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Gravy Train

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michi1985
Mitglied

Beiträge: 188
Ort: Augsburg (Bayern)


New PostErstellt: 19.08.08, 09:59  Betreff: Gravy Train  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Diese Band wurde im Jahre 1970 im britischen Lancashire gegründet und kurze Zeit später vom Vertigo Label unter Vertrag genommen. Leider blieb die Band ein ewiger Geheimtipp und löste sich 1974 wieder auf.

Ihre Alben:

Same (1970)
(A Ballad Of) A Peaceful Man (1971)
Second Birth (1973)
Staircase To The Day (1974)


Hier zwei Rezensionen von mir:

Gravy Train - (A Ballad Of) A Peaceful Man (1971)

Repertoire REP 5060 (2006)


Auf ihrem zweiten Album "(A Ballad Of) A Peaceful Man", das Ende 1971 veröffentlicht wurde bauen sie eine Brücke zwischen Prog und Folkrock mit orchestralen Arrangements. Die Kompositionen leben von ihrer Vielfältigkeit, der hervorragenden Balance zwischen ruhigen und fetzigen Passagen und werden hauptsächlich getragen von herrlichen melodischen Flöten, Streichern und rauhem, teils mehrstimmigem Gesang. Eine vergessene Perle der Rockgeschichte, die meiner Meinung nach in jede Sammlung gehört.

"Alone In Georgia" ist eine sehr melodiöse, nicht nur lyrisch tief berührende, folkige Ballade, getragen von verzaubernden Flötenklängen, Akustikgitarre, Streichern und sanften Pianoklängen. Für mich eine der schönsten und ergreifensten Balladen der Musikgeschichte. Diese geht fließend über in

"(A Ballad Of) A Peaceful Man", einen progressiven Track, der düster beginnt durch Streicher unterlegt mit einem flirrenden Keyboardteppich, dann setzt eine traurige Flöte ein und kurze Zeit später eine hallige Gitarrenwand aus 2 Akkorden, bevor ein brachiales Gitarrensolo einsetzt, das von quengelden Flötenklängen untermalt wird und durch den wummerneden Bass wie ein Vulkan aus dem Boden schießt. Es wird wieder ruhiger, ein melancholischer Gesang setzt ein, ehe es in einen rifforientierten, explosiven Part mündet, dem kurze Zeit später wieder in eine ruhige Passage mit melodiösen Keyboards und Gesang folgt. Am Ende wird man nochmals von der rockigen Passage überrollt.

"Jules´s Delight" ist wieder sanfter, balladesk und verträumt, aber mit progressivem Touch und besticht durch coole Bassläufe, eine ruhige Akustikgitarre und schmeichelnden Gesang, dominiert vom Melodiezauber der Querflöte und hervorragend eingesetzten orchestralen Arrangements.

"Messenger" startet mit einem Intro aus hypnotischem Bass, donnerneden Drums und verspielter Flöte, das sich ryhtmisch rasch entwickelt, ehe ein melancholischer Part getragen von den Tasteninstrumenten und packendem Gesang einsetzt, der immer wieder von eindringlichen Gitarrenlicks und flockigen Flötensoli aufgelockert wird. Und plötzlich, wie aus dem Nichts bricht eine brachial solierende Gitarre aus mit der das Stück zu Ende geführt wird.

"Can Everybody Hear Me?" ist eine kurze, flotte, rhytmische Rocknummer mit verzerrten, unglaublich druckvollen Bassläufen, fetzigen Drums, getrieben von einem knarzigen Riff, die sich in einem schrillen Gitarrensolo entlädt.

"Old Tin Box" wird aufgebaut auf einen typischen Shuffle Rhytmus, bietet ständige Rhytmuswechsel und wartet anfangs mit quitschenden Saxophon Atakken auf. Nach einiger Zeit setzt ein mystischer Backgroundgesang und wenig später der rauhe Leadgesang ein. Im Mittelteil wird es kurze Zeit sehr ruhig, bevor eine groovende Percussioneinlage wieder zum Anfangsthema zurückführt.

"Won´t Talk About It" ist eine treibende, an einem brachial verzerrten Gitarrenriff orientierte Rocknummer mit flotter Flöte als dominantes Melodieinstrument. Ein schneidendes Gitarrensolo rundet das Stück ab.

"Home Again", eine düster anmutende Nummer, aufgebaut auf einen hypnotischen Rhytmus, bei der der mehrstimmige Gesang für eine fast mystische Stimmung sorgt.

Die im wunderschönen Papersleeve aufgemachte Repertoire CD Ausgabe von 2006, limitiert auf 3000 Stück ist klangtechnisch exzellent und bietet wie gewohnt einiges an Informationen.


