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New PostErstellt: 28.04.08, 23:56     Betreff: Re: Asia-Phoenix-erste Reviews

Wenn das so ist
Vorweg: Ich war nie ASIA-Fan, zum ersten ASIA-Konzert vor über zwanzig Jahren bin ich wegen Steve Howe gefahren – vor allem um „Mood for a Day“ zu hören. Trotzdem gab und gibt es immer wieder Titel der Band, die ich mag und mochte und ich habe mir ASIA auch in verschiedenen Besetzungen live (mit unterschiedlichem Vergnügen) angesehen.

Was mich an PHOENIX vor allem interessierte: Wie klingt Steve endlich wieder in einer Band – nach so vielen halbgaren Soloaktivitäten. Umgeben von Musikern, die einst Gruppen angehörten, die ich wirklich zu meinen Top Ten zähle…, und ausgestattet mit viel Zeit und Lebenserfahrung, was sich in den Kompositionen doch niederschlagen könnte – ich war sehr gespannt.

Nach dem ersten Anhören notierte ich mir zwei positive Fakten:
  1. Die neue YES-CD wird bestimmt toll, denn Steve hat keine seiner guten Ideen dem Asia-Album geopfert.
  2. Gut, dass ich diese CD nicht gekauft habe, sondern als YES-Quiz-Gewinn geschenkt bekam. (Dafür aber vielen Dank!!)

Aber: es ist natürlich nicht okay, eine CD nach einmaligem Anhören zu bewerten, zumal meine Prämisse – hier spielen unglaublich gute Musiker aus unglaublich guten Bands – ja auch nicht fair war: Asia haben noch nie ProgRock oder Ähnliches gespielt, sondern überwiegend melodiösen Softrock ohne viele Schnörkel oder außergewöhnliche Einfälle und Arrangements.

Den Credits entnehme ich, dass es sich tatsächlich um ein Downes/Wetton- Album handelt und Steve nur zwei Eigenkompositionen beisteuerte, und dass „Alibis“ ein Lied aller vier Bandmitglieder ist.
Ich nehme mir also zunächst Steves Lieder mehrfach vor.
„Over and over“: Eine einfache, aber schöne Melodie, virtuos von Steve gespielt, gelungene Keyboard-Passage – ich stelle mir vor, Jon Anderson würde hier singen – es wäre ein typischer „The Ladder“- Song geworden. Gefällt mir doch ganz gut.
„Wish I´d Known All Along“: Ein verhaltenes E-Piano-Intro, dann Steves Akustikgitarre- das Lied baut sich langsam auf, die Melodie der Gesangsteile gefällt mir, auch Steves kurzer Solo, dann aber werden die etwas einfallslosen Keyboards in den Vordergrund gemischt – warum nur werde ich mit mit Geoff Downes Keyboardspiel nie warm, – ein Glück, dass sein YES-Gastspiel so kurz war. Dennoch, zwei Songs, mit denen ich zufrieden bin, die ich mehrmals gerne anhöre. So habe ich mir das mit Steve in einer Band (zumindest) vorgestellt.

Jetzt die beiden „YES-like“ (O-Ton Carl Palmer) Longsongs. Oh, was weckt er hier für falsche Erwartungen!
„Parallel Worlds / Vortex / Déyà“: Schon etwas langweilig, Melodie wie Gesang, Steves Akustikeinlage entschädigt ein wenig, dann heißt es wieder geduldig sein, der Song dauert ja noch fünf Minuten, ein instrumentaler Mittelteil, der immer dann etwas hörenswerter wird, wenn Steve mitspielt (bin ich etwa so parteiisch?). Endlich ist auch etwas von Carl Palmer zu hören – akzeptabel, dieser Teil. Nochmals eine schöne Gitarreneinlage – hey hier spielen ASIA und nicht das Mahavishnu Orchestra, also verändere deine Erwartungen. Für Asia-Verhältnisse ist das durchaus okay, sanft, etwas schmusig, schön. Auch dieser Song ist hörenswert.

