellen nicht die Kraft und Frische solcher Stücke wie "Close To The Edge", "The Gates of Delirium" oder "Awaken" ausstrahlen. Dessen ungehindert gibt es viele großartige Momente auf dem Album und Yes befinden sich etliche Sphären oberhalb anderer Progalben.

So ist dann "Tales From Topographic Oceans", ein Album, das man als Progfan natürlich besitzen muß. Und entweder man bekommt irgendwann einen Zugang zur Musik oder aber man wird leise den Kopf schütteln und versuchen zu verstehen, was immer auch Jon Anderson im Kopf damals herumschwebte. Rick Wakeman verstand es damals ganz offensichtlich nicht. Er war mit der eingeschlagenen musikalischen Richtung und dem Album völlig unzufrieden und verließ nach "Tales From Topographic Oceans" die Band, um erstmal seine Solokarriere voranzutreiben. Was ihn aber nicht daran hinderte, auf dem Album noch mal exzellente Arbeit abzuliefern.

Abschließend betrachtet ist "Tales From Topographic Oceans" ein essentielles Werk. Es diente als Blaupause für viele Nachfolgebands in den 90er Jahren und dem neu angebrochenen Jahrtausend. Und wie auch "The Lamb Lies Down On Broadway" von Genesis ist es Sinnbild des Progrocks und gleichzeitig Haßobjekt aller Kritiker. Manchmal wünsche ich mir, man würde auf den Radiosendern mit den Hit Hits von Heute und dem dem Besten der 80er und 90er einmal 24 Stunden lang in Endlosschleife "Tales From Topographic Oceans" spielen. Wäre gewiß interessant...

13 Punkte


[editiert: 04.05.08, 15:24 von fox]
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