Tracklist:

  1. Alone In Georgia 4:33
  2. (A Ballad Of) A Peaceful Man 7:10
  3. Jule´s Delight 6:58
  4. Messenger 5:59
  5. Can Everybody Hear Me? 3:00
  6. Old Tin Box 4:47
  7. Won´t Talk About It 3:09
  8. Home Again 3:30

Bonustrack:

9. Alone In Georgia (Single Edit) 3:59


Musiker:

Norman Barrett - Guitar, Vocals
Barry Davenport - Drums, Percussion
J.D. Hughes - Flute, Keyboards, Saxophone, Vocals
Lee Williams - Bass, Backing Vocals

Orchestral Arrangements - Nick Harrison


Gravy Train - Staircase To The Day (1974)

Repertoire REPUK 1089 (CD) (2007)

Bereits bei ihrem dritten Album "Second Birth" kam es zu Musikerwechseln und ihre Platten wurden von diesem Zeitpunkt an nicht mehr auf Vertigo, sondern auf dem Dawn-Label veröffentlicht.

Das vierte Studioalbum, das in den Manor Studios in Oxon aufgenommen bietet gelungenen, melodiösen Progrock. Das Coverdesign für "Staircase To The Day" stammt von Roger Dean. Die Kompositionen sind schön ausbalanciert, abwechslungsreich und reichen von bewegenden Balladen bis hin zu rifforienterten, rockigen und progressiven Stücken, die meinst von kraftvollen Gitarren dominiert werden. Für den vielfältigen Melodien und Facettenreichtum sorgen der mehrstimmige Gesang, Keybaords, Flöten, Synthesizer, Piano und Violine. Auch die Rhytmustruppe aus Bass und Schlagzeug groovt souverän und kraftvoll.

"Starbright Starlight" in bester Space Rock Tradition, hebt ab mit rauschig-spaceigem Synthesizerintro, bevor ein dominantes, fetziges Gitarrenriff, der druckvolle Bass, das treibende Schlagzeug und der rotzige Gesang einsetzten. Immer wieder auftauchende, schwebende Synthesizersoli runden diese überaus gelungene Weltraumreise ab.

"Bring My Life On Back To Me" eine ergreifende Ballade, beginnt mit akustischer Gitarre und sanften Pianoklängen, ehe ein zerbrechlicher Gesang einsetzt und im Refrain mehrstimmig gesungen wird. Ein klagendes, sehr gefühlvoll gespieltes Gitarrensolo wird zum Höhepunkt, dieses bewegenden Stückes.

"Never Wanted You" ist eine kompakte, stampfende Rocknummer, getragen von einem minimalistischen Riff, flirrenden Keyboards und schrägen Harpeinlagen. Aufgelockert wird der Titel durch kurze ruhigere Passagen zwischendurch, ehe er mit schnellen Bassläufen und krummer Harp endet.

"Staircase To The Day" ist wieder ruhiger, beginnt mit gezupfter Akustikgitarre, verträumten Flötenklängen, und hypnotischem Bass. Dann wechseln sich verletzliche Gitarrensoli und klagende Gesangspassagen ab, bis ein melodische, von den Tasteninstrumenten erzeugte Klangwand hereinbricht, getragen von mysteriösem Backgroundgesang und einem herrlichen Flötensolo.

"Going For A Quick One" basierend auf einem feurigen Gitarrenriff, treibendem Rhytmus und kommt mit sehr rauhem Leadgesang daher. Die leicht bluesig aufhallende Orgel ist sehr im Hintergrund gehalten. Schneidende Gitarren und Synthesizersoli lassen das Stück langsam ausklingen.

"The Last Day" beginnt mit trocken groovendem Bass und Flöte, eine hallige Rhytmusgitarre und der Gesang setzten ein wenig später auch ein. Recht eingängig durch den einfach strukturierten Rhytmus und die entspannten Flötenklänge.

"Evening Of My Life" ist wieder balladesk, tief berührend und entfaltet sehr viel Melancholie durch ein trauriges Piano und einen unter die Haut gehenden Gesang.

"Busted In Schenectady", das progressivste Stück des Albums rockt nach einem kurzen Feedbackintro ordentlich los, wird getrieben von einem mächtigen Riff, grollenden Bassläufen und schneidenden Gitarrensoli. Nach einiger Zeit setzt ein schneller, kosmischer Part mit schwebenden Synthesizern und Gitarrenfeedbacks ein, eine zerrige Gitarre im Alleingang frickelt kurz ein paar abgedrehte Licks dahin, der knarzige Bass kommt wieder hinzu, eine machtvolle Drumwand und Backgroundgekreische bricht langsam aus dem Hintergrund herein, ehe ein rattenscharfes Gitarrensolo einsetzt, das zum Ausbruch eines gewaltigen Soundgewitters führt, bis das Stück in einem bassigen Rauschen endet.

