YES-The Director`s Cut - Offizielle DVDs

Topographic · Mitglied Beiträge: 675

YES – The New Director’s Cut:

Ich wollte nun doch nicht warten und habe mir die DVD direkt bei Classic Pictures zum (mehrfach verschobenen) Release-Date bestellt.

Neben viel Licht findet sich auf der DVD auch Schatten und wie immer frage ich mich, welche Leute denn heutzutage damit beschäftigt sind, das YES-Erbe zu verwalten. Natürlich entstammen die enthaltenen Konzerte der Full-Circle-Tour und nicht wie angegeben der 35th Anniversary-Tour, schlicht eine Übernahmefehler aus der YESSpeak.

Was hat der „Director’s Cut“ nun mit YESSpeak eigentlich zu tun? Recht wenig, im Prinzip nur den ärgerlichen Teil.
Enthalten sind tatsächlich zwei komplette Konzerte, von denen nur kurze Edits auf YESSpeak zu sehen waren. Auf Disc 1 und einem Teil von Disc 2 ist das Konzert vom 3. Juli 2003 in Birmingham zu sehen, anschließend findet sich noch das Open Air – Konzert vom Glastonbury Festival (29. Juni 2003).

Aus derselben Tour gibt es ja schon das Montreux-Konzert, lohnt sich da der Kauf wirklich?
Eindeutig: YES!

Das mit acht Kameras gefilmte Birmingham-Konzert ist eine Augenweide!
Schöne, teils großartige Kamerapositionen und ein gelungener Schnitt, der Großaufnahmen, teilweise nur die spielenden Hände, mit der Totalen auf eine Weise verbindet, die eine klare Regie und viel Gespür für die Musik erkennen lässt. Im Gegensatz z.B. zur CIRCA: -DVD ist die Bühne hell ausgeleuchtet und lässt auch kleine Details erkennen – Steves Perser und Jons kleines Podest sowieso. Highlights sind Kamerafahrten von oben, vor allem über Wakemans Keybordarsenal. Kaum dass ich auf YES-DVDs so tolle Einstellungen von Wakeman gesehen habe – ich bin absolut begeistert.
Dazu ist die Band richtig gut drauf, kein Vergleich zum etwas müden Konzert von Montreux.

Eigentlich also erste Sahne – wären da nicht die übergangslos eingestreuten Interviewschnipsel. An viele davon kann ich mich erinnern, manches mag tatsächlich neu sein – um das zu beurteilen muss ich mir erst YESSpeak nochmals ansehen. Okay, Interviewausschnitte wären ja nicht schlimm, aber es gibt dafür keine eigenen Trackingmarken, sodass es nur schlecht möglich ist, das Konzert ohne diese Beiträge anzusehen. Warum es diesen Service nicht gibt, will sich mir nicht erschließen. Jedenfalls ist es angesichts der großartigen Konzertqualität sehr schade- und bei Unterbrechungen von Titeln wie We Have heaven und SSOTS nur noch ärgerlich.

Das Glastonbury-Konzert ist da eher ein Sammlerstück. Soundtechnisch nicht besonders gut abgemischt, klingen Ricks Keybord oft im Vordergrund – dafür ist er fast nie zu sehen. Die wenigen Kameras sind in relativ ungünstigen Positionen aufgebaut und beschränken sich oft auf Jon und Steve. Rick gibt es fast nur aus der Totalen. Die Band braucht deutlich Anlaufzeit, der Respekt vor einem Publikum, das eben nur zum Teil aus YESFans besteht, ist zunächst deutlich spürbar. Aber Jon arbeitet hart und auch Steve gewinnt zusehends an Form. Rick dagegen langt schon gerne mal daneben. Und dann gibt es noch diesen Pink Floyd – Fan, der nicht müde wird, seine Dark-Side-Fahne ins Bild zu schwenken… wir gerne würde man sie ihm aus der Hand nehmen. Das Schöne: Das Konzert ist ungeschnitten und unkommentiert und man kann am Stück erleben, wie das Publikum erobert und schließlich zum fast halbminütigen Applaus nach AYAI animiert wird („Standing Ovations“

).

Da ich die DVD über den PC laufen hab, kann ich über den Klang selbst noch nichts sagen. Dennoch mein Fazit:
Eine DVD, die sich wegen des großartig gefilmten Birmingham-Konzert wirklich lohnt, für mich die besten Aufnahmen seit der Symphonic-Tour-DVD. Der Ärger über die angeführten Kleinigkeiten ist verraucht…ich kann die DVD nun genießen. Ein Muss für YES (und Wakey-)Fans.

And for a moment when our world had filled the skies
Magic turned our eyes

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Please mind the gap between the train and the platformedge!