Sleeping Giant / No Way Back / Reprise:
Das ist eigentlich kein Song, eher zwei zusammengemixte Versatzstücke. Sleeping Giant verursacht Gänsehaut – so schüttelt es mich, wenn ich den Backroundgesang höre. Das rettet nicht mal Steves typisches Gitarrenspiel. Doch es gibt eine Steigerung: No Way Back ist monoton, ideenlos, geht aber – leider – sehr schnell ins Ohr.

Meine Tochter (15) möchte die CD nun mithören. Wir fangen vorne an. Steves Gitarrenriff bei „Never Again“ gefällt uns beiden. Leider ist er nur Intro… dennoch, „Never Again“ ist ein ganz typischer Asia-Song, im positiven Sinne. Einfache, schöne Melodie, geprägt von JWs Gesang, kann man anhören und kommt vor allem laut richtig gut.
Nothing`s Forever fällt da schon deutlich ab. Was hat Geoff Downes sich eigentlich dabei gedacht, immer wieder seine Disco-Streicher zur Untermalung einzusetzen. Es wird ganz schön schnulzig – nein, da bin ich nicht Zielgruppe.
Heroine: Darf John Wetton seiner Angebetenen, die ihn durch seine schwierige persönliche und gesundheitliche Situation begleitet hat, eine solche musikalische Gefühlsduselei präsentieren? Klar, er darf, aber ehrlich gesagt, ich will das nicht hören. Meine Tochter plädiert nun offen dafür, Anastacia einzulegen, aber wir hören uns noch „Alibis“ an.
Wieder das gleiche Muster: Ein kurzes Intro (Steve, lass die mal ein paar Takte einfallen), das mit dem Stück nichts zu tun hat, dann folgt wieder ein sehr einfach gestrickter Song (oh nein, schon wieder Downes Gejaule im Vordergrund) und ein Refrain, der nur bedingt Freude bereitet. Wenigstens bekommt Steve ein wenig Raum zur Improvisation, das war´s aber auch schon. Es folgen noch zweiWetton /Downes-Songs ähnlicher Qualität – ehrlich, in der Anhäufung ist das kaum zu ertragen. (Wobei „Shadow Of A Doubt“ wenigstens noch ein hörenswertes Intro hat).
Bleibt noch die Fayman/Pursey-Komposition „Orchard Of Mines“: Könnte auch von Wetton / Downes sein.
Zuletzt: An Extraordinary Life: Sehr schönes Intro- wird ein Song daraus? Durchaus. Ein richtig guter Asia-Song. Klasse arrangiert, mit Orgel unterlegt, Steve immer präsent, mehrstimmiger Refrain, schöne Melodie – das sind Asia, wie ich sie mag und anhören kann.
Fazit: Ich glaube nicht, dass hier eine absichtlich glattproduzierte AOR-Scheibe vorgelegt wurde – über weite Strecken fehlen Wetton und Downes einfach die Ideen. Besonders Downes Beiträge enttäuschen (wie so oft). Für Steve Howe-Fans gibt es einige hörenswerte Passagen und seine zwei Kompositionen sind sicherlich die Höhepunkte einer an Einfällen nicht gerade reichen CD. Er zumindest leidet nicht an Kreativitätsmangel.
Warum man einen Drummer wie Carl Palmer nicht mehr in die Songarrangements einbezieht, bleibt wohl das Geheimnis der ICON-Fraktion. Phoenix ist eine CD, die beimehrmaligem Anhören durchaus ein wenig gewinnt, insgesamt aber so ist, wie ich sonst nur mein Grillfleisch mag: Sehr durchwachsen.

Und noch: Danke an Fox für das Zusammentragen der im Netz verstreuten Rezensionen.



And for a moment when our world had filled the skies
Magic turned our eyes



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