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Hallo, kooka, Hallo `stück, Hallo Hartmut
danke für eure Antworten.
Ich sehe MEIN Problem auch irgendwie eher darin, dass mein LG den ganzen Ärger einfach nicht so empfindet. Er kann das einfach nicht verstehen, dass mich diese Dinge so sehr nerven. Er kennt seine Familie (2 ältere Schwestern, dann er, dann noch ein Bruder, alle nah beieinander vom Alter her) eben nicht anders. Er fühlt sich in unserer „Frauen-Familie“ ja auch nicht wohl, ist immer sehr froh, wenn der Freund meiner Schwester dabei ist - wenigstens 1 Mann noch "in dem Hühnerstall".
Nun, eigentlich glaube ich nicht, dass meine Schw.M. mich "loswerden" will. Sie vertritt eben ihre Ansichten sehr sehr deutlich und dies meist ohne Taktgefühl. Ich hingegen bin so gestrickt, das ich zwar auch NICHT mit meiner Meinung hinter dem Berg halte, aber eben leiser bin. Verstecken tu mich auch nicht. Da ich früher, in meiner Kind- und Jugendzeit, oft verletzt worden bin, bin ich sehr empfindsam geworden für Stimmungen und entsprechende Situationen und hüte mich, andere bewusst zu verletzen, ob mit Worten oder Taten. Meine Stimme ist recht leise, ich rede langsam und ruhig, mag es eben nicht hektisch und hysterisch. Ich kann aber auch richtig böse werden, nur halt ohne dabei laut zu werden. Hat auch meist die von mir gewünschte Wirkung. Leider bin ich fast gar nicht schlagfertig und immer erstmal geschockt, wenn eben von anderen – ob mir oder anderen gegenüber – böse Worte o. ä. fallen. Ich reagiere meist erst zu spät, weil ich das dann einfach nicht fassen kann.
Das sehe ich als mein Problem. Mein LG mag mich in meiner sanften, aber bestimmten deutlichen Art sehr, er ist sogar meist sehr stolz darauf, dass ich die meisten Dinge so klar und deutlich sehe und sage. Ohne was zu verschönen, zu verzärteln, aber eben auch ohne Boshaftigkeit. Keine Ahnung, warum er das eben bei seiner Familie anders sieht.
Ich erzähle ihm auch schnellstmöglich auf meine Art, was seine Mutter mir manchmal an den Kopp knallt. Aber das ist eben so, das er das, was von seinen Leuten kommt, nicht als Boshaftigkeit denen mir gegenüber wertet sondern eben als Empfindlichkeit von mir denen gegenüber. Weil ich die eben "von Anfang an nicht mochte", was aber so nicht stimmt. Ich war vollkommen unvoreingenommen, da ich einen kleinen Teil seiner Familie, eine Schwester, die eigentlich mit die netteste ist, schon ein ganz klein wenig kannte. Somit hatte ich keinerlei Vorurteile o. ä. Er hat es damals bewusst miterlebt, wie seltsam mein 1. Zusammentreffen mit dem größten Teil seiner Familie gelaufen ist, war verwundert, aber: "naja, sieh das nicht so eng, ist halt blöd gelaufen, so schlimm sind die gar nicht"...
Vermeiden kann ich die Zusammentreffen mit seiner Familie nicht wirklich, wenn ich ihm sagen würde, ich möchte diesmal nicht mit, wäre er sauer und so verletzt, dass er vielleicht unsere ganze Beziehung in Frage stellen würde. Seine Mutter hat uns alle – ob Kinder und Schwiegerkinder - in den Jahren oft unterstützt, das spreche ich ihr auch gar nicht ab. In vielerlei Hinsicht habe ich sogar eine Hochachtung vor ihr.
Diese Widersprüchlichkeit - das ist so krass.
Ich schätze mich schon als gerade und ehrlich ein und komme eben mit diesem ständigen Hickhack nicht klar. Und damit, das mein LG das, was er sonst an mir schätzt, dort oft nervig findet…
Er hat sich auch schon mal ab und zu vor mich gestellt, aber das kommt selten vor, weil er es eben nicht mitkriegt. Gott sei Dank ist er nicht so schwankend im Charakter, sonst könnte ich ihn nicht schon so viele Jahre lieben.