"Starbringt Starlight (Single)" eine etwas gekürzte Version des Openers, die meiner Meinung nach hier als Bonustrack komplett überflüssig ist.

"Good Time Thing (Single)" ist ein nicht gerade sehr einfallsreicher, treibender Midtempo Bluesrocker mit schwer verzerrter Gitarre.

"Climb Aboard The Gravy Train (Single)" eine kurze, simple Rocknummer mit eingängiem Refrain

"Sanctuary (Single)" eine leicht funkige Nummer mit soliden Saxophoneinsätzen.

Die schön aufgemachte CD im Vinyl Papersleeve Design bietet neben der von Repertoire gewohnten hervorragendem Klangqualität noch 4 Bonustracks, die damals als Single A & B Seiten veröffentlicht wurden. Diese fallen was die musikalische Qualität anbelangt meiner Meinung nach allerdings etwas ab.


Tracklist:

01. Starbright Starlight 4:27
02. Bring My Life On Back To Me 5:44
03. Never Wanted You 4:00
04. Staircase To The Day 7:29
05. Going For A Quick One 5:14
06. The Last Day 5:35
07. Evening Of My Life 2:59
08. Busted in Schenectady 8:11

Bonustracks:

09. Starbright Starlight (Single) 4:13
10. Good Time Thing 4:15
11. Climb Aboard The Gravy Train 3:08
12. Sanctuary 4:02


Musiker:

Norman Barrett - Vocals, Guitar,
George Lynn - Guitar
John Hughes, Clavinet, Piano, Organ, Mellotron, Flute
Les Williams - Bass
Jim Frank - Drums, Percussion, Harp
Russel Cordwell - Drums
Peter Solley - Synthesizer
Mary Zinovieff - Synthesizer, Violin



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BRAIN
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Beiträge: 1509

New PostErstellt: 19.08.08, 19:36  Betreff: Re: Gravy Train  drucken  weiterempfehlen

ich habe auch die beiden Gravy Train Cd's von Repertoire!
Man kann den Vö's von Repertoire ja fast blind vertrauen die treffen da schon immer eine sehr gute Vorauswahl.
Ähnlich gute Adressen in Sachen 70s Prog sind Garden of Delights, Longhair, Esoteric und Second Battle die haben lauter vergessene Perlen.



"It's better to burn out than to fade away."
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Aprilfrost
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Ort: Lübeck


New PostErstellt: 19.08.08, 20:16  Betreff: Re: Gravy Train  drucken  weiterempfehlen

Oh män, ich fühl mich so unwissend.
Dafür habe ich die beiden einzigen Scheiben von Neuschwanstein und Madison Dyke, zwei deutsche Progbands der 70er Jahre und sehr gute Musik.


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michi1985
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Beiträge: 188
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New PostErstellt: 19.08.08, 20:57  Betreff: Re: Gravy Train  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Aprilfrost
    Oh män, ich fühl mich so unwissend.
    Dafür habe ich die beiden einzigen Scheiben von Neuschwanstein und Madison Dyke, zwei deutsche Progbands der 70er Jahre und sehr gute Musik.
Die "Battlement" von Neuschwanstein steht auch hier. Ein Meisterwerk für mich. Von denen gibt es 2 Alben?

Brain, was die genannten Labels angeht, gebe ich dir zu 100% Recht.

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(Rahn/Karges - Novalis)


[editiert: 19.08.08, 22:24 von michi1985]
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Aprilfrost
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Beiträge: 1113
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New PostErstellt: 19.08.08, 21:49  Betreff: Re: Gravy Train  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: michi1985
      Zitat: Aprilfrost
      Oh män, ich fühl mich so unwissend.
      Dafür habe ich die beiden einzigen Scheiben von Neuschwanstein und Madison Dyke, zwei deutsche Progbands der 70er Jahre und sehr gute Musik.
    Die "Battlement" von Neuschwanstein steht auch hier. Ein Meisterwerk für mich. Von denen gibt es 2 Alben?

    Was die genannten Labels angeht, gebe ich dir zu 100% Recht.

    Wer in sich fremde Ufer spürt und Mut hat, sich zu recken; Der wird allmählich, ungestört von Furcht sich selbst entdecken.

    (Rahn/Karges - Novalis)
Nein, Neuschwanstein hat m W. nur die Battlement rausgebracht. Madison Dyke ist ebenfalls eine deutsche Band, die die LP Zeitmaschine herausgebracht hat. Diese steht Battlement in nichts nach, klingt aber anders.


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JJG
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Beiträge: 5148
Ort: Bad Lobenstein


New PostErstellt: 19.08.08, 22:05  Betreff: Re: Gravy Train  drucken  weiterempfehlen

Vielen Dank für die Rezi Michi .

Nun hab ich wieder ein Problem, ich komme mit dem "Material" nicht mehr nach. Im Winter wird es dann bestimmt besser.


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